Häufige Träume vom Täter

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

Maskerade
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Beitrag So., 05.02.2017, 18:03

darktime hat geschrieben:Es ist bei mir auch nicht in der Familie. Aber leider ist er ein Freund meiner Familie und der Ort wo ich lebe, die Stadt sehr klein.

Mein Vater hat ein Lokal und ich habe für mich die klare Regeln gesetzt, wenn er oder seine Frau(mitwissend und somit für mich Mittäterin) das Lokal betreten gehe ich. Ich arbeite leider hin und wieder dort. Wobei es mich schon extrem wütend macht, was diese Menschen noch in meiner Nähe verloren haben.

Grundsätzlich bin ich persönlich auch für kompletten kontaktabbruch aber was soll ich machen... Es ist ja nicht wirklich Kontakt. Wenn die kommen gehe ich.
Meist wirft es mich dann schon für einige Stunden aus der Bahn. Vor allem weil immer noch ich gehen muss und zum Bleiben bin ich zu schwach.
Lg
Kontakt heißt in dem Fall nicht nur, daß Du direkten Konzakt zu ihm haben mußt. Wesentlich ist, daß Du ihn UND die Mittäterin siehst. Denn dadurch werden ja Trigger, Bilder, Erinnerungen, ... hervorgerufen.

Daß Du gehst, wenn die Kommen finde ich zwar sehr gut, aber es ist in dem Fall eben nur schadensbegrenzung. Und nicht zu vergessen, es geht nicht nur um den Täter, sondern auch um die Mittäterin, also um die doppelte Packung. Ganz ehrlich ? Indem Fall wäre mir der Preis, ab und zu dort zu arbeiten zu hoch. Du mutest Dir da meiner Meinung nach viel zu viel zu.
Und in diesem Fall würde ich auch sagen, radikaler Schnitt.
Liebe Grüße, Maskerade

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Maskerade
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Beitrag So., 05.02.2017, 18:06

Und nicht vergessen, ich wache über Dir ...
Zuletzt geändert von Maskerade am So., 05.02.2017, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, Maskerade

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darktime
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Beitrag So., 05.02.2017, 18:06

Ja ich gebe dir schon Recht, ich hab mir auch vorgenommen- ein Mal noch einer dieser Menschen im Lokal war ich das letzte Mal dort.
Ich muss aber sagen, mir ist irgendwie der Kontakt mit meinem Vater zu schade. Und ich weiß es würde ziemlichen Stress bedeuten, wenn ich nicht mehr arbeite. Aber ich bin am besten Weg es abzustellen. Ich bin schon Wahnsinnig stolz darauf, dass ich es überhaupt schaffe zu gehen. Das war vor 2-3 Jahren nicht so.
WENN DU ANFÄNGST DEINEN EIGENEN WERT ZU ERKENNEN, WIRD ES DIR SCHWER FALLEN, MIT MENSCHEN ZUSAMMEN ZU SEIN, DIE DAS NICHT TUN!


Maskerade
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Beitrag So., 05.02.2017, 18:20

darktime hat geschrieben:Ja ich gebe dir schon Recht, ich hab mir auch vorgenommen- ein Mal noch einer dieser Menschen im Lokal war ich das letzte Mal dort.
Ich muss aber sagen, mir ist irgendwie der Kontakt mit meinem Vater zu schade. Und ich weiß es würde ziemlichen Stress bedeuten, wenn ich nicht mehr arbeite. Aber ich bin am besten Weg es abzustellen. Ich bin schon Wahnsinnig stolz darauf, dass ich es überhaupt schaffe zu gehen. Das war vor 2-3 Jahren nicht so.
Das kann ich gut verstehen, aber kannst Du den Kontakt zu Deinem Vater nicht aßerhalb haben ?
Vielleicht nicht ganz leicht, er wird viel arbeiten müssen ... Aber ansonsten könntest Du ihn auch bitten, das Lokal nicht mehr zu betreten. Ok, dann kommt es raus, aber wenn Dein Vater wüßte, was vorgefallen ist, würde er ihn vielleicht auch nicht mehr als Freund haben wollen ?

Du darfst auch stolz auf Dich sein, daß Du schon Schritte gehen kannst. Und es kann durchaus sein, daß Du gerade solche individuelle Lösungen brauchst, von denen ich weiter oben geschrieben habe. Das kannst Du nur für Dich selbst herausfinden.
Was Du allerdings geschrieben hast, wie es Dir geht, wenn Du die beiden siehst, gibt schon einen Hinweis, in welche Richtung zu gehen es sinnvoller wäre. Dennoch gilt, es muß für DICH sinnvoll sein.
Liebe Grüße, Maskerade

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Lisaa
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Beitrag Di., 14.02.2017, 10:23

Ich bin auch der Meinung, dass dein Unterbewusstsein versucht den Schmerz mit positiven Gefühlen zu überspielen, um sich zu schützen. Komisch, dass es trotz Therapie nach ganzen 4 Jahren auftritt, aber ich bin der starken Überzeugung, dass es daher rührt.

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darktime
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Beitrag Di., 14.02.2017, 13:04

Ich glaube mittlerweile, dass es wirklich vom "Kontakt" bzw immer wieder sehen oder von ihm hören kommt. Lg
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Skorpi83
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Beitrag Di., 14.02.2017, 23:54

ich träume auch oft von meinem peiniger. auch, dass wir ... na ihr wisst schon.

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darktime
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Beitrag Mi., 15.02.2017, 06:28

Träumer du dann positiv oder sind es für dich unangenehme Situationen im Traum?
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Pianolullaby
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Beitrag Mi., 15.02.2017, 23:46

ich träume zbsp. oft über Verfolgungsjagden welche stattgefunden haben. Die sind nicht sonderlich positiv.
Das einzig positive Gefühl "zumindest während des Traumes" ist, dass ich ebenfalls zum O. komme. Sehe ich mir das aber real an, muss ich sagen, wie scheisse schwer war das wohl, dass mein Körper so reagieren musste. Ein Körper reagiert mit einem O. eigentlich nur auf Manipulation von Hand oder ähnliches, also ist da Folter mit drin.
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darktime
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Beitrag Do., 16.02.2017, 12:24

Ich weiß, das gibts schon in vielen anderen Themen.... Ich will jedoch kein neues eröffnen. Glaubt ihr das man irgendwann nicht mehr daran denkt? Das es keine Erinnerungen mehr gibt, die einen zusammen zucken lassen? Also schon Erinnerung aber eben eine emotionslose?
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Pianolullaby
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Beitrag Do., 16.02.2017, 18:44

das wäre für mich noch mehr pathologisch, denn dass verdrängt, bzw. disssoziert das, das ist nicht gesund.
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Mira*
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Beitrag Do., 16.02.2017, 20:58

Sorry, dass ich mich einmische. Aber die Hoffnung, mal ohne Emotionen mit den Erinnerungen, Bildern, Schmerzen, Stimmen, oder was auch immer umgehen zu können... die hatte/habe ich auch. Den Schmerz abspalten...? Wo ist der Ausweg?

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Pianolullaby
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Beitrag Do., 16.02.2017, 21:12

Es geht nicht, du kannst ihn nicht aussperren, warum auch, er zeigt Dir dass Du lebst?
Klar ist es schwer, aber das ist es sonst auch
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darktime
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Beitrag Fr., 17.02.2017, 23:26

Ich hab eher so gemeint, dass man irgendwann zurück denkt, "ja war ein verdammt härter Kampf aber. Hat sich gelohnt" einfach dass es einem nicht mehr aus der Bahn wirft. Keine flashbacks usw.

Verdrängen ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg. Das meinte ich aber nicht. LG
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Möbius
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 10:53

@ darktime

Träume sind einer von vielen Wegen, mit denen sich Inhalte des Unbewußten wieder zu Bewußtsein bringen - in abgewandelter Form. Erinnerungen oder Teile davon verschwinden im Unbewußten, weil sie für das Bewußtsein unerträglich sind. Eben weil sie unerträglich (gewesen) sind, konnten sie nicht verarbeitet, "integriert" werden. Sie "arbeiten" dann im unbewußten weiter, drängen auf die Nachholung dieser Verarbeitung. Ein sehr gutes Bild dafür ist die klassische Gespenstergeschichte: der Geist, der um Mitternacht aus seinem Grab steigt, und die Lebenden mit seinem Spuk behelligt, solange bis ein seinerzeit ungesühntes Verbrechen doch gesühnt worden ist und der Geist dann seine Ruhe hat - und die Lebenden auch.

Ich habe derzeit recht viel mit Träumen zu tun, deren Inhalte die sexuellen Traumata meiner Kindheit sind. Ich bin von meinen Eltern und anderen recht heftig sexuell mißbraucht worden - vor über 40 Jahren.

In diesen Träumen kehrt eine solche Erinnerung normalerweise nicht realitätsgetreu wieder, so wie sie im Unbewußten abgespeichert ist, sondern sie wird durch die "Traumarbeit" und insbesondere die "Traumzensur" verändert. Das sind Mechanismen, die denen zumindest ähnlich sind, die das Unerträgliche ins Unbewußte verschoben haben. Vielleicht sind es sogar völlig dieselben.

Ich kann zwar meine eigenen Träume inzwischen recht zuverlässig deuten - ich "kann" zwar Psychoanalyse (ich bin ein sogen. "Selbstanalytiker", der die ersten Mißbrauchsfälle selbst aus dem Unbewußten geholt hatte, inzwischen in regulärer Analyse), aber an fremde Träume traue ich mich nicht heran. Man muß sehr viel über den Träumer wissen, um Träume psychoanalytisch deuten zu wollen. Es gibt zwar allerlei Nachschlagewerke über Traumsymbole - auch online - aber diese Symbole sind fast niemals eindeutig.

Die Tatsache jedoch, daß Träume wieder auftauchen, sind ein deutlicher Hinweis, daß das Erlebte noch nicht vollständig verarbeitet ist und daß diese Verarbeitung nachgeholt werden sollte. Der beste Ort, dies zu tun, ist die Psychotherapie und ich entschlage mich nicht, zu einer alsbaldigen solchen zu raten. Denn je länger etwas unverarbeitet im Unbewußten herumspukt, um so gravierender können die Symptome werden, die es späterhin verursacht.

Bei mir hat sich die sexuelle Gewalt 40 Jahre lang herumgetrieben, eine schreckliche Hautkrankheit verursacht, die immer noch "virulent" ist und mein früheres Leben gründlich zerstört. Ich fühle mich zwar in meinem Leben 2.0 heute erstaunlich wohl - es macht mir wenig aus, "alles verloren" zu haben, weil: es war ja doch nicht "meines" gewesen. Aber es hätte noch viel schlimmer ausgehen können: um ein Haar wäre ich selbst zum Täter geworden - zwar nicht von Mißbrauch, aber von Gewalt gegen Frauen. Meine Haupttäterin war nämlich meine Mutter gewesen.

Ich will damit keine Angst machen - "so schlimm" kann es bei Dir kaum werden: Dein Mißbrauch als solcher ist nicht verdrängt, er fand in einem Lebensalter statt, in dem man schon wesentlich stabiler geworden ist, als in der Kindheit. Es ist also vielleicht gar keine "große Sache", psychotherapeutisch gesehen, aber eine, die angegangen werden sollte - auf jeden Fall bevor Du selbst möglicherweise eine Familie gründen willst.

Gruß
Möbius

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