Bewerbungen mit Asperger?
@MariJane,
der einzige Grund, aus dem ich studiert habe, ist, weil es von mir mit meinem Zeugnis erwartet wurde und meine anderen Ideen bereits damals als unrealistisch galten. Ich hatte mich ohne Diplom beworben, weil ich hoffte, bessere Chancen auf eine weniger qualifizierte Tätigkeit zu haben (Überqualifizierte werden nicht gern genommen). Ich mache auch gern "Idioten"-arbeiten (bei meiner letzten Stelle beeindruckte ich mit der Geschwindigkeit, in der ich Karteikarten nach Namen sortieren konnte). Wenn ein Röhrchen auf der anderen Seite des Tisches steht, finde ich es nicht mehr wieder - ohne Diplom könnte ich das glaubhafter erklären als mit. Das einzig Problematische ist, daß ich nicht in das Bild eines un-/gering qualifizierten Arbeiters oder Angestellten passe und daher schon allein mit Nachfragen anecke (wird dann als Widersprechen empfunden, dabei frage ich lediglich zwecks besseren Verstehens nach). Außerdem habe ich bemerkt, daß Chefs es nicht gern haben, wenn Untergebene gute Ideen äußern oder Initiative ergreifen, obwohl das angeblich gefordert wird (selbst wenn man dafür kein Geld oder Lob erwartet). Es kommen also widersprüchliche Erwartungen auf mich zu, die ich nicht erfüllen kann, da sich einander ausschließen. Wie schafft deine Mutter das?
Wenn ich mit meiner Umschulung hätte arbeiten können, wäre ich der glücklichste Mensch der Welt, aber das geht auch nicht mehr, deshalb muß ich eine meiner anderen Ideen umsetzen oder etwas Neues finden. Ich will mich ja nicht verkaufen, ich will lediglich etwas tun, wofür ich Wertschätzung bekomme und wobei ich zumindest 1-2 meiner Talente einbringen kann, und dafür ist der "Status" nicht maßgeblich.
der einzige Grund, aus dem ich studiert habe, ist, weil es von mir mit meinem Zeugnis erwartet wurde und meine anderen Ideen bereits damals als unrealistisch galten. Ich hatte mich ohne Diplom beworben, weil ich hoffte, bessere Chancen auf eine weniger qualifizierte Tätigkeit zu haben (Überqualifizierte werden nicht gern genommen). Ich mache auch gern "Idioten"-arbeiten (bei meiner letzten Stelle beeindruckte ich mit der Geschwindigkeit, in der ich Karteikarten nach Namen sortieren konnte). Wenn ein Röhrchen auf der anderen Seite des Tisches steht, finde ich es nicht mehr wieder - ohne Diplom könnte ich das glaubhafter erklären als mit. Das einzig Problematische ist, daß ich nicht in das Bild eines un-/gering qualifizierten Arbeiters oder Angestellten passe und daher schon allein mit Nachfragen anecke (wird dann als Widersprechen empfunden, dabei frage ich lediglich zwecks besseren Verstehens nach). Außerdem habe ich bemerkt, daß Chefs es nicht gern haben, wenn Untergebene gute Ideen äußern oder Initiative ergreifen, obwohl das angeblich gefordert wird (selbst wenn man dafür kein Geld oder Lob erwartet). Es kommen also widersprüchliche Erwartungen auf mich zu, die ich nicht erfüllen kann, da sich einander ausschließen. Wie schafft deine Mutter das?
Wenn ich mit meiner Umschulung hätte arbeiten können, wäre ich der glücklichste Mensch der Welt, aber das geht auch nicht mehr, deshalb muß ich eine meiner anderen Ideen umsetzen oder etwas Neues finden. Ich will mich ja nicht verkaufen, ich will lediglich etwas tun, wofür ich Wertschätzung bekomme und wobei ich zumindest 1-2 meiner Talente einbringen kann, und dafür ist der "Status" nicht maßgeblich.
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@candle,
den Berufsmarkt gibt es tatsächlich, aber in der IT-Branche und auf Männer zugeschnitten. Was heißt dramatisch, immerhin wurde ich dieses Mal nicht mit einer Strafanzeige bedroht, sondern bin nur "unehrenhaft" gegangen.
Das Komische ist ja, daß ich die Diagnosestellung und den GdB nur spaßeshalber auf Anraten eines Bekannten beantragt habe und selbst nicht ernsthaft mit einem Ergebnis gerechnet hatte! Ich habe tatsächlich einen GdB von 40 bekommen und könnte damit sogar eine Gleichstellung beantragen. Ich fühle mich aber überhaupt nicht behindert! Ich habe Schule, Studium und Ausbildung geschafft, habe den Kampf gegen das Chaos im Kinderzimmer und meinem Leben noch nicht verloren und bin körperlich ziemlich gesund. Wenn du mich jetzt persönlich treffen würdest, würdest du mir höchstwahrscheinlich sagen, daß ich ganz und gar nicht behindert wirke.
Die Skizze vom Arbeitsplatz mache ich, weil mich zu Beginn alles erschlägt und ich nicht ständig wie blöd nachfragen will, wo was ist - außerdem lerne und denke ich stark visuell. Also zeichne ich zuerst die wichtigen Räume und dann die Lage der Geräte usw. ein, damit ich jederzeit draufschauen kann. Für mich ergibt es keinen Sinn, daß das nicht alle machen, ausgenommen diejenigen, die über ein fotografisches Gedächtnis verfügen. Ich finde, das beruhigt auch ungemein. Erklärungen schreibe ich sofort auf, was manche nervt. Aber dann habe ich auch gleich einen Nachweis, was mir gesagt worden ist, falls ich widersprüchliche Anweisungen bekomme.
Aspergerforen helfen mir gar nicht weiter, ich mag das Selbstverständnis der meisten nicht ("wir sind nur anders, besonders, und sooo sensibel"). Vielleicht liegt es auch daran, daß ich mich mit der Diagnose einfach nicht anfreunden kann, vermutlich wegen der Klischees. Aber ich fand einige Reportagen gut, in manchen Aussagen habe ich mich wiedergefunden.
Liebe Grüße zurück! (Tja, nun bin ich doch wieder hier.)
den Berufsmarkt gibt es tatsächlich, aber in der IT-Branche und auf Männer zugeschnitten. Was heißt dramatisch, immerhin wurde ich dieses Mal nicht mit einer Strafanzeige bedroht, sondern bin nur "unehrenhaft" gegangen.
Das Komische ist ja, daß ich die Diagnosestellung und den GdB nur spaßeshalber auf Anraten eines Bekannten beantragt habe und selbst nicht ernsthaft mit einem Ergebnis gerechnet hatte! Ich habe tatsächlich einen GdB von 40 bekommen und könnte damit sogar eine Gleichstellung beantragen. Ich fühle mich aber überhaupt nicht behindert! Ich habe Schule, Studium und Ausbildung geschafft, habe den Kampf gegen das Chaos im Kinderzimmer und meinem Leben noch nicht verloren und bin körperlich ziemlich gesund. Wenn du mich jetzt persönlich treffen würdest, würdest du mir höchstwahrscheinlich sagen, daß ich ganz und gar nicht behindert wirke.
Die Skizze vom Arbeitsplatz mache ich, weil mich zu Beginn alles erschlägt und ich nicht ständig wie blöd nachfragen will, wo was ist - außerdem lerne und denke ich stark visuell. Also zeichne ich zuerst die wichtigen Räume und dann die Lage der Geräte usw. ein, damit ich jederzeit draufschauen kann. Für mich ergibt es keinen Sinn, daß das nicht alle machen, ausgenommen diejenigen, die über ein fotografisches Gedächtnis verfügen. Ich finde, das beruhigt auch ungemein. Erklärungen schreibe ich sofort auf, was manche nervt. Aber dann habe ich auch gleich einen Nachweis, was mir gesagt worden ist, falls ich widersprüchliche Anweisungen bekomme.
Aspergerforen helfen mir gar nicht weiter, ich mag das Selbstverständnis der meisten nicht ("wir sind nur anders, besonders, und sooo sensibel"). Vielleicht liegt es auch daran, daß ich mich mit der Diagnose einfach nicht anfreunden kann, vermutlich wegen der Klischees. Aber ich fand einige Reportagen gut, in manchen Aussagen habe ich mich wiedergefunden.
Liebe Grüße zurück! (Tja, nun bin ich doch wieder hier.)
@ Krang, ok, dann ist es was anderes, wenn du studiert hast, weil es erwartet wurde. Ich kenn mich mit Asperger wirklich gar nicht aus, aber mir war so, dass Routineaufgaben gerne erfüllt werden? Das würde ja zu deiner "Vorliebe" für das Sortieren von Karteikarten passen...
Kannst du gut mit Zahlen und Jura? Ich weiß, dass das Jobcenter furchtbar gerne zur Steuerfachangestellten umschult. Der Job ist sehr mathematisch und rechtslastig, also sehr geregelt und der Legende nach findet jeder mit dieser Ausbildung einen Job... weil der Job anstrengend ist bzw. auch eine gute intellektuelle Leistungsfähigkeit voraussetzt und dabei nicht angemessen bezahlt ist. Natürlich hat man da Kontakt mit Menschen, arbeitet ja in einem Büro und mit Kunden, aber es ist schon eher ein Job der leistungsorientiert ist, also eher Know How voraussetzt, statt guter zwischenmenschliche Fähigkeiten, wie das bei den Jobs verlangt wird, die du sonst so aufgezählt hast. Ist nur eine Idee und ich an deiner Stelle würde erstmal versuchen, direkt in einen Job zu kommen, bevor ich noch ne Ausbildung mache. Aber vielleicht passt die ja gut zu deinen Neigungen und deinem Können- nicht wie Erzieher oder Altenpfleger.
Candels Einwand bzgl. des Jobcoachings finde ich nicht von der Hand zu weisen... vielleicht gibt es direkt für dein Profil Coachingangebote oder sogar Jobs.
Kannst du gut mit Zahlen und Jura? Ich weiß, dass das Jobcenter furchtbar gerne zur Steuerfachangestellten umschult. Der Job ist sehr mathematisch und rechtslastig, also sehr geregelt und der Legende nach findet jeder mit dieser Ausbildung einen Job... weil der Job anstrengend ist bzw. auch eine gute intellektuelle Leistungsfähigkeit voraussetzt und dabei nicht angemessen bezahlt ist. Natürlich hat man da Kontakt mit Menschen, arbeitet ja in einem Büro und mit Kunden, aber es ist schon eher ein Job der leistungsorientiert ist, also eher Know How voraussetzt, statt guter zwischenmenschliche Fähigkeiten, wie das bei den Jobs verlangt wird, die du sonst so aufgezählt hast. Ist nur eine Idee und ich an deiner Stelle würde erstmal versuchen, direkt in einen Job zu kommen, bevor ich noch ne Ausbildung mache. Aber vielleicht passt die ja gut zu deinen Neigungen und deinem Können- nicht wie Erzieher oder Altenpfleger.
Candels Einwand bzgl. des Jobcoachings finde ich nicht von der Hand zu weisen... vielleicht gibt es direkt für dein Profil Coachingangebote oder sogar Jobs.
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Hallo Krang2,
ich denke, ohne das Asperger-Syndrom so genau zu kennen wie du, dass es früher kein so großes Problem dargestellt hat, wenn man das hatte. Wenn früher z.bsp. irgendjemand auf einem Bergbauernhof gelebt hat ohne viel Kontakte zur Außenwelt, dann war es wohl egal ob er nach den Asperger-Kriterien psychisch krank war.
Aber mit der Neuzeit hat sich die Welt eben verändert, irgendwann wurde das Pensions- und Sozialsystem eingeführt, das Internet kam, neue Trends und Normen, die jungen Leute sind vermehrt vom Land in die Städte gezogen und eben die teils veränderten gesellschaftlichen Normen hatten da einen konformierenden Effekt.
Es passt sich alles an die gesellschaftlichen Normen an, die von der modernen Welt ausgehen. Auch die Psychologie bzw Psychiatrie. So gab es früher Homosexualität als psychiatrische Krankheitsdiagnose und heute gibt es diese nicht mehr, sondern das wurde zu einer Art zusätzlichen Norm erhoben, neben der Heterosexualität. Es wird in manchen europäischen Ländern sogar gestraft, wenn ein Therapeut genau das behandelt(auch wenn es der Wunsch des Patienten ist). Nun ist aber bekannt, dass mit Homosexualität andere psychische Krankheiten einhergehen, wie etwa Depressionen. Das will ich aber nur beispielhaft erwähnt wissen.
Emotionale Ebene, naja. Ich vermeide meist Emotionen, da diese aus meiner Sicht zu einer Art Beliebigkeit in Diskussionen führen, diese Diskussionen eher erschweren als erleichtern. Ich versuche mich möglichst sachlich und wahrheitsgemäß auszudrücken, damit kein Spielraum für Missverständnisse bleibt. Das ist meistens ein guter Weg, es erleichtert die Kommunikation manchmal sehr.
Man muss sich, denke ich, auch in andere hineinversetzen um Missverständnisse zu vermeiden.
Nein, das habe ich mit der Zeit bemerkt, welche gesellschaftlichen Normen es gibt. Für mich waren die meisten davon anfangs nicht nachvollziehbar. Z.bsp ging ich früher bei Besuchen einfach in den Raum hinein wo Leute waren und setzte mich nieder. Was die anderen taten interessierte mich nicht. Wenn es in meine Richtung Bemerkungen gab, verstand ich diese nicht und nahm sie eher als frech war. Z.bsp Redewendungen, Sprichwörter, Anspielungen, Gesten und dergleichen.
Das ändert aber bei mir nichts daran, dass ich nach wie vor lieber meine Ruhe will und Leuten eher aus dem Weg gehe. Zuviel soziale Kontakte sind nicht gut für mich.
Für dich wären Jobs wo man nur formal mit Leuten zu tun hat oder gar nicht, wahrscheinlich am Passendsten.
ich denke, ohne das Asperger-Syndrom so genau zu kennen wie du, dass es früher kein so großes Problem dargestellt hat, wenn man das hatte. Wenn früher z.bsp. irgendjemand auf einem Bergbauernhof gelebt hat ohne viel Kontakte zur Außenwelt, dann war es wohl egal ob er nach den Asperger-Kriterien psychisch krank war.
Aber mit der Neuzeit hat sich die Welt eben verändert, irgendwann wurde das Pensions- und Sozialsystem eingeführt, das Internet kam, neue Trends und Normen, die jungen Leute sind vermehrt vom Land in die Städte gezogen und eben die teils veränderten gesellschaftlichen Normen hatten da einen konformierenden Effekt.
Es passt sich alles an die gesellschaftlichen Normen an, die von der modernen Welt ausgehen. Auch die Psychologie bzw Psychiatrie. So gab es früher Homosexualität als psychiatrische Krankheitsdiagnose und heute gibt es diese nicht mehr, sondern das wurde zu einer Art zusätzlichen Norm erhoben, neben der Heterosexualität. Es wird in manchen europäischen Ländern sogar gestraft, wenn ein Therapeut genau das behandelt(auch wenn es der Wunsch des Patienten ist). Nun ist aber bekannt, dass mit Homosexualität andere psychische Krankheiten einhergehen, wie etwa Depressionen. Das will ich aber nur beispielhaft erwähnt wissen.
Emotionale Ebene, naja. Ich vermeide meist Emotionen, da diese aus meiner Sicht zu einer Art Beliebigkeit in Diskussionen führen, diese Diskussionen eher erschweren als erleichtern. Ich versuche mich möglichst sachlich und wahrheitsgemäß auszudrücken, damit kein Spielraum für Missverständnisse bleibt. Das ist meistens ein guter Weg, es erleichtert die Kommunikation manchmal sehr.
Man muss sich, denke ich, auch in andere hineinversetzen um Missverständnisse zu vermeiden.
Nein, das habe ich mit der Zeit bemerkt, welche gesellschaftlichen Normen es gibt. Für mich waren die meisten davon anfangs nicht nachvollziehbar. Z.bsp ging ich früher bei Besuchen einfach in den Raum hinein wo Leute waren und setzte mich nieder. Was die anderen taten interessierte mich nicht. Wenn es in meine Richtung Bemerkungen gab, verstand ich diese nicht und nahm sie eher als frech war. Z.bsp Redewendungen, Sprichwörter, Anspielungen, Gesten und dergleichen.
Das ändert aber bei mir nichts daran, dass ich nach wie vor lieber meine Ruhe will und Leuten eher aus dem Weg gehe. Zuviel soziale Kontakte sind nicht gut für mich.
Für dich wären Jobs wo man nur formal mit Leuten zu tun hat oder gar nicht, wahrscheinlich am Passendsten.
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Psychische Erkrankungen stigmatisieren. Sie bei Bewerbungen zu outen, ist daher ein Kardinalfehler - es sei denn, es handelt sich um Einrichtungen, die speziell für psychisch Kranke Arbeitsangebote machen. M.E. liegt die Kunst darin, sich nur auf solche Berufstätigkeiten und Jobs zu kaprizieren, bei denen die psychische Erkrankung "nicht auffällt", Besonderheiten hingenommen werden, wenn die Arbeitsleistung ansonsten stimmt. Das ist vornehmlich bei den "BackOffice"-Tätigkeiten der Fall: man hat keine Aussenkontakte, irgendjemand häuft zu erledigende Sachen auf einen Stapel und holt die erledigten Sachen von einem anderen Stapel ab - bildlich gesprochen.
In gewissen Berufen sind "schrullige" Mitarbeiter sogar traditionell akzeptiert. Ich hatte viele Jahre in meiner Zeit als Wirtschaftsanwalt mit einem Hörgeräteakustiker zu tun, der ein halbes Dutzend Filialen hatte. Wir waren auch privat befreundet gewesen. Sein "Techniker", der also die fast mikroskopisch kleinen Hörgeräte wartete und reparierte, hatte, wie sein Chef mir wohlwollend sagte "voll einen an der Klatsche", aber machte eben seine Arbeit sehr gut. Er wurde von seinem Chef auch völlig abgeschirmt, in gut-patriarchalischer Fürsorge hatte er seinem verrückten Techniker ein "Nestchen" gebaut, in dem jener Techniker lustvoll und ungestört an diesen winzigen Fummelteilchen herumbruzzelte. Selbst als es darüber mal einen Prozeß gab mit der Krankenkasse und ich mit diesem Techniker deswegen mal reden wollte, stellte sich sein Chef vor ihn: "Du, das wird nix, Du kommst mit dem Irren nicht zurecht, sag mir was Du wissen mußt, ich red' dann mit ihm!" (Ich wußte nie, was das für ein "Irrer" gewesen sein sollte.)
Das ist die Zielvorstellung, meine ich. Auf den "allgemeinen Arbeitsmarkt" mit "sozialer Kompetenz" und "Teamfähigkeit" und "emotionaler Intelligenz" sollte man von vorneherein sch ...
In gewissen Berufen sind "schrullige" Mitarbeiter sogar traditionell akzeptiert. Ich hatte viele Jahre in meiner Zeit als Wirtschaftsanwalt mit einem Hörgeräteakustiker zu tun, der ein halbes Dutzend Filialen hatte. Wir waren auch privat befreundet gewesen. Sein "Techniker", der also die fast mikroskopisch kleinen Hörgeräte wartete und reparierte, hatte, wie sein Chef mir wohlwollend sagte "voll einen an der Klatsche", aber machte eben seine Arbeit sehr gut. Er wurde von seinem Chef auch völlig abgeschirmt, in gut-patriarchalischer Fürsorge hatte er seinem verrückten Techniker ein "Nestchen" gebaut, in dem jener Techniker lustvoll und ungestört an diesen winzigen Fummelteilchen herumbruzzelte. Selbst als es darüber mal einen Prozeß gab mit der Krankenkasse und ich mit diesem Techniker deswegen mal reden wollte, stellte sich sein Chef vor ihn: "Du, das wird nix, Du kommst mit dem Irren nicht zurecht, sag mir was Du wissen mußt, ich red' dann mit ihm!" (Ich wußte nie, was das für ein "Irrer" gewesen sein sollte.)
Das ist die Zielvorstellung, meine ich. Auf den "allgemeinen Arbeitsmarkt" mit "sozialer Kompetenz" und "Teamfähigkeit" und "emotionaler Intelligenz" sollte man von vorneherein sch ...
@ Möbius, der nicht mit mir redet...
Ich halte auch nicht soviel davon, eine psychische Erkrankung offen zu legen. In der IT soll es aber wirklich viele Asperger geben, ich hab irgendwann mal was gehört, dass es ne Firma gibt, die nur Asperger beschäftigt und dachte, dass man da ggf. sagen kann: Ich bin ein ziemlicher Nerd, bin nicht so richtig sozial kompatibel, merken Sie bestimmt gleich, wenn wir länger reden, aber ich bin saugut in dem was ich mache. Aufzählung von Stärken... Dann sind die Gesprächspartner vorgewarnt und sowas, richtig rübergebracht, kann auch charmant wirken. Authentisch und ein bisschen reflektiert.
Ich halte auch nicht soviel davon, eine psychische Erkrankung offen zu legen. In der IT soll es aber wirklich viele Asperger geben, ich hab irgendwann mal was gehört, dass es ne Firma gibt, die nur Asperger beschäftigt und dachte, dass man da ggf. sagen kann: Ich bin ein ziemlicher Nerd, bin nicht so richtig sozial kompatibel, merken Sie bestimmt gleich, wenn wir länger reden, aber ich bin saugut in dem was ich mache. Aufzählung von Stärken... Dann sind die Gesprächspartner vorgewarnt und sowas, richtig rübergebracht, kann auch charmant wirken. Authentisch und ein bisschen reflektiert.
Das ist so ein typischer Satz von Leuten, die aufgezeigte Grenzen nicht einhalten können oder wollen. Aus diesem Grunde wird MariJane erst mal auf die Quarantänestation verlegt - die "Liste der ignorierten user".MariJane hat geschrieben:@ Möbius, der nicht mit mir redet...
(...)
Möbius
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 150
Asperger ist keine psychische Erkrankung. Es erhöht nur die Wahrscheinlichkeit, dass man psychisch erkrankt, etwa an Depressionen oder einer Angststörung.
Ich würde dir empfehlen, Kontakte zu anderen Aspergern zu suchen. Es gibt immer mehr Selbsthilfegruppen. Ich bin auch in einer. Es ist sehr interessant. Wir sind alle sehr unterschiedlich. Manche sind absolut unauffällig, anderen sieht man ihre Besonderheit sofort an. Beruflich ist alles vertreten. Von der Krankenschwester und Ärztin über Physiker zu Künstlern und Beamten. Allerdings sind einige auch längerfristig krank geschrieben, machen gerade eine Reha, lassen sich umschulen, weil es beruflich so nicht weiterging.
Die meisten aus der Gruppe haben ihre Diagnose erst sehr spät bekommen, waren also schon im Beruf und hatten so bei der Bewerbung nicht die Entscheidung zu treffen, ob sie es sagen oder nicht. Wie sie nach der Diagnose damit umgehen, ist sehr unterschiedlich. Manche haben sich geoutet, mit Unterstützung dafür gesorgt, dass sie bessere Rahmenbedingungen bekommen. Einer hat an alle Kollegen ein DinA4 Blatt verteilt, auf dem er das Asperger Syndrom und seine Besonderheiten kurz erklärt hat, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen. Eine hat sich nicht geoutet, erklärt aber jetzt, wo ihr alles bewusster ist, was ihr schwer fällt, ohne zu sagen warum. Das funktioniert für sie prima. Andere sind wirklich in der Forschung oder an der Uni tätig und da ist es ja fast normal, etwas 'schrullig' zu sein.
In der Gruppe wird auch oft von dem Behindertenausweis gesprochen. Dass es normal ist, dass man erst einen zu niedrigen Prozentsatz bekommt, man Widerspruch einlegen muss und dann über 50% kommt. Das könntest du auch machen.
Diese Selbsthilfegruppe ist vom Autismus Therapie Zentrum. Gibt es in deiner Nähe sowas? Dort kann man sich auch einfach so beraten lassen. Kann ich dir sehr empfehlen.
Ich würde dir empfehlen, Kontakte zu anderen Aspergern zu suchen. Es gibt immer mehr Selbsthilfegruppen. Ich bin auch in einer. Es ist sehr interessant. Wir sind alle sehr unterschiedlich. Manche sind absolut unauffällig, anderen sieht man ihre Besonderheit sofort an. Beruflich ist alles vertreten. Von der Krankenschwester und Ärztin über Physiker zu Künstlern und Beamten. Allerdings sind einige auch längerfristig krank geschrieben, machen gerade eine Reha, lassen sich umschulen, weil es beruflich so nicht weiterging.
Die meisten aus der Gruppe haben ihre Diagnose erst sehr spät bekommen, waren also schon im Beruf und hatten so bei der Bewerbung nicht die Entscheidung zu treffen, ob sie es sagen oder nicht. Wie sie nach der Diagnose damit umgehen, ist sehr unterschiedlich. Manche haben sich geoutet, mit Unterstützung dafür gesorgt, dass sie bessere Rahmenbedingungen bekommen. Einer hat an alle Kollegen ein DinA4 Blatt verteilt, auf dem er das Asperger Syndrom und seine Besonderheiten kurz erklärt hat, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen. Eine hat sich nicht geoutet, erklärt aber jetzt, wo ihr alles bewusster ist, was ihr schwer fällt, ohne zu sagen warum. Das funktioniert für sie prima. Andere sind wirklich in der Forschung oder an der Uni tätig und da ist es ja fast normal, etwas 'schrullig' zu sein.
In der Gruppe wird auch oft von dem Behindertenausweis gesprochen. Dass es normal ist, dass man erst einen zu niedrigen Prozentsatz bekommt, man Widerspruch einlegen muss und dann über 50% kommt. Das könntest du auch machen.
Diese Selbsthilfegruppe ist vom Autismus Therapie Zentrum. Gibt es in deiner Nähe sowas? Dort kann man sich auch einfach so beraten lassen. Kann ich dir sehr empfehlen.
Vielen lieben Dank für eure Antworten und Einschätzungen.
@sine-nomine, was du beschreibst, assoziiere ich eher mit "schizoider PS". Ich selbst bin froh über Stadt und Internet und bezweifle, ob ich auf dem Bergbauernhof weniger Probleme hätte. Mißverständnisse kann ich mit Sachlichkeit leider nicht vermeiden, da diese in meinen Interaktionen meist nicht auf der Sachebene entstehen. Der Chef z.B. glaubt fälschlicherweise, sich in mich hineinversetzt zu haben, und daraus dann falsche Schlüsse zieht (z.B. eine "komische" Bemerkung sei Absicht). Oder Arbeitgeber "testen" mich beim Vorstellungsgespräch und kommen bei mir zu einer falschen Bewertung - und wenn ich gegensteuere, entstehen die nächsten falschen Schlüsse aus den Beobachtungen, das zu verhindern ist sehr kompliziert und anstrengend und gelingt eben nie ganz.
@Sprachlos, ich kenne zwei weitere Betroffene, und das sind leider auch keine erfolgreichen Hörgeräteakustiker und IT-Spezialisten... sondern Erwerbslos wie ich. Ich bin nicht schrullig oder "Nerd", mein berufliches Hauptproblem sind die Mißverständnisse, aber nur ich bemerke sie. Inwiefern könnte mir eine Selbsthilfegruppe helfen? "Gruppe" ist für mich negativ besetzt (Mobbing, anecken). GdB 40 finde ich ziemlich hoch - dafür, daß ich mich bezogen aufs Berufsleben für körperlich und geistig voll funktionstüchtig halte. Hatten diejenigen mit einem Schwerbehindertenausweis denn danach bessere Aussichten auf Arbeit?
@Möbius, ich bin doch schon ohne Diagnose gefühlt lebenslang als "komisch" stigmatisiert gewesen. Es ist nicht so, daß die Personaler ohne Erwähnung nicht merken würden, daß ich "anders" bin, sonst hätte ich doch schon längst eine gute Stelle gefunden. Ich habe es lange genug auf Pech oder widrige Umstände geschoben. Wenn ich die Diagnose verschweige, was würdest mir stattdessen empfehlen zu ändern?
@MariJane, mein Bewerbungs-/Arbeitsproblem ist vielleicht das "Unbewußte" der Kommunikation (fällt mir ein, wenn ich dein Profilzitat lese). Konflikte entstehen gerade, wenn ich authentisch und ehrlich reagiere (der "Analyse-Filter" versagt). Und welcher Chef glaubt denn Erläuterungen mehr als seiner Menschenkenntnis? Soll ich ihn vorwarnen, indem ich sage, daß er seinen Instinkten mißtrauen soll, wenn er mich einschätzt?
Mein Hauptproblem liegt nicht darin, daß ich zu eingeschränkt in meinen Möglichkeiten wäre. Ich merke nur, egal, wie gut ich mich anpasse, daß Personaler, Kollegen usw. mich oft falsch beurteilen, einschätzen, einsortieren, verstehen, interpretieren und ich ständig in einer Erklärungs-/Rechtfertigungsschleife stecke, voraugesetzt, ich merke früh genug, daß wieder etwas "aneinander vorbei" läuft. Das fängt schon mit dem Lebenslauf an, daß falsche Schlüsse gezogen werden. Berufliche Integration scheitert nicht etwa daran, daß mich die Arbeit überfordert, sondern an solchen Dingen wie ... daß die Chefin es als frech empfand, wenn ich tagtäglich einen Gegenstand 20cm nach links rückte, den sie 20cm nach rechts verstellt hatte u.v.m. (wobei es zwecklos war, meine Motivation zu erklären, da sie schlichtweg als Lüge oder Ausrede abgetan wurde).
Meine jetzige Sorge nach Reaktionen hier und im realen Leben ist nun die, daß ein "Outing" zu noch mehr Verwicklungen führen könnte, da ich verbreitete Asperger-Klischees nicht erfülle (z.B. rede ich nicht zu wenig, sondern nerve alle, man findet mich "anstrengend"). Genderunpassendes Auftreten oder Anfälle absoluter Dummheit gelten ebenfalls nicht gerade als Asperger-typisch. Oder sollte ich die Diagnose anzweifeln und noch mal von vorn anfangen?
Vielleicht habe ich ja doch was anderes und sollte mich nochmals testen lassen?!
@sine-nomine, was du beschreibst, assoziiere ich eher mit "schizoider PS". Ich selbst bin froh über Stadt und Internet und bezweifle, ob ich auf dem Bergbauernhof weniger Probleme hätte. Mißverständnisse kann ich mit Sachlichkeit leider nicht vermeiden, da diese in meinen Interaktionen meist nicht auf der Sachebene entstehen. Der Chef z.B. glaubt fälschlicherweise, sich in mich hineinversetzt zu haben, und daraus dann falsche Schlüsse zieht (z.B. eine "komische" Bemerkung sei Absicht). Oder Arbeitgeber "testen" mich beim Vorstellungsgespräch und kommen bei mir zu einer falschen Bewertung - und wenn ich gegensteuere, entstehen die nächsten falschen Schlüsse aus den Beobachtungen, das zu verhindern ist sehr kompliziert und anstrengend und gelingt eben nie ganz.
@Sprachlos, ich kenne zwei weitere Betroffene, und das sind leider auch keine erfolgreichen Hörgeräteakustiker und IT-Spezialisten... sondern Erwerbslos wie ich. Ich bin nicht schrullig oder "Nerd", mein berufliches Hauptproblem sind die Mißverständnisse, aber nur ich bemerke sie. Inwiefern könnte mir eine Selbsthilfegruppe helfen? "Gruppe" ist für mich negativ besetzt (Mobbing, anecken). GdB 40 finde ich ziemlich hoch - dafür, daß ich mich bezogen aufs Berufsleben für körperlich und geistig voll funktionstüchtig halte. Hatten diejenigen mit einem Schwerbehindertenausweis denn danach bessere Aussichten auf Arbeit?
@Möbius, ich bin doch schon ohne Diagnose gefühlt lebenslang als "komisch" stigmatisiert gewesen. Es ist nicht so, daß die Personaler ohne Erwähnung nicht merken würden, daß ich "anders" bin, sonst hätte ich doch schon längst eine gute Stelle gefunden. Ich habe es lange genug auf Pech oder widrige Umstände geschoben. Wenn ich die Diagnose verschweige, was würdest mir stattdessen empfehlen zu ändern?
@MariJane, mein Bewerbungs-/Arbeitsproblem ist vielleicht das "Unbewußte" der Kommunikation (fällt mir ein, wenn ich dein Profilzitat lese). Konflikte entstehen gerade, wenn ich authentisch und ehrlich reagiere (der "Analyse-Filter" versagt). Und welcher Chef glaubt denn Erläuterungen mehr als seiner Menschenkenntnis? Soll ich ihn vorwarnen, indem ich sage, daß er seinen Instinkten mißtrauen soll, wenn er mich einschätzt?
Mein Hauptproblem liegt nicht darin, daß ich zu eingeschränkt in meinen Möglichkeiten wäre. Ich merke nur, egal, wie gut ich mich anpasse, daß Personaler, Kollegen usw. mich oft falsch beurteilen, einschätzen, einsortieren, verstehen, interpretieren und ich ständig in einer Erklärungs-/Rechtfertigungsschleife stecke, voraugesetzt, ich merke früh genug, daß wieder etwas "aneinander vorbei" läuft. Das fängt schon mit dem Lebenslauf an, daß falsche Schlüsse gezogen werden. Berufliche Integration scheitert nicht etwa daran, daß mich die Arbeit überfordert, sondern an solchen Dingen wie ... daß die Chefin es als frech empfand, wenn ich tagtäglich einen Gegenstand 20cm nach links rückte, den sie 20cm nach rechts verstellt hatte u.v.m. (wobei es zwecklos war, meine Motivation zu erklären, da sie schlichtweg als Lüge oder Ausrede abgetan wurde).
Meine jetzige Sorge nach Reaktionen hier und im realen Leben ist nun die, daß ein "Outing" zu noch mehr Verwicklungen führen könnte, da ich verbreitete Asperger-Klischees nicht erfülle (z.B. rede ich nicht zu wenig, sondern nerve alle, man findet mich "anstrengend"). Genderunpassendes Auftreten oder Anfälle absoluter Dummheit gelten ebenfalls nicht gerade als Asperger-typisch. Oder sollte ich die Diagnose anzweifeln und noch mal von vorn anfangen?
Vielleicht habe ich ja doch was anderes und sollte mich nochmals testen lassen?!
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Ein Outing könnte aber die Asperger-Klischees mal beseitigen. Und die Chefin wird es nach einem Outing nicht mehr als frech empfinden, wenn du etwas um 20 cm verrückst, weil sie sich das dann als zwanghaft und aspergertypisch erklären kann. Gerade gegen Missverständnisse ist ein Outing und Aufklärung doch wichtig und gut.
In einer Selbsthilfegruppe gibt es kein Mobbing und anecken. Unsere ist moderiert. Und es ist doch gerade typisch für eine Aspergergruppe, dass alle froh sind, dass sie mal irgendwo reinpassen und nicht anecken. Da herrscht viel Verständnis für die Besonderheiten der anderen und das, obwohl alle auch so extrem unterschiedlich sind.
Es gibt so viele dort, die nicht dem Klischee entsprechen. Die sehr kommunikativ sind. Denen man überhaupt keine Probleme anmerkt.
Inwiefern dir eine Gruppe helfen könnte? Vielleicht dabei, deine eigene Diagnose als richtig anzunehmen, indem du dich mit anderen vergleichst.
Vielleicht dabei, Wege zu sehen bei anderen und für dich umzuwandeln, wie du mit der Diagnose im beruflichen Umfeld umgehen könntest. Da kommen viele Ideen und Möglichkeiten zusammen.
Vielleicht dabei, einzuschätzen, ob GdB 40 angemessen oder zu niedrig ist.
Vielleicht einfach dabei, nicht mehr alleine zu sein mit diesen Problemen. Gleichgesinnte zu finden.
Ob die mit einem Schwerbehindertenausweis danach bessere Aussichten auf Arbeit hatten? Kann ich nicht sagen. Die meisten haben Arbeit und mussten sich nicht nach der Diagnose bewerben.
In einer Selbsthilfegruppe gibt es kein Mobbing und anecken. Unsere ist moderiert. Und es ist doch gerade typisch für eine Aspergergruppe, dass alle froh sind, dass sie mal irgendwo reinpassen und nicht anecken. Da herrscht viel Verständnis für die Besonderheiten der anderen und das, obwohl alle auch so extrem unterschiedlich sind.
Es gibt so viele dort, die nicht dem Klischee entsprechen. Die sehr kommunikativ sind. Denen man überhaupt keine Probleme anmerkt.
Inwiefern dir eine Gruppe helfen könnte? Vielleicht dabei, deine eigene Diagnose als richtig anzunehmen, indem du dich mit anderen vergleichst.
Vielleicht dabei, Wege zu sehen bei anderen und für dich umzuwandeln, wie du mit der Diagnose im beruflichen Umfeld umgehen könntest. Da kommen viele Ideen und Möglichkeiten zusammen.
Vielleicht dabei, einzuschätzen, ob GdB 40 angemessen oder zu niedrig ist.
Vielleicht einfach dabei, nicht mehr alleine zu sein mit diesen Problemen. Gleichgesinnte zu finden.
Ob die mit einem Schwerbehindertenausweis danach bessere Aussichten auf Arbeit hatten? Kann ich nicht sagen. Die meisten haben Arbeit und mussten sich nicht nach der Diagnose bewerben.
Also für mich gesehen, finde ich die Diagnose für dich passend. Aber klar kannst du noch weiter nach Diagnosen suchen.
LG candle
LG candle
Now I know how the bunny runs!
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Krang2, du scheinst deinem Text zufolge sehr beschäftigt damit, andere zu beobachten wie sie dich falsch verstehen. Missverständnisse stören dich und die bemerkst du quasi immer. Das ist ja das Schwierige, sich so auszudrücken, dass keine Missverständnisse entstehen. Da gehört viel Wachsamkeit und Achtsamkeit dazu. In der Kommunikation gibt es vieles zu beachten, das man als Asperger oder Schizoid gestörter nicht kennt. Stimme, Tonfall, Mimik, Gestik, Aussehen usw. Man kann es aber lernen bis zu einem gewissen Grad, denke ich.
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Pardon, aber wenn es dir an Teamfähigkeit und Sozialkompetenz mangelt, dann bist du NICHT geistig voll funktionstüchtig auf dem 1.Arbeitsmarkt.GdB 40 finde ich ziemlich hoch - dafür, daß ich mich bezogen aufs Berufsleben für körperlich und geistig voll funktionstüchtig halte.
Möglicherweise beißt sich hier die Katze in den Schwanz, dass du dir nicht bewusst bist, wie wichtig die sog. "SOFT SKILLS" für den Berufsalltag sind. Es gibt sogar Firmen, die lehnen die besten Bewerber ab, alleine nur mit der Begründung "weil sie nicht ins Team passen".
Da du es anscheinend von dir aus nicht weißt, solltest du vielleicht wirklich mal die Mühe machen dir bewusst zu werden, wie wichtig die Softskills sind und dies durchaus eine Einschränkung ist.
Abgesehen davon, gibt es ja sooo vieles an deinem Lebenslauf und Werdelauf, dass (aus Sicht von Personalern) eindeutig auf das Gegenteil verweist.
Eben z.B. dass du bisher so wenig gearbeitet ist, der bisherige Lebenslauf und Zeugnisse. Die sprechen da eine andere Sprache. Wenn du dich beim Vorstellungsgespräch nun hinstellst und argumentierst, dass in 40 Jahre nur 2 Jahre arbeiten ja überhaupt gar nicht "an dir" läge, sondern Schuld der bösen Gesellschaft und Firmen, die dir keine Chance geben... sorry, das funktioniert so nicht, da kannst du es auch gleich bleiben lassen. Es gilt immer noch in den Köpfen der Leute: wer arbeiten will und zwei gesunde Hände, Füße, Verstand (etcpp) hat, der FINDET auch Arbeit. Hier wärst du mit einer Erkrankung wie Asperger als Begründung und einem GdB definitiv besser bedient... sowohl was die Erklärung für dein bisheriges berufliches Versagen angeht, als auch generell die Jobsuche, weil du über die Behindertenquote sicherlich besser Chance hat in Lohn und Brot zu kommen.
Sorry, wenn ich es so direkt sage, aber für mich wirkst du alles andere als "voll funktionsfähig", da machst du dir vielleicht etwas vor und/oder... (siehe oben)... erkennst den Wert von Softskill im Berufsleben nicht.
Aus meiner Sicht kann es nur eine Flucht nach vorne geben: offen zur der Behinderung stehen. Ob nun mit offiziell erkannten GdB oder durch ehrlich sein.
Ich verstehe an dieser Stelle auch nie die Angst davor, einen Stempel zu bekommen oder in einer Schublade gesteckt zu werden. Denn in solche einem Stadium IST man doch längst in einer Schublade, ist man gesellschaftlich doch schon längst doppelt und dreifach abgestempelt. Wenn man nun endlich eine handfeste Erklärung und Attest erhält, dann macht es die Situation doch BESSER. Es erklärt es, rechtfertige und entschuldigt das.
Ja, es läuft auf die Frage hinaus, als was möchte man lieber angesehen werde: als alleinerziehende ALG-II-Empfängerin, die gefühlt noch nie gearbeitet hat, faul und irgendwie a-sozial/gestört ("komisch") und im Berufsleben versagt hat, die vermutlich mit extrem vielen Vorurteilen und Diskriminierung zu kämpfen hat ODER als jemand mit einer körperlich-neurologischen Einschränkung, für die niemand was kann und an der man arbeitet? Welche Schulbade ist dir lieber?
Genau wie deine Furcht, dass man dich dann nach Asperger Maßstäben messen könnte, denen du dann doch nicht zu 100% gerecht wirst. Nun gut, du hast die Wahl. Denn auf der anderen Seite wirst du eben weiterhin nach normalen gesellschaftskonformen Maßstäben, denen du noch viel, viel weniger gerecht wirst. Ersteres lässt sich erklären, wenn man mit den Leuten redet, zweiteres nicht.
Generell werden Menschen IMMER und ÜBERALL in Schubladen gesteckt. Das lässt sich nicht vermeiden. Aber man kann Einfluss darauf nehmen in welche, und welche einem weiterhilft, welchen einem besser bekommt.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Hallo Krang,
ich finde das, was Kellerkind schreibt, sehr bedenkenswert. Du kannst mit einem GdB ggf, sogar rechtfertigen, dass du eine Tätigkeit suchst, für die du zumindest vom Abschluss her, überqualifiziert bist, denke ich. Dein Lebenslauf macht so sehr viel mehr Sinn und wird ggf. für Personaler nachvollziehbarer. Auch denke ich, wenn du wirklich so arge Probleme in der Kommunikation hast, wäre es gut, da wirklich offener mit umzugehen. Es strengt dich an und es strengt deine Kollegen an, wenn du auf jedes Missverständnis achten willst. So wird dir dein Kommunikationsverhalten nicht angelastet und man ist nachsichtiger. Das dürfte für dich auch eine Befreiung sein!
Ob du damit zur Beseitigung von Vorurteilen beiträgst, wäre mir allerdings persönlich egal. Es geht darum, dass du eine Chance bekommst. Ich glaube, ich würde das einfach mal ausprobieren, mich auf Stellen zu bewerben, wo der GdB angegeben werden soll und dann im Gespräch offen mit (vielleicht der Diagnose und) auf jeden Fall deinen Einschränkungen im sozialen Kontakt umzugehen.
Zur Schwerbehinderung und Jobsuche: Im öD ist es so, dass Bewerber, die behindert und formal ausreichend qualifiziert sind, zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden müssen. Das heißt jedoch nicht, dass sie in jedem Fall den Job bekommen- es gilt, bei gleicher Eignung und gleiche Eignung liegt im Ermessen der Einstellenden. Ich weiß das deshalb, weil ein Freund von mir im öD an Einstellungsverfahren beteiligt ist und wir auch mal über die Vor- und Nachteile einer Behinderung gesprochen haben. Das heißt, du hast auf jeden Fall in Bewerbungsverfahren, wo du den GdB angeben sollst, wenn du formal qualifiziert bist, die Chance dich vorzustellen. Und wenn du gleich gut geeignet bist, wie andere Bewerber, dann bekommst du den Job. Und ich würde meinen, dass du, wenn du damit offen umgehst, wie sich deine Behinderung äußert, durchaus Chancen haben dürftest, weil man dir dann deine Schwäche im sozialen Kontakt nachsehen wird, wenn du keinen Job suchst, wo Kommunikation schon in der Stellenbeschreibung steht. Und da du dich mit Studienabschluss und Behinderung auf Stellen bewirbst, für die du formal überqualifiziert bist, solltest du auch gleich gut geeignet, wie andere Menschen sein...
Deshalb: Nicht verzagen, einfach mal diesen Weg ausprobieren!
ich finde das, was Kellerkind schreibt, sehr bedenkenswert. Du kannst mit einem GdB ggf, sogar rechtfertigen, dass du eine Tätigkeit suchst, für die du zumindest vom Abschluss her, überqualifiziert bist, denke ich. Dein Lebenslauf macht so sehr viel mehr Sinn und wird ggf. für Personaler nachvollziehbarer. Auch denke ich, wenn du wirklich so arge Probleme in der Kommunikation hast, wäre es gut, da wirklich offener mit umzugehen. Es strengt dich an und es strengt deine Kollegen an, wenn du auf jedes Missverständnis achten willst. So wird dir dein Kommunikationsverhalten nicht angelastet und man ist nachsichtiger. Das dürfte für dich auch eine Befreiung sein!
Ob du damit zur Beseitigung von Vorurteilen beiträgst, wäre mir allerdings persönlich egal. Es geht darum, dass du eine Chance bekommst. Ich glaube, ich würde das einfach mal ausprobieren, mich auf Stellen zu bewerben, wo der GdB angegeben werden soll und dann im Gespräch offen mit (vielleicht der Diagnose und) auf jeden Fall deinen Einschränkungen im sozialen Kontakt umzugehen.
Zur Schwerbehinderung und Jobsuche: Im öD ist es so, dass Bewerber, die behindert und formal ausreichend qualifiziert sind, zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden müssen. Das heißt jedoch nicht, dass sie in jedem Fall den Job bekommen- es gilt, bei gleicher Eignung und gleiche Eignung liegt im Ermessen der Einstellenden. Ich weiß das deshalb, weil ein Freund von mir im öD an Einstellungsverfahren beteiligt ist und wir auch mal über die Vor- und Nachteile einer Behinderung gesprochen haben. Das heißt, du hast auf jeden Fall in Bewerbungsverfahren, wo du den GdB angeben sollst, wenn du formal qualifiziert bist, die Chance dich vorzustellen. Und wenn du gleich gut geeignet bist, wie andere Bewerber, dann bekommst du den Job. Und ich würde meinen, dass du, wenn du damit offen umgehst, wie sich deine Behinderung äußert, durchaus Chancen haben dürftest, weil man dir dann deine Schwäche im sozialen Kontakt nachsehen wird, wenn du keinen Job suchst, wo Kommunikation schon in der Stellenbeschreibung steht. Und da du dich mit Studienabschluss und Behinderung auf Stellen bewirbst, für die du formal überqualifiziert bist, solltest du auch gleich gut geeignet, wie andere Menschen sein...
Deshalb: Nicht verzagen, einfach mal diesen Weg ausprobieren!
Hallo Krang2,
ich habe den Thread jetzt nicht wirklich gründlich gelesen, mir sind spontan aber zwei Gedanken gekommen, die vielleicht neue Ansätze für dich liefern könnten.
- In den meisten Großstädten gibt es berufliche Beratungsstellen für Frauen, die gezielt (dh auf deine Situation zugeschnitten) dabei unterstützen, wieder einen Einstieg in den Beruf zu finden. In der Selbstdarstellung geht es oft um Wiedereinstieg nach Elternzeit oder Pflegezeit, lass dich davon nicht abschrecken. Ich habe mit so einer Beratung/Coaching gute Erfahrungen gemacht, bei mir ging es darum, nach längerer Krankheit wieder reinzukommen, und die konnten mir ziemlich passgenau Unterstützung geben, wo ich es gebraucht habe. Vielleicht wäre das eine Anlaufstelle?
In der Regel sind eine begrenzte Anzahl von Stunden (bei mir waren es 5) kostenfrei, die Stunden danach sind verhältnismäßig günstig, manchmal gibt es auch Sozialtarife oder Befreiung bei ALG II.
- Bei mir steht keine Asperger-Diagnose im Raum, ich kenne aber (aus anderen Gründen?) das Bedüfnis bzw. die Notwendigkeit, soziale Situationen zu analysieren, Muster zu erkennen und für mich daraus "Handlungsempfehlungen" abzuleiten. Das funktioniert auf einem "Basic"-Level für mich ganz gut, bin aber oft überfordert, wenn es dann komplexer wird oder mein "privates Handbuch" kein Kapitel für diese Situation bereit hält. Liege dann auch mit meinen Reaktionen oft "daneben" bzw. wecke dann auch Irritationen beim Gegenüber.
Dieses systematische Analysieren, das schnelle oft auch intuitive Erfassen von Mustern und Systemen sind ja auch Stärken, die du vorweisen kannst. Ich habe ganz lange gebraucht um zu kapieren, dass es ganz viele Menschen gibt die das so nicht können, weil es für mich so normal ist.
Von Berufsbildern her führt das dann doch auch immer wieder zur IT. Auch wenn das eher männerdominiert ist, würde ich es nicht von vorneherein abschreiben. Da gibt es viele Berufsbilder (nicht der klassischer Entwickler-Nerd), die diese Fähigkeiten brauchen. Anforderungsanalysen zB - also bevor eine Entwicklung eines Produktes startet: Was soll das System, die Software können, wie soll sie funktionieren. Da ist Systematik mega-gefragt. (Allerdings auch soziale Interaktion). Testing und Qualitätssicherung ist ein weiterer Bereich, der diese Fähigkeiten braucht. Da kann man dann auch eher "vor sich hinarbeiten". Ich bin - durch Zufall und über Umwege - selbst in den Randbereichen der IT gelandet. Und muss sagen, dass das für mich die passende (und auch logische) Entscheidung war...
Und noch was: Evtl mal auf größere Unternehmen schauen? Viele haben inzwischen soetwas wie ein "Diversity-Management". Aus der Erkenntnis heraus, dass nicht-homogene Teams und Abteilungen besser arbeiten, weil viele unterschiedliche Aspekte erkannt und berücksichtigt werden. Dort könntest du mit deinem Profil dann vielleicht besser punkten?
ich habe den Thread jetzt nicht wirklich gründlich gelesen, mir sind spontan aber zwei Gedanken gekommen, die vielleicht neue Ansätze für dich liefern könnten.
- In den meisten Großstädten gibt es berufliche Beratungsstellen für Frauen, die gezielt (dh auf deine Situation zugeschnitten) dabei unterstützen, wieder einen Einstieg in den Beruf zu finden. In der Selbstdarstellung geht es oft um Wiedereinstieg nach Elternzeit oder Pflegezeit, lass dich davon nicht abschrecken. Ich habe mit so einer Beratung/Coaching gute Erfahrungen gemacht, bei mir ging es darum, nach längerer Krankheit wieder reinzukommen, und die konnten mir ziemlich passgenau Unterstützung geben, wo ich es gebraucht habe. Vielleicht wäre das eine Anlaufstelle?
In der Regel sind eine begrenzte Anzahl von Stunden (bei mir waren es 5) kostenfrei, die Stunden danach sind verhältnismäßig günstig, manchmal gibt es auch Sozialtarife oder Befreiung bei ALG II.
- Bei mir steht keine Asperger-Diagnose im Raum, ich kenne aber (aus anderen Gründen?) das Bedüfnis bzw. die Notwendigkeit, soziale Situationen zu analysieren, Muster zu erkennen und für mich daraus "Handlungsempfehlungen" abzuleiten. Das funktioniert auf einem "Basic"-Level für mich ganz gut, bin aber oft überfordert, wenn es dann komplexer wird oder mein "privates Handbuch" kein Kapitel für diese Situation bereit hält. Liege dann auch mit meinen Reaktionen oft "daneben" bzw. wecke dann auch Irritationen beim Gegenüber.
Dieses systematische Analysieren, das schnelle oft auch intuitive Erfassen von Mustern und Systemen sind ja auch Stärken, die du vorweisen kannst. Ich habe ganz lange gebraucht um zu kapieren, dass es ganz viele Menschen gibt die das so nicht können, weil es für mich so normal ist.
Von Berufsbildern her führt das dann doch auch immer wieder zur IT. Auch wenn das eher männerdominiert ist, würde ich es nicht von vorneherein abschreiben. Da gibt es viele Berufsbilder (nicht der klassischer Entwickler-Nerd), die diese Fähigkeiten brauchen. Anforderungsanalysen zB - also bevor eine Entwicklung eines Produktes startet: Was soll das System, die Software können, wie soll sie funktionieren. Da ist Systematik mega-gefragt. (Allerdings auch soziale Interaktion). Testing und Qualitätssicherung ist ein weiterer Bereich, der diese Fähigkeiten braucht. Da kann man dann auch eher "vor sich hinarbeiten". Ich bin - durch Zufall und über Umwege - selbst in den Randbereichen der IT gelandet. Und muss sagen, dass das für mich die passende (und auch logische) Entscheidung war...
Und noch was: Evtl mal auf größere Unternehmen schauen? Viele haben inzwischen soetwas wie ein "Diversity-Management". Aus der Erkenntnis heraus, dass nicht-homogene Teams und Abteilungen besser arbeiten, weil viele unterschiedliche Aspekte erkannt und berücksichtigt werden. Dort könntest du mit deinem Profil dann vielleicht besser punkten?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott
― Anne Lamott
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