Kontaktaufnahme durch Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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charlotta
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Beitrag Di., 01.03.2016, 06:26

Ich hätte auf jeden Fall keine gesteigerte Lust, auf so eine suspekte SMS zu reagieren, würde mein Therapeut mir so was zu schicken, denn irgendwie wirkt es dann so, als wären ihm seine Bedürfnisse wichtiger, als die der Patienten. Komische Geschichte, komische Therapeutin!

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stern
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:04

Juli01 hat geschrieben:Ich finde, da werden Grenzen überschritten ...
Wessen Grenzen ihre oder insbes. auch deine?

Sehr seltsam finde ich das Verhalten und Anliegen der Therapeutin auch, wobei mir nicht klar wird, ob die Therapeutin den Freundschaftswunsch explizit geäußert hat. Aber mal angenommen, es wäre so: Was wären deine Bedenken genau?
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Juli01
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:10

Meine Bedenken liegen darin, dass die Thematik an meiner Tochter und ihrer Tochter hochgezogen worden ist ...die zwei sollen sich auch kennen lernen ...folglich ist ein Treffen mit Kindern bei ihr privat geplant. Das finde ich nicht mehr so dolle ....

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stern
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:14

Das kapiere ich gerade überhaupt nicht, was deine und ihre Tochter damit zu tun haben? Was bei Freundschaften jedoch im allgemeinen üblich ist: Dass man auch die Familie kennenlernt.

Nur bitte... hier handelt es sich um eine Sms (was für ein Freundschaftsangebot jedoch recht unüblich ist)... und zwischen Sms und Freundschaft liegt einiges. Und hier ist aber das große Kennenlernen schon geplant. Ich finde das suspekt.

Und deine Freundin sieht das natürlich anders als du?
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Juli01
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:23

stern hat geschrieben:Das kapiere ich gerade überhaupt nicht, was deine und ihre Tochter damit zu tun haben? Was bei Freundschaften jedoch im allgemeinen üblich ist: Dass man auch die Familie kennenlernt.

Nur bitte... hier handelt es sich um eine Sms (was für ein Freundschaftsangebot jedoch recht unüblich ist)... und zwischen Sms und Freundschaft liegt einiges. Und hier ist aber das große Kennenlernen schon geplant. Ich finde das suspekt.

Und deine Freundin sieht das natürlich anders als du?
Die beiden Töchter haben gemeinsame Interessen und dort liegt eine Schnittmenge. Das wurde wohl auch in der Therapie damals angesprochen. Nun hat die Therapeuten genau dieses zum Anlass genommen, einen Kontakt herzustellen. Dieser Kontakt lief per SMS ....sie hat die Initiative übernommen und meine Frau zum Kaffee bei sich privat eingeladen mit dem Hinweis, dass sie ja eine Zeit lang mit der Kontaktaufnahme gewartet hätte nach Ende der Therapie. Ich habe meiner Frau gesagt, dass ich das mehr als sonderbar finde und man das als Therapeut eigentlich nicht macht. Sie hat dann geantwortet, dass die Therapeutin in der Therapie wohl festgestellt hätte, dass sie meine Frau gut leiden könne ...wie geschrieben, sie treffen sich jetzt zum Kaffee privat bei der Therapeuten mit Kindern ...auf der Ebene Mutter/Mutter und wohl auch Freundin/Freundin ...meiner Meinung nach geht das gar nicht. Da werden klare Grenzen überschritten. Meine Frau ist hin und weg und überlegt schon, dass Du anzubieten etc. Sie war schwer psychisch erkrankt, war Monate in der Psychiatrie etc.

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stern
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:30

Juli01 hat geschrieben:Ich habe meiner Frau gesagt, dass ich das mehr als sonderbar finde und man das als Therapeut eigentlich nicht macht.
Damit hast du auch recht... also dass das sonderbar ist und eigentlich auch nicht üblich. Rechtlich kann es o.k. sein (ist wahrscheinlich... aber losgelöst von den Umständen kann man das trotzdem nicht betrachten). Aber nicht alles, was rechtlich legitim ist, ist zwangsweise aus therapeutischen Gesichtspunkten gut bzw. ethisch vertretbar.

Kann sich die Therapeuten-Tochter nicht eigene Freunde selbst suchen... hmm. Wirklich skurril, wie manche Therapeuten ticken. Hallo Tochter, ich stelle dir jetzt mal meine Ex-Patienten bzw. Ex-Therapeutin vor. Wer sagt, dass die Kinder das wollen?

Sollst du auch einbezogen werden in diese Familienzusammenführung?
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Juli01
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:35

stern hat geschrieben: Sollst du auch einbezogen werden in diese Familienzusammenführung?
Wohl eher nicht ...sie hat damals in der Therapie wohl ganz schön gegen mich gewettert ...meine Frau hat sich dann aus der Therapie heraus von mir getrennt. Wir haben aber ein wirklich gutes Verhältnis zur Zeit ...und es läuft eigentlich in die richtige Richtung für uns beide und Kind. Nun haut die Therapeutin privat da rein ...

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stern
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:41

Juli01 hat geschrieben:Meine Frau ist hin und weg und überlegt schon, dass Du anzubieten etc. Sie war schwer psychisch erkrankt, war Monate in der Psychiatrie etc.
Hm... wenn ich sowas lese überlege ich auch: Wie gut würde sie evtl. Enttäuschungen verkraften, die in einer Freundschaft fast zwangsläufig sind... als Therapeutin hat sie sich therapeutisch zu verhalten (ob das rundum gegeben war, wage ich zu bezweifeln... denn einfach so kommt man auf solche Ideen nicht, Patienten zu treffen). Nur in einer Freundschaft kann es eben auch zu Enttäuschungen kommen... und wenn das dann ausgerechnet der Ex-Therapeut war, dürfte das umso schwerer wiegen... insbes. wenn der Ex-Therapeut immer noch ein Stück weit Ex-Therapeut bleibt bzw. Therapeut. Und war sagt, dass es wirklich zu einer Freundschaft kommt... könnte ja auch sehr bald zum Bruch kommen, weil man merkt, es passt doch nicht. Auch das wäre dann zu verkraften. Als Therapeutin ist sie dann auch verloren. Ich finde die Therapeutin hier auch sehr egoistisch... denn hat sie sich das auch überlegt. Nach einer Therapie gelingt es vielleicht nicht ganz diese Ebene ganz zu verlassen und sich als Freund auf gleicher Ebene zu respektieren. Auch dass du quasi isoliert zwischen den beiden stehen sollst, finde ich nicht ohne...
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Juli01
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:53

Für mich geht das gar nicht. Als Therapeut sollte man nach Beendigung der Therapie die Sache auch als beendet ansehen und nicht noch eine private Sache draus machen. Meine Frau hat als Begleitdiagnose abhängige Persönlichkeit bekommen (als eine Störung von Dreien zur Depression) und das wusste die Therapeutin auch ....und nun nimmt sie privat Kontakt zu ihr auf? Das geht meiner Meinung nach gar nicht.

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stern
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Beitrag Di., 01.03.2016, 08:12

eben... bei Abhängigkeit ist Privatkontakt immer so eine Sache... und aufgrund welcher Antriebe wird gehandelt, kann sich jemand im Zweifel ausreichend schützen... färben sich Enttäuschungen dann auch rückwirkend negativ auf das ab, was therapeutisch war Auch was die Abstinenz angeht, geht man hier nicht einfach von einem Zeitfaktor aus (so tickt auch die Psyche nicht, dass nach x Monaten oder Jahren alles in Butter ist), sondern es wird auch darauf abgestellt, ob noch eine Abhängigkeit bzw. Erkrankung vorliegt. Müsste man aber genauer ansehen... nur schätze ich, dass das schwer sein dürfte.

Therapeutisch sinnvoll finde ich es nicht... und die Familienzusammenführung mutet seltsam an, zumal du ausgeschlossen wirst. Und du befürchtest nun, sie könnte jetzt wieder negativen Einfluss auf ihre Beziehung nehmen? Gibt es den handfeste Gründe bzw. Bedenken, die gegen eure Beziehung sprechen?

Aber die Entscheidung wird sie wohl selbst treffen müssen und evtl. auch für Konsequenzen gerade stehen müssen (weiß man nicht, wie es kommt... vielleicht wird es ja tatsächlich eine gute Freundschaft. Aber bereits wenn eine Therapeutin so handelt, ist es nicht abwegig, Zweifel zu haben).
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Lockenkopf
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Beitrag Di., 01.03.2016, 20:24

Die Therapeutin ist in der Lage die Diagnose abhängige Persönlichkeitsstörung selbständig zu stellen.

Ich finde es absolut nicht in Ordnung, das die Therapeutin deine Frau kontaktiert.
Sie nutzt ihre Stellung aus!

In Ordnung würde ich es empfinden, wenn sich beide Frauen in privaten Rahmen zufällig wieder sehen und dadurch der Kontakt neu und gleichberechtigt entsteht.
In Ordnung würde ich es empfinden, wenn die Kinder sich anfreunden, weil sie sich zufällig in der Schule oder bei Freizeitveranstaltungen kennengelernt haben.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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charlotta
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Beitrag Di., 01.03.2016, 21:54

Scheinbar hat deine Frau einen Fehlgriff bei der Wahl ihrer Therapeutin gemacht, liest sich für mich so, als wäre sie ehrenamtlich in der Beratung tätig, aber eine gut ausgebildete Therapeutin würde niemals so handeln. Aber da kann man mal sehen, solche "Therapien" sind auch nicht umsonst, wenn man auf diese Art und Weise neue Freunde dazugewinnt.

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Juli01
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 06:55

charlotta hat geschrieben:Scheinbar hat deine Frau einen Fehlgriff bei der Wahl ihrer Therapeutin gemacht, liest sich für mich so, als wäre sie ehrenamtlich in der Beratung tätig, aber eine gut ausgebildete Therapeutin würde niemals so handeln. Aber da kann man mal sehen, solche "Therapien" sind auch nicht umsonst, wenn man auf diese Art und Weise neue Freunde dazugewinnt.
Kein Ehrenamt ...ausgebildete Therapeutin, Psychologe.

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Fify
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 15:21

Ich verstehe gar nicht so richtig, warum hier die Therapeutin gleich so negativ dargestellt wird. Vielleicht ist es doch super und es entsteht eine schöne Freundschaft.
Ich kann mir gut vorstellen, dass es für den Exmann sehr schwierig ist, dass die ehemalige Therapeutin Kontakt aufgenommen hat, da er den Eindruck hat, dass er in der Therapie nicht gut wegkam.
Aber in welcher Therapie kommen die Angehörigen gut weg. Das ist doch bestimmt selten der Fall.

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Broken Wing
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 15:46

Fify hat geschrieben:Ich verstehe gar nicht so richtig, warum hier die Therapeutin gleich so negativ dargestellt wird. Vielleicht ist es doch super und es entsteht eine schöne Freundschaft.
Vielleicht habe ich diesmal Glück im Lotto, vielleicht werde ich 1000 Jahre alt, vielleicht ...

Sie soll sich aber nicht in das Leben ihrer Patienten einmischen. Denkbar wäre ja, dass die Patientin sie weiterhin als Autorität betrachtet und Gespräche nicht als solche unter Freundinnen auffasst, sondern ihnen eine tiefere Bedeutung gibt.
Fify hat geschrieben:Ich kann mir gut vorstellen, dass es für den Exmann sehr schwierig ist, dass die ehemalige Therapeutin Kontakt aufgenommen hat, da er den Eindruck hat, dass er in der Therapie nicht gut wegkam.
Aber in welcher Therapie kommen die Angehörigen gut weg. Das ist doch bestimmt selten der Fall.
Da hätte so jeder seine Schwierigkeiten. Du etwa nicht, wenn deinem Partner zur Trennung geraten würde, wenn ihr gerade positiv miteinander umgeht und sie plötzlich hereinschneit? Ich ehrlich gesagt schon.

Mal davon abgesehen hoffe ich, dass ihr die Therapeutin nicht zur Trennung geraten hat. Eigentlich kann sie das gar nicht wissen, wie die Patientin tickt. Gerade bei psychisch kranken sollten Beziehungen nicht zerstört, sondern soweit wie möglich stabilisiert werden. Der Zielgruppe droht ohnehin Vereinsamung und im schlimmsten Fall Suizid.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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