jeglichen Missbrauch verdrängt - geht das wirklich?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Möbius
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Beitrag Do., 25.02.2016, 21:33

Hallo Sabine !

Du bist weißgott nicht das einzige Mißbrauchsopfer hier - es gibt etliche, ich gehöre auch dazu. Ich habe selbst von meinem Mißbrauch - Täterin war die eigene Mutter gewesen - erst nach 40 Jahren durch Psychoanalyse wieder bewußte Kenntnis erlangt gehabt. Das war auch ein ganz schöner Schock gewesen.

Mein ganz konkreter Rat für den Umgang hier im Forum wäre es, daß Du Dich einfach mal, vielleicht mithilfe der Suchfunktion, nach usern und threads mit diesem Thema umschaust. Mit Deinem ersten Beitrag bist Du in den thread eines anderen users "hineingeplatzt". Das ist ... naja ... "suboptimal", aber für einen Neuling natürlich auch "nicht so schlimm". Hier ist es eben Sitte, daß man sich bemüht, beim Topic des threadstarters zu bleiben, und ein Abdrängen ins "OT" zu vermeiden, dem threadstarter wird auch zugebilligt, aus gegebenem Anlass mit dem Zeigefinger zu winken. Deswegen wäre es sinnvoll, für Deine eigenen Fragen und Probleme einen eigenen thread aufzumachen.

Wie gesagt: alles kein Beinbruch, kein Problem !

Dies ist ein Forum "über" Psychotherapie. Es ist primär gedacht für Leute, die sich in einer Psychotherapie befinden. Es ist kein "psychotherapeutisches Forum", das eine Psychotherapie ersetzen könnte, kein "Selbsthilfeforum". Es kann zwar eine Psychotherapie durchaus sehr sinnvoll ergänzen, aber die Möglichkeiten hier sind eben aus der Natur der Sache begrenzt.

Wenn man mit der Tatsache konfrontiert wird, Mißbrauchsopfer zu sein, und aus diesem Grund auch psychische Probleme an sich feststellen muß - und auch die (sehr verständlichen) sexuellen Probleme, die Du schilderst, sind sehr ernstzunehmende psychische Probleme ! - dann führt an der Aufnahme einer regulären Psychotherapie eigentlich kein Weg vorbei.

Ein erster Schritt wäre eventuell die Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle für Opfer sexueller Gewalt. Sie gibt es inzwischen im deutschen Sprachraum flächendeckend, sind über die üblichen Suchmaschinen leicht zu ermitteln. Dort kann eine Psychotherapie natürlich auch nicht stattfinden, aber man kann bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten und der Bewältigung des Papierkriegs für die Finanzierung der Therapie und eventuell weiteren Schritten, zB der Frage einer Strafanzeige gegen den/die Täter ganz erhebliche Hilfestellungen leisten, die einem die weiteren Schritte sehr erleichtern können.

Gruß
Möbius

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DieKleineSasa
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Fr., 26.02.2016, 11:25

Danke Möbius
Ich werde jetzt mal so vorgehen, wie du es mir gerate hast. Danke dir!
Liebe grüße Sabine

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Hexe2
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Beitrag Di., 01.03.2016, 08:43

Hallo Sabine,

glaub mir, die Details werden kommen (wenn sie es wollen). Das kann ich mittlerweilen aus Erfahrung sagen und das ist zeitweise wirklich nicht schön und geht mitunter an die Grenzen. Da spreche ich auch leider aus Erfahrung, wie so viele hier. Einen Rat? Durchhalten und einen guten Therapeuten suchen. Ich kämpfe zur Zeit leider auch damit, es auszuhalten, daher kann ich dir leider nicht viel dazu raten, sorry. Aber du schaffst es sicher.

@Möbius, danke für den Beitrag an Sabine, aber einen Wink mit dem Zeigefinger gebe ich sicher nicht ab. Ich hab (so glaube ich) diesen Schnitzer selbst geschafft.

lg Hexe2

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Hexe2
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 18:45

Ich verstehe etwas nicht. Zuerst war jegliche Erinnerung verdrängt und nun kommt bei der kleinsten Kleinigkeit ständig irgend eine Erinnerung hoch. Mein Mann traut sich schon nicht mehr, mich anzufassen, weil dadurch ständig irgendetwas ausgelöst wird, sprich getriggert wird.
Wieso von einem Extrem in das Andere? Ist das normal? Passiert das bei euch auch?

Lg Hexe2

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blackpower
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 19:28

Hallo Hexe2,

was schreibe ich, zunächst einmal, meine Erinnerungen bei mir, haben nichts mit meinem Sexualleben zwischen meinem Partner und mir zutun. Ich nenne das Kopfsache, was mir damals angetan wurde hat mit dem Hier und Jetzt nichts zu tun, ich trenne das ganz klar. Ich habe auch eine feste Partnerbeziehung, wo ich mich wohl, sicher und geborgen fühlen kann.
Erinnerungen kommen und gehen, ich lasse sie ziehen an mir vorrüber, denn ich lebe nicht in meiner Vergangenheit.
Es war aber auch ein harter Weg für die Erkenntnis und ich freue mich, das ich soweit gekommen bin.

lg
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"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."

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Beitrag Mi., 02.03.2016, 19:42

Es tut gut, immer wieder von anderen zu lesen, dass sie Dinge geschafft haben. Das gibt mir Mut und Hoffnung, auch wenn es momentan zum Verzweifeln ist. Danke blackpower, das tat gut. Ich schaff das leider noch nicht.
Er ist mein Mann, ich liebe ihn, aber gleichzeitig ist er ein Mann und ich kann machen, was ich will, er löst das Gefühl von "Gefahr" in mir aus, wenn er mich berührt und dann kommen auch schon die Erinnerungen. Einerseits ja auch wieder gut, da die Erinnerungen alle irgendwie frei werden, aber gleichzeitig zum Verzweifeln, da er ja überhaupt nichts dafür kann und so bemüht ist, mir zu helfen. Das ist bitter.

lg Hexe2

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blackpower
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 20:06

Ich kann das alles nachvollziehen und alles was ich Dir mit auf den Weg geben kann, ist der Rat, das ihr miteinander offen und ehrlich reden solltet. Vor allem Verständnis und Geduld sind gefragt, lasst Euch Zeit. Mein Partner hat mich faktisch zwei mal kennenlernen müssen, einmal vor 2007 da ahnte ich noch nichts von diesem ganzen MB Geschehen und eben nach 2007/2008 nach meinem Zusammenbruch. Es war hart für beide Seiten und ich bin meinem Partner unendlich dankbar, das er sich nie von mir hat abbringen lassen hat, denn ich wollte mich trennen....
Er hat zu mir gehalten und ich bin ihm dankbar dafür, er kennt meine ganze Vergangenheit und er hat es akzeptiert und er akzeptiert mich so wie ich bin.
Ansonsten reden, reden.

Gib nicht auf.

blackpower
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Hexe2
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 20:25

Danke blackpower.

Das sagt mein Therapeut auch immer ... reden, reden, reden ... "erzähl ihm alles, was du erlebst, was hoch kommt, an Erinnerungen, damit er weiß, wo du gerade stehst, was dich gerade beschäftigt, was gerade in dir vorgeht." Das ist zeitweise nicht so einfach, da man es selber gar nicht wahrhaben will und ich mich lieber in einer Ecke verkriechen möchte. Aber alles erzähle ich ihm dennoch nicht. Die Momente, wo ich am liebsten ins Wasser gehen möchte, sag ich ihm nicht. Da ich mich zum einen dafür schäme, weil solche Gedanken kommen und zum anderen, weil ich ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten möchte. Ist das alles ja schon schwer genug.

Sorry, ich will nicht jammern, aber ich finde es einfach besch...en (sorry, die Wortwahl), wenn Erinnerungen hoch kommen. Ich weiß dann nicht, soll ich heulen, fluchen, weinen, schimpfen oder was auch immer. Das totale Gefühlschaos halt. Aber was soll's, das Leben geht weiter und es kann nur besser werden.

Danke für deine Antwort.

Lg Hexe2

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blackpower
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Beitrag Mi., 02.03.2016, 20:43

Gib Dir Zeit, Zeit zu verstehen, Zeit zu verarbeiten, Zeit auch für Dich. Sprich mit Deinem Partner, was Du fühlst, wenn solche Dinge hochkommen. Schaffe Dir aber auch die Möglichkeit Dich zurückziehen zu dürfen und bleibt in Kontakt zueinander, lasst Euch auch Raum und vorallem geht offen miteinander um....
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Möbius
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Beitrag Do., 03.03.2016, 09:39

Hallo Hexe !

Ich habe hier mal versucht, diese flashbacks zu skizzieren:

viewtopic.php?f=16&t=36096

"Dies vorausgeschickt das Folgende":

Das Wiedererleben eines Traumas ist kein punktueller, einheitlicher Akt. Es kommen Bruchstücke von Erinnerungen hoch, in unregelmässigen Abständen und mit unterschiedlicher "Bedeutungsschwere". Ab dem Beginn, der ersten "Initialerinnerung" beginnt eine Phase, die sehr unangenehm sein, die Lebensqualität sehr beeinträchtigen und auch eine Partnerschaft (und sonstige soziale Beziehungen) arg belasten kann - denn man ist labil und ausserordentlich verletztlich, das Denken und Fühlen kreist beständig um das schreckliche "Neue" herum.

Die Aufgabe der Psychotherapie ist es - neben der Stabilisierung - die Verarbeitung dieses Erlebens zu befördern. Verarbeiten in diesem Sinne heißt m.E. nicht nur, daß diese "dissoziierten" Affekte, Sinneswahrnehmungen und Gedanken wieder zueinander gebracht werden müssen, sondern auch, daß die eigene Lebensgeschichte zu einem großen Teil neu geschrieben werden muß. Schließlich gehört auch ein Anteil an Trauer dazu. Was wäre gewesen, wenn das Schreckliche nicht passiert wäre ? Wie wäre mein Leben verlaufen ? Was habe ich alles verloren durch die Tat ? Das ist kein unproduktives "Hinterherweinen hinter vergoßener Milch", während man doch "nach vorne" schauen soll - sondern eben "Trauerarbeit". Man muß all dieser "vergoßenen Milch", verpassten oder wegen der Tat und ihrer Folgen verpatzten Chancen erneut nachschauen, mitunter sogar buchstäblich nachweinen, um sich von dem, was man verloren hat, zu lösen. Das ist der Sinn und Zweck dieser Trauerarbeit.

Schließlich und endlich kann es sein, daß durch das Wiedererleben des Traumas ein "falsches Selbst" in sich zusammenbricht, und man sich selbst "neu erfinden muß". Das ist natürlich immer eine Chance - aber auch ein sehr schwieriges Unternehmen, das mit der vor dem Wiedererleben aufgebauten Lebensposition mitunter nur schwer in Einklang zu bringen ist.

Alldies muß mit einem handicap angegangen werden: nämlich dem, daß die "Berliner Mauer", die das Bewußtsein von dem Unbewußten normalerweise während der Wachzeiten hermetisch abschließt, und nur des Nachts in unseren Träumen teilweise durchlässig wird, nunmehr auch tagsüber offen ist. Immer wieder schieben sich neue Elemente verdrängter und dissoziierter Erinnerungen aus dem Unterbewußten hervor, machen sich an manchmal völlig banalen äusseren Erscheinungen fest. Ich las einmal von einem Fall, in dem eine hypnotisierte Patientin, ein Mißbrauchsopfer, ihren Therapeuten urplötzlich ohrfeigte - sie hatte ihn mit ihrem Täter identifiziert, weil der Therapeut, wie die Analyse dann zutage brachte, zufälligerweise an diesem Tag eine schwarze Cordhose trug, ebenso wie der Täter am jahrzehnte zurückliegenden Tag der Tat.

Es ist also eine enorme Menge an wenig erfreulicher psychischer Arbeit, die sowohl auf der kognitiv-rationalen, wie auch auf der emotionalen Seite bewältigt werden muß - und die durch das Wiedererleben des Traumas "auf's Tapet gekommen" ist und nunmehr "abgearbeitet" werden muß. Es gibt keine Alternative dazu - zumindest keine Gesunde, denn man könnte sich höchstens betäuben, zu versuchen, erneut zu verdrängen. Doch das dadurch das Problem lediglich verschoben würde, und dann "mit Zins und Zinseszins" noch schwerer zu bewältigen sein wird, weiß man im Grunde doch selbst.

Meine Erfahrung sieht so aus, daß sich manche dieser "Aufgaben" fast von selbst erledigen, quasi nebenbei, ohne daß man ihnen große Aufmerksamkeit schenken würde, andere dagegen sich mitunter Jahrelang gegen ihre Erledigung wehren - der Grund sind die weiter fortlaufenden "Abwehrmechanismen", die man sich vorstellen kann wie die Grenztruppen der ehemaligen DDR, die nach der Öffnung der Grenze - anders als in der glücklich verlaufenen Historie - die Grenze erneut zu schließen versuchen, Gruppen von "Republikflüchtigen" festzuhalten und wegzusperren versuchen, die sich ihrerseits dagegen wehren, doch noch "raus wollen". Diese Abwehrmechanismen zu überwinden, zu umgehen und manchmal regelrecht zu überlisten, ist wohl eine Hauptaufgabe dessen, was "tiefenpsychologische Gesprächstherapie" genannt wird.

(Fortsetzung folgt)

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Möbius
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Beitrag Do., 03.03.2016, 09:43

(Anschluß an Teil 1)

Man insbesondere nunmehr angstauslösende Ereignisse, wie etwa die Berührungen durch andere Menschen, insbesondere Beziehungspartner, auch aktiv im Sinne einer therapeutisch kontrollierten "Konfrontationstherapie" allmählich "ent-ängstigen" - indem dann bei diesen sich langsam steigernden "Konfrontationen" nicht nur das rationale Bewußtsein, sondern auch das Unbewußte "einsieht", daß von diesen Ereignissen, den Berührungen, keine Gefahr droht und dementsprechend auch die Angstreaktionen reduziert und schließlich garnicht mehr ausgelöst werden. Das muß m.E. im Einzelfall in der Therapie abgeklärt werden.

lch bin leider nicht der Mensch, der Dir in dieser Lage Trost und Zuspruch zuteil werden lassen kann - da gibt es hier andere, die das besser drauf haben. Ich kann nur gelegentlich, wenn es um einzelne Aspekte und Phänomene geht, zu denen ich Erfahrungen gemacht und Überlegungen angestellt habe, die "zielführend" sein könnten, diese weitergeben, in der Hoffnung, daß zumindest einige davon auch Dir helfen könnten.

"Gespenster verschwinden, wenn man Licht macht!"

Gruß
Möbius

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Beitrag Do., 03.03.2016, 16:11

Danke Möbius,

ich konnte mir sehr viel aus deinen Gedanken und Erklärungen herauslesen, auch vom anderen Thread, den du hier verlinkt hast. Das ist sehr hilfreich, weil es auch für meinen Verstand verständlicher wird, warum es mir so geht, wie es mir geht und das ist zur Zeit alles andere als schön. Da hilft es, erkennen zu können, dass es "normal" ist, wie es mir geht und ich nicht verrückt werde oder bin.

Zudem was du erklärt hast, denke ich mir, muss ich auch umdenken und umlernen lernen. Dinge, die ich für "normal" angesehen habe, erkennen, dass sie nicht "normal" sind, dass die männlichen Wesen meiner Familie und meines Umfeldes einfach nur krank waren und laut meinem Therapeuten hat ein anderes, sehr schwerwiegendes Erlebnis auch eines verursacht, dass immer noch "Gedankenimplantate" vorhanden sind, die durch Suggestionen und Gewalt verursacht wurden.

Sorry, mir ist gerade zum Heulen = Trauerarbeit. Dieser Gedanke ist auch toll, der gefällt mir. Es ist ja wirklich so.

lg Hexe2

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blackpower
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Beitrag Do., 03.03.2016, 18:41

Habe Vertrauen in Dich Hexe2 und Geduld mit Dir, lasse es zu, wenn Erinnerungen kommen aber vergiss nicht, es sind Erinnerungen aus der Vergangenheit, auch wenn Sie Dich ängstigen, bleibe im Hier und Jetzt.

Es ist okay, wenn die Tränen kommen, auch das will gefühlt,betrauert werden . Nimm Dir die Zeit dafür und vergiss nicht gut für Dich zu sorgen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und sei ganz lieb gedrückt.
blackpower
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Fundevogel
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Beitrag Do., 03.03.2016, 19:23

Hallo Hexe2,

mir hat sehr geholfen, das Gefühl zu haben, dass ich alleine und niemand anderer die Autonomie über meinen Körper habe. Das Gefühl hat sich eingestellt, nachdem ich das erste Mal nach dem Auftauchen der Erinnerungen wieder mit meinem Mann geschlafen habe. Und aber auch, für mich selbst alleine sein mit meinem Körper und mich selbst berühren und schauen was gut ist.

Gab aber immer wieder Aufs und Abs mit dem Thema, auch weil manche Medikamente (Antidepressiva) das erotische Empfinden beeinträchtigen können und wenn man dann nicht weiß, kommt das jetzt davon oder von den Erinnerungen, ist auch nicht einfach. Auch für den Partner nicht. Aber Sexualität ist ja generell ein sensibles und intimes Thema, deshalb finde ich auch, dass man sich da nicht so unter Druck setzen sollte von wegen, ich muß das jetzt sofort wegstecken und wieder funktionieren, ... Eben genau nicht funktionieren. Ist schwer, sehr und das braucht seine Zeit. Nimm sie dir und gönne sie euch. Ich wünsche dir und deinem Partner alles Gute und dass ihr euch vielleicht gerade durch diese Belastungen, durch die Ängste Mißverständnisse Zweifel Ärgern Wut Enttäuschung Scham - und was auch immer an negativen Gefühlen da sein mag - näher kommt.
Fundevogel

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Hexe2
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Beitrag Do., 03.03.2016, 19:57

Danke blackpower für deine lieben Worte. Ich bemühe mich im Hier und Jetzt zu bleiben und die Tränen zu zulassen. Aber das ist wirklich schwer. Vertrauen, ja, das muss ich noch lernen und danke, dass du mich ermutigst Geduld zu haben, dass ich mir die Zeit geben darf. Das vergesse ich immer wieder und meine, es steht mir nicht zu. Ich weiß, doofe Eigenschaft, allen anderen stehe ich es zu und mir selbst täte ich es nicht. Verrückte, verdrehte Welt.

Danke auch dir Fundevogel. Das was du beschreibst, davon bin ich leider noch weit entfernt. Sexualität war immer schon ein Problem und ist es jetzt noch mehr. Ich werde jedesmal starr, sobald er mich berührt. In der Therapie hat mich letztens mein Therapeut dazu ermutigt, mir selbst über die Wange zu streicheln, einfach so. Das warf mich total aus der Bahn. Ich saß da und heulte. Es fühlte sich an, als würde ich bei der Berührung verbrennen. Mein Therapeut erklärte mir dann, dass es davon kommt, dass ich es nicht kenne, nie zuließ und somit nicht wusste, wie sich liebevolle Berührung anfühlt. Mein Mann durfte mich nie streicheln und wenn er es tat, versteifte ich mich innerlich und auch äußerlich immer. Aber ich hoffe auch, dass es anders werden wird, ich es lernen werde und dann einfach nur toll werden kann. Das glaube ich, so wie du es beschrieben hast, dass wir uns näher kommen werden.

lg Hexe2

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