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So., 28.08.2016, 23:10
Also ich habe wohl nur einmal mit meiner Thera auf meinen Wunsch hin über sowas wie "Sex" gesprochen und da ging es um einen Traum (indem sie versucht hat mich sexuell zu verführen). War völlig "harmlos". Sie hat mich einfach nur gefragt, wie es mir damit ging im Traum. Ich hab ihr gesagt, dass ich es unangenehm fand.
Ich denke ja, dass da "Übertragungen" mit rein spielen, wenn es solche Phantasien gibt, ich habe sie aber nicht. Weshalb ich auch kein Bedürfnis verspüre mit ihr über Sex zu sprechen. Und ich finde, es sollte sich immer an dem orientiert werden, was der Patient möchte. Also wenn das Bedürfnis da ist, es zu thematisieren: Dann los. Wenn nicht, dann eben nicht.
Mich würde es kolossal nerven, so meine Thera da sozusagen "in mich dringen wollte", auf Teufel komm raus, wenn ich das nicht will. Hat ja auch was mit Grenzen zu tun.
Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, dass ein Therapeut es unter Umständen übergriffig fände, so es nur um sexuelle Phantasien geht, aber nicht um deren Bedeutung. Also zB. wenn ein Patient wiederholt nur dasitzt und sagt: In meiner Vorstellung möchte ich gerne mit Ihnen schlafen! Und wenn der Therapeut dann sagt, "Ja, das könnte an xyz liegen. Und ein Hinweis auf das und das sein..." der Patient darauf beharrt: Nein, ich möchte wirklich mit IHNEN schlafen... Finde ich auch ne echt schräge Vorstellung. Und wäre für mich als Thera wohl irgendwann ein Grund die Therapie zu beenden.
Im Grunde ist alles was man "mitbringt" ja "Material" und als solches sollte es auch verstanden werden, finde ich. Und wenn das der Fall ist, dann dürfte eigentlich kein Thema ein Problem darstellen, solange es das Material des Patienten ist und auch als solches erkannt und aufgedeckt werden kann.