will lieber SVV als Skills einsetzen!

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.

mio
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 20:41

Tupsy71 hat geschrieben:in der Therapie versuchen wir zur Zeit KOntakt zur inneren KLeinen herzustellen. Also ich muss halt lernen wohlwohlend zu ihr zu sein und das gelingt mir einfach nicht. Da wird der Selbsthass und der Hass auf die Kleine noch stärker. Es ist so schwer gegen sich selber zu kämpfen-seufz
Was, wenn Du den Selbsthass mal anders betrachtest?

Warum beginnt ein Kind sich selbst zu hassen? Weil es von den Bezugspersonen vermittelt bekommt, nicht liebenswert oder wichtig zu sein. Und das ist für ein Kind nicht nur schmerzlich sondern auch sehr bedrohlich. Denn wer nicht liebenswert ist, dem wird auch nicht geholfen, so er Beistand braucht. So die Kinderdenke.

Also versucht das Kind "liebenswert" zu werden und verleibt sich die "verhasste Sicht" (die weh tut und schmerzt) auf sich selbst selbst ein. Damit gewinnt es wieder "Sicherheit", es "passt sich sozusagen an die Umstände und Erwartungen" an.

Dies nun aufzubrechen ist existentiell bedrohlich, denn wer sagt denn, dass sich die Zeiten wirklich geändert haben? Die Erwachsenen. Jene "Erwachsenen" die einen schon früher "verarscht" haben. Also ist es klüger, ihnen sozusagen "zuvorzukommen", denn dann wird zumindest die Kontrolle "gefühlt" behalten.

Ich sehe es ähnlich wie Maskerade, es ist wichtig diesen Teil erst mal anzunehmen und zu akzeptieren. Nicht der Teil selbst ist "böse", einzig das was er (weil er es so gelernt hat) "als richtig" empfindet ist heute falsch.

Was bräuchte denn der Teil, vom dem der Selbsthass ausgeht um sich besser und sicherer fühlen zu können?

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 20:45

mein Tod-denk


mio
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 20:59

Meinst Du damit, dass der Teil denkt, dass es besser wäre wenn er tot wäre? Besser für wenn? Warum denkt er das?

Denkt er das, weil er denkt, dass er sowieso nur eine Belastung ist und "schuld" daran, wenn es den für ihn bedeutsamen Menschen schlecht geht? Das ist er nicht, vielmehr hätte er geliebt und versorgt werden sollen. Er kann nichts für die Unfähigkeit seiner Bezugspersonen.

Oder denkt er das, weil dann endlich "Ruhe" wäre? Weil der Schmerz aufhören würde? Dann hilft es vielleicht ihm klarzumachen, dass all das vorbei ist. Vielleicht kann ihm dann ein Ritual was das deutlich und sichtbar macht oder so helfen?

Ich wünsche dem Teil, dass auch er erkennen darf und kann, dass er wichtig und wertvoll ist. Und dass es keinen Grund mehr gibt, das zu wiederholen was ihm und der Kleinen früher angetan wurde! Er ist liebenswert, schon deshalb weil er selbst andere oder sich selbst so sehr liebt, dass er bereit ist dafür alles zu tun. Da steckt viel viel Kraft drin und auch viel gute Absicht.

Nur der (Aus)Weg den er wählt ist heute veraltet und falsch, vielleicht gelingt es ihm ja das mit Deiner Hilfe zu erkennen?


Maskerade
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:02

Tupsy71 hat geschrieben:mh, keine Ahnung. 12 Wochen war ich dort und davon vielleicht zwei Wochen, wenn überhaupt
Das ist eine gefühlte lange Zeit, aber realistisch betrachtet und die Lebensgeschichte betrachtend ist sie sehr kurz. Um Veränderungen in der Psyche zu erreichen dauert es meist eine lange Zeit und und einn langen Prozeß. Das geht nicht eben in ein paar Wochen ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Speechless
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:04

Ich denke, du musst umdenken, aber ich weiß wie schwierig das ist. Daher würde ich den Selbsthass von mir aus erstmal so stehen lassen (am besten distanziert betrachten als Beoabchter) und dir sagen, dass der Selbsthass durch die SVV kein bisschen besser geworden ist. Das heißt neuer Versuch: Skills. Erstmal ganz pragmatisch rangehen, wenn es auf Gefühlsebene noch so gar nicht klappen will.

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:06

mio, nein, ich denke, dass der SElbsthass Anteil unseren Tod möchte und alles tut um uns zu zerstören!!!

Makkerade: Mir geht es ähnlich wie bei dir. WAr auch schon oft in KLiniken und Therapien und ich weiß, dass ich jedesmal kleine Fortschritte gemacht habe- so hat man e smir auch immer wieder gesagt-, doch es fühlt sich eben so ewig lange an und wie gesagt, gegen den SH hab ich glaub ich keine Chance.
Makerade, hasst du dich selber auch so??? Ich meine bei dir hat es ja auch relativ früh begonnen.


Maskerade
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:07

Und mit am wichtigsten: DRANBLEIBEN. Nicht nach ein paar mal probieren aufhören ...
Liebe Grüße, Maskerade

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mio
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:08

Tupsy71 hat geschrieben:ich denke, dass der SElbsthass Anteil unseren Tod möchte und alles tut um uns zu zerstören!!!
Ihr seid er. Will sagen: Wenn er den Körper vernichtet, dann vernichtet er nicht nur Euch, sondern auch sich selbst. Vielleicht ist ihm das nicht klar?

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inlines
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:17

Hallo nochmal,

als ich die zweite Antwort von dir las, hatte ich den Eindruck, dass die Problematik bei der Bulimie nicht arg anders ist, wie die bei den Selbstverletzungen. Und da ich selber Bulimie habe, weiß ich, dass dies auch viel mit hohen Ansprüchen an sich selbst zu tun hat, die man so gern erfüllen würde, aber auf Dauer eben nicht durchhalten kann.

Wenn du lernen könntest, dir kleinere Makel einfach zuzugestehen, wäre wahrscheinlich schon viel gewonnen. Du bräuchtest wohl etwas, das einen Ausgleich zu deinem Perfektionsstreben darstellt... Am besten etwas, wo du richtig die Sau rauslassen kannst, ohne dass es dich hinterher belastet.

Ich weiß, das ist ein Kampf, und dass man verschiedene Anteile hat macht es bestimmt nicht leichter. Der Kampf ist sehr langwierig und schwer, während die alten Mittel auf die Schnelle parat sind. Wenn du dich verletzt, hast du wahrscheinlich sofort das Gefühl eine Art Läuterung erfahren zu haben, und kommst schnell aus diesen Spannungszuständen raus. Genauso wie bei der Bulimie, wo das schlechte Gefühl etwas Verbotenes getan zu haben, ruck-zuck mit dem Erbrechen wieder verschwindet.

Du müsstest wohl wieder ein Gefühl dafür kriegen, was du dir gönnen darfst (und das ist einiges), ohne dass du gleich mit Gegenmaßnahmen reagieren musst. Da bist du wahrscheinlich ziemlich aus dem Gleichgewicht geraten.

FG
Zuletzt geändert von inlines am Sa., 21.01.2017, 21:21, insgesamt 3-mal geändert.

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:19

mio, keine Ahnung, schätze mal, das ist ihm wohl egal-denk-

Speechless: Fühlt sich das denn nicht so voll verlogen an, wenn man eben dem svv z.b. nicht nachgibt, weil man eben skills anwenden wird, obwohl man lieber svv möchte weil das ja eher verdient wird.
Sorry für das verwirrende denken


Maskerade
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:19

Tupsy71 hat geschrieben:mio, nein, ich denke, dass der SElbsthass Anteil unseren Tod möchte und alles tut um uns zu zerstören!!!

Makkerade: Mir geht es ähnlich wie bei dir. WAr auch schon oft in KLiniken und Therapien und ich weiß, dass ich jedesmal kleine Fortschritte gemacht habe- so hat man e smir auch immer wieder gesagt-, doch es fühlt sich eben so ewig lange an und wie gesagt, gegen den SH hab ich glaub ich keine Chance.
Makerade, hasst du dich selber auch so??? Ich meine bei dir hat es ja auch relativ früh begonnen.
Begonnen hat es ja schon früher, also Mißhandlungen und so. ... Bin beim MB in der Ehe gezeugt worden und meine Mama wurde auch schwanger geschlagen, alsi ich in dem Fall mit.

Ja, für einen selbst sind es immer nur kleine Schrittchen, während andere das oft ganz ander sehen. Ich habe oft das Gefühl, daß ich eigentlich machen kann, was ich will, es reicht nie aus.
Und diesesn abgrundtiefen Selbsthaß, so einen Anteil gibt es auch bei mir. Aber ich habe mich immer mit guten Menschen umgeben, die mich mögen. Sie haben mir vermittelt und aufgezeigt, daß ich trotz allem ein liebenswerter Mensch bin. Und wenn andere mich mögen können und lieben können, dann müßte mir selbst das doch auch möglich sein. Dies und mein Glaube helfen mir immer wieder. Und dann habe ich eben auch selbst angefangen zu suchen, wie ich meinen Selbstwert aufbessern kann. Dinge gemacht, die ich gerne mache, schön finde, gut für mich gesorgt, usw. ...
Liebe Grüße, Maskerade

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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:25

Tupsy71 hat geschrieben:keine Ahnung, schätze mal, das ist ihm wohl egal-denk-
Oder er nimmt es in Kauf für den "höheren Auftrag"?

(Wir haben das vor kurzem in der Therapie als ein "er vernichtet die Vernichtung (also "unsere")" herauskristallisiert. So ganz klar ist mir das auch noch nicht, aber irgendwie bekomme ich langsam eine Idee davon, was da läuft....)


Maskerade
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:25

Tupsy71 hat geschrieben:mio, keine Ahnung, schätze mal, das ist ihm wohl egal-denk-

Speechless: Fühlt sich das denn nicht so voll verlogen an, wenn man eben dem svv z.b. nicht nachgibt, weil man eben skills anwenden wird, obwohl man lieber svv möchte weil das ja eher verdient wird.
Sorry für das verwirrende denken
Naja, am Anfang steht immer eine Entscheidung. Und es wird immer DEINE Entscheidung bleiben.
Wenn Du liebe bei SV bleiben möchtest, dann wirst Du es tun. Davon kann und wird Dich niemand abhalten. Eine Veränderung beginnt in Dir und durch dich, nicht von aussen.
Liebe Grüße, Maskerade

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:26

inlines: danke für deine GEdanken. mh, also nach dem Erbrechen fühle ich mich meistens als Sieger gegen mich selber oder so. Also ich meine ich hab deswegen keine SChuldgefühle, nur dass ich eben Angst hab körperliche Schäden zu haben und noch zu leben. Sprich Pflegefall zu sein- das will ich auf keinen Fall. Da ich aber extrem fe** bin, ist die GEfahr nicht so groß-denk-
Was das SChneiden betrifft. Das ist ja das VErrückte. Ich will mich svv , aber nicht wegen Spannungsabbau, denn Spannungen spüre ich glaub ich keine(zumindest nicht bewusst). Es ist eher so, dass ich mir was verpassen will, weil ich mich einfach so hasse oder wenn die innere KLeine weh tut, so dass ich es nicht mehr aushalte, dann verpasse ich mir auch was. Oder wenn ich mal gefühlsmäßig einen HÖhenflug hab(was erst einmal vorkam), dann verpasste ich mir auch was um wieder klar zu sein. Mit anderen Worten- ich breche oder svv mich nicht wegen Spannungen(denke ich zumindest) sondern wegen dem , dass ich mich selber nicht ertragen kann. Fasenweise komme ich wochenlang ohne svv aus und dann plötzlich wird der Drang und der Wunsch einfach wieder viel stärker. Und so ist es im Moment eben auch

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inlines
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Beitrag Sa., 21.01.2017, 21:47

Ich weiß natürlich nicht wie es bei dir ist, ich kann das ja nur vermuten, aber ich finde das hört sich schon ein bissl nach Anspannung an (zu beiden Polen hin), vor allem weil du schreibst, dass du hinterher klarer bist, denn das kenne ich von mir so ähnlich, wenn ich aus den Dissos rauskomme und dann darüber grübel was da eben eigentlich geschehen ist. Da steht man manchmal völlig neben sich, aber ohne dass man das richtig merkt. Vielleicht bekommst du das auch nicht wirklich mit.

Kann natürlich bei dir ganz anders sein. Kenn s ja bloß von mir.

LG

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