Therapeutin reagiert genervt/wütend

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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werve
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Beitrag Fr., 05.08.2016, 20:59

annkri hat geschrieben:Sie ist eine Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, ..... Jedenfalls ist sie keine Psychotherapeutin.
Lies dir noch mal den Satz durch, den du da produziert hast und überleg mal ganz scharf....

Hoffe, du rennst nicht ähnlich daneben durch RL.

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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 06:07

Hallo annkri
Sie ist eine Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, da habt ihr recht, hatte mich in der Bezeichnung vertan. Jedenfalls ist sie keine Psychotherapeutin.
Man kann es dir auch ohne Beleidigungen erklären, ... Es verfügt schließlich nicht jeder über Wissen darüber, wer sich Psychotherapeut nennen darf. Alle haben das irgendwann mal lernen müssen. Mit dem Wissen ist keiner geboren worden.
Wenn sie Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie ist, dann ist sie Psychotherapeutin. Sie hat den Weg zur Psychotherapie über ein Medizinstudium genommen. Das geht auch, neben der Möglichkeit den Weg über ein Psychologiestudium einzuschlagen.

Für Deine Sitzung und Klärung der Probleme wünsche ich Dir viel Erfolg. Nach der Sitzung, wenn Du von ihr eine Erklärung für ihr Verhalten bekommen hast, kannst Du immer noch überlegen, wie es weiter gehen könnte.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


isabe
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 07:01

Übrigens: Ein Arzt, der psychotherapeutisch arbeitet, ist ein Arzt. Ein Arzt, der AUCH Psychotherapien anbietet, arbeitet eben AUCH als Arzt, und das hat u.U. bestimmte Konsequenzen, was das Menschenbild, den Praxisablauf und den Therapieverlauf betrifft. Es kann also für den Patienten durchaus wichtig sein zu erwähnen, dass der Therapeut Arzt ist - selbst wenn man sich dabei mit den Bezeichnungen vertut.

So wird ein Psychiater Medikamenten gegenüber nicht abgeneigt sein, anders als viele psychologische Psychotherapeuten. Psychiater führen psychische Störungen mitunter auf organische Ursachen zurück (Hirnstoffwechsel); während psychologische Psychotherapeuten die Ursachen in den frühkindlichen Beziehungen sehen.

Es muss ja einen Unterschied machen, ob jemand Medizin oder Psychologie studiert, denn es handelt sich um zwei verschiedene Studiengänge, die man seinen Neigungen entsprechend auswählt; entsprechend unterschiedlich ist die Herangehensweise der Absolventen.

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stern
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 07:45

Wenn jemand Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist, dann wird dieser landläufig=umgangssprachlich oft Psychiater genannt (Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie ist die neuere Bezeichnung). Und seitdem ist auch die Psychotherapie als Ausbildungsinhalt aufgenommen (bei den früheren Psychiatern war das nicht unbedingt der Fall). Aber ob diese wirklich praktiziert wird (Psychotherapie auch tatsächlich angeboten wird), ist gar nicht gesagt. Also wenn man eine Psychotherapie sucht und bei Ärzten für Psychiatrie und Psychotherapie durchklingelt, so kann es sein, dass diese eine Psychotherapie gar nicht anbieten, sondern sich jemand auf die ärztliche Tätigkeit beschränkt... man also bei einem Psychiater landet, der als Behandlungsansatz Medikamente verordnet. In dem Fall wäre es dann tatsächlich stimmiger, wenn man sagt, derjenige ist ein Arzt, wenn er gar nicht psychotherapeutisch in tätig wird.

Den Arzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie gibt es auch.

Beide können AUCH psychotherapeutisch tätig sein.... wird hier wohl der Fall sein.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 06.08.2016, 08:13, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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stern
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 08:08

Zwar muss ein Therapeut in der Tat nicht auf alles eingehen... und darf mal ärgerlich sein. "Ziemlich laut geworden" hört sich aber bedenklich an... die Beherrschung zu verlieren wäre (wenn das mit-maßgeblich ist) unprofessionell. Am besten nächste Sitzung nochmals darauf ansprechen, wie du das ohnehin vorhast. Vielleicht wollte sie deine Reaktion auch nicht bestärken, weil du aus ihrer Sicht ja eigentlich bereits Ressourcen hast anders damit umzugehen... und Rückfälle begeistern wohl nie (liegen aber in der Natur der Sache, was man daher zumindest akzeptieren könnte ohne laut zu werden).
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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 17:20

isabe hat geschrieben:Übrigens: Ein Arzt, der psychotherapeutisch arbeitet, ist ein Arzt. Ein Arzt, der AUCH Psychotherapien anbietet, arbeitet eben AUCH als Arzt, und das hat u.U. bestimmte Konsequenzen, was das Menschenbild, den Praxisablauf und den Therapieverlauf betrifft. Es kann also für den Patienten durchaus wichtig sein zu erwähnen, dass der Therapeut Arzt ist - selbst wenn man sich dabei mit den Bezeichnungen vertut.
Es gibt viele Ärzte die nur Psychotherapien durchführen und nichts anderes machen. Mein Psychotherapeut ist auch so einer.
So wird ein Psychiater Medikamenten gegenüber nicht abgeneigt sein, anders als viele psychologische Psychotherapeuten. Psychiater führen psychische Störungen mitunter auf organische Ursachen zurück (Hirnstoffwechsel); während psychologische Psychotherapeuten die Ursachen in den frühkindlichen Beziehungen sehen.
Psychiater führen psychische Störungen auf den Hirnstoffwechsel zurück und Psychotherapeuten tun u.a. das selbe.

Allerdings bevorzugen Psychiater, welche keine Psychotherapien durchführen, medikamentöse Therapien um das Gehirn zu beeinflussen.

Ärzte welche vorwiegend psychotherapeutisch arbeiten und psychologische Psychotherapeuten bevorzugen logischerweise Psychotherapien bei vielen Störungen.

Psychologische Psychotherapeuten und Ärzte welche die medikamentöse Therapie grundsätzlich ablehnen sind mir noch nicht begegnet.
Liebe Grüße
Lockenkopf


isabe
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 17:31

Psychologische Psychotherapeuten, v.a. Tiefenpsychologen, sehen die Ursachen für die Störungen eher nicht im Hirnstoffwechsel; sonst würden sie nämlich gut finden, wenn die Patienten sich mit Psychopharmaka behandeln ließen. Die beiden mir "offiziell" bekannten Tiefenpsychologen lehnen Psychopharmaka komplett ab. Ein Psychiater wird das nicht tun.

Mir ist schon öfter aufgefallen (soll keine persönliche Kritik sein), dass du Texte nicht ganz liest oder das Gelesene dann nicht ganz so bei dir ankommt, wie es geschrieben steht: Wenn ich schreibe: "Ein Arzt, der psychotherapeutisch arbeitet, ist ein Arzt. Ein Arzt, der AUCH Psychotherapien anbietet, arbeitet eben AUCH als Arzt", dann impliziert das (extra in Versalien geschriebene) "auch", dass sich das Geschriebene auf mindestens zwei Dinge bezieht - hier: Psychotherapie und AUCH medizinische Behandlungen.

Es ist dann schon müßig, wenn du die Hälfte des Zitates weglässt, um dann zu widersprechen. Ich meine, es steht doch alles da; du musst es doch nur lesen...

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Lockenkopf
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Beitrag Sa., 06.08.2016, 17:56

isabe hat geschrieben:Psychologische Psychotherapeuten, v.a. Tiefenpsychologen, sehen die Ursachen für die Störungen eher nicht im Hirnstoffwechsel; sonst würden sie nämlich gut finden, wenn die Patienten sich mit Psychopharmaka behandeln ließen. Die beiden mir "offiziell" bekannten Tiefenpsychologen lehnen Psychopharmaka komplett ab. Ein Psychiater wird das nicht tun.
Die direkt Ursache für Psychische Störungen ist im Geherin zu finden. veränderter Stoffwechsel, Verlust von nervalen Verbindungen, schrumpfendes Gewebe, je nach Störung. Das ist durch entsprechende Untersuchungen des Gehirns nachweisbar. Diese Veränderungen können verursacht werden z.B. durch Traumata in der Kindheit.
Mir ist schon öfter aufgefallen (soll keine persönliche Kritik sein), dass du Texte nicht ganz liest oder das Gelesene dann nicht ganz so bei dir ankommt, wie es geschrieben steht: Wenn ich schreibe: "Ein Arzt, der psychotherapeutisch arbeitet, ist ein Arzt. Ein Arzt, der AUCH Psychotherapien anbietet, arbeitet eben AUCH als Arzt", dann impliziert das (extra in Versalien geschriebene) "auch", dass sich das Geschriebene auf mindestens zwei Dinge bezieht - hier: Psychotherapie und AUCH medizinische Behandlungen.
Ja und? Das habe ich doch garnicht bestritten.
Es ist dann schon müßig, wenn du die Hälfte des Zitates weglässt, um dann zu widersprechen. Ich meine, es steht doch alles da; du musst es doch nur lesen...

Ich zitiere den Text auf den sich meine Antwort bezieht.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Alienia
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 20:32

Lockenkopf hat geschrieben:
Deine Infos sind schlicht falsch. Schau hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Facharzt_ ... hotherapie
Die Info ist nicht falsch. Die Threaderstellerin hatte ja geschrieben, dass es sich um einen Facharzt für Psychiatrie u Psychotherapie handelt.

Und wenn du dir diesen Link durchliest oder weiter zu dem Thema recherchierst, wirst du sehen, dass ich recht habe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Facharzt_ ... hotherapie

Man macht ein allgemeines Medizinstudium. Danach spezialisier man sich auf die Fachrichtung Psychatrie... und mach zusätzlich ein paar Seminar in Psychotherapie, mehr so am Rande.

Psychologische Psychotherapeuten absolvieren erst ein Psycholgie Studium. Und machen dann eine theoretische und praktische "Ausbildung" zum Psychotherapeuten.


Dann gibt es noch die Heilpraktiker, die machen so eine Art erweiterten Volkshochschulabschluss.

So ist das halt in Deutschland geregelt.
Es riecht nach Heldentaten und Kerosin
Bären erwürgen, Metall verbiegen
Mehr Kerben im Colt, genug Risse im Riemen
Flanke, Dropkick, aufgestiegen.

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Lockenkopf
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 20:44

Eine Ärztin für Psychsomatik und Psychotherapie gibt es in Deutschland eigenlich nicht. Also ist keine anerkanne Berufsbezeichnung oder so. Meinst du Psychiatrie und Psychotherapie... -- Quelle: viewtopic.php?f=20&t=37421.
Diese, deine Aussage ist falsch!!!

Denn diesen Facharzt gibt es sehr wohl. https://de.wikipedia.org/wiki/Facharzt_ ... hotherapie
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Mo., 29.08.2016, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag Mo., 29.08.2016, 20:57

Alienia hat geschrieben:
Lockenkopf hat geschrieben:


https://de.wikipedia.org/wiki/Facharzt_ ... hotherapie

Man macht ein allgemeines Medizinstudium. Danach spezialisier man sich auf die Fachrichtung Psychatrie... und mach zusätzlich ein paar Seminar in Psychotherapie, mehr so am Rande.

Der Text ist deinem Link entnommen:

Facharzt Psychiatrie u. Psychotherapie

Die psychotherapeutische Weiterbildung umfasst 40 abgeschlossene Therapien mit mindestens 240 Therapiestunden, 100 Stunden Psychotherapietheorie, 32 Stunden Entspannungsverfahren, 6 Kriseninterventionen oder supportive Verfahren unter Supervision und Kriseninterventionsseminar über 10 Stunden und 70 Stunden Balintgruppenarbeit. Als Selbsterfahrung müssen 150 Stunden Einzel- oder Gruppenselbsterfahrung nachgewiesen werden.]

Seminare mehr so am Rande?
Das sind alles zusammen 608 Stunden Psychotherapieausbildung = einige Semester.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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werve
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 21:06

Naja, wobei man zu bedenken geben muss: diese Zahlen stehen auf dem Papier.
Wie die Realität aussieht, weiß der durchschnittliche Laie nicht - nämlich, dass sehr viel mehr bescheinigt wird, als tatsächlich durchgeführt wurde. Ähnlich wie bei den Chirurgen und ihren angeblich durchgeführten Ops, die sie bis zur Facharztprüfung gemacht haben....

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Beitrag Mo., 29.08.2016, 21:10

Aha, das dürfte dann ja wohl auf alle sich in Psychotherapieausbildung befindliche Personen beziehen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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werve
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Beitrag Mo., 29.08.2016, 21:24

[quote="isabe"]Psychologische Psychotherapeuten, v.a. Tiefenpsychologen, sehen die Ursachen für die Störungen eher nicht im Hirnstoffwechsel; sonst würden sie nämlich gut finden, wenn die Patienten sich mit Psychopharmaka behandeln ließen. Die beiden mir "offiziell" bekannten Tiefenpsychologen lehnen Psychopharmaka komplett ab. Ein Psychiater wird das nicht tun.
[quote]

Oh, oh - da ist aber einiges komplett durcheinander geraten.
Moderne "Tiefenpsychologen", auch Analytiker sehen die die Störungen ursächlich durchaus im Hirnstoffwechsel - denn nur dieser bestimmt Erleben und Verhalten. Und ebenso wie der Hirnstoffwechsel durch Erfahrungen und Umwelteinflüsse determiniert wird, wird er durch andere neue Erfahrungen (Psychotherapie) beeinflusst.

Zum anderen ist es völlig unlogisch zu sagen, dass ein Psychiater (Berufstitel) Psychopharmaka nicht ablehnen würde. Denn wieso soll ein Berufstitel Meinungen oder Überzeugungen kreieren? ( Anders ausgedrückt: Ein Berufstitel wird nicht vergeben, weil jmd. eine bestimmt theoretische Meinung, Glaubensüberzeugung o. Ä. hat.) Und das gleiche vice versa bzgl. Tiefenpsychologen. Zumal es ja etliche Psychiater gibt, die gleichzeitig Tiefenpsychologen sind.

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Beitrag Mo., 29.08.2016, 21:31

Ärztliche Psychotherapeuten sind mehrheitlich Analytiker bzw arbeiten tiefenpsychologisch.
Psychologische Psychotherapeuten sind mehrheitlich Verhaltenstherapeuten.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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