Postkarte von Psychotherapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

MelodySun
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 73

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:10

Echolotin hat geschrieben: Genau so bist du mit der Therapeutin umgegangen.
Du hast sie über die weitere Therapie im unklaren gelassen, gesagt du meldest dich. Hast du aber nicht.
Auf die zweimalige TELFONISCHE Kontaktanfrage ihrerseits hast du auch nicht reagiert. Den Kopf weiter in den Sand gesteckt.
Du lässt deine Hauptkommunikation weiterhin über deine Eltern laufen mit der Post, obwohl sie ja "brisante" Dinge nicht mitbekommen sollen.
Deine Mutter hätte die Postkarte auch gar nicht lesen müssen. Das schreibst du jetzt der Therapeutin zu.
Dann hättest du das ganze gar nicht durchschleifen müssen. Wenn ich da eh nicht wieder hin will, dann spreche ich es spätestestens nach der 2. Anfrage auf den AB oder so. Erwartest du immer, dass sich die unangenehmenen Dinge einfach so lösen? Werden sie nicht. Auch viele Arbeit wird dich nicht auf Dauer ablenken können.
Keine direkte Kommunikation, sondern nur hinten rum über andere, ein übertuschen von all den Dingen die nicht in Ordnung sind war auch in meiner Familie eine Regel. Deswegen springe ich so darauf an und mag dir vor Augen führen, dass deine Verärgerung über die Postkarte auch neben einem Fehlverhalten der Therapeutin etwas ganz anderes bei dir zudeckt.
Da stimme ich überhaupt nicht mit dir überein. Die Therapeutin kann ihre Patienten doch nicht zwingen sich bei sich zu melden und falls nicht, dann offenbart sie einfach mit einer OFFENEN Postkarte, dass sie bei ihr in Therapie ist! Dabei hat sie extra vorher betont, dass sie nicht möchte, dass auch nur irgendetwas an die Adresse geschickt wird! Das ist ja wohl ein Vertrauensbruch der ganz besonderes Art. Das schlimmste ist ja auch noch, dass es eine OFFENE Postkarte war. So hatte wohl auch der Postbote die Möglichkeit zu wissen, dass Frau XY in Therapie ist..... Das ist eine Art und Weise der definitiv rechtlich nachgegangen werden muss! Ich würde diese Therapeutin sofort melden und mir rechtlichen Beistand suchen.
Man kann doch wohl KEINEN Menschen dazu zwingen in Kommunikation zu treten. Wenn Person X nicht mit Person Y in Kontakt treten möchte/ keinen Kontakt mehr möchte, dann hat Person Y das zu akzeptieren. Besonders als Therapeut ist das wohl ein No-Go! Wenn von dem Patienten keine Eigengefährdung ausgeht (Suizid oder ähnliches - und das dürfte bei "Postkarte" ja nicht der Fall sein, denn sie ist ja schon länger nicht mehr aktiv in Behandlung), dann MUSS die Therapeutin akzeptieren, wenn die Patientin keine Stellung mehr nehmen möchte.
Von daher ist es definitiv NICHT die Schuld der Posterstellerin, sondern DEFINITIV die der Therapeutin. Dass eine Therapeutin so vorgeht und die Patientin zwingt, sich bei ihr zu melden und auch noch ÖFFENTLICH (ja, es war ÖFFENTLICH - denn ein OFFENER Brief, der jeder lesen konnte) bloßzustellen, dass sie in Therapie ist, dem gehört definitiv die Zulassung entzogen! Soweit muss eine Therapeutin denken... Viele Therapeuten grüßen außerhalb der Therapiewände nicht einmal den Patienten (wenn die Kommunikation nicht vom Patienten ausgeht), um die Schweigepflicht nicht zu verletzten... Und diese posaunt es einfach so hinaus. Geht gar nicht
You don't know how it feels...

Werbung


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:19

Das mag ja alles stimmen MelodySun. Führt aber nur weg von den Problemen die Postkarte (allein schon der Nick ist irgendwie bezeichnend finde ich) wirklich hat. Die "Postkarte" ist doch im Grunde nur der "Nebenschauplatz" für die eigentlich bestehenden Probleme um die sich gekümmert werden sollte, langfristig und zum eigenen Besten gedacht.


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:28

Eigentlich sagt der Nick das Gegenteil aus: nämlich, dass es der TE ausschließlich um das Thema mit der Postkarte geht und um nichts anderes.

Wenn sie der Thera gesagt hat, sie meldet sich, verstehe ich schon nicht, warum die Thera sich überhaupt bei ihr meldet und dann auch noch mehrfach. Das Verhalten alleine finde ich schon fragwürdig.

Es ist nicht pathologisch, nicht alles bis zum Ende ausdiskutieren zu wollen. Und auch nichts worum man sich kümmern müsste. Die TE sieht es ja sogar schon als Fehler ein, die Therapie nicht klar beendet zu haben. Thema erledigt.
Zuletzt geändert von Speechless am Sa., 14.01.2017, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:31

Speechless hat geschrieben:Es ist nicht pathologisch, nicht alles bis zum Ende ausdiskutieren zu wollen.
Das nicht, aber es ist pathologisch keine klaren Grenzen ziehen zu können indem man sich klar mitteilt und sagt, was man möchte und was nicht. ZB. keine weitere Therapie mehr. ZB. keinen Nachsendeantrag stellen, obwohl das Verhältnis zu den Eltern angespannt und oberflächlich ist oder die neue, eigene Anschrift anzugeben. ZB. sich einen "Blick" so sehr zu Herzen zu nehmen, dass daraus ein Problem erwächst...

Werbung


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:38

Also das was du als pathologisch ansiehst: so sind glaube ich 50% der Menschen, die ich kenne. Ich finde das nicht pathologisch, sondern eine Frage der Persönlichkeit. Es gibt so viele vermeidende Leute, die nicht therapiebedürftig sind.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:42

Solange die Vermeidung nicht zum Problem und zur Belastung führt sondern ihren Zweck erfüllt stimmt das. Ob das wirklich so ist kommt allerdings oft erst dann zu Tage, wenn es nicht mehr funktioniert und nicht mehr "verdrängt" werden kann. Und sei es somatisch.


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:44

Und meistens eben, wenn es zu spät ist. Dass hier eine Kommunikation vorher besser gewesen wäre, hat die TE ja schon eingesehen. Man kann bei solch simplen Dingen finde ich auch einfach aus Fehlern lernen, dafür braucht man nicht unbedingt eine Therapie.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:50

Speechless hat geschrieben:Man kann bei solch simplen Dingen finde ich auch einfach aus Fehlern lernen, dafür braucht man nicht unbedingt eine Therapie.
Bei so simplen Dingen finde ich auch, dass das geht. Sag ich ja auch. Aber es wird ja einen Grund gegeben haben, warum eine Therapie begonnen wurde und ich sehe ähnlich wie Echolotin da eben schon auch ein paar "tiefgreifendere" Probleme und für mich ist die momentane Situation nur ein Ausdruck dieser.

Für meine Begriffe tut sich jeder, der sowas in jungen Jahren angeht einen Gefallen. Und zwar vor allem sich selbst. Denn die Wahrscheinlichkeit dass sowas "einfach so" verschwindet geht gen null. Allenfalls verschieben sich die "Felder" auf denen es sich zeigt.

Mir widerstrebt es auf alle Fälle jetzt in einen "Kanon" gegen die böse Therapeutin einzustimmen. Auch wenn ich das mit der Postkarte grenzwertig bis unprofessionell finde. Aber ein Weltuntergang ist es nun auch nicht. Standen ja keine Details drin und was der Postbote oder die Mutter jetzt denkt, das dürfte ziemlich bedeutungslos sein.


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:57

Ich finde das weitaus schlimmer als du. In meiner ersten Therapie war ich noch über meine Eltern versichert, hatte aber eigentlich mit der Versicherung abgeklärt, dass wir es ohne Wissen der Eltern regeln können und etwaige Post an meine Wohnadresse geht. Hat einmal nicht geklappt. Meine Eltern haben den Brief natürlich aufgemacht und mich regelrecht gestalked aus Neugier. Ich musste sämtliche social media Profile löschen, sämtliche Ärzte wechseln, weil sie überall anriefen: Freunde, Ärtze etc. Ich war komplett bloß gestellt und das nur durch einen simplen Brief. Eine Postkarte ist das Allerletzte. Ich sehe die Therapeutin komplett in der Schuld. Ich sehe aber auch Privatsphäre und Achtung vor dem Selbstbestimmungsrecht des Patienten als Ausfluss der Menschenwürde als durchaus wichtigeres Gut als sich bei der Therapeutin zurück zu melden.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 14.01.2017, 22:59

Die Verschwiegenheitspflicht umfasst auch die Tatsache, das die Psychotherapeutin die TE aus beruflichen Gründen kennt.
Zumal die TE ihre Psychotherapeutin explizit auf ihre Verschwiegenheitspflicht der Familie der TE gegenüber hingewiesen hat.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:01

Dann überträgst Du wohl Deine Situation auf die von Postkarte. Von Stalking habe ich nichts gelesen bisher.

In Bezug darauf, dass es unprofessionell ist eine Postkarte zu schreiben haben ich mich ja schon geäußert. Aber ich halte es für überzogen deshalb gleich eine Klage oder Beschwerde einzureichen. Es ist ja faktisch nichts passiert, außer dass ihre Mutter nun weiss: Mein Kind war in psychotherapeutischer Behandlung. Voll schlimm.


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:03

Die Verschwiegenheit umfasst eben alles. Auch schon, bei wem man in Behandlung ist, da man eben allein aufgrund dessen schon Rückschlüsse ziehen kann, wie im Fall hier auf Psychotherapie. Und das kann für den einzelnen tatsächlich schwere Auswirkungen haben, wenn auch wohl eher selten materiell.

Benutzeravatar

MelodySun
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 73

Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:04

mio hat geschrieben:
Mir widerstrebt es auf alle Fälle jetzt in einen "Kanon" gegen die böse Therapeutin einzustimmen. Auch wenn ich das mit der Postkarte grenzwertig bis unprofessionell finde. Aber ein Weltuntergang ist es nun auch nicht. Standen ja keine Details drin und was der Postbote oder die Mutter jetzt denkt, das dürfte ziemlich bedeutungslos sein.
Für DICH wäre es kein Weltuntergang! Für die TE eventuellerweise schon! Für mich wäre es auch richtig schrecklich, wenn ich in solch einer Situation wäre - wenn nicht sogar ein Weltuntergang. Das hat wohl mit meinem privatem Umfeld und meiner "Krankheitsgeschichte" zu tun. Für dich und deine wäre es vielleicht kein Problem, aber alleine mit der Tatsache, dass sich die TE EXTRA in einem Forum anmeldet, um sich für dieses Problem Rat einzuholen, dann belastet es diese ja schon enorm.

Fakt ist, es ist nicht nur grenzwertig, sondern WEIT darüber! Unterste Schublade und das MUSS für diese Folgen haben. Wenn das der falschen Person passiert, kann so etwas ganz schlimm enden. Vor allem weil es einen ENORMEN Vertrauensbruch impliziert, da es im Vorfeld extra thematisiert wurde und so etwas aus dem Therapieraum "heraus" gekommen ist. Ich hätte nach solch einer Aktion Probleme jemals wieder einem Therapeuten zu vertrauen und mich mit meinen Sorgen und Ängsten diesem anzuvertrauen. Und es hat auch mMn überhaupt nichts damit zu tun, dass keine Details drin standen, sondern einfach, dass jetzt die Welt (denn wer es nun weiß, kannst du ja nicht mit 100% Sicherheit sagen - da OFFENE Postkarte) weiß, dass sie in Therapie ist.. Und so eine wichtige Information DARF den Therapieraum einfach nicht verlassen, sondern ist etwas zwischen Therapeut und Patient. Wenn der Patient möchte, dass die Welt weiß, dass er in Therapie ist, wird dieser das schon machen. Für andere wiederum ist das ein Raum, der auf keinem Fall mit dem privaten Umfeld zusammentreffen darf - wie bei der TE.
You don't know how it feels...


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:05

Ja, bei mir war es eben schlimm. Ich übertrage nichts, ich habe dir an einem Bsp genannt, welche Folgen so ein Verhalten haben kann. Deine Versuche, ständig alles psychologisch zu pathologisieren, gehen einfach sowas von fehl.

Benutzeravatar

MelodySun
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 73

Beitrag Sa., 14.01.2017, 23:06

mio hat geschrieben:Dann überträgst Du wohl Deine Situation auf die von Postkarte. Von Stalking habe ich nichts gelesen bisher.

In Bezug darauf, dass es unprofessionell ist eine Postkarte zu schreiben haben ich mich ja schon geäußert. Aber ich halte es für überzogen deshalb gleich eine Klage oder Beschwerde einzureichen. Es ist ja faktisch nichts passiert, außer dass ihre Mutter nun weiss: Mein Kind war in psychotherapeutischer Behandlung. Voll schlimm.
Weißt du welche Beziehung die Mutter und TE haben? Solche Verallgemeinerungen gehen echt gar nicht!
Und woher weißt du, dass es NUR die Mutter weiß? Der Postbote könnte es auch wissen. Und weißt du in welchem Verhältnis sie zu ihrem Postboten steht? Ich zB kenne unseren Postboten ziemlich gut, haben nämlich gemeinsame Bekannte.... All sowas weißt du überhaupt nicht !
You don't know how it feels...

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag