Bin ich falsch?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 24.12.2016, 17:41

Ich verstehe sehr gut, warum die Situation in der Post für dein gegenüber eine Provokation war.
Der Mann stand an der Schlange an, war aber einen Augenblick unachtsam. Die Schlange bewegt sich nach vorne und Du gehst in die Lücke. Er beschwert sich und du sagst zu ihm: "Ist doch kein Problem (... das ich vorgedrängelt habe).
Oder: "Ist doch kein Problem (..., warum regst Du dich so auf?)
Eine verständliche Antwort wäre gewesen: "Oh, ich habe nicht gesehen, das Sie das Ende der Schlange sind. Ich bitte um Entschuldigung."
Oder, wenn Du eine Entschuldigung für übertrieben hältst, wäre es angemessen gewesen, wortlos hinter diesen Mann zu treten.

Jemanden der ein Problem mit etwas hat, abzusprechen das er ein Problem hat, ist ein todsicheres Mittel die Kommunikation scheitern zu lassen.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Sa., 24.12.2016, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Werbung

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 24.12.2016, 17:44

Also ich hab " ist doch kein Problem ( dass sie natürlich wieder vor wollen)" verstanden
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 24.12.2016, 17:53

Nico hat geschrieben:Also ich hab " ist doch kein Problem ( dass sie natürlich wieder vor wollen)" verstanden
Das hat sie aber nicht gesagt.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 24.12.2016, 17:55

Aber das was du ihr unterstellst hat sie auch nicht gesagt
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

Werbung

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 24.12.2016, 18:04

Nico hat geschrieben:Aber das was du ihr unterstellst hat sie auch nicht gesagt
Sie hat "kein Problem" gesagt. Das was ich Klammern geschrieben habe, sind mögliche gedankliche Erweiterungen des Gegenübers.

Wie ich schon schrieb, macht es wenig Sinn, jemanden der ein Problem mit etwas hat, zu sagen das es kein Problem ist.
Sowas macht zwangsläufig aggressiv, weil er die Antwort auf sein Problem bezieht und sich nicht ernst genommen fühlt.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 24.12.2016, 18:10

Lockenkopf hat geschrieben: Das was ich Klammern geschrieben habe, sind mögliche gedankliche Erweiterungen des Gegenübers.
Ja bei mir auch
Du denkst dir er kann es ja nur negativ verstehen und ich denke mir er hätte es ja auch positiv verstehen können.

Ein Schelm wer sich dabei was denkt...
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Sunna
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 220

Beitrag Sa., 24.12.2016, 18:29

Warum jeder den Satz "es nicht ausdiskutieren zu müssen" in erster Linie als eine Provokation ansieht, kann ich gerade nicht nachvollziehen. Der Satz könnte von mir stammen. Wenn ich ihn sage, passiert das meistens auf eine entschuldigende, unterwürfige, aber dennoch freundliche Weise, mit der ich deutlich meinen Rückzug aus der Situation signalisiere, in der ich überfordert bin - meine damit verbundenen Aggressionen sind in dem Moment kein Problem, weil ich sie komplett verstecke und mich nicht traue, sie auch nur ansatzweise zu zeigen.
Mich macht nach wie vor der Titel stutzig, der nicht "Mache ich etwas falsch?" lautet, sondern "Bin ich falsch?". Zwischen beiden Fragen liegen Welten. Daher wäre es schon spannend, ob der Satz eher (unterschwellig) provokativ oder eher unterwürfig freundlich war - oder ehrlich freundlich.
Ehrlich gesagt, gehe ich nur von einer harmlosen Situation aus, in der beide! aneinander vorbeigeredet haben, aber auch beide leicht provokativ waren, was wiederum nicht überbewertet werden sollte.

Benutzeravatar

Möbius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 53
Beiträge: 1397

Beitrag Sa., 24.12.2016, 22:16

Eine Andekdote aus meinem früheren Leben, aus den späten neunzigern:

Ich war Heiligabend bei einer befreundeten Familie in einem kleinen Dorf in Thüringen eingeladen, wo ich damals lebte. Zu dieser Einladung gehörte auch der Besuch des evangelischen Gottesdienstes - ich bin ursprünglich katholisch, aber seit meinem 16. Lebensjahr aus der Kirche ausgetreten. Am Ende diese Gottesdienstes kam ich an der "Opferschale" vorbei. Das kannte ich so gar nicht; eine große, anderthalb Meter messende runde, sehr schön geschnitzte Holzschale, in der die Kirchgänger ihre Almosen hinterliesen, voller Geldstücke und kleiner Scheine. Zuhause gab es da nur geschlossene Behältnisse. Daß da alles so offen rumlag, das war mir neu.

Nun brauchte ich - ich war damals ein enorm starker Raucher - Zigarrettengeld, und da kam mir diese Opferschale mit dem vielen Kleingeld sehr recht. Ich wartete einen Moment, bis an dieser Opferschale im Ein- und Ausgangsbereich genügend Leute waren, legte dann einen 10-DM-Schein hinein und nahm mir ein 5-DM-Geldstück heraus, so daß alle es sehen konnten, daß ich netto DM 5 hineingelegt hatte.
Das war, als ich dann bei dieser Familie zuhause ankam, schon längst bekannt geworden, ist herzlich belacht worden. Man hat es mir auch "offiziell" nie übel genommen, weil: ich kam ja aus dem Westen - dem Saarland - und war katholisch, was man auch wußte und ja ein "lieber Kerl". Ich war halt ein "Auswärtiger", ein "Wessi", dem man, weil er ja ein "lieber Kerl" war, so einen lapsus nicht übelnehmen wollte ... eben: "wollte".

Aber noch viele Jahre danach, als ich mal einem Mann aus diesem Dorf in ganz anderem Zusammenhang begegnete, wir uns miteinander bekannt machten, sagte dieser Mann in einem leicht aggressiven Ton: "Ich weiß schon, wer Sie sind ! Sie sind der, der wo aus dem Opferstock in der Kirche in xyz. sein Zigarrettengeld rausgenommen hat!" Ich hatte damals diese Geschichte schon halb vergessen gehabt und war etwas konsterniert gewesen.

Geld, daß im Opferstock liegt, das ist heilig, das ist tabu. Man darf es nicht wieder rausnehmen - der Opferstock ist keine Wechselgeld-Kasse.Auch wenn ich "netto" 5 DM in diesen Opferstock "eingezahlt" hatte - das hätte ich nicht tun dürfen, das hätte ich wissen müssen.

Ich wußte es nicht, weil mir eben das Gefühl für diese Dinge abgeht - und diese schöne Andekdote ist ja nur ein Beispiel für etliche derartige "Fehlleistungen", die mir in meinem Leben so passiert sind.

(Fortsetzung folgt)

Benutzeravatar

Möbius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 53
Beiträge: 1397

Beitrag Sa., 24.12.2016, 22:25

Ich habe heute eine diagnostizierte "schizoide Störung", war wohl fast mein gesamtes Leben lang auch ein "schizoider Typus" gewesen. Ich will hier keine Definitionen wiederkäuen, die gibt es zB in der ICD-10, aber auch die Wikipedia liefert hierrüber einen guten Einführungsartikel.
Zu den Merkmalen des "schizoiden Typus" gehört es eben auch, daß ihm das "Gespür" für seine Mitmenschen, dafür, was gerade verlangt oder verboten ist, abgeht, und dem "Schioziden" darum allerlei "fauxpas" unterlaufen, über die sein jeweiliges Umfeld zumeist lächelnd oder lachend, manchmal auch hämisch grinsend drüber hinweggeht. Manchmal jedoch ist es "richtig peinlich" und die "Fehlleistungen" des "Schizoiden" können ernsthafte Folgen haben. Man braucht das jetzt nicht weiter auszumalen.

"Schizoide Typen" sind durchaus nicht unbedingt - wie ich selbst - "schizoid gestört". Sie können, wenn sie sich im Leben eben ihrer "schizoiden Eigenart" entsprechend bewegen, ein sehr glückliches, auch zB beruflich sehr erfolgreiches Leben führen, wenn sie imstande sind, sich in ihrer Eigenart "anzunehmen" und sich dementsprechend beruflich wie auch im Privatleben zu "entwickeln".
Schizoide Menschen haben "eine Welt im Kopf", die sie befähigen kann, hypothetische Verläufe in der realen Welt im Kopf bis ins Letzte "durchzuspielen". Es sind Tüfteler und Bastler, Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler, aber auch zB militärische und politische Strategen. Ich selbst war Rechtsanwalt gewesen, ein meiner Wahrnehmung nach auch ein durchaus erfolgreicher - weil ich eben für die Probleme meiner Mandanten, die ich in meiner "Welt im Kopf" durchgespielt habe, häufig sehr unkonventionelle, aber zielführende Lösungen finden konnte. Daß ich heute, nach meiner "Dekompensation" nicht mehr berufstätig sein kann, seht auf einem anderen Blatt.

Die threadstarterin braucht sich also nicht notwendigerweise graue Haare um ihr Gefühl des "falsch seins" zu machen - es kann sehr gut möglich sein, daß sie zu eben diesen "schizoiden Typen" gehört, die nicht unbedingt das Salz der Erde, aber oftmals das Salz in der Suppe sein können, wenn sie ihre Karten richtig ausspielen, sich beruflich wie privat ihrem Typus entsprechend "entwickeln". Im Kern dürfte dabei stehen, daß man sich auf Berufe kapriziert, die man alleine ausüben kann, ohne mit dem Erfordernis der "Teamfähigkeit" konfrontiert zu sein - das kann der Schizoide nämlich nicht. Und in privater Hinsicht besteht für den "Schizoiden Typus" die Notwendigkeit, sich damit abzufinden, niemals ein "Gesellschaftslöwe" zu sein, stets etwas bis arg "randständig" zu sein und mit wenigen, oftmals nur einem einzigen Menschen als Freunden oder sexuellen Beziehungen "sein Auskommen zu finden".
Ich kann nicht sagen, ob die threadstarterin ein "schizoider Typus" sein könnte, erst recht gibt es keinen Anlaß, eine "schizoide Störung" wie bei mir selbst vermuten zu wollen. Aber das eine will ich der threadstarterin aus meiner Lebensgeschichte noch hinterlassen:

Als ich "dekompensierte", zusammenbrach, und von Zwangsgedanken mit brutalen Inhalten geplagt worden bin, war es gerade diese "Welt im Kopf", die ich selbst gerne "Schizoidie" nenne, die mir den Weg zur Selbstanalyse geöffnet hatte.

Man ist zwar "anders" als Schizoider, aber durchaus nicht "falsch" ! Man hat soziale handicaps - aber man sieht und begreift auch viel mehr. "Die Gesellschaft" braucht solche schizoiden Typen - denn sie sind gerade "die Kreativen", eben weil sie neue Wege gehen und gehen müssen.

Amen.

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag Sa., 24.12.2016, 22:39

Nico hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben: Das was ich Klammern geschrieben habe, sind mögliche gedankliche Erweiterungen des Gegenübers.
Ja bei mir auch
Du denkst dir er kann es ja nur negativ verstehen und ich denke mir er hätte es ja auch positiv verstehen können.

Ein Schelm wer sich dabei was denkt...
Das hat er vermutlich sogar, denn er lächelte ja noch. Aber dann kam der Nachsatz:
Ich schob dem, noch freundlich nach, dass ich da nicht diskutieren müsse. Er verzog nun aber plötzlich sein Gesicht und meinte, dass er nicht wüsste, warum das ein Problem sein solle.

Und der hat dann endgültig den Gegenüber annehmen lassen, das er nicht ernst genommen wird.
Liebe Grüße
Lockenkopf

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag So., 25.12.2016, 08:21

Nun sie hätte wohl besser gesagt " das müssen wir uns aber erst in mehreren Runden ausdiskutieren"
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Sunna
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 220

Beitrag So., 25.12.2016, 09:52

Vielleicht hat der Mann seinen Platz bereits aggressiv angemeldet, weil er ja eindeutig im Recht ist und meint, dann auch ein bisschen barsch werden zu dürfen. Die Situation kann viele Nuancen vielen und es ist müßig zu spekulieren, wie es genau war. Aber wenn man spekuliert, dann nicht nur in eine Richtung. Es gibt vier Möglichkeiten: Die erste Provokation ging a)vom Mann aus, b)von der Threaderöffnerin, c)von beiden oder d)von keinem von beiden aus. Weitere Varianten entstehen, wenn der zweite auf die erste Provokation ebenfalls provozierend reagiert oder nicht, womit aber noch mehr unterschiedliche Auslegungsmöglichkeiten entstehen. Wir wissen das nicht!

Meine Gründe, alles "durchzuanalysieren", liegen daran, es von klein auf an gemacht haben zu müssen. Sehr übertrieben ausgedrückt muss ich mich unsichtbar und damit bedürfnislos durch die Welt bewegen, weil mich alle Menschen ablehenen und ich gar keine Existenzberechtigung habe, weil ich falsch bin. Nur so akzeptieren Menschen mich gerade noch und lassen mich leben. Jedes Anzeichen dafür, dass ich nicht unsichtbar bin, ist für mich eine Gefahr. Was die Situation in der Post für mich bedeutet hätte, in der ich den Fehler gemacht hätte, kann man sich so leicht vorstellen. Ich hätte nicht nur tagelang gegrübelt, sondern bereits in der Situation panisch reagiert. Über Jahre habe ich mich isoliert, um dem ganzen zu entkommen (das ist aber nicht mehr akutell). Zwar kann ich durchaus jede Situation auch in anderen Variationen verstehen (wenn es zwei Beteiligte gibt, gibt es mindestens zwei Auslegungen und mehrere Unsicherheiten), aber erst einmal gehe ich von Gefahr aus. Mittlerweile lerne ich um und es ist auch gar nicht so schwierig für mich. Dennoch werde ich wohl immer eine Analytikerin für Kommunikationssituationen bleiben - beruflich hilft es mir dafür sehr, weil ich mir einen Bereich ausgesucht habe, in der es genau um diese Wahrnehmungsphänomene geht. Vorteil für mich.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
sensitive
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 46

Beitrag So., 25.12.2016, 14:00

Lockenkopf hat geschrieben:Ich verstehe sehr gut, warum die Situation in der Post für dein gegenüber eine Provokation war.
Der Mann stand an der Schlange an, war aber einen Augenblick unachtsam. Die Schlange bewegt sich nach vorne und Du gehst in die Lücke. Er beschwert sich und du sagst zu ihm: "Ist doch kein Problem (... das ich vorgedrängelt habe).
Oder: "Ist doch kein Problem (..., warum regst Du dich so auf?)
Eine verständliche Antwort wäre gewesen: "Oh, ich habe nicht gesehen, das Sie das Ende der Schlange sind. Ich bitte um Entschuldigung."
Oder, wenn Du eine Entschuldigung für übertrieben hältst, wäre es angemessen gewesen, wortlos hinter diesen Mann zu treten.

Jemanden der ein Problem mit etwas hat, abzusprechen das er ein Problem hat, ist ein todsicheres Mittel die Kommunikation scheitern zu lassen.
Das finde ich eine sehr interessante Sichtweise! Ich hatte mein "ist doch kein Problem" so gemeint, das ich einfach zur Seite trete und ihn vorlasse...kein Problem. Ich hatte mich selbst nicht als rücksichtslos gesehen, weil für mich die Situation nicht klar war und er hätte auch wirklich nur etwas zusammenpacken und gehen können, es war dort eng und er stand direkt vor einem Automaten. Ich hatte auch zuvor überlegt, was ich mache, bevor ich mich in die Reihe gestellt habe. Es war eng um ihn herum. Um Entschuldigung zu bitten, fand ich unangemessen. Besser wäre ein wortloses dahinter treten, was in meinem Fall auch nur aus einem zur Seite treten bestand, da hinter mir schon die nächsten kamen und sich dahinter drückten. Für mich war das ganze so banal, dass ich nicht darüber reden wollte, es aber dennoch und wohl blöderweise in Worte formuliert habe "da muss man doch nicht drüber reden..." hab ich noch gesagt. Insgesamt, je länger ich darüber nachdenke, desto blöder wird es. Komisch nur, dass es in mir so lange arbeitet. Das ist das, was mich stört. Ob es nicht gewesen wäre, wenn ich mich entschuldigt hätte, egal ob es nun wirklich nicht eindeutig für ihn stand oder nicht?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
sensitive
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 46

Beitrag So., 25.12.2016, 20:06

blade hat geschrieben:
Die Fragestellung des Threads lautet "Bin ich falsch?"
Eine solche Fragestellung schränkt die Bandbreite der Antwort und weiteren Möglichkeiten ein.
Vielleicht ist das unwesentlich, aber mir ist das aufgefallen.

Was fehlt Ihnen um mit dieser oben beschriebenen Situation abschließen zu können?
Das ist wirklich eine gute Frage! Danke!
Ich überlege...
Ich denke dann, ich habe mich falsch verhalten, sonst würde mein Gegenüber ja nicht so reagieren, wie es reagiert. Es arbeitet dann in mir so lange, weil ich herausfinden will, ob ich wirklich und wenn ja was ich falsch gemacht habe.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
sensitive
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 46

Beitrag So., 25.12.2016, 20:11

Sunna hat geschrieben: Meine Gründe, alles "durchzuanalysieren", liegen daran, es von klein auf an gemacht haben zu müssen. Sehr übertrieben ausgedrückt muss ich mich unsichtbar und damit bedürfnislos durch die Welt bewegen, weil mich alle Menschen ablehenen und ich gar keine Existenzberechtigung habe, weil ich falsch bin. Nur so akzeptieren Menschen mich gerade noch und lassen mich leben. Jedes Anzeichen dafür, dass ich nicht unsichtbar bin, ist für mich eine Gefahr. Was die Situation in der Post für mich bedeutet hätte, in der ich den Fehler gemacht hätte, kann man sich so leicht vorstellen. Ich hätte nicht nur tagelang gegrübelt, sondern bereits in der Situation panisch reagiert.
Das ist bei mir ähnlich.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag