Sprecht ihr über sexuelle Gedanken?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

werve
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 44
Beiträge: 363

Beitrag So., 28.08.2016, 18:03

Candykills hat geschrieben:Aber meine Therapeutin hat wirklich keine Probleme damit peinliche Fragen zum stellen. Bspw ob ich Pornos beim Onanieren schaue... eh so Fragen geh'n mal gar nicht.
Aber warum nicht?
Hieße ja, die Frage löst Gefühle in dir aus, die du vor ihr verbergen willst - warum auch immer.

Werbung


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag So., 28.08.2016, 18:11

Auf sowas hätte ich auch keine Lust, Candy. Etwas zu intim. Und das von jemandem, von dem man nicht mal weiß, was die Lieblingsfarbe ist:-)

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag So., 28.08.2016, 18:20

werve hat geschrieben: Aber warum nicht?
Hieße ja, die Frage löst Gefühle in dir aus, die du vor ihr verbergen willst - warum auch immer.
Und du hast keine Gefühle? Ich denke, dass das Thema Sex immer ein bißchen peinlich ist- für jeden! Wer das nun leugnet, lügt einfach.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag So., 28.08.2016, 18:28

Und weil's peinlichist, soll man es dem Therapeuten nicht erzählen? Also nur Sachen erzählen, die einem nicht peinlich sind und auf die man stolz ist und über die man happy ist?

Der Therapeut ist der einzige Mensch, mit dem man wirklich über alles sprechen kann / können sollte. Andere Berufsmenschen haben nicht unbedingt gelernt, damit umzugehen. Freunde eher auch nicht, und sie könnten sich abwenden. Therapeuten wenden sich nicht ab, wenn man ihnen peinliche Sachen erzählt. Ist eine Chance, die man nutzen kann.

Werbung

Benutzeravatar

Ophelia12
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 35
Beiträge: 539

Beitrag So., 28.08.2016, 18:29

Lockenkopf hat geschrieben:
Ob jemand über Sex kommunizieren kann, liegt weniger am Alter, sondern daran ob er es gelernt hat drüber zu sprechen, oder ob ihm früh vermittelt wurde, das alles geschlechtliche tabu ist.
.
Das ist mir schon klar; )
Ich meinte auch eigentlich das mich generell das was ich über den Therapeuten von Alyssa lese irgendwie "süss" finde. .hat jetzt nichts explizit mit dem Thema zu tun.

@ Candy, oh meine Therapeutin ist da auch recht krass drauf oO. Aber sie merkt es wenn sie zu weit gegangen ist

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 31
Beiträge: 5059

Beitrag So., 28.08.2016, 18:34

Ich spreche auch über peinliche Dinge in der Therapie, aber was ich beim Onanieren mache oder nicht mache geht für mich gefühlt niemanden etwas an. Was meine Therapeutin allerdings auch akzeptiert hat Ich mag derartige Fragen einfach nicht, das ist völlig legitim. Und ob ich das nutzen möchte mit der Therapeutin über solche Themen zu sprechen oder nicht, entscheide ich selbst - ich habe nicht das Gefühl etwas ungenutzt zu lassen. Ich muss nicht über alles sprechen. Schon gar nicht, wenn es für mich kein Problem darstellt, dass ich bearbeiten müsste.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag So., 28.08.2016, 18:47

Candykills hat geschrieben: Ich muss nicht über alles sprechen. Schon gar nicht, wenn es für mich kein Problem darstellt, dass ich bearbeiten müsste.
Genau!
Darum geht es ja: Um Problembewältigung und nicht um irgendwelche Erotikgeschichten in Therapie.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

Möbius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 53
Beiträge: 1397

Beitrag So., 28.08.2016, 19:17

Mit Vogel-Strauss-Politik kann man keine Psychotherapie machen. Sexus nervus omnium !


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag So., 28.08.2016, 19:40

Eben ihr könnt doch erzählen was ihr wollt. Ich muss mich dadurch nicht im Zugzwang fühlen, das auch zu erzählen. Tue ich auch nicht, glaube darüber hinaus, dass es meiner Thera auch unangenehm wäre, aber habe keinerlei Bedürfnis danach


Alyssa
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 40
Beiträge: 871

Beitrag So., 28.08.2016, 21:00

Ophelia12 hat geschrieben: @Alyssa, ich muss irgendwie immer über deine Erzählungen zu deinem Therapeuten schmunzeln. Er wirkt irgendwie so jung. .irgendwie ganz knuffig.
Jung ist ja immer relativ...er macht den Job schon einige Jahre, aber er ist noch kein gesetzter alter Sack.
Und er ist definitiv jugendlich vom Typ her.
Knuffig trifft es da schon sehr gut

Wobei es ja nichts mit dem Alter zu tun hat, ob einer gut über Sex reden kann. Gibt eben auch Themen, die einem Therapeuten nicht so liegen.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25016

Beitrag So., 28.08.2016, 21:02

Candykills hat geschrieben:Ich muss nicht über alles sprechen. Schon gar nicht, wenn es für mich kein Problem darstellt, dass ich bearbeiten müsste.
Jepp, das sehen auch einige Therapeuten so... nicht nur auf Sexualität bezogen. Gerade wenn man nicht umsonst in Therapie ist, würde ich mich auch eher darauf konzentrieren, wo ich Gesprächsbedarf sehe (der ist nicht bei jedem gleich)... und die Tiefe kann man ferner noch etwas beeinflussen. Können (wenn Bedarf ist) finde ich jedoch schon wichtig... müssen hingegen eher seltsam.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Lockenkopf
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 28.08.2016, 22:38

werve hat geschrieben:
Candykills hat geschrieben:Aber meine Therapeutin hat wirklich keine Probleme damit peinliche Fragen zum stellen. Bspw ob ich Pornos beim Onanieren schaue... eh so Fragen geh'n mal gar nicht.
Aber warum nicht?
Hieße ja, die Frage löst Gefühle in dir aus, die du vor ihr verbergen willst - warum auch immer.
Entschuldigung, aber ich finde diese Frage auch vollkommen unangebracht und hätte das auch so zum Ausdruck gebracht. Was zum Teufel geht das den Psychotherapeuten an?
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag So., 28.08.2016, 23:10

Also ich habe wohl nur einmal mit meiner Thera auf meinen Wunsch hin über sowas wie "Sex" gesprochen und da ging es um einen Traum (indem sie versucht hat mich sexuell zu verführen). War völlig "harmlos". Sie hat mich einfach nur gefragt, wie es mir damit ging im Traum. Ich hab ihr gesagt, dass ich es unangenehm fand.

Ich denke ja, dass da "Übertragungen" mit rein spielen, wenn es solche Phantasien gibt, ich habe sie aber nicht. Weshalb ich auch kein Bedürfnis verspüre mit ihr über Sex zu sprechen. Und ich finde, es sollte sich immer an dem orientiert werden, was der Patient möchte. Also wenn das Bedürfnis da ist, es zu thematisieren: Dann los. Wenn nicht, dann eben nicht.

Mich würde es kolossal nerven, so meine Thera da sozusagen "in mich dringen wollte", auf Teufel komm raus, wenn ich das nicht will. Hat ja auch was mit Grenzen zu tun.

Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, dass ein Therapeut es unter Umständen übergriffig fände, so es nur um sexuelle Phantasien geht, aber nicht um deren Bedeutung. Also zB. wenn ein Patient wiederholt nur dasitzt und sagt: In meiner Vorstellung möchte ich gerne mit Ihnen schlafen! Und wenn der Therapeut dann sagt, "Ja, das könnte an xyz liegen. Und ein Hinweis auf das und das sein..." der Patient darauf beharrt: Nein, ich möchte wirklich mit IHNEN schlafen... Finde ich auch ne echt schräge Vorstellung. Und wäre für mich als Thera wohl irgendwann ein Grund die Therapie zu beenden.

Im Grunde ist alles was man "mitbringt" ja "Material" und als solches sollte es auch verstanden werden, finde ich. Und wenn das der Fall ist, dann dürfte eigentlich kein Thema ein Problem darstellen, solange es das Material des Patienten ist und auch als solches erkannt und aufgedeckt werden kann.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Mo., 29.08.2016, 07:29

Man sieht hier halt - wird ja von einigen Leuten immer gerne bestritten - den Unterschied zwischen einer Analyse und anderen Therapien: Ich finde auch, dass es in allem, was nicht eine Analyse ist, unangemessen ist, ausgefragt zu werden über Dinge, über die man nicht sprechen will, z.B. weil sie einem unangenehm sind. Oder weil man sich sagt: "Ich hab damit kein Problem, warum sollte ich also darüber sprechen?"

In Analysen ist das aber anders, und gerade an der abwehrenden Argumentation, die so ein bisschen empörend ist, würde man merken: "Wir sollten darüber sprechen" - da gibt's kein: "Ich rede nur über meine Probleme" oder: "Das geht Sie nichts an". Weil, klar, man ansonsten nicht von Analysieren sprechen kann.

Aber selbst in Analysen wird nicht unbedingt mit dem Holzhammer inquisitorisch irgendwas ausgefragt, denn natürlich weiß jeder, dass das Thema "Sexualität" nichts ist, worüber man gerne spricht. Gleichwohl ist es nicht der Auftrag eines Analytikers und eines Analysanden, nur über Dinge zu sprechen, die genehm sind.

Und wer das Sprechen über Sexualität mit "erotischen Geschichten" gleichsetzt,....................... Vielleicht hilft es, sich mal zu verdeutlichen, dass es einen Unterschied gibt zwischen "Phantasie" und "Durchführung" - könnte auch dabei helfen, mit den eigenen Trieben besser klarzukommen (Stichwort: Depression).


Speechless
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 992

Beitrag Mo., 29.08.2016, 07:53

Isabe, ich hab wirklich langsam die Nase voll, wie du Analysen in den Himmel lobst und abfällig über jede andere Therapieform sprichst.

Das kann ja wohl wirklich nicht dein Ernst sein, dass du so naiv bist zu denken, dass in jeder anderen Therapieform nur über angenehme Dinge gesprochen wird und nur über Dinge, auf die man "stolz und happy ist". Nach deiner Ansicht ist eh nur Analyse Therapie, alles andere Kaffeeklatsch.

Deine Ansicht über Sexualität in der Analyse finde ich auch sehr seltsam. Aber wenn das wirklich so sein sollte (was ich nicht beurteilen kann, weil ich keine Analyse mache, so wie du nicht beurteilen kannst wie es in anderen Formen läuft, dies aber trotzdem immer wieder tust) bin ich froh eine Therapieart gewählt zu haben, in der ich nicht gezwungen werde über Dinge zu sprechen, die ich nicht will. Stichwort: übergriffig

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag