Wie gehen eure Partner mit eurer Krankheit um?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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StatueOfFreedom
Helferlein
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Beitrag Sa., 27.08.2016, 20:52

Deshalb sehe ich nicht so Recht den Nutzen einer solchen Sitzung. Für mich wird dann die Einzeltherapie zu einer Paarsache, ohne wirklich die Beziehungsprobleme zu lösen. Eventuell führt es auch dazu, dass der mitgebrachte Partner in Zukunft eine echte Paartherapie verneint mit der Begründung, dass es doch nichts bringt. Aber auch hier mag es individuell Indikationen für eine solche Sitzung geben. In diesem Fall hier sehe ich persönlich den Nutzen nicht.

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Mondin
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Beitrag So., 28.08.2016, 11:16

ramor hat geschrieben:An arbeiten gehen, solltest du vielleicht schon denken, es gibt doch auch nette Kollegen und weniger anstrengende Arbeitsplätze. Einem Partner allein die Bürde des geregelten Einkommens aufzuladen, ist nicht fair. Und für ihn ist es ja auch nicht wenig anstrengend in die Arbeit zu gehen.
Ich finde, das kann man nicht generalisieren. In einem bestimmten (Gemüts)-Zustand, kann ein Arbeitsplatz noch so toll, die Kollegen noch so nett sein, man schafft es einfach nicht, kräftemäßig. Da hilft auch kein Druck. Der wird den Zusammenbruch höchstens verzögern, aber nicht verhindern.

Wer mehr Kraft aufwendet als er tanken kann, der klappt irgendwann zusammen. Und selbst wenn ein Job toll ist, kostet er Kraft. Es kommt auf die Konstitution an und wenn ein Mensch nicht arbeitsfähig ist, dann ist er es eben nicht. Das ist keine Frage der Fairness, sondern ein Fakt. Und nein, es ist für einen psychisch stabileren oder gesünderen Partner ganz sicher nicht ebenso anstrengend zur Arbeit zu gehen, sonst würde er nämlich ebenfalls zusammenbrechen.

Was meiner Ansicht nach wichtig ist, das sind klare Absprachen zwischen den Partnern, was jeder leisten und beitragen kann. Dass jeder sein Bestes gibt und nach Kräften versucht sich einzubringen und zu beteiligen, beim Tragen des gemeinsamen Alltags. Mehr geht nicht. Wenn das einem Partner zu wenig ist, dann muss er gehen, ohne Wenn und Aber.

Vorher jedoch kann man vieles versuchen und Kompromisse finden.

LG
Mondin

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BluePoint
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Beitrag So., 28.08.2016, 11:33

Mondin hat geschrieben:Und nein, es ist für einen psychisch stabileren oder gesünderen Partner ganz sicher nicht ebenso anstrengend zur Arbeit zu gehen, sonst würde er nämlich ebenfalls zusammenbrechen.
Und ein Herzinfarkt ist kein Zusammenbruch? Zählt das nur wenn es psychisch ist?

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Blume1973
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Beitrag So., 28.08.2016, 11:49

Liebe Mondin!

Ich seh das mit dem Arbeiten gehen wie du. Ich will es aber auf alle Fälle einmal versuchen. Es geht nicht anders, ich werde sonst nie herausfinden, ob es geht oder nicht.

Lg
Blume
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Broken Wing
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Beitrag So., 28.08.2016, 12:00

Also die Arbeitsfähigkeit wäre mir schon wichtig, wobei ja auch die Gartenpflege o.ä. Arbeit darstellt. Andernfalls müsste dies eine bezahlte Arbeitskraft erledigen, übrigens eine gute Sache, wenn man nicht die Zeit hat, aber auf einen schönen Garten nicht verzichten will.
Ein Gartenhaus in Wien will irgendwie finanziert werden, da müsste dein Partner als Alleinverdiener schon außerordentlich gut verdienen. Und das schon exkl. laufenden Kosten.

Wäre mein Traum: Super öffentliche anbindung, gepflegter Garten und ausreichend Groß, um mit Drachen und Drohnen hantieren zu können. Ein Landhaus wär nichts für mich. War gestern wieder in der Pampa unterwegs. Unverschämt teuer das Eis und von der Bioösterreicherin mit ihrer angestammten Unfähigkeit - hat mich nicht überzeugt. Lieber in einer Weltmetropole mit hoher Konkurrenz und Vielfältigkeit leben und das schlechteste Eis genießen, schmeckt um Welten besser als der kitschige Bio-Regional-Kram von den eingeborenen Inzestfällen.


Ich kann deinen Partner gut verstehen, der das alles nicht aufgeben will und seinen Traum verwirklichen, notfalls mit einer anderen oder allein.
Aber sowieso täte es dir gut, an deiner Arbeitsfähigkeit zu arbeiten, ganz unabhängig von den Träumen des Partners.
Bei schweren Beeinträchtigungen gäbe es auch die Möglichkeit, um staatliche Sachleistungen anzusuchen. Mit ein Bisschen Haushaltshilfe und kleinem Job könnte ich mir schon vorstellen, dass das Schlafbedürfnis und die Störungen rasch abnehmen.

Gut, hier mal von den Problemen von schwereren Störungen in der Partnerschaft zu lesen, sonst könnte man im Forum auf die Idee kommen, hier wären bloß Superpsychos unterwegs, denen man nichts anmerkt, diesen Engeln.
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Mondin
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Beitrag So., 28.08.2016, 12:24

ramor hat geschrieben:
Mondin hat geschrieben:Und nein, es ist für einen psychisch stabileren oder gesünderen Partner ganz sicher nicht ebenso anstrengend zur Arbeit zu gehen, sonst würde er nämlich ebenfalls zusammenbrechen.
Und ein Herzinfarkt ist kein Zusammenbruch? Zählt das nur wenn es psychisch ist?
Mein Mann und ich haben das gemeinsam so beschlossen, weil er das so wollte. Seine Arbeit ist für ihn kein Selbstzweck, aber doch etwas, das er aus persönlichen Gründen (noch) nicht aufgeben möchte. Derweil arbeite ich daran, ihm den Rücken frei zu halten, ein Gewerbe auf zu ziehen; und somit darauf hin, dass er früher in den Ruhestand gehen kann und wir dennoch unser Auskommen haben werden.

Gemeinsam an einem Strang ziehend. Das ist meiner Ansicht nach das Entscheidende, um eine indivuduell passende Lösung für sich als Paar finden zu können.

LG
Mondin

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Blume1973
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Beitrag So., 28.08.2016, 12:27

Ja es ist schon toll einen großen Garten in Mitten Wiens zu haben. Das war immer unser Traum, bis dann meine KH kam und ich eher selten hinaus wollte. Sitze aber jetzt mit meinem Mann im Garten und genieße die Ruhe.

Ich will ja arbeiten gehen und ich versuche es auch jetzt, habe aber diese große Angst davor wieder rückfällig zu werden, wenn ich über- oder unterfordert bin. Doch da muss ich jetzt mal durch. Ohne es nicht versucht zu haben, werde ich es nie herausfinden.

Ja manches Mal scheint es so, als würde es allen nur gut gehen hier im Forum. Aber ich wollte hier ganz offen und ehrlich sein. Es kennt mich ja keiner

Lg
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Mondin
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Beitrag So., 28.08.2016, 12:27

Blume1973 hat geschrieben:Liebe Mondin!

Ich seh das mit dem Arbeiten gehen wie du. Ich will es aber auf alle Fälle einmal versuchen. Es geht nicht anders, ich werde sonst nie herausfinden, ob es geht oder nicht.

Lg
Blume
Liebe Blume! Das finde ich richtig und wichtig. Ebenso wichtig wäre es mAn nach, dass ihr wieder in Kommunikation darüber kommt und bleibt, was jeder von Euch Beiden in der Lage ist ein zu bringen und ob es denn nicht andere Lösungen geben könnte, als eine Vollzeitarbeit für Dich. Stichwort Kleingewerbe, Halbtagsstelle u. ä. m.

Erwerbsminderungsrente könntest Du ebenso beantragen.

Lieben Gruß!
Mondin

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Blume1973
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Beitrag So., 28.08.2016, 12:31

Ja also für mich kommen sowieso nur 25 - 30 Stunden in Frage. Vollzeit arbeiten versuche ich erst gar nicht.
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Beitrag So., 28.08.2016, 12:35

Du könntest auch noch versuchen, Dir eine Schwerbehinderung bescheinigen zu lassen, liebe Blume. Dann hättest Du ein wenig mehr Schutz auf dem Arbeitsmarkt und manch ein AG würde Dich (wegen der Quote) auch gerne einstellen. Das dürfte in Österreich ähnlich sein wie in DE.

Ich wünsche Dir/Euch jedenfalls alles alles Gute!

LG
Mondin

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Blume1973
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Beitrag So., 28.08.2016, 13:22

@ Mondin

Wie eine Schwerbehinderung bescheinigen lassen? Für die psychische Erkrankung gibt es eine Schwerbehinderungbescheinigung? Das wusste ich nicht.

Vielen Dank, liebe Mondin, ich Wünsche dir auch alles Gute!
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Beitrag So., 28.08.2016, 13:41

Liebe Blume, man bekommt sogar wesentlich eher eine Schwerbehinderung aufgrund psychischer Beeinträchtigungen. Mein Mann hat für seine erst klagen müssen und er hat außer seiner Herzschwäche, die als Folgeschaden des Infarktes zurückblieb, noch diverse andere Einschränkungen. Es ist nicht ganz einfach, meist muss man klagen, bekommt jedoch Hilfe dabei, z. B. bei diversen Sozialverbänden.

Ich würde es auf jeden Fall versuchen, schon alleine, damit Ihr Euer schönes Heim behalten könnt und Du dennoch ohne Druck sein kannst.

Zwei Links für Dich (beide für Österreich), vielleicht magst Du Dich mal informieren:

https://www.gesundheit.gv.at/Portal.Nod ... npass.html

https://www.help.gv.at/Portal.Node/hlpd ... 40200.html

Liebe Grüße & Dir noch einen schönen Sonntag!

Die Mondin

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Broken Wing
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Beitrag So., 28.08.2016, 14:01

In Oe gibt' es keine Schwerbehinderung. Und außerdem würde ich eher sehen, welche Hilfen es jetzt für dich gibt, anstatt deine Lage mit einem Begünstigtbehindertenausweis nahezu aussichtslos zu machen. Das hätte eher nur dann Sinn, wenn du sowieso einen sicheren Arbeitsplatz hättest und dir aufgrund tatsächlicher Behinderung die zustehenden Rechte verwehrt würden.

Womit Mondin falsch liegt: Die Quote geht den meisten Betrieben am A vorbei. Du könntest dann natürlich in einer Behindertenwerkstätte arbeiten, da gäbe es allerdings nur Taschengeld, unterbezahlte und evtl. selbst psychisch kranke Mitarbeiter, als Verfütterung Dreck, den nicht mal ein Hund annehmen würde und andere Zumutungen.
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Blume1973
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Beitrag So., 28.08.2016, 14:13

@ Broken Wings

Ich versuche jetzt sowieso einmal ganz normal - auf Teilzeit - arbeiten zu gehen. Ich schreibe, dass ich es versuche, weil ich noch nicht weiß wie ich es schaffen werde.

@ Mondin

Vielen Dank für die Links.

Lg Blume
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Mondin
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Beitrag So., 28.08.2016, 14:32

Liebe Blume - bitte, gerne. Und ja, versuche es erst einmal und schau in Ruhe was passiert. Halte uns hier vielleicht mal auf dem Laufenden, ja?

LG
Mondin

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