Termin-Vorlieben

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Solage
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Beitrag So., 07.08.2016, 00:13

Mir ist es wichtig, dass ich immer an den selben Tagen zur gleichen Uhrzeit Therapie habe und dass die Termine fest sind.
Da ich berufstätig bin, sind mir die Abendtermine sehr recht. Da habe ich dann immer noch etwas Zeit davor und kann mich sammeln.

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Lockenkopf
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weiblich/female, 52
Beiträge: 2400

Beitrag So., 07.08.2016, 00:52

Ich habe immer zur selben Zeit und am gleichen Wochentag die Sitzungen, aber nur, weil garnicht viel anderes möglich ist, da ich mehr als Vollzeit berufstätig bin.
Wäre ich arbeitsunfähig oder arbeitslos, wäre ich flexibel bei der Terminvereinbarung.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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luftikus
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 09:57

Solage hat geschrieben: Da ich berufstätig bin, sind mir die Abendtermine sehr recht. Da habe ich dann immer noch etwas Zeit davor und kann mich sammeln.
Das wäre mir auch immer sehr recht. Leider bieten die meisten bisher von mir kontaktierten Therapeuten keine Abendtermine an. Spätestens um 17 Uhr ist Schluss, und die wenigen Abendtermine sind bereits an "gute Stammkunden" vergeben.

Mir scheint, dass viele Therapeuten gar nicht auf die Idee kommen, dass einige ihrer Klienten tagsüber arbeiten müssen, denn beim Versuch einer Terminvereinbarung erlebe ich meistens eine Reaktion des Erstaunens: "Ach sooooo, Sie haben tagsüber keine Zeit???", und es klingt, als ob dem Therapeuten bisher völlig entgangen sei, dass manche Leute tagsüber arbeiten müssen.


mio
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Beiträge: 9268

Beitrag Mo., 08.08.2016, 10:05

luftikus hat geschrieben:Mir scheint, dass viele Therapeuten gar nicht auf die Idee kommen, dass einige ihrer Klienten tagsüber arbeiten müssen, denn beim Versuch einer Terminvereinbarung erlebe ich meistens eine Reaktion des Erstaunens: "Ach sooooo, Sie haben tagsüber keine Zeit???", und es klingt, als ob dem Therapeuten bisher völlig entgangen sei, dass manche Leute tagsüber arbeiten müssen.
Ich nehme das zwar jetzt nicht generell so wahr, habe aber auch keine wirklichen Vergleiche, was mir aber auch aufgefallen ist, ist, dass meine Thera es nicht so gerne zu sehen scheint, wenn ich die Arbeit "über" die Therapie stelle (ihrer Wahrnehmung nach). Das war mal ne Zeitlang ein "unausgesprochenes" Hakelthema zwischen uns, bis ich klar gemacht habe, dass für mich beides gleich wichtig ist und wenn sie ein Problem damit haben sollte, sie das dann sagen soll damit ich damit umgehen kann. So recht nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich denke es hat was damit zu tun, dass da dann die "Sorge" besteht, man würde sich selbst nicht ausreichend wichtig nehmen. Ich hingegen sehe es genau umgekehrt - in dem Moment wo ich auch finanziell gut für mich sorge (so wie ICH das möchte) nehme ich mich wichtig.

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Landkärtchen
Forums-Insider
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Beiträge: 453

Beitrag Mo., 08.08.2016, 10:51

Ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie luftikus.
Die Therapeuten / Therapeutinnen die mich zurückriefen fragten als erstes, ob ich vormittags oder am frühen Nachmittag kommen könnte. Am späten Nachmittag und abends hätten sie keinen Termin frei.
Ich probiere da einen Kompromiss zu finden indem ich einen Vormittagstermin annehme, aber gleich zu Beginn der Therapie sage, dass ich aus beruflichen Gründen ca. 4X im Jahr an diesem Tag nicht kommen könnte. Das wüsste ich aber mindestens drei Monate vorher. Bisher was das kein Problem.

Aber irgendwie finde ich das mit den Terminen ein schwieriges Thema. Ich fühle mich oft als "Zweite-Klasse-Patientin" oder als "Lückenfüllerin" bei der Terminvergabe. Selbst wenn ich bei jemanden länger war habe ich nie einen Abendtermin bekommen. Das führte auch mehrfach dazu, dass ich berufliche Aufträge aufgrund der Therapietermine nicht annehmen konnte.

Mir ist die Therapie wichtig, aber mein Leben besteht nicht nur aus Therapie. Ich möchte mich trotz Therapie weiterhin selber ernähren können.
Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?

Vincent van Gogh


Alyssa
Forums-Gruftie
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Beiträge: 871

Beitrag Mo., 08.08.2016, 11:20

So arg kenne ich das nicht. Allerdings arbeitet meiner in einer Klinik und ist da vormittags gut eingespannt. Ich habe schon immer nachmittags Termine bekommen, und nach und nach hat sich das auf Zeitrn zwischen 15 und 17 Uhr eingependelt. Ausnahmen waren 1-2x mittags und 2x 18.00, was daran lag, dass er nicht anders konnte.

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lisbeth
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 12:51

Die Terminfrage bei der Suche und bei den Vorgesprächen... Irgendwie immer schwierig...
Ich habe immer deutlich gemacht, dass ich - innerhalb eines gewissen Rahmens - flexibel sein kann und dazu auch bereit bin. Termine mitten am Tag gehen aber aus Entfernungsgründen gar nicht. Habe aber auch meistens gleich den Wunsch geäußert, dass ich mittelfristig gern nach der Arbeit kommen würde. Und das hat bisher auch immer dann irgendwann geklappt. Wahrscheinlich auch weil morgens mit mir nichts anzufangen ist und das auch ziemlich deutlich wird, ich bin entweder noch im Halbschlaf oder gedanklich dann schon im Büro, jedenfalls so gar nicht im Hier und Jetzt...

In der Anfangsphase bei meiner jetzigen Therapeutin war ich für ein paar Monate "Springer". dh ich habe immer die späten Termine bekommen die gerade wegen Grippe oder Urlaub frei waren, obwohl sie eigentlich feste Termine vergibt. Und eigentlich hat das über 4 oder 5 Monate - bis auf eine Ausnahme - gut geklappt. Als sich dann abzeichnete, dass jemand anders seine Therapie beendet und der Wochentag für mich aber aus Arbeitsgründen nicht ging, hat sie andere Patienten gefragt, ob sie auf den betreffenden Wochentag wechseln könnten. Was zum Glück auch geklappt hat.
Bin froh, dass sie da bereit ist, auch ein wenig hin und her zu schieben, und dass die anderen Patienten scheinbar auch kooperativ sind. Versteht sich von selbst, dass ich bei Bedarf dann auch tauschen würde, wenn der neue Termin passt...

Dass es nur eine begrenzte Anzahl von späten Terminen gibt, liegt leider irgendwie in der Natur der Sache. Ich finde es auch nervig, gleichzeitig kann ich nachvollziehen, dass man als Therapeut auch nicht erst um 21.00 aus der Praxis kommen möchte (wenn der letzte Termin um 20.00 vergeben wird)...
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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lisbeth
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Beiträge: 3996

Beitrag Mo., 08.08.2016, 13:41

Nachtrag: Bei Vorgesprächen habe ich meistens erstmal die Termine genommen, was so im Angebot war. Kann aber bei Bedarf auch mal zwischendurch einen Tag von zuhause aus arbeiten, so dass das bei Kollegen/Vorgesetzten nicht unangenehm aufgefallen sein dürfte...

Hab dann aber auch in den Vorgesprächen meine Terminvorlieben angesprochen und gefragt, ob die Therapeutin die Möglichkeit sieht, dass wir einen passenden Termin finden. Und meistens hieß es, dass wir das irgendwie hinbekommen...

Scheint auch unter Therapeuten mehr und weniger flexible Exemplare zu geben

Mit einer Therapeutin, die ihre Vorgespräche immer nur an einem bestimmten Tag führte bin ich dann nie zusammengekommen, obowohl sie von ihrem Profil her sehr vielversprechend war. Aber an dem Tag ging es bei mir ganz einfach so ganz und gar nicht...
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― Anne Lamott


isabe
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:01

Ich schätze, sehr viele Patienten sind Studenten. Viele Andere sind nicht erwerbstätig. Und dann sind da noch die, die arbeiten, aber die Zeit selbst einteilen können. Plus die, die feste Arbeitszeiten haben und nicht flexibel sind.

Ehrlich gesagt, kann ich mir kaum vorstellen, dass die letzte Gruppe so groß ist, dass dies alleine erklärt, wieso die Abendtermine so selten zu "ergattern" sind - wenn man den "Abend" mal schon um 17 Uhr beginnen lässt; dann blieben immer noch 3 Termine übrig pro Abend. Mir kommt der paranoide Gedanke, dass womöglich auch für Therapeuten der Abend als Therapiezeit begehrter ist, weil man dann so schön in den Feierabend gleiten kann, wenn gerade jemand da war, den man besonders sympathisch findet... Während man das Übel am frühen Morgen packt, um es dann los zu sein.

Sollte ich (gerade ist Pause, und dann muss ich mir einen neuen Termin organisieren (lassen)) den Eindruck bekommen, nur ein Lückenfüller zu sein, bliebe nur, das im Gespräch auszuräumen. Sollte das nicht gelingen, würde ich gehen. Will sagen: Wenn der Termin so gar nicht passt, dann muss man das m.E. auch nicht hinnehmen.

Vielleicht kann man sich auch "befördern" lassen und aufsteigen in die Klasse der Abendpatienten, wenn man nur lange genug dabei ist? So ähnlich habe ich es jedenfalls in der ersten Therapie empfunden. Entsprechend "feierlich" fühlte sich diese Umstellung an. Wirklich.


Speechless
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:14

Ich könnte zum Bsp nie vor 18 Uhr, einen 17 Uhr Termin habe ich angeboten bekommen, jetzt bleibt es bei früh morgens. Glaube nicht, dass sich das danach richtet, wie sehr man den Patienten mag. Wenn meine Thera keine Kinder hätte, wäre bestimmt auch nach 17 Uhr noch ein Termin möglich. Ich denke schlicht und einfach, dass die Mehrzahl durchaus unflexibel ist bei der Terminabstimmung, den Theras das aber egal ist, da die Plätze so knapp sind, dass sie trotzdem alle Stunden vergeben können. Zur Not eben nur mit Studenten etc.

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luftikus
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:15

lisbeth hat geschrieben:Nachtrag: Bei Vorgesprächen habe ich meistens erstmal die Termine genommen, was so im Angebot war.
Das wäre z.B. bei mir nur schwer möglich, außer, ich würde für die Vorgespräche Urlaubstage opfern.

Meine bisherigen Therapeuten waren übrigens zeitlich nicht flexibel. Bei einem hatte ich bereits mehrere Monate lang eine Therapie laufen (um 16 Uhr). Als ich beruflich in ein anderes Büro in einem anderen Stadtteil umziehen musste, konnte ich den 16-Uhr-Termin nicht mehr beibehalten, weil die Anfahrt zu lange gedauert hätte. Daraufhin erklärte der Therapeut die Sache für beendet: "Wenn Sie den 16-Uhr-Termin nicht beibehalten können, dann sehe ich keine Möglichkeit, die Therapie fortzusetzen".

Auch mein gerade begonnener neuer Therapieversuch fing schon so an: mir wurde erklärt, dass es allerspätestens um 17 Uhr Termine gäbe, und da diese Termine bereits langfristig vergeben wären, gäbe es keine Möglichkeit, mich unterzubringen.


isabe
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:29

Aber, speechless, würdest du dir echt für die letzten beiden Stunden des Arbeitstages einen anstrengenden Patienten einladen? Wir haben ja schon mal festgestellt, dass es in Bezug auf die Sympathie und Zuneigung Unterschiede gibt und man nicht alle Patienten gleich doll mögen kann oder wird. In mein Schema passt es dann gut rein, dass ich mir denke: "Mich kann man nur morgens ertragen, wenn man frisch ausgeruht ist".

Mich würde wirklich interessieren, ob es Abend-Patienten gibt, die von sich behaupten, dass die Beziehung zum Therapeuten nicht entspannt ist.


Speechless
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:35

Also wenn ich jetzt von mir als Therapeut denken würde, würde ich es wohl auch so sehen, dass ich es rum haben wollen würde und daher lieber früh morgens, das stimmt schon.


isabe
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:39

Jedenfalls ist die Vorstellung "er sucht sich die Angenehmsten für den Abend aus" für mich plausibler als das Totschlagargument: "...für die Berufstätigen", schon alleine deshalb, weil ich denke, dass die Gruppe der Büroangestellten unter den Therapiepatienten nicht soooooooooo groß ist.


Speechless
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Beitrag Mo., 08.08.2016, 14:41

Achso ja, ich glaube auch nicht, dass extra was freigehalten wird für die Berufstätigen und selbst für die passt wahrscheinlich 17 oder je nachdem wo die Therapie ist nicht mal 18 Uhr. Ich denke es wird nach Symphatie und wie es dem Thera am besten reinpasst ausgesucht. Mir ist inzwischen morgens am liebsten, weil ich sie 1-2 Male nachmittags erlebt habe und sie mir echt ausgelaugt vorkam. Da will ich den letzten Termin dann nicht mehr haben, dann lieber noch einigermaßen frisch.

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