Bei mir war es anfangs sehr distanziert (man kannte sich ja noch nicht), aber von Therapeutenseite kam schon Interesse rüber. Ich hatte 4 Probestunden. Er hat nicht viel geredet, sondern wollte gleich, dass ich erzähle. Das konnte ich nicht gut. Die erste Stunde war dementsprechend grausam, da habe ich meinen Therapeuten nur furchtbar und kalt und unsensibel gefunden. Die zweite Stunde war super, ich hatte plötzlich das Gefühl, bei ihm sicher zu sein und mich ihm etwas nahe gefühlt. Die dritte Stunde war wieder entsetzlich, und in der vierten habe ich entschieden, dass ich es mit ihm probieren will. Erst als ich mich entschieden hatte, hat er sich auch dazu geäussert. Er hat mich also nicht unter Druck gesetzt. In den Stunden hat er ziemlich knapp dargestellt, wie er arbeitet, wie seine Stunden in etwa aussehen (z.B. macht er immer 45min, das hat er direkt und klipp und klar dargelegt), wie die Terminvergabe läuft. Wirkliche Hilfe gab es da nicht, das war einfach ein gegenseitiges Abtasten und ausprobieren, ob man es miteinander aushält.Kaonashi hat geschrieben: Daraus ergibt sich die erste Frage: ist das normal soweit, dass die ersten Termine ziemlich distanziert sind und noch wenig Hilfreiches kommt, sondern reine Anamneseerhebung stattfindet? Was sollte normalerweise in den probatorischen Sitzungen stattfinden?
Ich mache von Woche zu Woche den Termin neu aus. Habe keinen festen Wochentag oder Uhrzeit.Kaonashi hat geschrieben:Klappt es bei euch, dass ihr feste Termine habt (also immer jede Woche, gleicher Tag, gleiche Uhrzeit)? Oder ist das auch sehr variabel?
Handy (Arbeitsnummer, nicht privat) nutze ich für Terminabsprachen/-änderungen, oder im Notfall. Eine Antwort kommt da eigtl. immer, ausser es ist nachts oder er im Urlaub.Kaonashi hat geschrieben:Könnt ihr zwischen den Terminen mit eurem Therapeuten kommunizieren? Wenn ja, wie (telefonisch, per mail)? Wenn ihr eine Mail schreibt, bekommt ihr dann eine Antwort?
Email habe ich auch, aber erst, als ich nachgefragt habe, ob ich ihm auch schreiben darf. Ich habe allerdings noch keine einzige Email geschrieben. Ich fand es dann doch besser, alles mündlich und von Angesicht zu Angesicht zu bereden.
Also, richtig besprochen, ob Therapie stattfindet und ob man zusammenpasst haben wir auch nicht. Für mich war klar, dass es von seiner Seite aus klargeht mit Therapie, er auch Platz hat für mich, weil er ja sonst nicht sein ok zu den Probestunden gegeben hätte. Er hat erst durchblicken lassen, dass er mit mir kann und auch will, als ich mich selbständig geäussert habe, dass ich es bei und mit ihm versuchen will. Ob es menschlich denn wirklich passt, kann man in 5 Probestunden nur erahnen, 100% sicher kann man nicht sein. Da würde ich nach dem Bauchgefühl gehen.Kaonashi hat geschrieben:Ich habe vermisst, dass wir zusammen besprechen, ob die Therapie überhaupt stattfinden soll, und ob wir miteinander klarkommen. Sollte das nicht so sein, dass man nach den probatorischen Sitzungen ein Fazit zieht?
Ich zeige nicht viele Gefühle, ich habe noch nie geweint bei ihm. Manche Gefühle unterdrücke ich ganz bewusst - nicht weil ich nicht will, dass er es mitkriegt, sondern weil ich mich den Gefühlen nicht stellen kann oder will. Das merkt er und findet es nicht gut. Wenns nach ihm ginge, dürfte ich toben, schreien, wüten und weinen. Wie er da reagieren würde, weiss ich nicht. Ich weiss aber, dass er sehr gut reagiert hat die paar Male, wo ich neben der Spur war. Keine Kritik, keine Vowürfe, stattdessen beruhigendes Zuhören, etwas Besorgnis und zwischenmenschliche Wärme.Kaonashi hat geschrieben: unterdrückt ihr Gefühlsausbrüche, lasst ihr es zu, und wie reagiert der Therapeut darauf?