Aktuellen Therapeuten zufällig getroffen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Speechless
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Beitrag Di., 21.06.2016, 07:11

Freud lud seine Patienten in den gemeinsamen Urlaub ein, wie krass

Ich finde manchmal vergisst man auch einfach, nicht nur der Therapeut, sondern auch der Patient, dass die Theras ganz normale Menschen sind. Ich finde so eine Ignoranz trägt eher dazu bei, die Theras auf einem Podest anzusetzen, die über einem stehen und nicht mal wie andere Menschen, die man kennt, grüßen können.

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Tränen-reich
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Beitrag Di., 21.06.2016, 08:27

Ich bin zum Glück (oder auch nicht zum Glück) meiner Thera noch nie begegnet, außer bei ihrer Rückkehr von der Mittagspause auf der Straße vor der Stunde. Mehrfach. Das gab dann genug Stress und Anlass zum Rumeruieren.
Aus den vielen Dialogen entstand halt das Fazit, dass meine Thera auf ihre Patienten offen zugehen würde. Mich aber nach dem letzten Stand wohl in Ruhe lassen würde, weil: es wäre für mich ne Katastrophe. Es könnte ja mein Bild kippen. Und dann? Nun, sagt sie immer, dann entstehen eben neue Bilder.
Auszuschließen ist es nie, dass man sich auf offener Straße begegnen kann. In jedem Fall würde meine Thera so handeln, wie mir das genehm wäre.

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valiantheart1
Helferlein
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Beitrag Di., 21.06.2016, 10:26

Hallo!

Also ich wohne nicht weit weg von meiner Thera und habe sämtliche Ärzte in ihrer nähe. Sie zufällig mal zu treffen wäre durchaus im Bereich des möglichen. Allerdings ist es in 5 Jahren noch nie passiert.
Ich schätze meine Thera als eher locker ein, daher bin ich mir sehr sicher das sie mich grüßen würde. Smalltalk führen, glaube ich aber nicht. Kommt auf die Situation drauf an. Aber ich finde auch das Grüßen das mindeste ist, alles andere würde ich als unhöflich betrachten. Ich würde es sehr irritierend finden, wenn sie mich nicht grüßen würde. Ich glaube aber das meine Thera sehr individuell auf ihre Klienten eingeht vor allem wenn sie sie privat trifft. Kommt ja auch immer auf die Umstände darauf an.

Also ich kann es verstehen das es dich verwirrt hat, aber vielleicht hast du ja schon mit deinem Thera darüber gesprochen?

glg Vali

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Broken Wing
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Beitrag Di., 21.06.2016, 11:38

Lösungen gibt es viele, besprochen sollte man es allerdings, gerade bei TFP/PA. Die abstinente Haltung und die unerwünschte private Begegnung können äußerst verwirren.

Ein kurz angebundenes 'Hallo' würde bei mir und in meinem Umfeld äußerst unhöflich auffallen.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Broken Wing
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Beitrag Di., 21.06.2016, 12:19

Ich verstehe aber nicht, wieso man möchte, dass der/die Thera grüßt. Ist es nicht schon Erniedrigung genug, Psychopatientin zu sein? Noch dazu, wenn allgemein die Vorstellung herrscht, Theras hätten selbst einen an der Klatsche? So unwahr ist die Vorstellung ja nicht, wer mit Theras privat zu tun hatte, weiß, was ich meine, wenn ihm das nicht schon in der Arbeitsbeziehung aufgefallen ist.
Die schizophrene Haltung wird in Institutionen auf die Spitze getrieben (Therapieangebote in Schulen zB), wo man sich zwar täglich begegnet, aber sich ständig aus dem Weg gehen muss.

Dann ist sogar das Lockersein mit dem Patienten draußen Programm.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Schnuckmuck
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Beiträge: 1767

Beitrag Di., 21.06.2016, 12:30

Ich denke es kommt immer darauf an, was der Therapeut über einen weiß. Und Wenn man in der Therapie mitteilt, dass man als Patient offen mit der Therapie umgeht, wird er einen wahrscheinlich eher ansprechen, als wenn man ein Geheimnis daraus macht.

Dieses darf er grüssen, darf er freundlich sein, dann ist er ein böser abhängig machender Therapeut halte ich für überzogen. Nur die harten kommen in den Garten? Naja ich weiß nicht.


Thread-EröffnerIn
Darksheep
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Beitrag Do., 30.06.2016, 19:55

Vielen dank für die vielen antworten.
Das Thema hat sich jetzt bei mir erledigt
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge

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Lockenkopf
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Beitrag Do., 30.06.2016, 22:05

Darksheep hat geschrieben:Vielen dank für die vielen antworten.
Das Thema hat sich jetzt bei mir erledigt
????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????
Liebe Grüße
Lockenkopf


Thread-EröffnerIn
Darksheep
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Beiträge: 247

Beitrag Fr., 01.07.2016, 18:28

Was soll die komische ,, ???????'' Antwort?
Ich habe das Thema nun mit meinem Therapeuten besprochen und es ist jetzt somit für mich OK
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge


Thread-EröffnerIn
Darksheep
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Beiträge: 247

Beitrag Fr., 01.07.2016, 18:30

Aber trotzdem interessant zu lesen wie andere meine Situation gesehen haben.
Ich hoffe trotzdem,, das ich ihm nicht mehr begegne...
Kränkend bleibt die Situation für mich trotzen noch ein Stück
Und dann wird man erwachsen, um festzustellen, dass Gerechtigkeit genauso real ist wie Feen ,Einhörner und Zwerge


Tränen-reich
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weiblich/female, 44
Beiträge: 3420

Beitrag Fr., 01.07.2016, 18:34

Und vielleicht wird die Kränkung mit der Zeit immer kleiner....
Und, wenn es nochmal passieren sollte, auch besser werden und ein Umgang damit gefunden werden, gerade wenn man in - am liebsten vermeidende - Situationen gerät....

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Lockenkopf
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Beiträge: 2400

Beitrag Fr., 01.07.2016, 23:18

Darksheep hat geschrieben:Was soll die komische ,, ???????'' Antwort?
Ich habe das Thema nun mit meinem Therapeuten besprochen und es ist jetzt somit für mich OK
Ich konnte deine Antwort nicht einordnen, daher die Fragezeichen.

Gut, das Du das Thema des Fadens für dich klären konntest.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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ephraima
Helferlein
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Beiträge: 115

Beitrag Di., 23.05.2017, 08:19

Hallo ihr!

ich schreibe hier in den Faden, weil man dafür keinen neuen eröffnen muss.

Ich habe vor einem halben Jahr etwa meine psychoanalytische Therapie beendet und das wa sehr schwer für mich und mit vielen Tränen verbunden. Ich vermisse ihn sehr.

Während dieser 5 Jahre hab ich den Therapeuten niemals irgendwo getroffen.

Nun das: vor zwei Wochen ging ich mit einem Freund in der Nähe der Praxis mittags in eine richtige Spelunke. Uns war kalt, wir wollten zum Klo und einen Kaffee trinken. Im Gewühl lief ich quasi in ihn hinein, konnte aber nicht mal Blickkontakt herstellen, murmelte nur "hallo" und rannte aufs Klo, wo ich einen halben Herzinfarkt erlebte und am liebsten durchs Fenster wieder nach draussen gelagt wäre.

Gestern am frühen Abend hab ich mich mit dem gleichen Freund am Ufer eines Kanals getroffen. Das ist auch nur etwa 1 Kilometer entfernt, aber da sitze ich seit Jahren abends, mittags, immer mal. Da kommt der Therapeut sein Fahrrad schiebend auf uns zu und bleibt direkt vor mir stehen. Vielleicht 50 cm entfernt. Mein Freund sagte später, er sei sich sicher, dass er mich angeschaut und sicher erkannt habe. Ich schaute zu Boden und nach Aussage des Freundes wurde ich so rot wie mein T-Shirt.
Nach gefühlt einer Minute ging der Thera weiter und setzte sich links daneben auf die Bank (vielleicht 2 Meter Entfernung, oder 3). Da gerade eine Bekannte zu uns stieß sagte ich nur: Setzt Dich da hin. Dadurch konnte ich mich hinter ihr verstecken. Nach etwa 15 Minuten fuhr er fort. Der Freund meinte, er sah "desolat" aus. Aber das ist nur Interpretation.

Ich war total fertig.
Was wollte er denn? Das ich aufstehe und mit Bier in der Hand Smalltalk halte?

Zum Verständnis meiner Verwirrung: während der Therapie trank ich manchmal nebenan draussen Kaffee vor oder nach den Terminen. Manchmal sah ich ihn dann die Praxis verlassen und am Anfang hab ich dann gelächelt und genickt. Wie man es eben auf Distanz macht. Ganz normal. Aber er hat starr und strenger Mine zu Boden geschaut. Als ich es mal ansprach, hat er es psychoanalytisch unbeantwortet gelassen. Ich hab mir dann angewöhnt, ihn in den Situationen zu übersehen. Weil das demütigend ist.

Und nun das.

Mit ihm reden?
Einen Termin machen?
Was meint ihr?

Lieben Gruß,
ephraima


isabe
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anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Di., 23.05.2017, 08:45

Die Beziehung zum Psychoanalytiker ist ja meist sehr "speziell" - allerdings betrifft das normalerweise in erster Linie die Wahrnehmung bzw. die Wünsche des Patienten und weniger die Haltung des Therapeuten. Dass du bei bzw. nach diesen Begegnungen verwirrt bist, ist wohl normal. Nicht normal allerdings ist das Verhalten des Therapeuten, der sich vor dich hinstellt (meine erste Assoziation: als würde er gleich lospinkeln wollen), dich fixiert und sich dann auf die Nachbarbank setzt. Ist schon ziemlich distanzlos.

Es kann natürlich sein, dass die Begegnung in ihm etwas ausgelöst hat und er daher nicht entspannt war; das sollte er aber für sich klären können oder aber, wenn es seinem Wesen entspricht, dich ansprechen können. Meine Auffassung ist, dass es nicht deine Aufgabe ist, auf solch ein Verhalten von ihm anzuspringen. Auf diese Weise wirst du wieder zum "kleinen Mädchen", das den großen Therapeutenpapi anruft - und er kann so tun, als stehe er über den Dingen. So klingt ja auch sein Verhalten, als er sich vor dich gestellt hat: wie eine kindlche Aufforderung eines Menschen, der nicht reden mag.

Wie die Therapie war, wie das Ende war und ob du an sich mit einem traurigen, aber guten Gefühl gegangen bist - oder ob zwischen euch noch zu viel offengeblieben ist, kannst nur du wissen. Idealerweise sollten aber die eingefahrenen Muster nach einer Analyse nicht auf Knopfdruck aktiviert werden, mit dem Ergebnis, dass der Patient sich genauso fühlt wie damals auf der Couch. Jedenfalls sollte der Therapeut so etwas nicht forcieren! Passieren tut es leider sowieso automatisch, irgendwie... Ich hab neulich mit meinem ehemaligen Th. nach 2,5 Jahren telefoniert (wir sind leider nicht so im Superguten auseinandergegangen, und wir mussten etwas Formales klären), und wir haben sofort wieder unsere Rollen eingenommen. Eigentlich wollten wir dann noch mal miteinander reden (wegen der Formfragen), aber wir beide haben offenbar gleichzeitig und voneinander unabhängig erkannt, dass das keine gute Idee ist.

Ich kann mir vorstellen, dass durch die Begegnung in dir der Wunsch aktiviert wurde, mit ihm zu reden. Ohne dich zu kennen, könnte ich mir jedoch vorstellen, dass du, wenn du ihn anrufst, eher SEIN Bedürfnis befriedigst als DEINES.

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Klein-Ida
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 56
Beiträge: 847

Beitrag Di., 23.05.2017, 10:37

Also jetzt muß ich das doch mal hier schreiben. :-P
Meine Therapie ist schon sehr lange her und ich hab meinen ehemaligen Therapeuten vor
einiger Zeit(ist auch schon wieder eine Weile her) im Zug getroffen. Wir waren beide auf
dem Weg nach Hause. Ich hatte meinen reservierten Platz in der gleichen Sitzreihe, nur
der Gang war dazwischen, ich saß am Fenster und der Platz neben mir war leer.Er saß neben
dem Gang und neben ihm am Fenster noch eine andere Person. Er begrüßte mich kurz und ich
grüßte wohl kurz zurück. Aber ich erkannte ihn nicht und dachte wie komisch, ich bin noch nie in einem Zug begrüßt worden. Dann hatte ich einen ziemlich schweren Koffer dabei und
bat ihn(weil er gerade in der Nähe war)mir behilflich zu sein den Koffer ins obere Gepäckfach
zu heben.Was er dann auch machte.Er fragte zwar noch:"Ich?"Also ich hätte jeden anderen
auch gefragt, hab mir nichts dabei gedacht.
Dann hab ich mich hin gesetzt und hab ihn die ganze Zeit nicht erkannt.2-3 Stunden. Einmal hat er mich
angeguckt, war wohl vor der Fahrkartenkontrolle.Das fand ich schon sehr merkwürdig, da sich andere Fahrgäste sich mir gegenüber nicht so verhalten.
Am Zielort angekommen hob ich meinen Koffer oben aus der Ablage und er hielt seine Hände schützend vor seine Genitalien ::? ,so als wenn er Angst hätte,dass er etwas abbekommt.(So etwas hat er in seiner Praxis während der Therapie auch schon gemacht).
Also ich hätte eher den Kopf geschützt. :-P Also irgendwie halten die Therapeuten uns doch
nicht für normale Menschen. Die Therapeuten sollen normale Menschen sein. Wir sind aber
doch auch normale Menschen, auch wenn wir vielleicht das eine oder andere Problem haben. :lol:
"Wer nicht weiß wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt."
Mark Twain

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