F44.81 - Forderung zur neuen Eingruppierung im ICD-Katalog?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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stern
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:19

Pan hat geschrieben:Im Sinne einer besseren Finanziellen Förderung, sage ich JA Candle. Dann lieber physisch erkrankt.
In der Frage, machen Medikamente mehr Sinn?
Sage ich, NEIN! Den es ist die Seele die erst mal ihre Wunden heilen muss damit es dem Körper wieder besser gehen kann.
Dann würde ich vielleicht besser nicht so laut fordern, dass die DIS eine körperliche Erkrankung sein soll. Denn PT gibt es bei körperliche Erkrankungen höchstens dann, wenn daraus AUCH eine psychische STÖRUNG erwächst.
Mir leuchtet also nicht ganz ein, warum wir mit DIS besser gestellt werden sollten?
Ganz klar aus Finanzieller Sicht.
Auch bei körperlichen Erkrankung ist die Hilfeleistung auf das notwendige Minimum beschränkt. Es hängt hier wohl von Art der Erkrankung und Bedarf ab, was gezahlt wird. So gibt es viele körperliche Erkrankungen, die viel günstiger zu behandeln sind als mehrere PT-Sitzungen a 85-95 Euro.

Ich denke, zielführender wäre dein Anliegen, wenn du herausstellen würdest, welche weitergehenden Hilfen DU benötigen würdest. Wobei die Limitierung der Kontingent im Grund ein Problem ist, das mehr Menschen (mit anderen Störungen) betrifft... aber eben auch nicht jeden. Und ein Wechsel des Behandlers und der Methode kann auch einen Nutzen haben... das geht sogar evtl. ohne Sperre. Und die Möglichkeit stationärer Therapie gibt es auch. Das könnte die KK entgegenhalten, wenn man behauptet, dass Therapie verweigert wird.
persönlichkeitsgestörte Menschen sind in ihrer Persönichkeit gebranntmarkt, stimmt.
Aber eben nicht genetisch bzw. in ihren Zellen. Sie besitzen ihren eigenen festen Willen um ihr Verhalten zu verändern im Sinne des besser gehens.
Willen allein reicht auch hier in aller Regel nicht, um Veränderungen herbeizuführen... eine Persönlichkeitsstörung ist eben tief in der Persönlichkeit verankert (bzw. dem, was man dazu zählt). Bei vielen Störungen geht man auch von einer genetischen Disposition aus. Du versuchst Unterschiede zu generieren, die keine sind, um die DIS besser zu stellen. Ich sehe es so, dass jede Störung angemessen behandelt werden sollte. Auch ein sog. von DIS-Patienten so bezeichneter Uno kann übrigens hoch-ambivalent sein.
Heute wird davon ausgegangen, dass genetische Faktoren einen erheblichen Anteil an der Entstehung der Borderline-Störung haben. (...)
Es konnte gezeigt werden, dass das Gehirn von Borderline-Patienten teilweise anders arbeitet als von gesunden Menschen. Die Amygdala (Mandelkern) ist u.a. zuständig für die Verarbeitung von Stress, Gefahrensignalen und von Ängsten. Diese Gehirnstruktur ist bei Borderline-Patienten kleiner und zusätzlich übererregbar. Auch in der vorderen Großhirnrinde, dem Hippocampus, der für das Gedächtnis und die Steuerung von Emotionen wichtig ist, finden sich bei Borderline-Patienten Veränderungen.

Zudem wurde belegt, dass bei Borderline-Patienten – ebenso wie bei Patienten mit anderen Persönlichkeitsstörungen – die Aktivität des serotonergen Systems vermindert ist, das cholinerge System sowie die hypothalamisch-hypophysiäre Stressachse empfindlicher reagiert.
http://www.neurologen-und-psychiater-im ... /ursachen/
All das wären körperliche Veränderungen, die man bei jeder psychischen Störungen ausmachen kann (sonst wären auch Medis obsolet). Auch Epigenetik wäre eine Stichwort, dass sich Umweltfaktoren auf das Ergut auswirken können.
Zuletzt geändert von stern am So., 03.04.2016, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Candykills
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:22

Pan hat geschrieben: Die Körperlichen Schäden zeigen sich bei uns immer mehr im zunehmenden Alter.
Skoriollose in der Wirbelsäule wegen Vernachlässigung.
HWS und Knochenschäden durch Gewalteinwirkungen.
Und all die produzierten Ängste in uns vor den Menschen/ Ärzten usw. haben und tun es doch heute noch das wichtige Behandlungen für den Körper nicht durch geführt werden können wie gewünscht.
Seien es die Zähne, Operationen, Krankengymnastik oder sonstiges.

Für die entsprechenden Therapien und Ärzte zahlt meine Krankenkasse aber einwandfrei in dem Fall. Es ist ja nicht so, dass einem die finanzielle Unterstützung versagt bleibt, nur weil es folgen psychischer und physischer Gewalt sind!!
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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candle.
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:25

Pan, hast du denn mal was eingefordert beim Versorgungsamt zum Beispiel, bei der Krankenkasse und wo man es noch kann? Das ist ja letztlich die Frage, weil ich nicht weiß was du alles schon versucht hast um Unterstützung zu bekommen?

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Broken Wing
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:26

Joe-Cohen hat geschrieben:Durch die bildgebenen Verfahren kann nun die Psyche sichtbar gemacht werden. Deswegen würde ich psychische Störungen dennoch von rein physischen Trennen.

Gruß,
Joe
Erstens passt hier die Verknüpfung nicht. Die beiden Sätze haben nichts miteinander zu tun. Du begründest im ersten, dass Psyche und Gehirn im Grunde dasselbe sei und meinst, dass du deswegen körperliche und psychische trennen würdest. Das ginge nicht, weil du dasselbe plötzlich anders behandeln würdest.


Zweitens scheinst du dich weder mit bildgebenden Verfahren auszukennen (Stichwort Befundinterpretation) noch ist bei dir die Bescheidenheit in der Wissenschaft vorhanden. Leider.
Aber ja. In deinen Träumen sieht man sicher die Psyche (also das Gehirn), es gibt den Normalzustand und wir kennen auch die Bedeutung aller Abweichungen davon ;-)
PS: Dann wachte ich auf und das Nachtkastl war schwanger.
Zuletzt geändert von Elfchen am So., 03.04.2016, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte anständige Formulierungen, danke!
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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:33

Das die ganze Frage zur Änderung ob nun Psychich oder Physisch sich auf dem Grund eines Finanziellen Vorteils bewegt ist denke ich klar.
Doch wie lange und wie weit wir körperlich fähig sind und bleiben hängt doch auch mit den ganzen politischen/gesundheitlichen Rundendrehereien ab.
Einer meiner Innenanteile hat mal wegen der Stundenkontigente zu unserer Thera gesagt, es sei ungerecht das ein Mensch Stunden für seine eine Krankheit bekommt. Das wir Vielen aber im Körper mit der selben Stunden Anzahl auskommen müssen. Und doch jedem in uns die Stunden zustehen sollten wie den einfach Erkrankten.
Den da müsse sich keiner untereinander absprechen, diskutieren oder streiten wer jetzt seine Probleme bearbeiten darf.
Und für sie als Thera wäre es dann ja auch leichter und ruhiger wenn sie erst mal mit dem einen und dann mit dem nächsten arbeiten kann.

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Joe-Cohen
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:36

Hi Broken Wing,
womit ich mich auskenne und womit nicht kannst du doch anhand eines 5-Zeilers nun wirklich nicht beurteilen.

Ich hätt mir aber doch Zeit nehmen sollen um das, was ich meine, besser darstellen zu können. Das sehe ich ein.

Ansonsten amüsiert mich dein Beitrag, danke für das Lächeln, welches du (ohne es zu wollen, da bin ich sicher) in mein Gesicht zaubertest.

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stern
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:43

Pan hat geschrieben:Das die ganze Frage zur Änderung ob nun Psychich oder Physisch sich auf dem Grund eines Finanziellen Vorteils bewegt ist denke ich klar.
Ich sehe aber nicht, dass man mit körperlichen Erkrankungen bevorzugt ist... auch bei körperlichen Geschichten wird nicht alles gezahlt, was möglich ist und/oder Sinn machen würde. IGEL auch mal als Stichwort erwähnt. Bzw. es gibt verschiedene Grenzen bei Leistungen (mehr macht ein Arzt dann auch normal nicht, da es nicht bezahlt wird). Die Behandlung bezieht sich auch hier auf das notwendigste und wirtschaftliche.
Das wir Vielen aber im Körper mit der selben Stunden Anzahl auskommen müssen. Und doch jedem in uns die Stunden zustehen sollten wie den einfach Erkrankten.
Nun... die Störung besteht hier darin, dass man sich als viele erlebt, obwohl man es nicht ist: Dissoziative Identität... bzw. Störung des Identitätserleben. Und daher geht es um Co-Bewusstsein und Integration bzw. um Förderung des Identitätserlebens und nicht um Aufrechterhaltung der Spaltung, indem jeder Anteil getrennt behandelt wird.
Den da müsse sich keiner untereinander absprechen, diskutieren oder streiten wer jetzt seine Probleme bearbeiten darf.
Was ja wenig Sinn macht... denn so bleibt die Störung ja lupenrein bestehen. Es macht auch keinen Sinn, für die Behandlung einer Störung zu zahlen und die Hilfen hochzufahren, wenn man Kernproblem gar nicht gearbeitet werden würde.
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Candykills
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Beitrag So., 03.04.2016, 11:44

Pan hat geschrieben:Das die ganze Frage zur Änderung ob nun Psychich oder Physisch sich auf dem Grund eines Finanziellen Vorteils bewegt ist denke ich klar.
Doch wie lange und wie weit wir körperlich fähig sind und bleiben hängt doch auch mit den ganzen politischen/gesundheitlichen Rundendrehereien ab.
Einer meiner Innenanteile hat mal wegen der Stundenkontigente zu unserer Thera gesagt, es sei ungerecht das ein Mensch Stunden für seine eine Krankheit bekommt. Das wir Vielen aber im Körper mit der selben Stunden Anzahl auskommen müssen. Und doch jedem in uns die Stunden zustehen sollten wie den einfach Erkrankten.
Den da müsse sich keiner untereinander absprechen, diskutieren oder streiten wer jetzt seine Probleme bearbeiten darf.
Und für sie als Thera wäre es dann ja auch leichter und ruhiger wenn sie erst mal mit dem einen und dann mit dem nächsten arbeiten kann.
Ja, das Problem kenne ich zu gut, zieht aber nicht mal bei meiner Therapeutin. Der Punkt ist, dass wir von aussen als Eins betrachtet werden. Wie es uns innerlich damit geht, ist einfach relativ gleich. Und solang keine unterschiedlichen Schaltkreise auf dem MRT nachgewiesen werden können, wird sich daran auch nichts ändern.
Dass wir es mit DIS sehr schwer haben bezüglich der Behandlungen ist nicht von der Hand zu weisen. Dass vieles von Außen übersehen wird, die Komplexität meist nicht begriffen wird, auch das stimmt. Aber ich glaube halt, dass sich das nicht ändern wird dadurch, dass DIS zu den physischen Erkrankungen gezählt wird, sondern nur dadurch, dass mehr und mehr Therapeuten und das Gesundheitssystem die Komplexität der Störung begreifen. Deshalb macht es mehr Sinn sich für eine bessere Behandlung der DIS einzusetzen, als die Störung im ICD Katalog verschieben zu wollen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag So., 03.04.2016, 11:45

Pan hat geschrieben:Das die ganze Frage zur Änderung ob nun Psychich oder Physisch sich auf dem Grund eines Finanziellen Vorteils bewegt ist denke ich klar.
Mir ist das jetzt noch nicht klar oder bewiesen.

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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 12:18

Zum besseren Verständnis mal zu uns und der Finanziellen Dinge.
Bis vor ca. 3 Jahren waren wir im ganzen immer wieder noch so stabil, das ein Arbeiten möglich war.
Wir haben ca. 10 Jahre im Ganzen schlechte Erfahrungen sammeln müssen bei stationären Aufenthalten. Was eine stationäre Behandlungsmöglichkeit noch immer ausschließt. 2 Innen Anteil sind in dieser Zeit entstanden und die respektiere ich besonders mit ihrem Wunsch nicht wieder rein gehen zu wollen.
Mal abgesehen davon kostet es der KK, dem Steuereinzahler doch weit aus mehr als eine Ambulante Therapie.
Unser Stundenkontigent ist bereits seit letztem Sommer ausgeschöpft. Und gehen jetzt nach Ablehnung durch das zweite Widerspruchsverfahren vor das Sozialgericht. Nicht nur damit unsere Thera ihre Stunden noch im Nachhinein bezahlt bekommt sondern auch weil wir in unserer Situation um eine kontinuierliche Ambulante Therapie kämpfen wollen und müssen.
Rentenantrag mussten wir nach Aufforderung von Jobcenter und Arbeitsagentur ebenso stellen. Doch auch da sind wir im Widerspruchsverfahren. Und müssen diesen Monat noch zu einem beauftragten Gutachter der RV. Der wahrscheinlich wie so oft wieder keine Ahnung von DIS haben wird.
Paradoxerweise läuft unserer Eingliederungsvereinbarung mit dem Jobcenter unter " gesundheitliche Stabilisierung", während aber im Widerspruchsausschuß lediglich 2 Mann über unseren Heilungsplan ablehnent entschieden haben. Ein Vertreter des Gesundheitsverbandes und ein Vertreter des Arbeitgeberverbandes!
Die einen lehnen ab was die andere Seite mit uns vereinbart und fordert. Wie kann das sein?
Im Alltag Unterstützung zu bekommen durch Ambulant Betreutes Wohnen, ging voll nach hinten los.Die keine Ahnung und wir zu Angstbestzt auf Grund früherer schlechter Erfahrungen.
Medikamente wurden vor 2 Jahren nach Diagnosenänderung von der Psychiaterin komplett abgesetzt. Und das wird auch von unserer Thera und neuen Psychiaterin unterstützt, weil es uns nur zu Drehtür Patienten werden ließ.
OEG + Missbrauchsfond Anträge sind gestellt, warten wir heute noch auf deren Entscheidungen. Die haben halt Zeit. Wir gefühlt keine.
Klar werden die körperlichen Gebrechen finanziert von KK. Doch Ängste usw. und die fehlende Begleitung machen eine adäqate Behandlung kaum möglich. Wir müssen alles alleine stemmen. Doch Wut, Enttäuschung etc. über die Politik in diesem Lande gibt uns auch die Kraft nicht aufzugeben. Und um unsere Würde zu kämpfen. Wir sind sehr kreativ was Problemelösungen angeht. Und so haben wir es auch dieses Jahr bereits geschafft eine SHG zu gründen.
Klar gibt es bei all den vielen Dingen auch immer etwas Unterstützung von Außenstehenden weil die unser Leid mit bekommen. Doch haben wir nicht ein Recht darauf wie alle Erkrankten einfach mal entspannter Leben zu dürfen? Die Hilfe zu bekommen die wirklich brauchen nach all den vergangenden Jahren.
Wir können uns nicht gehen lassen geschweige denn irgendwo fallen oder den Kopf in den Sand stecken, dass lässt unser Seelencharakter schon nicht zu. Geschweige den die zusätzlich erschwerte Konditionierte Funktionsweise des Gehirnes für diese Gesellschaft.
Wenn der Weg zur Finanziellen Möglichkeit ein leichterer für Alle werden kann, wieso sollte man dann nicht darum kämpfen im Sinne Aller?
Seele - Geist - Körper, das ist der Weg der Erkrankungen am Menschen. Und ob man nun das Pferd von hinten besattelt oder von vorne bleibt doch egal. Hauptsache es wird leichter und somit besser für Alle.
Anstatt an dieser politischen, gesellschaftlichen Ignoranz zu verrecken!
Würde der Staat ernsthafte ehrliche Gewaltprävention betreiben, müsste er erst Mal tausenden neue Psychologen mit ihren benötigten Arbeitsstunden und für den einzelnen Menschen einführen.
Dann erst wäre ein Break in den Genen die sich von Generation zu Generation weiter vererben überhaupt erst mal möglich.


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Pan
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Beitrag So., 03.04.2016, 12:34

DIS wird heute zwar als Störung bezeichnet. Doch die Tatsache ist doch die des Multiple seins.
Wenn du Stern deine eigenen Anteile nur leben kannst tut es mir für euch alle Leid.
Ich sehe meine, ich spüre sie, ich nehme Teil an deren Leben wenn ich nicht vorne sein kann.
Sie haben ihren Körper, von anderen Multis weiß ich das sich selbst auch ihre Augenfarben usw. verändern.
Jeder ist sein eigenes Wesen und genau das macht doch diese Erkrankung aus und so komplex.
Dies wird auch in MRTs inzwischen nachgewiesen!! Findet sich bei Blutuntersuchungen uns sonstigen wieder.
Was nützt mir eine Narkose während der OP wenn der nächste aufwacht und von Narkose nichts spürt!
Interessanterweise werden in der Forschung für die MRTs gerade Multiple eingestzt die willentlich zwischen den Netzwerken switschen können. Macht auch Sinn. Denn ansonsten wären die Aufnahmen für die Katz und nur rausgeschmissene Forschungsgeld.

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candle.
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Beitrag So., 03.04.2016, 12:44

Danke Pan für deine Erklärung! Da hast du tatsächlich schon einiges auf den Weg gebracht, was ich jetzt nicht vermutet hätte! Hut ab!
Pan hat geschrieben: Mal abgesehen davon kostet es der KK, dem Steuereinzahler doch weit aus mehr als eine Ambulante Therapie.
Diese Gedanken kenne ich nur zu gut, wobei ja hier jetzt in die Krankenkasse eingezahlt wird. Ich fühle mich dann nutzlos und als Last für die Gesellschaft. Warum ich nicht in eine Klinik möchte, hat andere Gründe.

Nun gut, wenn deine Therapiestunden übernommen werden, bist du finanziell ja erstmal nicht besser gestellt.
Rentenantrag mussten wir nach Aufforderung von Jobcenter und Arbeitsagentur ebenso stellen. Doch auch da sind wir im Widerspruchsverfahren.
Gut, verstehe! Nur Geduld! Das ist manchmal auch so ein Rechenexempel, wenn die Rentenversicherung die Rente bezahlen soll, das wollen die ja möglichst nicht. Andererseits geht es ja nicht ohne Prüfung. Das würde ich ja auch nicht wollen, dass jeder so einfach Rente von meinen Beiträgen bekommt. So mal die umgekehrte Sicht. Prüfen muß man es ja irgendwie. Bekommst du denn so viel Erwerbsminderungsrente, dass du davon gut leben kannst? Bei mir ist das gehupt wie gesprungen.

Bist du denn dauerhaft krankgeschrieben? Demnach dürfte es ja keine Eingliederungsvereinbarung geben (müssen), meine ich? Oder bist du nur kurzfristig und mit Aussicht auf Genesung da reingekommen. Ich weiß noch, dass bei mir damals das Kreuzchen mit "länger als 6 Monate" gestanden hat, was in die Rente führte.

Und das mit der Ablehnung/ Vereinbarung liegt vielleicht daran wer der Kostenträger sein soll.
Letztlich bleibt der Termin beim Gutachter abzuwarten, weil deren Entscheidung bindend ist egal was das Jobcenter sagt.

Ich sage aber dazu, dass ich mich da nicht sonderlich gut auskenne.

Letztlich ist die Entscheidung des Gutachters der DRV bindend und nicht das des Jobcenters. Also erstmal abwarten!
Medikamente wurden vor 2 Jahren nach Diagnosenänderung von der Psychiaterin komplett abgesetzt. Und das wird auch von unserer Thera und neuen Psychiaterin unterstützt, weil es uns nur zu Drehtür Patienten werden ließ.
Mir ist das nicht so klar.

Und mit der Selbsthilfegruppe: Würde ich niemals schaffen mit meiner Depression! Offenbar ist es doch sehr unterschiedlich, je nach Diagnose, was der Einzelne noch schaffen kann.
Doch haben wir nicht ein Recht darauf wie alle Erkrankten einfach mal entspannter Leben zu dürfen?
Klar, gebe aber zu, dass das Finanzielle da nur eine zweitrangige Rolle spielt oder wie siehst du das? Da liegt es doch viel an mir selbst entspannt zu sein.

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stern
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Beitrag So., 03.04.2016, 12:47

Pan hat geschrieben:Klar werden die körperlichen Gebrechen finanziert von KK.
Wie gesagt: Ebenfalls in Grenzen.
Doch Ängste usw. und die fehlende Begleitung machen eine adäqate Behandlung kaum möglich.
Dann wäre nach einem passenden Betreuer zu schauen. Wenn jemand für seine Gesundheit nicht selbst ausreichend sorgen kann, gibt es meines Wissens Möglichkeiten, Hilfe zu beantragen. Warum ging das betreute Wohnen nach hinten los... Zugang dazu hattest du ja?
Doch haben wir nicht ein Recht darauf wie alle Erkrankten einfach mal entspannter Leben zu dürfen?
Ein Recht auf ein entspanntes Leben gibt es nicht - für niemanden. Auch hält sich die Entspannung bei Krankheiten aller Art im Normalfall in Grenzen.
Die Hilfe zu bekommen die wirklich brauchen nach all den vergangenden Jahren.
Deine Therapeutin unterstützt dich ja... auch das hat nicht jeder. Kontingente sind limitiert... das ist festgelegt. Auch im Forum erlebt man immer wieder, dass teilweise privat gezahlt wird. OEG und Fonds sind sogar Töpfe, die nicht für jeden offen stehen. Klinik lehnst du selbst ab... die Möglichkeit gäbe es aber grundsätzlich, wenn Behandlungsbedarf vorhanden ist.

Wie auch immer: Nur dürfte es ein Trugschluss sein, dass die Einordnung als körperliche Erkrankung die Lösung wäre... anscheinend hast du (verständlicherweise) nicht den Blick dafür, dass auch viele andere Menschen mit signifikanter körperliche Beeinträchtigung um Leistungen bzw. mit Kostenträgern streiten müssen.

Aber, höre mir auf... das unterschiedliche Schaltkreise (in Grenzen!!!) unterschiedliche physiologische bzw. körperliche Reaktionen hervorrufen können, ist bekannt (die Psyche ist vom Körper eben nicht ganz getrennt zu betrachtbar...). Die Komplexität streitet niemand ab. Dennoch bist du eine Person mit einem Körper, dessen Identitätserleben beeinträchtigt ist... daher sieht man ja auch Integration bzw. Co-Bewusstsein als sinnvoll an. Und nicht Aufrechterhaltung des Spaltung, bei der jeder Anteil ohne Kommunikation separat behandelt wird. Übrigens bin ich schon mal aus einer Narkose erwachst... das kann an vielem liegen.
Zuletzt geändert von stern am So., 03.04.2016, 13:31, insgesamt 2-mal geändert.
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stern
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Beitrag So., 03.04.2016, 13:20

Und was den Wechsel der Augenfarbe angeht: Das beschreiben auch manche sog. Gesunde... in Abhängigkeit von z.B. der Stimmung. Eine unterschiedliche Durchblutung wird hier manchmal als Begründung genannt. Auch kann es weitere Faktoren geben, weswegen die Augenfarbe nicht immer gleich erscheint. Auch das hat nicht zur Folge, dass man verschiedene unterschiedliche Wesen ist. So kann sich ein Anteil (makaber gesprochen) nicht unabhängig von den andern umbringen oder du kannst nicht 2 MRT gleichzeitig belegen, usw.
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Beitrag So., 03.04.2016, 13:45

Und was einen Klinikaufenthalt oder betreutes Wohnen angeht: Vielleicht geht es hier eher darum, eine FÜR DICH passende und erfahrene Einrichtung zu suchen? Dass es doch nicht passt oder die Störung selbst manches erschwert, das Risiko lässt sich jedoch nicht ganz auf 0 herunterfahren... und das kann auch kein Gerichtsurteil bewirken, dass man auf Anhieb einen zugeschnittenen Behandler findet (insbes. ambulant kann man daher Probesitzungen nehmen... stationär gibt es auch Kliniken, die den Therapeutenwechsel zulassen). Manchmal geht das (leider) nicht ohne langem Atem. Will heißen: Es klingt in der Tat so, dass es schwer für dich ist, passende Hilfe zu erfahren. Nur sehe ich die Lösung nicht in einer Umgruppierung in körperliche Störungen (zumal, wie gesagt, jede psychische Störung im Normalfall auch eine körperliche Entsprechung hat und psychische Vorgänge normal auch nicht separat vom Körper zu betrachten sind... angefangen bereits bei ganz normalen Gefühlen). Das finde ich vielmehr sehr naiv, dass es andere (hier insbes. körperlich behinderte) so viel leichter haben sollen.
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