Die ersten Minuten eurer Therapiestunde
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Begrüßung, mit einem angedeuteten oder tatsächlichen Diener des Therapeuten und die Hand geben.
Der Therapeut und ich nehmen Platz und der Therapeut schreibt mit Füller (nur während der Psychotherapie) Name und Datum auf ein leeres Blatt Papier.
Nimmt dann sein Armbanduhr ab und legt sie so vor sich auf das Tischchen, so das er sie mit einem Blick lesen kann.
Dann wartet er darauf, das ich das Gespräch beginne.
Der Therapeut und ich nehmen Platz und der Therapeut schreibt mit Füller (nur während der Psychotherapie) Name und Datum auf ein leeres Blatt Papier.
Nimmt dann sein Armbanduhr ab und legt sie so vor sich auf das Tischchen, so das er sie mit einem Blick lesen kann.
Dann wartet er darauf, das ich das Gespräch beginne.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am So., 24.01.2016, 20:39, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Ich finde das Handgeben am Ende spannend: Es kommt leider gelegentlich vor, dass die Stunden nicht gerade harmonisch enden. Dann ist das Handgeben immer eine Herausforderung - für beide, wie ich meine wahrgenommen zu haben. So ein bisschen ein Ausloten, was die miese Stimmung nun für Konsequenzen hat. Ich kann nicht mal sagen, dass ich es besonders gut finde, aber die Vorstellung, einfach so mit einem "Tschüs" zu gehen, nachdem alles so schwierig ist, finde ich noch weniger schön.
Wobei das OT ist; das eigentliche Thema ist ja der Anfang - vielleicht wäre das Ende auch mal ein interessantes Thema... Den Anfang finde ich nach weiß-ich-wie-vielen Stunden mittlerweile total einfach: hinlegen und erzählen. Das Ende finde ich weitaus schwieriger. Nicht mal unbedingt, weil ich gehen muss, sondern weil es - auch für beide, glaube ich jedenfalls - schwierig ist, das Ganze irgendwie abzurunden und zu begrenzen. Ist jetzt schon einige Male in die Hose gegangen, und ich frage mich, ob das bei Anderen auch so ist.
Wobei das OT ist; das eigentliche Thema ist ja der Anfang - vielleicht wäre das Ende auch mal ein interessantes Thema... Den Anfang finde ich nach weiß-ich-wie-vielen Stunden mittlerweile total einfach: hinlegen und erzählen. Das Ende finde ich weitaus schwieriger. Nicht mal unbedingt, weil ich gehen muss, sondern weil es - auch für beide, glaube ich jedenfalls - schwierig ist, das Ganze irgendwie abzurunden und zu begrenzen. Ist jetzt schon einige Male in die Hose gegangen, und ich frage mich, ob das bei Anderen auch so ist.
Also ich hatte mal einen Therapeuten, der mich jedes Mal gefragt hat, was ich denn "mitgebracht" hätte. Meisten saß ich dann wie vor den Kopf geschlagen da und wusste irgendwie nix mehr. Er fragte selten was. Für mich fühlte sich das wie pures Desinteresse an. Der Gipfel war, dass er irgendwann mal eingeschlafen war und mir noch die Schuld gab. Ich würde ihn müde reden....
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.
Goethe
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danke speechless, das kann ich irgendwie verstehen, wenn Du das so schreibst.
Mh, aber vielleicht kann man den "Abklatsch und Austausch von Förmlichkeiten" ja auch anders sehen. Eigentlich kann es ja ganz schön sein, dass man sich berührt zum Gruß. Dass man sich - so es gelingt - in die Augen schaut und eine Berührung schenkt, unter einem quasi neutralen Hintergrund des Kommens oder Gehens.
Ich habe da vorher auch nie drüber nachgedacht und mir waren jene Gesten auch immer zu viel und eher fremd. Aber jetzt, da es so unausgesprochen Thema ist, in der Therapie, und da ich den letzten Abschied als beinahe "tröstlich" empfand, da habe ich angefangen, dem eine andere Bedeutung zuzumessen.
Nach dieser Stunde des inneren Kampfes diese ruhige Geste der Aufmerksamkeit zu bekommen hieß eigentlich schon das, was sie mir später noch schrieb: "Egal. Wir gehen zusammen weiter." Und nein, ich wollte ursprünglich einfach nur raus und hätte ihr von mir aus nie die Hand gegeben!!
Ich würde mich eigentlich gern so sicher fühlen, dass auch das Handgeben zur Begrüßung okay wäre. Nun bin ich aber erstmal froh, dass diese wegbleibt.
Mh, aber vielleicht kann man den "Abklatsch und Austausch von Förmlichkeiten" ja auch anders sehen. Eigentlich kann es ja ganz schön sein, dass man sich berührt zum Gruß. Dass man sich - so es gelingt - in die Augen schaut und eine Berührung schenkt, unter einem quasi neutralen Hintergrund des Kommens oder Gehens.
Ich habe da vorher auch nie drüber nachgedacht und mir waren jene Gesten auch immer zu viel und eher fremd. Aber jetzt, da es so unausgesprochen Thema ist, in der Therapie, und da ich den letzten Abschied als beinahe "tröstlich" empfand, da habe ich angefangen, dem eine andere Bedeutung zuzumessen.
Nach dieser Stunde des inneren Kampfes diese ruhige Geste der Aufmerksamkeit zu bekommen hieß eigentlich schon das, was sie mir später noch schrieb: "Egal. Wir gehen zusammen weiter." Und nein, ich wollte ursprünglich einfach nur raus und hätte ihr von mir aus nie die Hand gegeben!!
Ich würde mich eigentlich gern so sicher fühlen, dass auch das Handgeben zur Begrüßung okay wäre. Nun bin ich aber erstmal froh, dass diese wegbleibt.
Zuletzt geändert von doppelgängerin am So., 24.01.2016, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
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So hab ich das auch mal empfunden, aber da wirkte das Handgeben seitens meines Therapeuten auch völlig lustlos. Inzwischen hat sich das geändert (er gibt irgendwie mit mehr Elan die Hand, am Ende der Stunde manchmal sogar zweimal) und für mich ist das Handgeben nun eine Art real fühlbares Startsignal zu Beginn der Stunde, und ein Stopsignal am Ende.Speechless hat geschrieben:Ich glaube mir ist es einfach zu förmlich..man begrüßt sich wie so zwei Business Leute und im nächsten Moment erzähle ich ihr von meinen tiefsten Gedanken...
Ich läute, er macht auf, Handgeben, Mantel ablegen.
Wir haben immer die gleiche Sitzordnung von Anfang an, sehr wichtig und beruhigend für mich! Hab`s auch schon anders erlebt.
Entweder fange ich gleich an, wenn nicht, dann fragt er nach meinem Befinden. Es flutscht dann so oder so.
@Leberblümchen, das am Schluss ist manchmal auch spannend. Aber eben auch manchmal am Anfang.
Unsere Hände sind am Anfang und am Ende schon danebengeflutscht! Da hat dann was nicht gepasst, von meiner Seite!
Wir haben immer die gleiche Sitzordnung von Anfang an, sehr wichtig und beruhigend für mich! Hab`s auch schon anders erlebt.
Entweder fange ich gleich an, wenn nicht, dann fragt er nach meinem Befinden. Es flutscht dann so oder so.
@Leberblümchen, das am Schluss ist manchmal auch spannend. Aber eben auch manchmal am Anfang.
Unsere Hände sind am Anfang und am Ende schon danebengeflutscht! Da hat dann was nicht gepasst, von meiner Seite!
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Ich glaube bei mir spielt das mit eine Rolle, Leberblümchen. Wenn ich wüsste, ich müsste ihr zum Schluss nicht die Hand geben, wäre es für mich vllt einfacher ein mieses Ende so gelten zu lassen: einfach Tschüss sagen, runterschauen und weglaufen und nicht dieses formal nette Abschlussgesäusel. Nur wenn ich es nicht tun würde, obwohl es normal üblich ist, drücke ich durch das einfach so weggehen aus, dass wir jetzt einen Konflikt haben..das ist mir dann doch auch wieder eine Stufe zu heftig.
Aber ja, eigentlich stört mich das Handgeben zum Schluss viel mehr. Da muss man sich nochmal in die Augen schauen und einen gewissen Kontakt herstellen. Das will ich aber nicht immer. Manchmal würde ich lieber genervt gehen und mich dann wieder abregen über die Woche.
Doppelgängerin: das, was du beschreibst hatte ich auch einmal so erlebt, da hat es mir auch gut getan, aber in 95% der Zeit ist es mir lästig.
Auch weil das Handgeben bei uns zum Bsp gar nicht den Beginn mehr feststellt, wie du Alyssa beschreibst und wie es bei uns in den alten Räumen der Fall war, da sie jetzt ab und zu trotzdem noch nachkommt in den Raum, es ist also nicht so, dass die Begrüßung heißt "ab jetzt hast du meine Aufmerksamkeit", sondern wirklich nur Form
Aber ja, eigentlich stört mich das Handgeben zum Schluss viel mehr. Da muss man sich nochmal in die Augen schauen und einen gewissen Kontakt herstellen. Das will ich aber nicht immer. Manchmal würde ich lieber genervt gehen und mich dann wieder abregen über die Woche.
Doppelgängerin: das, was du beschreibst hatte ich auch einmal so erlebt, da hat es mir auch gut getan, aber in 95% der Zeit ist es mir lästig.
Auch weil das Handgeben bei uns zum Bsp gar nicht den Beginn mehr feststellt, wie du Alyssa beschreibst und wie es bei uns in den alten Räumen der Fall war, da sie jetzt ab und zu trotzdem noch nachkommt in den Raum, es ist also nicht so, dass die Begrüßung heißt "ab jetzt hast du meine Aufmerksamkeit", sondern wirklich nur Form
Zuletzt geändert von Speechless am So., 24.01.2016, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Speechless, mich nervt eher SEIN abwartendes Verhalten. Dann würd ich am liebsten sagen: "Was stellst du dich hier so an?! Kannst du nicht aufstehen und mir die Hand geben, wie sich das gehört?!" - mich nervt dieses analytisch-und-trotzdem-ängstliche Abwarten, von wegen: "Ich muss jetzt genau erforschen, was im Patienten vorgeht und darf auf keinen Fall den ersten Schritt machen dabei". Ich könnte mich hier gerade in Rage schreiben................. Aber das ist ein anderes Thema.
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Ich fand den Diener meines Therapeuten früher auch übertrieben. Seit dem ich selber therapeutisch arbeite sehe ich das völlig anders, es drückt Respekt vorm gegenüber und Freude auf die Arbeit mit diesem Menschen aus. Ich als Therapeut begrüße meine Pat. ganz ähnlich, mit leichter Verbeugung und einer öffnenden Armbewegung.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am So., 24.01.2016, 20:52, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Wie meinst du das? Er lässt dich immer den ersten Schritt des Verabschiedens machen? Also würdest du das niczt tun könntest du die Stunde so verlängern oder wie läuft das bei euch ab?
Hey Lockenkopf, jetzt wo Du das so schreibst. Mein Therapeut macht auch manchmal einen Diener! Meistens am Schluss! Ja, DAS drückt Respekt aus!
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Ganz die Herren alter Schule,Solage hat geschrieben:Hey Lockenkopf, jetzt wo Du das so schreibst. Mein Therapeut macht auch manchmal einen Diener! Meistens am Schluss! Ja, DAS drückt Respekt aus!
Gentleman.
Gefällt mir.
Liebe Grüße
Lockenkopf
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Nee, ich meine, er kündigt das Ende an; manchmal sagt er dann noch was zur Aufklärung (letztens hatten wir eine Auseinandersetzung, und die zog sich über fünf Minuten, obwohl die Zeit schon um war). Dann ist klar: Jetzt kommt die Verabschiedung. Und wenn die Stunde O.K. war, stehen wir gleichzeitig auf, lächeln uns an und geben uns die Hand. Wenn das Ende doof ist, dann bleibt er sitzen, während ich schon stehe (vielleicht soll mich das irgendwie verunsichern... ). Das Ganze ist nur eine Frage von höchstens ein paar Sekunden. Dann bequemt er sich aufzustehen und verhält sich ganz normal, lächelnd, Hand gebend usw.Wie meinst du das? Er lässt dich immer den ersten Schritt des Verabschiedens machen? Also würdest du das niczt tun könntest du die Stunde so verlängern oder wie läuft das bei euch ab?
Lockenkopf hat geschrieben:Ganz die Herren alter Schule,Solage hat geschrieben:Hey Lockenkopf, jetzt wo Du das so schreibst. Mein Therapeut macht auch manchmal einen Diener! Meistens am Schluss! Ja, DAS drückt Respekt aus!
Gentleman.
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Mir auch!!!!
Das kenne ich allerdings auch. Meiner kommt mir gelegentlich im Flur entgegen/überholt mich von hinten kommend, gibt da direkt die Hand, dann gehen wir in sein Zimmer, er meist vor, und ganz oft nimmt er mich dann kurz hinter der Tür nochmal "in Empfang" - als wenn er wüsste, dass ich nicht nur den räumlichen sondern auch den gefühlten Startschuss benötige.Speechless hat geschrieben: Auch weil das Handgeben bei uns zum Bsp gar nicht den Beginn mehr feststellt, wie du Alyssa beschreibst und wie es bei uns in den alten Räumen der Fall war, da sie jetzt ab und zu trotzdem noch nachkommt in den Raum, es ist also nicht so, dass die Begrüßung heißt "ab jetzt hast du meine Aufmerksamkeit", sondern wirklich nur Form
Einen Diener fände ich zu übertrieben, würde bei meinem jugendlich-leger anmutenden Therapeuten auch völlig unecht und fehl am Platze wirken.
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