saffiatou hat geschrieben: ↑Sa., 10.06.2017, 17:46
Eine erzwungene Therapie ist eigentlich nie gut - weil dann die Einsicht zur Änderung fehlt
Aber Du "musst" doch wissen, warum irgendjemand Dir erklärt hat, warum eine Therapie angebracht ist und dann auch überlegt haben welche Therapierichtung gut für Dich ist. Hat die Thera mit Dir nichts besprochen, nie gefragt, wieso Du Dich entschieden hast zu ihr zu gehen?
SChade, dann ist es für beide verschwendete Zeit und Geld ! Hast Du das mal angesprochen? Hast Du überlegt, daß Du auf diese Weise einem anderen Patienten der wirklich arbeiten will, der Hilfe dringend braucht, den Platz nimmst????
:kopfschuettel
Hallo Saffiatou, du sprichst mir aus der Seele. Besonders der Punkt mit der "Therapieplatzverschwendung".
Deswegen habe ich bisher auch noch keine Therapie gemacht. Mir wurde das Ganze nun intensiver nahe gelegt, weil ich mich einfach nicht auf die Reihe bringe, habe erneut ein Studium geschmissen, sitze zuhause und hänge vorm PC.
Hatte in der Vergangenheit mehrere Jahre eine (mittel-)schwere Anorexie, wo ich mich tatsächlich alleine rausgearbeitet habe, SVV ist ein Thema, Depressionen. Natürlich haben wir das schon besprochen, ich sehe schon auch, dass mein Leben nicht funktioniert, sehe die Symptome, nur ist es mir egal. Im Vergleich zu vor 2-3 Jahren in tiefster Esstörung geht es mir tatsächlich auch gut. Und dadurch, dass meine Eltern mich derzeit noch finanziell auffangen (und es ihnen nicht weh tut), fehlt mir jetzt einfach der Leidensdruck gegen die Depression anzugehen und damit das "warum". Allerdings würde ich nicht sagen, dass ich per se uneinsichtig oder irgendwie störrisch bin. Ich habe nur auch schlicht zuviel Angst vorm "echten" Leben, will da nicht hin und glaube nicht, dass ich mich jemals in der Welt zurechtfinden werde. Habe ich einfach auch noch nie getan. Vllt will ich auch nicht erwachsen werden.
Zur analytischen Therapie bin ich gekommen, weil man es mir in einer Beratungsstelle empfohlen hatte und, nachdem ich Vorgespräche in jeder der Richtungen (und Beratungsstelle, deswegen habe ich in kurzer Zeit so viele Psychologen kennengelernt), es mir dort auch am besten gefiel. Mit den anderen hat es irgendwie nicht gepasst, es war aber auch alles ziemlich durcheinander. Da ich noch nie in Therapie gewesen und mit meinem Latein am Ende bin, dachte ich, ich versuche es wenigstens mal. Mein (Arbeits-)Wille schwankt einfach, vllt weil ich auch das Gefühl habe, dass es mehrere Baustellen gibt und die Befürchtung, dass es nicht gesehen wird. Stichwort Vertrauen. Und so viele Fragen im Kopf, von wegen darf ich das, will ich das, kann ich das? Manchmal wünsche ich mir wirklich, mich würden einfach alle fallen lassen, dann könnte ich unbeeinflusst entscheiden, ob und wie es weitergehen soll. Ist nicht so, dass das schlechte Gewissen nicht ständig auf der Matte stehen würde.
Ihr habt mich aufgewühlt, jetzt bin ich mal wieder durcheinander.
Tut mir leid, falls der Beitrag es auch ist.
LG scars