'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Do., 15.09.2016, 14:32

Man kann doch aber auch Unterschiede oder Kategorien anerkennen, ohne sie als positiv oder negativ anzusehen.

Es gibt sogar therapeutische Methoden, die das einschließen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Ayla
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Beitrag Do., 15.09.2016, 14:35

Das war eine Erklärung für mich.

Oh ein Mann, oh eine Frau - ne, das kenne ich so nicht. Also schreibe bitte nicht wir, sondern du;)

Ist es so schwer vorstellbar für dich einen Menschen nicht nach typischen Mann oder Fraueneigenschaften zu beurteilen. Die sind doch alle nur in deinem Kopf und entsprechen nicht unbedingt deinem Gegenüber.
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien


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isabe
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Beitrag Do., 15.09.2016, 14:57

Ayla, ich halte deine Argumentation für widersprüchlich: wenn du einen Mann als Mann wahrnimmst, dann denkst und fühlst du etwas dabei.


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isabe
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Beitrag Do., 15.09.2016, 14:59

Extraordinary girl:
Ja, natürlich müssen nicht alle Eigenschaften bewertet werden, aber manche eben doch...

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Ayla
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Beitrag Do., 15.09.2016, 15:00

Wenn ich ihn appetitlich finde, klar:)
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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Ayla
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Beitrag Do., 15.09.2016, 15:04

isabe hat geschrieben:Extraordinary girl:
Ja, natürlich müssen nicht alle Eigenschaften bewertet werden, aber manche eben doch...
Aber doch nicht pauschal
Das größte Problem mit der Kommunikation ist die Illusion, sie sei gelungen
Alle großen Wahrheiten waren anfangs Blasphemien

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Do., 15.09.2016, 15:39

isabe hat geschrieben:Extraordinary girl:
Ja, natürlich müssen nicht alle Eigenschaften bewertet werden, aber manche eben doch...
Und wer legt das fest?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


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isabe
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Beitrag Do., 15.09.2016, 16:41

ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Und wer legt das fest?
Ich selbst lege - teils bewusst, teils unbewusst - fest, was wichtig ist für mich und meine Beziehungen. Daraus entwickelt sich dann ein Wertesystem. Dazu gehört z.B., dass ich Lästern schlimm finde und primitiv (womit nicht gemeint ist, dass man immer nur Gutes über seine Mitmenschen sagen soll, sondern dieses routinierte Lästern). Parallel stelle ich fest, dass Lästern bei den vielleicht 500-1000 Bekannten, die ich so im Laufe der Zeit hatte, eigentlich in diesem Ausmaß nur bei Frauen auftritt. Daraus formt sich dann eine Ablehnung nicht nur des Lästerns, sondern auch der Frauen, immer in dem Wissen: Nicht alle Frauen tun dies, aber mehr Frauen als Männer.

Das ist nur EIN Beispiel. Weitere Beispiele betreffen Frauen in sozialen Berufen und deren Verhalten. Ich mag Diskretion und Unaufdringlichkeit. Ich habe schon sehr viele Frauen in diesen Berufen (in denen sie ja "über"repräsentiert sind) erlebt, die diese Kriterien nicht erfüllt haben, und es kommen immer mehr dazu. Gerade in letzter Zeit wieder. Von Männern kenne ich DIESES Verhalten überhaupt nicht; die haben andere Fehler, z.B. halten sie sich gelegentlich und gelegentlich auch unberechtigterweise für unwiderstehlich. Aber das sind Eigenschaften, die mich persönlich, auf Neudeutsch, nicht triggern. Die sind halt unsympathisch und fertig. Ich kenne auch Frauen, die in sozialen Berufen richtig gut sind. Ich bemühe mich also, die Vorurteile nicht so massiv werden zu lassen, dass ich keiner Frau eine "Chance" gebe. Aber meist habe ich negative Erfahrungen gemacht, weil die Frauen in diesen Jobs entweder überfürsorglich und gluckenhaft sind oder knallhart und eiskalt.

Bei Männern in diesen Berufen habe ich selten solche Erfahrungen gemacht, und das sind nicht mal nur Therapeuten (da kenne ich "dienstlich" ja nur zwei), sondern vor allem Lehrer und Ärzte (und da kenne ich wirklich viele). Es GIBT auch männlicher Ar.sc.h.lö.cher in diesen Berufen, natürlich, aber damit kann ich selbst leicht umgehen.

Allgemein gehe ich davon aus, dass Sympathie und Antipathie gegenüber Frauen und Männern bei mir fast gleich verteilt sind; die meisten Menschen, die einem begegnen, sind ja nicht bedeutsam für uns. Aber Frauen in sozialen Berufen sind zunächst mal ein rotes Tuch für mich. Andere Menschen werden diese Aversionen Männern gegenüber haben.

Ich hab im Moment einen Chef, der echt grob sein kann, wenn er sich ärgert - da fallen schon mal Worte, die verunsichern können. Aber genauso weiß ich: Er kann auch Späßchen machen und Anerkennung zeigen. Und das, was er zeigt, das kommt von innen. Bei den Frauen, die da noch arbeiten, fallen nie direkt grobe Worte, aber ich höre, wie sie lästern (über andere, aber auch über mich).

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Do., 15.09.2016, 16:49

Das heißt, dass die Unterschiede nicht positiv oder negativ sind, sondern von einem selbst oder Dritten dazu gemacht werden. Der ist dann aber auch dafür verantwortlich, oder?

Zumal man sich ja nicht nur über das Geschlecht definiert. Als heterosexuelle Frau fühle ich mich auch nicht von jedem Mann angezogen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Candykills
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Beitrag Do., 15.09.2016, 17:15

Ich bin bi"sexuell" und gehe nicht nach Geschlecht. Ich dichte dem jeweiligen Geschlecht auch nichts an, sondern verliebe mich in den Menschen. Und nein, das hat nichts mit Abwehr oder Verleugnung zu tun. Es kann sein, dass du jeweils dem Geschlecht etwas andichtest, aber du solltest auch respektieren, wenn andere Menschen das anders wahrnehmen wie du. Auch das ist möglich und nicht gleich absurd, nur weil du es anders handhabst.
Ich dichte wenn eher verschiedenen Menschentypen etwas an, da kann Mann und Frau zugehören. Ich stehe auf gewisse Eigenschaften und die finde ich sowohl bei Mann und Frau. Und genauso turnen mich bestimmte Eigenschaften total ab, die ich ebenso bei Mann und Frau feststelle.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


kaja
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Beitrag Do., 15.09.2016, 17:26

Ich arbeite, zu 95% , als einzige Frau mit Männern zusammen. Die lästern genauso wie Frauen, sind ebenfalls mimosig und tragen ihre Konflikte keinesfalls immer direkt und offen aus.

Die gängigen Klischees diesbezüglich kann ich also nicht bestätigen.
After all this time ? Always.


mio
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Beitrag Do., 15.09.2016, 18:08

Mir ging es früher - allerdings tatsächlich nur in Bezug auf den "Therapiegedanken" (der ab und an mal nebulös aufgrund nebulöser Gründe aufflackerte) - auch so, dass ich mir da nur einen Mann für vorstellen konnte. Das hat sich geändert, als ich dann bei der Beratung war und der Mann mir klar gesagt hat: Suchen Sie sich jemanden mit Erfahrung in Bezug auf Trauma...

Da gab es dann kaum "Männer". Und mir schien das wichtiger zu sein... Die Frau der Wahl habe ich lange "gesucht" und ich bin noch heute froh, dass ich so entschieden habe. Sie ist auch kein typisches "Weibchen" im "mütterlichen" Sinne und meinte mal zu mir: Ihr Vater war Ihnen die bessere Mutter... Ich denke da ist was dran. Und ich denke, dass auch meine "unbewusste Tendenz" daher kam.

Die grundsätzlichen Schubladen nehme ich in meinem Umfeld weniger wahr. Mein Umfeld ist was das angeht aber eh wohl eher "Unisex" - mir wären sowohl die weiblichen als auch männlichen Klischeevertreter unsympathisch. Alles was zu "klischeehaft" ist erscheint mir schnell "unecht" und "überangepasst". Nicht so meins...


montagne
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Beitrag Do., 15.09.2016, 19:13

Hi isabe,
ich denke es hat wie so oft mit den Erfahrungen zu tun, die wir gemacht haben. Klar.
Ich finde es auch nicht schlimm zu sagen, ich kann nur mit Männern/Frauen als Therapeuten. Bei mir ist es so, ich würde nie zu einem Mann als Therapeuten gehen. Ich würde es nichtmal versuchen.

Was ich aber etwas unangenehm finde, ist, wenn Frauen andere Frauen abwerten. Klar ich bin eine Frau. Bin davon vielleicht auch im Alltag betroffen. Ich arbeite viel mit Frauen zusammen und erlebe immer wieder eine Art Neid auf Dinge, auf die bei mir niemand, eine Frau neidisch sein braucht.
Was ich meine, ist, dass du einen Mann als Mann (also als "Vertreter" eines Geschlechts) wahrnimmst und eine Frau als Frau. Davon gehe ich aus. Und das geschieht, weil du im Kopf ein Bild von einem Mann hast und ein Bild von einer Frau. Das ist - auch davon gehe ich aus - bei allen Menschen so. -- Quelle: viewtopic.php?f=26&t=37659
Wie Kaja auch, kenne ich solche und solche Männer. Natürlich lästern Männer und zwar insbesondere über Frauen, aber Frauen kriegen es meist nicht mit, da die wenigstens Männer so blöde sind, vor Frauen oder gar ihrer Frau dies zu tun. (Ich kriegs manchmal mit, weil ich bei Männern schnell in der bro-zone bin und sie glauben, sie können vor mir/mit mir über Frauen, ihre Beziehungen zu Frauen reden aka lästern.)
Als Frau kriegt man natürlich eher mit, wie andere Frauen reden.

Ich glaube schon, dass diese Vorurteile bezüglich Frauen und Männer allgemein stark wirksam sind. Aber zum Glück muss man seine Geschlechterrolle heut zu tage nicht mehr so ausfüllen. und so trifft man immer mehr Menschen, die dem einfach nicht ensprechen.
amor fati


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isabe
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Beitrag Do., 15.09.2016, 20:00

Montagne:
Ich glaube, ich meine mit "Lästern" was anderes: Ich würde ja nicht behaupten, dass Männer nur gute Gespräche führen. Die können z.B. auch sehr abwertend sprechen. Aber nach meinen Erfahrungen tun sie das direkter als Frauen. Ich denke mir das jetzt auch nicht aus, damit es ins Bild passt. Ich war selbst erstaunt, als ich das in meinem neuen Job in einem großen Betrieb jetzt quasi täglich "präsentiert" bekomme, wie Männer untereinander und mit Frauen umgehen - und wie Frauen das tun. Natürlich bekomme ich nicht jedes Gespräch mit, ist ja klar. Aber aus dem, WAS ich mitbekomme, bildet sich dann ein Urteil, nämlich in diesem Fall, dass ich 1000x lieber mit Männern arbeite und zusammen bin als mit Frauen. Und dies ist ja nun nicht der erste Job, den ich habe, und es ist nicht die erste Umgebung, die ich kennen lerne.

Was das Abwerten betrifft: Ich unterscheide da - soweit das möglich ist. Ich habe selbst Töchter, und die bekommen von mir ein ganz anderes Frauenbild vermittelt bzw. ich unterstütze sie darin, ein gutes Bild von sich selbst als Mädchen / Frau zu entwickeln - was in der Tat gut klappt. Ich bin überzeugte Feministin und würde jedem Typen, der Frauen schlecht behandelt, sofort seine Grenzen zeigen. Ich bin - erstaunlicherweise - sehr gender-sensibel. All das auf der Verhaltensebene und auf der rationalen Ebene. Aber innerpsychisch sieht das ganz anders aus. Und ja, ich denke schon, dass das ein typisches Phänomen ist: dass Menschen rational wissen, wie "man" sich richtig verhält und wie kluge Gedanken und Einstellungen sind - und dass man trotzdem innerlich eine Aversion hat, auf die man auch nicht besonders stolz ist.

Ich kenne übrigens wirklich ganz tolle Frauen: Der beste Arzt, den ich je kannte (der dann aber wegzog), war eine Frau. Der beste Dozent, den ich je hatte, war eine Frau. Der erotischste Lehrer, den ich je hatte, war eine Frau. Ich rätsle immer noch, was das "Geheimnis" dieser drei Frauen ist bzw. warum ich diese Frauen so schätz(t)e.


montagne
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Beitrag Do., 15.09.2016, 20:28

Isabe:
Ich zweifle und spreche nicht über einerzieherischen Qualitäten. Un ja,ich weiß sehrgenau, man/frau das trennen kann.

Ich lese dich hier nur seit Jahren und da sind regelmäßig massiv abwertende Klopper gegen Frauen an sich dabei, direkt, wie indirekt. Gut, langsam verstehe ich warum. Na ja nicht gut, aber weißt, was ich meine.

Ich würde einfach davon ausgehen, dass niemand vollumfänglich mitbekommt, wie das andere Geschlecht sich verhält, wenn sie unter sich sind. Man bekommts nur beim eigenen Geschlecht mit.
Es sei den man lernt teilweise beides kennen, weil man anders ist.

Was mich wirklich stört an manchen Frauen, obwohl ich Frauen an sich mag, ist der automatische Neid. Neid, wenn sie denken (!), die andere Frau sieht besser aus, ist attraktiver, und wenns nur ist, weil sie 20 Jahre jünger ist. Oder Neid auf was auch immer. Damit wird ne mögliche konstruktive Arbeitsbeziehung ja gleich im Keim erstickt. Und klar, dann wird sich das Opfer des Neids auch sehr bedeckt halten, was dann dazu führen könnte, dass jemand sagt, die ist nicht offen oder aufrichtig.
Sowas mag ich nicht und verstehe ich nicht an anderen Frauen. Muss auch nicht alles verstehen.
amor fati

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