Erstverschlimmerung nach Therapieanfang

[manudia]

Hallo Wandelröschen!

Danke für Deine Tipps.

Er sitzt max. 1 ½ m weg von mir und ja, ich fühle mich wirklich „ausgeliefert“, so als ob ich nackt vor ihm sitzen würde…blöder Vergleich, ich weiss…
Leider gibt es keine Drehstühle, nicht einmal ein Tisch ist dazwischen….
Stell mir gerade vor, so eine Decke wäre wirklich die Lösung. Aber ich würde mich nie getrauen, danach zu fragen…
Müsste mich gar nicht darunter verstecken, alleine um den Körper geschlungen oder über die Beine gelegt, wäre das schon eine große Hilfe.
Obwohl er hat eine Decke auf der Couch gegenüber liegen… Mal sehen… *Kopf kratz

Als ich das erste Mal zu ihm kam, hat er noch gefragt, ob man räumlich etwas ändern kann, damit ich mich wohler fühle? Und ich sagte noch, nein passt alles….

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[KleineKämpferin]

Hallo Manudia,

Ich wollte dir eine PN schicken, aber es ging leider nicht - du hättest es wohl deaktiviert?!
Melde dich doch kurz, wenn ich die Nachricht dann an dich schicken kann

Das mit dem "nackt" sein kenn ich. Sind wir seelenverwandt?
Ich hab immer eine Jacke dabei. Entweder lass ich sie an (mir is sobald ich die Praxis betrete irgendwie immer kalt) oder ich lege sie als "Decke" auf meine Beine. Das hilft mir zumindest ein bisschen.
Ich habe auch gemerkt, dass ich besser erzählen kann, wenn ich sie nicht anschauen muss - ist zwar unhöflich, aber effektiver. Und bis jetzt hat sie noch nichts Böses gesagt. Vor allem kommunizieren wir trotzdem viel nonverbal. Ich schau sie ja trotzdem an, nur eben nicht, wenn ich etwas für mich schwieriges sagen möchte.

Vielleicht kannst du ihm ja sagen, dass dir doch etwas eingefallen ist, was man räumlich anders machen könnte? Das versteht er bestimmt, dass man das nicht gleich beim ersten mal bemerkt.
Ich würde auch gefragt, was ich bräuchte, damit i h mich wohler fühle. Ich könnte aber auch keine Antwort geben...
Am liebsten würde ich wie so ein Kind mit Decke über dem Kopf in der Ecke sitzen und niemand sehen

LG

[Solage]

Ich habe mir irgendwann eine Decke geben lassen und er bot mir noch mehr Decken an. Ich könnte mich mit 100 Decken völlig vermummen und es ist in Ordnung.
Jetzt habe ich immer meine eigene Decke dabei. So eine richtig kuschelige und auch schöne Decke. Fühle mich seitdem entspannter.

[manudia]

@Solage

Schön, dass du für dich diese Lösung gefunden hast. Ich bin leider zu feige....
Entspannung in der Therapie ist für mich im Moment leider ein Fremdwort. Das letzte Mal war mir kalt und heiß zugleich. Ich saß mit hochrotem Kopf vor dem Thera, meine Haut hat wie verrückt gejuckt...
Hatte mir soviel vorgenommen anzusprechen.... und kaum was geschafft.

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[doppelgängerin]

Liebe manudia,

ich möchte Dich ermuntern, Dein Bedürfnis nach einem anderen Abstand nochmal anzusprechen. An Anfang hab ich mich das auch nicht getraut. Aber Dein Therapeut hat es ja schonmal erwähnt, also wird er sicher offen dafür sein!
Ich hatte das Glück, dass die Therpeutin immer wieder gefragt hat und selbst viel ausprobiert hat, wenn sie merkte, ich fühle mich doch noch nicht sicher. Manchmal sind es wenige Zentimeter, die da viel ausmachen.
Hast Du ein großes schönes Tuch, oder eine Kuscheljacke? Wenn es dir zu peinlich ist, eine Decke zu nehmen, dann hilft vielleicht ein Tuch, oder, wenn Du Dich in die Jacke hüllst.
Blickkontakt aushalten kann ich auch schlecht. Manchmal aber inzwischen schon. Und manchmal hilft es mir auch, gibt mir Halt, damit ich nicht wegdrifte.

Zum Thema Erstverschlimmerung:
J a, das kenne ich sehr gut. Ich bin wie du recht selbstbewusst da aufgeschlagen (innerlich viele Ängste, konnte die aber noch gut verbergen), dann ist nach und nach alles zusammen gestürzt. Nach 3 oder 4 Stunden hatte ich plötzlich massive Flashbacks, Atemnot, Angstzustände und einen Hautausschlag am ganzen Körper. Und das, obwohl wir über kein einziges traumatisches Erlebnis gesprochen hatten. Naja, so scheint das eben zu sein. Ätzend. Aber ich hoffe auch, dass sich der Weg lohnt. Ich wünsche es Dir von Herzen!!!

[manudia]

Liebe Doppelgängerin!

Vielen Dank für deinen Zuspruch und das Mut machen. Ein Tuch ist eine wirklich gute Idee.
Ich werde es zumindest mal in die Handtasche packen...
Habe mir vorgenommen, mich nicht mehr allzusehr unter Druck zu setzen. Was in der Stunde kommt, kommt eben und was geht, geht und alles andere halt nicht.... Je mehr ich mir bis jetzt vorgenommen hatte, umso weniger ging und hat dann meist in unerträglichem Schweigen geendet.
Darüber gesprochen habe ich bis jetzt noch nicht. Meine Beschwerden haben auch zugenommen. Er hat mir aber zum Glück einige Sachen gezeigt, wie ich aus der Dissoziation rauskommen kann. Das hilft ein wenig...
Und ja, es ist ätzend...
Danke für Deine Worte und auch alles Gute für Dich!
LG

[doppelgängerin]

Wenn Du Dich nicht traust manche Dinge direkt anzusprechen... kannst Du ihm evtl schreiben? Mail oder Brief?
Mailen hat bei mir wirklich Schwung in die Sache gebracht - besonders, was das zwischen der Therapeutin und mir angeht.

Super, dass Du Dich nicht mehr so unter Druck setzt! Das ist sicher ein guter Weg!
Alles Liebe!!

[manudia]

@Doppelgängerin!

Sorry, dass ich erst heute antworte.
Ich habe meinem Therapeuten bereits ganz am Anfang den Grund warum ich überhaupt eine Therapie machen möchte gemailt. Er hat auch darauf geantwortet.
Ich glaube zwar, dass er diesen "neuen Medien" grundsätzlich offen gegenübersteht, da er mir auch bereits einige Infos über EMDR via Mail geschickt hat, möchte ihn aber nicht "überstrapazieren"... Ich weiss nicht, ob es ihm Recht wäre...

Vllt. schaffe ich es ja einmal, dies anzusprechen. Genial wäre natürlich, wenn dieser Vorschlag von ihm käme...

Vielen Dank nochmal für deine Vorschläge -
GLG manudia

[doppelgängerin]

Mh, das Warten, dass da etwas vom Therapeuten kommt, das kann aber auch zermürbend sein. Weil die zwar oft sicher tolle Therapeuten sind, aber noch lange keine Hellseher. Ich kenne das, und wünsche mir auch sehr oft, meine wäre auch zweiteres.

Bei mir war es so, dass ich einmal sehr verzweifelt geschrieben habe (wollte Therapie beenden) und dann ging es ein paar Mal hin und her. Schließlich stellte sie fest, dass ich besser schreiben als sprechen kann und wollte eine Zeit lang immer nach den Stunden noch eine Mail zum Thema von mir. Das wollte ich aber dann irgendwann nicht mehr.Als einige Dinge per Mail einfach "raus" waren, ging auch das Reden besser. Trotzdem nutze ich das Mailen immer mal wieder, besonders, wenn es mir sehr schlecht geht.
Bin da aber auch immer unsicher, ob das "im Rahmen" ist, oder ob ich schon spame und bemühe mich um selten und kurz....


Alles Liebe!

[manudia]

Die letzte Stunde war einfach nur katastrophal und das ist noch schön formuliert. Angefangen hat es damit, dass der Thera schon ziemlich in Zeitverzug und darüber sichtlich genervt war. Nichts desto trotz musste er dann noch auf´s WC (was ja ein menschl. Bedürfnis ist *ggg*) und nahm sich dann auch noch Zeit für ein ausführliches, nicht gerade inniges Telefonat mit seiner Frau..... und ich musste dieses "Gelabber" mitanhören.
Was mich aber so schockiert ist sein plötzlicher "Wesenswandel". Bis dato meinte er, ich habe alle Zeit der Welt, ich sei mutig usw.. In der 5. Stunde kam plötzlich: "Wollen Sie mit der Aufarbeitung bis zu Ihrer Pension warten? Ich habe keine Lust 1000 Stunden (und das sagt er in der 5.(!) Stunde) nur so rumzusitzen.... Also ich war total perplex.
Ich hab so auch keine Lust mehr ...
Oder sollte das eine psycholog. Taktik sein um mich aus der Reserve zu locken?
Egal, ich bin froh, dass ich ihm noch nichts erzählt habe bzw. erzählen konnte, das würde mich dann noch mehr verletzen....
Ich werde wohl abbrechen.... Beim Abschied meinte er (das hat er noch nie gesagt), ich solle ihm am nächsten Tag eine SMS schicken und mitteilen, wie es mir geht? Habe ich nicht -und werde ich auch nicht- machen.
Hab eingang nicht erwähnt, dass er mir noch vom Telefonat mit seiner Frau erzählen wollte. Ich hab darauf aber überhaupt nicht reagiert und denke, dass er deshalb wohl noch wütender wurde. Aber sorry, will er sich jetzt über mich therapieren???
Danke für´s "Zuhören".

[Schneerose]

Hallo manudia, schreib ihm das SMS und dann schau was passiert! Nicht gleich abbrechen, aber durchaus prüfen ob du dich grundsätzlich bei ihm wohlfühlen könntest? Vermutlich testet er ob ihr auch schwierige Phasen aushalten könnt. LG

[manudia]

@Schneerose

Danke für deinen Vorschlag, aber meine Entscheidung ist gefallen.
Egal ob psycholog. Test oder einfach nur Unprofessionalität, ich finde ein derartiges Verhalten absolut daneben.
Schwierige Phasen stellen sich ja ohnehin automatisch ein, da muss man nicht derart provokant vorgehen.
Ich fahre ja auch nicht mit dem Auto gegen die Wand, nur um zu sehen, ob der Airbag funktioniert....

Vielen Dank nochmals und GLG Manudia

[doppelgängerin]

Liebe manudia,

ich komme erst jetzt zum Schreiben. Oh je, das tut mir leid, wie das gelaufen ist! Stelle ich mir schlimm vor. Vor allen Dingen, nachdem Du schon innerlich so gekämpft hast darum, Dich zu öffnen. Ich weiß nicht, ich glaube nicht an solche Psycho-Tests. Wozu denn auch? Und sollte es einer sein, dann fände ich ihn idiotisch! Das hat nichts mit Therapie auf Augenhöhe zu tun. Und: es kann ja sein, dass ereinen schlechten Tag hatte, aber dann darf das nicht in einem solchen Maße zum Patienten überschwappen.
Wenn das erst die 5.Stunde war, dann war es ja quasi die letzte probatorische Stunde, oder? Kannst Du Dir noch weitere Therapeuten anschauen? Ich wünsche Dir, dass Du jemanden guten findest!!!!
Wahrscheinlich hätte ich genau so reagiert wie Du.

Das einzige, was Du noch machen könntest, ist, ihm evtl. zu schreiben, WARUM Du nicht mehr kommen willst/kannst. Dass er da auch ne klare Rückmeldung bekommt. Evtl. wäre dann ganz interessant, wie und ob er darauf reagiert.

Ich drück Dir von Herzen die Daumen für Deinen Weg!
DG

[manudia]

@doppelgängerin!

Danke für Deinen Zuspruch. Ich werde Dir heute am späten Nachmittag oder abend nochmals ausführlicher antworten.

Bis dahin LG

[manudia]

Liebe Doppelgängerin!


Ich bin ganz Deiner Meinung, so etwas sollte und darf seitens des Therapeuten einfach nicht passieren und wie ich schon vorab geschrieben habe, egal ob event. Psychotest oder einfach nur Unprofessionalität, so etwas geht nicht. Jedenfalls nicht für mich. Es hat mich zutiefst verletzt.

Damit hat er alles zerstört und mich in meiner ohnehin spärlich ausgeprägten „Vertrauensfähigkeit“ noch weiter zurückgeworfen und ja, es war total schlimm.

Mittlerweile bin ich schon wieder etwas runtergekommen, hab im Moment aber genug von Therapie…

Ich möchte mir –zumindest aktuell-auch keinen oder keine andere suchen. Hab mir ein Buch über EMDR Selbsthilfe gekauft. Das werde ich jetzt mal versuchen.

Vllt. schaffe ich es ja irgendwie alleine – hab es ja bis dato auch ohne Therapeut ausgehalten…. Wird schon gehen…

…und die Info, dass ich nicht mehr komme, werde ich ihm noch zukommen lassen… und egal, ob von ihm eine Rückmeldung kommt oder auch welche, an meiner Entscheidung ist nicht mehr zu rütteln...


So, vielen Dank noch mal für Dein Feedback! Wünsche Dir alles Gute und einen besseren Therapieverlauf!

GLG
Manudia

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