Psychische Erkrankung, Vollzeit - Teilzeit??

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Entknoten
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Beitrag So., 14.08.2016, 14:40

Stimmt, ich habe meinen Frust wohl mehr Raum gegeben, als zu deinem eigentlichen Problem beizutragen, entschuldige!

Mir stieß hier die Darstellung sauer auf, dass angeblich nur Mütter Teilzeit arbeiten "dürfen", das stimmt so nicht.

Ich denke nicht, dass Teilzeitkräfte sich entschuldigen müssen, ganz im Gegenteil. In vielen Bereichen gibt es mittlerweile Teilzeit, wenn auch schlecht bezahlt.

Und es wird auch von den Kollegen getragen. Letztendlich solltest du dir doch die Frage stellen, ob du vielleicht unsicher bist, und das ausstrahlst und somit dieser Kritik Tür und Tor öffnest?

Dem nächsten, der dich kritisiert, dem sag doch einfach ironisch, dass du froh bist bei voller Bezahlung nur Teilzeit zu arbeiten.

Mal ehrlich: diese Kritik von Außenstehenden macht ja keinen Sinn: Weniger Arbeit - weniger Geld. Und weniger Rente.
So einfach ist das. Wer das nicht rafft, muss dich doch nicht beschämen, weil du mit weniger zufrieden bist. Und du solltest dich nicht beschämen lassen!

Wie gesagt - es tut mir leid, mein Beitrag war etwas überzogen, und hat nichts mit dir zu tun!
(Ich bin übrigens mittlerweile froh, nicht Teilzeit zu arbeiten, weil ich damit unabhängig bin - es ist also kein "Neid" auf die Kollegin - oder Dich!)
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Broken Wing
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Beitrag So., 14.08.2016, 14:46

@ Entknoten: Ich verstehe dich gut, weil kenne selbst solche Leute. Das gibt es aber leider nicht nur bei Psychos, sondern auch bei allen anderen Randgruppen. Keine Ausbildungen haben und trotzdem die gleiche Bezahlung usw.

Aber meinst nicht, dass das hier die falsche Stelle ist, wo du dich wehrst? Deine Kollegin wird trotzdem weiter tachinieren, egal, wie sehr du die TE hier angehst.

Wenn sie eine Teilzeitstelle ergattert hat und diesen Job ordentlich ausübt, passt es doch. Dafür, dass du drei Kinder hast, kann niemand was.

Ich muss aber auch sagen, dass mich Muttis nerven. Entweder Frau entscheidet sich für die Arbeit oder für die Familie. Kinder bekommen und dann über die Ungewissheiten des Lebens jammern, zB dass andere einen Teilzeitjob bekommen, es einfacher haben etc. etc. geht in meinen Augen nicht. Andere werden mir gegenüber auch bevorzugt, weil ich physisch benachteiligt bin. Aber das ist halt mal der Preis dafür, mit einer Behinderung zu leben. Und ich werde niemanden dafür angehen, dass er seinen Vorteil eingesetzt hat, um einen Job zu ergattern, wo ich mglicherweise besser wäre etc. Einfach weiterkämpfen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Broken Wing
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Beitrag So., 14.08.2016, 14:57

Sorry @ Entknoten, habe jetzt erst deine Antwort drauf gelesen.

Ich sags halt mal so: Meinen Respekt, dass du mit so jmd. arbeiten kannst. Ich würde sie nicht mehr ernst nehmen und entsprechend behandeln.
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Darksheep
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Beitrag So., 14.08.2016, 15:21

Entknoten hat geschrieben: (Ich bin übrigens mittlerweile froh, nicht Teilzeit zu arbeiten, weil ich damit unabhängig bin
Na, da haben wir doch was gemeinsam
bin ich nämlich trotz meiner 25 Stunden auch, deshalb bin ich ja auch so froh
Gruß, Darksheep
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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Speechless
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Beitrag So., 14.08.2016, 18:38

Für viele insbesondere ältere Generationen (geht wohl bis auf die Kriegsgeneration zurück) ist man nur was, wenn man viel arbeitet. Da reichen 40 h bei weitem nicht. Habt ihr nicht auch im Umfeld viele Leute, die immer erzählen, wieviel sie arbeiten müssen, obwohl es sicher übertrieben ist? Meine Eltern sind zum Bsp jetzt wo sie älter sind ständig im Urlaub und zwar lange, lügen mich aber sogar an und machen ihren Urlaub immer kürzer vor mir als sie eigentlich weg sind. Dämlich

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Entknoten
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Beitrag So., 14.08.2016, 19:08

Viele profilieren sich auch über den Job, flüchten vor dem Privatleben und glauben, dass sie Anerkennung finden, wenn sie mit tollen Urlauben, Autos und Häusern strotzen können.
Arbeit sollte dem "Lebensunterhalt" dienen. Wer wenig benötigt, sollte wenig arbeiten - und umgekehrt.
Mein Schwager jammert nun immer. Er will eigentlich in Altersteilzeit. Dann fehlt aber Geld. Der Witz - von seinem Ersparten könnte das Defizit über 30 Jahre lang ausgeglichen und der Standard gehalten werden.
Er geht lieber weiter, jammert weiter - und rümpft die Nase über die, die klüger sind als er, und die wissen, dass sich Lebensqualität nun mal nicht kaufen lässt.

In meinem Fall bedeutet Lebensqualität nunmal Vollzeit arbeiten, da ich so nie wieder auch nur irgendein Amt oder sonst jemanden um finanzielle Hilfe bitten, oder hoffen muss, dass nichts Außergewöhnliches kaputt geht.

So unterschiedlich sind Leben nunmal. Wichtig ist doch, womit wir uns wohlfühlen. Und nicht immer nur, was andere "erwarten".

Vermutlich rümpfen eben die die Nase, die nachts kaum schlafen können, weil sie wissen, dass ihr Haus erst im vierzig Jahren abbezahlt ist - und beten, dass dann nicht die Ehe in die Brüche geht. Denn dann war der ganze Irrsinn umsonst. Und sie würden sich dann wünschen, weniger auf die Kohle geachtet zu haben!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
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Beitrag So., 14.08.2016, 19:25

Heute in Burn out Zeiten hoffe ich, das manche ihr Leben für sich überdenken. Was mir sehr nah geht ist ein Satz den meine Mutter erst vor kurzem zu mir gesagt hat ,, ich habe dich so erzogen das du keine Maschine wirst sondern nie vergisst, das du Mensch bist'' ...und ja, heutzutage gibt es soo viele Maschinen, Vollzeit und noch drüber, Krank zur Arbeit und dann damit noch prahlen wie ,,stark'' man ja ist denn man bleibt ja nicht zu Hause. Bei Fieber weden einfach Tabletten genommen ( alles schon erlebt!!) da frage ich mich , in welcher Welt lebe ich?? und genau deshalb bin ich auch so stolz auf mich. Das ich mich nicht in diese kranke Gier nach Schufterei mit reinziehen lasse. Ich würde mir einfach nur wünschen das man mich damit in ruhe lässt und mich Stunden arbeiten lässt wieviel ich will und kann ,ohne dumme sprüche von freunden verwanden oder sonst wen.
Keine Ahnung wie das für Menschen ist die keine Erkrankung haben wie ich, vielleicht sieht man da vieles anders als ich.
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Siren
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Beitrag So., 14.08.2016, 19:58

Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob man mal so richtig auf die Schn.... gefallen ist, z.B. durch psychische Erkrankung, und auf einmal einfach gar nichts mehr geht. Dann ist man ja gezwungen, seine bisherige Lebensweise zu überdenken.

Ich gehörte auch zu den Vollzeit plus- Marionetten, habe mich ausschließlich über Leistung definiert, nach der Arbeit drei Sportarten, drei weitere Hobbys, immer top aussehen, top Haushalt, top Garten, aufregende Geliebte, geistreiche Gesprächspartnerin, perfekte Gastgeberin. Und plötzlich war alles vorbei. Von einer Sekunde auf die andere war ich mit Aufstehen, Duschen, Atmen voll ausgelastet.
Monate nach dem Zusammenbruch und immer noch in demselben Zustand kam ich in eine Klinik und sollte dem Therapeuten im Aufnahmegespräch meinen üblichen Tagesablauf schildern. Der riss die Augen auf und meinte, davon würde er nicht mal die Hälfte schaffen. Und immer noch machte es nicht klick. Ich war nur sauer, dass die mir so eine Lusche zumuten, die mir offensichtlich nicht gewachsen ist. Es brauchte einen laaaangen Lernprozess.

Nur, wer nicht so völlig ins Straucheln kommt, hat ja gar keinen Anlass, sein Leben mal zu überdenken.
Ich wäre gerne nett.


Eremit
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Beitrag So., 14.08.2016, 21:25

Entknoten hat geschrieben:Vermutlich rümpfen eben die die Nase, die nachts kaum schlafen können, weil sie wissen, dass ihr Haus erst im vierzig Jahren abbezahlt ist - und beten, dass dann nicht die Ehe in die Brüche geht. Denn dann war der ganze Irrsinn umsonst. Und sie würden sich dann wünschen, weniger auf die Kohle geachtet zu haben!
Vor allem, dass sie nie die jeweilige Frau geheiratet hätten, oder überhaupt geheiratet …

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Broken Wing
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Beitrag So., 14.08.2016, 22:42

Geh bitte. Ich finde Arbeit toll. Was hat denn Menschsein für einen Außerordentlichen Wert, dass man sich so unterscheiden will von einer Maschine?
Die Frage ist durchaus ernst gemeint. Für mich hat das Leben an sich keinen Wert. Es ist doch piepsegal, ob ich die Zeit in der Sonne totschlage, hier im Forum oder vorm Schreibtisch. In Wirklichkeit und am Ende ist es doch sie, die mich totschlägt, nicht?
Wichtig ist, dass es mir gut dabei geht. Und wenn mein Job mich ausfüllt, ich mit 60 Stunden/Woche klarkomme, is das schön. Das wären dann allerdings keine stupiden Bürojobs wie Sachbearbeiterin oder ähnliche Verblödungsaktionen. Das ist aber nur mein Maßstab.
Wenn jemand darauf stolz ist, krank in die Arbeit gegangen zu sein und hart zu sich, was is da schon dabei?
Ich würde durchaus mehr als 40 Stunden arbeiten. Solange ich außerdem keine Windeln trage und geistig Fit bin, kann mich auch der Ruhestand mal. Ich hätte nichts gegen die Abschaffung dieser unsinnigen Einrichtung.
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Eremit
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 00:14

Ich finde auch Arbeit toll. Was mich nervt, ist der Zwang zur Übernahme einer Lohnerwerbstätigkeit, welche in den meisten Fällen nicht mehr ist als eine sinnlose, die Welt zerstörende Beschäftigungstherapie. Nicht umsonst sind 80% aller einer Lohnerwerbstätigkeit nachgehenden Menschen im Grunde vollkommen inkompetent in ihrem Job, egal, um welche Branche oder Tätigkeit es auch geht …


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Darksheep
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 10:19

Broken Wing hat geschrieben:.
Wenn jemand darauf stolz ist, krank in die Arbeit gegangen zu sein und hart zu sich, was is da schon dabei?.
Was schon dabei ist, zum Beispiel kann das aufs Herz gehen ,man verschleppt die Krankheit, man steckt Kollegen an, man kann durch den stress nicht gesunden. Das hat für mich nichts mehr mit normalem Mensch sein zu tu.. Aber muss ja jeder für sich entschieden. Ich Rede ja nicht von etwas schnupfen sondern echt von Fieber und Krankheit
Gruß
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Broken Wing
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 10:47

@ Darksheep: Du lässt aber die vielen Vorteile unberücksichtigt, die so ein Verhalten mit sich bringt:
- der Betroffene wird wohl auch sonst hart zu sich sein, indem er säuft wie ein Kanalrohr bei Wolkenbruch, raucht wie ein Schlot und frisst wie eine Büffelherde. Er verstirbt früher und entlastet die Krankenkassen.
- Früher verstorben heißt: kürzere Warteschlange beim Arzt, hoffentlich frühere Organspendekandidaten.
- Und letztendlich bedeutet ein längeres Leben absolut und relativ auch ein längeres Leiden.
- Andere werden nicht gesund? Wunderbar. Siehe punkt 1, vor allem aber 2 und 3.
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Darksheep
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Beitrag Mo., 15.08.2016, 12:36

Broken wing du hast vergessen :D
- man könnte sich damit umbringen (übertrieben gesagt natürlich )
- wenn man tot ist hat man keinen stress mehr
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge


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Darksheep
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Beitrag Do., 15.09.2016, 16:15

Halli Hallo,
wollte mich mal kurz melden. Ich habe jetzt seit kurzem eine Teilzeitarbeit mit 20 Wochenstunden und bin meega zufrieden mit dem Job, ich habe gleich viel mehr Elan, füühle mich seit der Teilzeit im regelrechten Motivationsboom. Meine Arbeitszeiten sind MO bis FR von 8 .12:00 Uhr noch nie ging es mir mit arbeiten so gut.
Auch meine Therapietermine bekomme ich nun viel besser unter.
Nun hab ich auch weniger Geld, aber das ist es mir Wert Ich habe nun eine für mich gesunde Balance gefunden und freue mich auf meine Teilzeitarbeit. Auch gab es schon Lob von Kollegen =)))
Lieben Gruß, Dark
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