Wieso eigentlich? Hat das was mit der Berechnung zu tun, wieviele Therapeuten auf wieviele Einwohner kommen?lamedia hat geschrieben: aber es gibt auch viele Therapeuten, die nur einen "halben Kassensitz" haben und gar nicht mehr als 20 Stunden/Woche arbeiten dürfen.
Wie viel arbeiten Psychotherapeuten?
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Du hast ja nicht nur die Miete für die Praxis, sondern auch noch für die eigene Wohnung, also zahlst du quasi zwei Haushalte (Betriebskosten, Strom, Telefon, Heizung).
Ich hab mal mit jemanden telefoniert, die meinte, sie würde Erwachsene nur vormittags dran nehmen, weil Kinder ja nur nachmittags könnten. ....Also arbeiten Erwachsene in der Regel nicht. Alles klar. Gut, kann sie ja so machen,...oder sie fängt erst mittags an, macht da Verwaltung, nimmt dann die Kinder dran und kümmert sich gegen spätnachmittags, frühabends,...um die Erwachsenen.
Genau, und das auch, wenn Du nicht arbeitest. Also krank bist oder Urlaub hast. Noch dazu: Altersvorsorge. Vorsorge für Krankheitsfälle. Berufsunfähigkeitsversicherung. Berufshaftpflicht. Da summiert sich so man es "vernünftig" angeht schon so einiges, was finanziert sein will....isabe hat geschrieben:Du hast ja nicht nur die Miete für die Praxis, sondern auch noch für die eigene Wohnung, also zahlst du quasi zwei Haushalte (Betriebskosten, Strom, Telefon, Heizung).
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Meine derzeitige Therapeutin sagt ganz klar, dass sie keine 40 Stunden Therapie machen kann. So sehr sie ihren Job liebt und so gerne sie Therapeutin ist und mit Klienten arbeitet, nur als Therapeutin arbeiten würde sie nicht aus- und durchhalten. Deshalb ist sie neben ihrem Therapeutenberuf als Dozentin an der Uni tätig, ist Gutachterin und bildet Psychotherapeuten aus. Es ist diese Vielfalt und diese Abwechslung, die ein Burnout verhindert, hat sie mich vor Kurzem erklärt, als ich sie fragte, wie sie es schafft mit dem ganzen Stress umzugehen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Interessante Frage!
Meiner hat mir mal erzählt, dass er "fast nur arbeitet". 8-17 oder 18 Uhr scheint normal zu sein. Da er in einer Klinik angestellt ist, bedeutet das Arbeit auf der/den Stationen. Ich weiss von einer Station, wo 20-25 Leute sind. Dazu noch die ambulanten Fälle, keine Ahnung wieviele das sind. Und er hat wohl ab und an Dienst in der Notaufnahme sowie Wochenend- und Feiertagsdienst, und wenn einer seiner Stationspatienten total austickt, dann muss er auch kommen, egal ob früh morgens oder spät abends. Nebenbei noch Vorträge, Fortbildungen, Seminare und ab und an Tätigkeiten an der Universität.
Ist aber auch Arzt und Therapeut in einem. Kohle hat der genug, aber Freizeit? Ich würde sagen, der Mann ist mehr als ausgelastet.
Der kann sich definitiv nicht alles merken, und nach so 4-6 Monaten bringt er denn auch schon mal Dinge durcheinander oder muss nachfragen. Müde ist er auch manchmal, aber das liegt wohl eher an der miesen Luft und dem ganzen Kunstlicht da. Er führt für jeden Patienten eine Art Logbuch, wo er alles aufschreibt ((aufschreiben muss), was in den Stunden so passiert und gesagt wird. Ich glaube, da liest er vor den Stunden nochmal schnell nach, was die Wochen zuvor los war, damit er nicht ganz ahnunglos ist, wenn der Patient rein kommt.
Abschalten lernen die. ich hab mal gesagt, dass er doch sicher, wenn er aus der Tür raus ist, auch alles hinter sich lässt und nicht weiter drüber nachdenkt. Da meinte er er nur knochentrocken "Ja". Da merkt man dann deutlich, dass es eben auch nur ein ganz normaler Beruf ist. Aber man stelle sich vor, was für ein Wrack so ein Therapeut wäre, wenn er den ganzen Dreck, den er Tag ein und Tag aus hört, noch mit ins Privatleben schleppen würde...
Meiner hat mir mal erzählt, dass er "fast nur arbeitet". 8-17 oder 18 Uhr scheint normal zu sein. Da er in einer Klinik angestellt ist, bedeutet das Arbeit auf der/den Stationen. Ich weiss von einer Station, wo 20-25 Leute sind. Dazu noch die ambulanten Fälle, keine Ahnung wieviele das sind. Und er hat wohl ab und an Dienst in der Notaufnahme sowie Wochenend- und Feiertagsdienst, und wenn einer seiner Stationspatienten total austickt, dann muss er auch kommen, egal ob früh morgens oder spät abends. Nebenbei noch Vorträge, Fortbildungen, Seminare und ab und an Tätigkeiten an der Universität.
Ist aber auch Arzt und Therapeut in einem. Kohle hat der genug, aber Freizeit? Ich würde sagen, der Mann ist mehr als ausgelastet.
Der kann sich definitiv nicht alles merken, und nach so 4-6 Monaten bringt er denn auch schon mal Dinge durcheinander oder muss nachfragen. Müde ist er auch manchmal, aber das liegt wohl eher an der miesen Luft und dem ganzen Kunstlicht da. Er führt für jeden Patienten eine Art Logbuch, wo er alles aufschreibt ((aufschreiben muss), was in den Stunden so passiert und gesagt wird. Ich glaube, da liest er vor den Stunden nochmal schnell nach, was die Wochen zuvor los war, damit er nicht ganz ahnunglos ist, wenn der Patient rein kommt.
Abschalten lernen die. ich hab mal gesagt, dass er doch sicher, wenn er aus der Tür raus ist, auch alles hinter sich lässt und nicht weiter drüber nachdenkt. Da meinte er er nur knochentrocken "Ja". Da merkt man dann deutlich, dass es eben auch nur ein ganz normaler Beruf ist. Aber man stelle sich vor, was für ein Wrack so ein Therapeut wäre, wenn er den ganzen Dreck, den er Tag ein und Tag aus hört, noch mit ins Privatleben schleppen würde...
Ich kenne beide Typen: Die, die selbst viel Zeit brauchen und weniger arbeiten - und die, bei denen es wie im Taubenschlag zugeht. Mir war es früher immer lieber, wenn es insgesamt weniger Patienten gab. Ganz egoistisch: Weil ich dann glaubte, mehr "Eindruck" zu hinterlassen, bzw. mehr Raum im Inneren der Therapeutin einzunehmen, was "mehr Beziehung" für mich bedeutete. (Was natürlich Quatsch ist, wie @alyssa gerade schrieb, weil idealerweise nach der Arbeit Schluss ist mit Patienten-Beziehungen..)
@isabe und mio: Eigene Miete und dortige Kosten (Telefon, Strom usw.) würde ich nicht zu den Betriebskosten bzw. Ausgaben rechnen, oder? Sondern zu den normalen Lebenserhaltungskosten, die ja jeder Mensch, auch Angestellte, von Netto, das übrig bleibt, zu begleichen hat.
Natürlich muss man so kalkulieren, dass man diese laufenden Lebenserhaltungskosten auch decken kann. Aber bei 9600 brutto / Monat bleibt nach Abzug von Steuer, Versicherung und Betriebskosten (die man sich bei der Steuer z.T. ja teils rückerstatten lassen kann) sicher die Hälfte übrig. Davon kann man sich schon eine ordentliche Wohnung, Strom, Gas und Telefon, Urlaub und Sparsummen leisten.
@ENA: Halbe Kassensitze - wie genau das geht, weiß ich nicht. Ich habe das nur mitbekommen, weil es mal eine öffentliche Diskussion gab, dass viele Therapeuten nur 20 h/Woche arbeiten und dabei den "vollen Kassensitz" in Anspruch nehmen, statt die andere Hälfte des Sitzes an Kollegen abzugeben, was angesichts der langen Wartezeiten für Patienten als unethisch beurteilt wurde.
@isabe und mio: Eigene Miete und dortige Kosten (Telefon, Strom usw.) würde ich nicht zu den Betriebskosten bzw. Ausgaben rechnen, oder? Sondern zu den normalen Lebenserhaltungskosten, die ja jeder Mensch, auch Angestellte, von Netto, das übrig bleibt, zu begleichen hat.
Natürlich muss man so kalkulieren, dass man diese laufenden Lebenserhaltungskosten auch decken kann. Aber bei 9600 brutto / Monat bleibt nach Abzug von Steuer, Versicherung und Betriebskosten (die man sich bei der Steuer z.T. ja teils rückerstatten lassen kann) sicher die Hälfte übrig. Davon kann man sich schon eine ordentliche Wohnung, Strom, Gas und Telefon, Urlaub und Sparsummen leisten.
@ENA: Halbe Kassensitze - wie genau das geht, weiß ich nicht. Ich habe das nur mitbekommen, weil es mal eine öffentliche Diskussion gab, dass viele Therapeuten nur 20 h/Woche arbeiten und dabei den "vollen Kassensitz" in Anspruch nehmen, statt die andere Hälfte des Sitzes an Kollegen abzugeben, was angesichts der langen Wartezeiten für Patienten als unethisch beurteilt wurde.
Ich hab wohl den falschen Beruf ergriffen. Ich weiß zwar nicht, was von den 9600€ übrig bliebe, aber ich gehe mal davon aus, sehr viel mehr als jetzt...!
Aber zu den Lebenshaltungskosten. Und die hat man eben auch, wenn man krank ist oder Urlaub macht und kein Einkommen hat. Außerdem bekommt man "Betriebskosten" nicht zurückerstattet als Selbstständiger sondern sie mindern nur das zu versteuernde Einkommen. Es ist also keine 1:1 Rechnung. Bist Du im "Höchststeuersatz" dann hilft Dir das nicht wirklich, weil Du dann nix mindern kannst. Ich habe in Jahren in denen ich mehr verdient habe unterm Strich teilweise sogar weniger gehabt, weil höherer Steuersatz...das sind ziemlich fiese Fallen in die man als Selbstständiger tappen kann. Ich kenne eigentlich niemanden, dem das nicht irgendwann mal so gegangen wäre (arbeite aber auch in ner Branche wo es die wenigsten mit "Finanzen" so wirklich haben... ).lamedia hat geschrieben:Eigene Miete und dortige Kosten (Telefon, Strom usw.) würde ich nicht zu den Betriebskosten bzw. Ausgaben rechnen, oder? Sondern zu den normalen Lebenserhaltungskosten, die ja jeder Mensch, auch Angestellte, von Netto, das übrig bleibt, zu begleichen hat.
Natürlich muss man so kalkulieren, dass man diese laufenden Lebenserhaltungskosten auch decken kann. Aber bei 9600 brutto / Monat bleibt nach Abzug von Steuer, Versicherung und Betriebskosten (die man sich bei der Steuer z.T. ja teils rückerstatten lassen kann) sicher die Hälfte übrig. Davon kann man sich schon eine ordentliche Wohnung, Strom, Gas und Telefon, Urlaub und Sparsummen leisten.
Magst Du dazu vielleicht noch mehr erklären, genauer?mio hat geschrieben: Außerdem bekommt man "Betriebskosten" nicht zurückerstattet als Selbstständiger sondern sie mindern nur das zu versteuernde Einkommen. Es ist also keine 1:1 Rechnung. Bist Du im "Höchststeuersatz" dann hilft Dir das nicht wirklich, weil Du dann nix mindern kannst. Ich habe in Jahren in denen ich mehr verdient habe unterm Strich teilweise sogar weniger gehabt, weil höherer Steuersatz...das sind ziemlich fiese Fallen in die man als Selbstständiger tappen kann.
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ich finde die verdienen okay, aber auch nicht übermäßig, wenn man die lange ausbildung bedenkt, studium plus noch mal drei jahre. viele akademiker haben mehr als therapeuten.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Ich nicht... . ...und mein beruflicher Werdegang ist auch nicht kurz... . ...und die ganzen Fortbildungen, die ich gemacht und selbstfinanziert habe, sind für die meisten Arbeitgeber maximal nett bis interessant, aber vergütet bekomme ich das nicht (außer mit dem, was ich in mir selber durch diese Fortbildungen hab).
Ich glaube sogar, das manch Bankangestellter oder Handwerker mehr verdient als ich.
Aus der Sicht meines Berufszweigs verdient jeder, der 3000€ und mehr im Monat brutto verdient...viel.... .
Ich glaube sogar, das manch Bankangestellter oder Handwerker mehr verdient als ich.
Aus der Sicht meines Berufszweigs verdient jeder, der 3000€ und mehr im Monat brutto verdient...viel.... .
Zuletzt geändert von ENA am Do., 02.06.2016, 15:32, insgesamt 2-mal geändert.
Was genau meinst Du ENA? Das mit dem nicht 1:1?ENA hat geschrieben:Magst Du dazu vielleicht noch mehr erklären, genauer?
Das meint, dass wenn ich von mir aus 2000 Euro Betriebsausgabe habe ich nicht automatisch 2000 Euro weniger Steuern zahle. Sondern nur prozentual weniger. Je nach Steuersatz. Als zB. nur 800 Euro davon "wiederbekomme" bei einem Steuersatz von ca. 40% (ganz grob gerechnet...bitte nicht genau nachrechnen... ).
Verstehe. Daher würde man wohl besser mit Jahressummen (Jahresbrutto, Jahresfixkosten, Jahresgewinn) kalkulieren und die arbeitsfreien Zeiten (Krankheit, Urlaub) von vornherein in die Rechnung einbeziehen. Irgendwo hörte ich neulich, dass Therapeuten nur 30 Arbeitswochen einkalkulieren, was mir aber etwas wenig erscheint. Meine Therapeuten hatten höchstens 8 Wochen Urlaub und waren nie krank, was 45 Arbeitswochen macht. Dann noch Feiertage abziehen - dann sind es vielleicht 40?
Naja, wenn einer direkt nach dem Abi anfängt und zackig durchstudiert, dann ist der mit 30 fertiger Therapeut und steht voll im Berufsleben. Finde ich jetzt - verglichen mit anderen Studiengängen - nicht so viel länger bzw. später. Rausfallen tun da wohl nur die Wirtschaftswissenschaftler - schnellstmöglich durchs Studium, schnellstmöglich nen Job und sofort viel verdienen.
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