Wie von der Vergangenheit los kommen?

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Tupsy71
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Beitrag So., 10.01.2016, 11:00

Hallo Amy, danke auch für deine Antwort. Glaub den Kontakt abbrechen schaffe ich nicht.Papa ist schon 15 Jahre tot, deshalb schäme ich mich ja so, dass er immer noch so präsent in mir ist. Man sagte mir, dass der SH ein Täterintrojekt wäre, keine Ahnung ob das stimmt, da es sich für mich so eigen anfühlt. So richtig konfrontiert hab ich die Mama mal mit einem Gedicht, wo ich von ihr nur wieder gesagt bekommen hab" schönes Gedicht, aber nochmal, ich hab dir scho mal gesagt, dass ich erst nach der Beerdigung davon erfahren hab". Das ist dann so verdammt schwer, weil ich doch anderes weiß. Doch ich muss akzeptieren, dass Mama eben so naiv und so sehr verdrängt hat, dass sie selber davon überzeugt ist und somit bin ich da falsch Anschuldigend. Dabei sagte sie mir mal vor sehr vielen Jahren, dass ich ja selbst Schuld war, denn ich war ja ein g**** Weib. Aber egal, wenn ich zur Mama den Kontakt abbrechen würde, dann würde ich vermutlich auch meine Geschwister verlieren.Und davor hab ich Angst, denn dann wär ich noch mehr alleine( obwohl eigene Familie vorhanden) . Doch ich schaffe es die Mama weniger oft wie früher anzurufen- immerhin. Was den Onkel betrifft, naja, er nahm halt Papas Angebot an und somit kann ich da nicht sauer sein. Er war ein junger Teenie als er das Angebot annahm und ich gehorchte ja nur. Ja, sogar ne Tante von mir sagte, dass der Onkel nix dafür kann, weil er eben sozusagen dem Papa gehorcht hatte. Nur, naja das hat er halt auch viele Jahre genutzt. Im Prinzip war ich, wie Thera sagte, ein dressiertes Pferd,Hund oder was auch immer. Doch das ist schon so lange vorbei, warum klappt das los lassen einfach nicht?
Sorry, zu viel gequatscht.
Tupsy

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Entknoten
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Beitrag So., 10.01.2016, 11:48

Tupsy,

ich glaube nicht dass Dir bei diesen Fragen das Forum, bzw. deren Mitglieder, wirklich helfen können.

Ich verstehe Deine Not, erinnere mich aber dass "wir" bereits lang und breit geschrieben haben.

Du bist bereits aktuell in Therapie, und es wäre wichtig deine Fragen dort zu stellen!
Denn es nützt ja nichts wenn Du hier - vielleicht noch so plausible! - Antworten bekommst.
WIR können das nicht lösen!

Du brauchst vor allem Mut! Loslassen - und dann zulassen dass sich dein Denken ändern darf!
Aber das kann ich nur schwer schriftlich transportieren.

Vielleicht ist deine Lösung ja auch so zu bleiben wie Du bist, und das zu akzeptieren.
Solange Du suchst, aber Dir Lösungen verweigerst, wirst Du Dich selber immer unglücklich machen!

Die Verantwortung für dein Leben liegt nun bei dir - Du bist nun erwachsen!

Solange Du aber all deine Familienmitglieder in Schutz nimmst, IHNEN IHRE EIGENE VERANTWORTUNG ABSPRICHST, die Schuld auf Dich nimmst - solange kannst Du vielleicht gar nicht erkennen dass jeder für sein Leben und seine Handlungen eigenverantwortlich ist!

Ich hoffe Du möchtest ein wenig verstehen was ich meine, und nichts davon soll Dich verletzen oder traurig machen!

Aber dennoch - die Lösung ist in Dir!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Tupsy71
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Beitrag So., 10.01.2016, 12:32

Entknoten, leider erinnere ich mich nichtmehr an Gespräche. Muss mal suchen gehen.
Ja Entknoten, ich weiß ja, dass es an mir liegt. Das ist ja das, warum ich mich auch deswegen über mich ärgere. Ich will frei sein! Bin doch schon groß, doch schaffe es nicht. Natürlich spreche ich mit Thera darüber und ja, auch in der Klinik, doch es stockt eben überall. Sprich- ich steh mir voll im Weg.
Sorry Entknoten, dass ich anscheinend immer wegen dem Gleichen rum jammere.
Tupsy

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Candykills
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Beitrag So., 10.01.2016, 12:45

Ein Möglichkeit wäre vielleicht von "Mama" auf "Meine Mutter, mein Vater" umzusteigen. Das beinhaltet eine gewisse Abgrenzung von den Eltern. Nicht falsch verstehen, es stört mich nicht, wenn du so schreibst. Es lässt nur erahnen wie verstrickt und vielleicht auch abhängig du noch bist?!
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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AmyinmeinemHimmel
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Beitrag So., 10.01.2016, 14:06

Tupsy, du jammerst nicht, aus deinem Geschriebenem spricht die volle Verzweiflung. Was man merkt ist aber, dass du dich sehr unter Druck setzt. Vielleicht versuchst du dir den erstmal etwas zu nehmen. Man kann nichts erzwingen.
Was mir wirklich gerade aufgefallen ist, ist wirklich dein "in Schutz nehmen" z.B. von deinem Onkel. Du schreibst dein Vater hätte ihm das Angebot gemacht, er hätte gehorcht. Angebote kann man ablehnen. Mann muss sie nicht annehmen. Ist er dazu gezwungen worden? Dann war es allerdings auch kein Angebot deines Vaters.
Keiner kann von dir verlangen, dass du den Kontakt zu deiner Mutter abbrichst. Das hat man bei mir auch nicht gemacht. Man hat es mir nahe gelegt. Erklärt, warum es im Kontakt mit Mittätern immer- wenn auch unbewusst- zu Retraumatisierungen kommt. Ich hatte unglaubliche Angst davor. Ich konnte erst mal nicht verstehen warum sie in den Augen meiner Therapeutin Mittäter in war. Ich wollte das gar nicht sehen. Ich sagte immer: Das hat sie nicht mitbekommen. Oder verdrängt. Oder sonstwas. Ich wollte das gar nicht sehen. Denn das hätte bedeutet, dass ich irgendwie meine Mutter verliere. Irgendwann habe ich dann für mich begriffen, dass bei allem Verdrängen oder Sonstigem, meine Mutter dennoch an einem Punkt stand an dem sie sich hätte entscheiden können. Sie hat sich für Ihren Mann entschieden. Und gegen ihr Kind. Als ich das für mich klar hatte, brach ich den Kontakt ab. Voller Angst und Zweifel. Aber zurückschauend bin ich da das erste Mal für mich selbst eingetreten. Und es ist heute immer noch nicht leicht. Ich sehne mich immer noch nach Mutter. Aber nicht nach "meiner" Mutter. Sondern nach "einer" Mutter, die ihr Kind geschützt hätte, die ihrem Kind das gegeben hätte, was es gebraucht hätte.
Was mir in diesem Bezug auch geholfen hat, ist dass meine Therapeutin mich oft dazu angehalten hat mir vorzustellen meiner Freundin wäre das wiederfahren. Und ihre Mutter würde sich so verhalten. Was ich dann über die Mutter denken würde. Mir hat es irgendwann geholfen. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Was für mich richtig war, kann für jemand anders genau falsch sein. Es gibt leider keine Generallösung. Jeder muss seinen Weg damit gehen. Ist der ist richtig besch... schwer.
Viele liebe Grüße Amy

Ein bißchen Nähe
ist nicht genug
für die große Sehnsucht
nach Zärtlichkeit.
Ein bißchen Vertrauen
ist nicht genug
für die schwierige Suche
nach Geborgenheit.
Ein bißchen Liebe
ist nicht genug
für die ehrlichen Versuche,
ein erfülltes Leben
zu führen.

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Entknoten
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Beitrag So., 10.01.2016, 14:29

Tupsy,

hast Du schon mal den "Hass" gefragt wen er eigentlich hasst?
Auf wen das Gefühl so wütend ist?

Dein "Hass" kann gar nicht anders, er muss sich ja gegen Dich richten! Denn die, die du eigentlich verantwortlich machen solltest - die nimmst du ja in Schutz!

Aber - das Gefühl ist da, und damit auch erst mal "richtig". Jedes Gefühl hat seinen Grund. Es liegt an dir deine Gefühle zu bearbeiten und dann aufzulösen.

Doch, man DARF und MUSS sich von Menschen trennen die einem nicht gut tun, auch von Eltern!

Candy und Amy haben recht - und Du darfst nun endlich für dich einstehen und dich selber beschützen!
Das darfst du jetzt - und Du kannst es jetzt!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Tupsy71
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Beitrag So., 10.01.2016, 17:39

Aber man kann doch nicht beeinflussen wie oder was man fühlt -denk. Wenn ich das könnte, wär ich schon längst auf Papa und Co sauer!!!! Für mich einstehen?? Ich hab grad ein Wärmekissen am Bauch um n. Kotzen gehen zu müssen. Bin mir noch nicht sicher obs geht, aber ich tu es, da ich es probieren soll und möchte. Ist das für mich einstehen??? Wenn ja, dann tu ich das ja. Ich denke nur, dass ich es nicht schaffe den Kontakt zur Mama abzubrechen. Ich glaub sie wäre sehr verletzt. Meine Jüngste Tochter hat das in Form eines Briefes getan und da rief sie mich an und weinte am Tel., wie sehr sie das verletzt hätte. Ich kann und darf das nicht tun

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Entknoten
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Beitrag So., 10.01.2016, 18:31

Tupsy, ich sehe das so:

Wenn ich ein echtes Leiden habe, und wenn ich mir nicht helfen kann, dann suche ich Hilfe.
Damit ich mein Leiden aber loswerden kann, muss ich aber auch zulassen dass mir andere helfen!

Ich muss meine Gedanken hinterfragen, und ich muss akzeptieren dass ich falsches Denken von meinen Eltern gelernt habe.

Das zu akzeptieren tut weh. Das muss man aushalten, dann ist man schwach und verletzlich. Und dann kann man sich von seinen Eltern "verabschieden", innerlich, weil man als Kind keine Verantwortung für die Eltern hat!

Und wie Amy schrieb: Dann ist man noch mal traurig, weil man nie eine echte "Mutti" haben wird!
Aber wenn man immer an der eigenen "Mutti" festhält, dann wartet man immer darauf wartet dass die echte Mutti endlich liebevoll zu einem ist.
Ist sie aber nicht, weil sie nicht kann uns nicht will!

Aber wenn man immer wartet, auf ein liebes Wort, auf eine Umarmung, auf eine Geste, dann wird das Herz immer verletzt, immer wieder.
Das kannst nur du stoppen - und den Kontakt beenden.

Und dann kannst du zulassen dass sich deine Gefühle ändern, und Deine Gedanken auch. Das kann man, aber das muss man üben, immer wieder.

Immer weiter gegen die innere, böse Stimme! Widersprechen, widersprechen, widersprechen - und nie aufgeben.

Aber egal was man dir schreibt, Tupsy, Du bist nicht so weit. Du möchtest immer Gutes hören, aber dann kommst du wieder und widersprichst.

Ich wünsche dir dass du es schaffst die Dinge zu ändern, aber ich bin hier raus.
Ich bin keine Therapeutin, und ich kann nur versuchen zu erklären wie mein Weg ist - aber deiner ist vielleicht anders!

Alles Gute!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Tupsy71
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Beitrag So., 10.01.2016, 19:12

Ich hab Angst. Tut mir leid Entknoten, dass ich noch nicht soweit zu sein scheine(tut grad weh, dieser Gedanke). Ich will ja.
Tupsy

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blackpower
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Beitrag Mo., 11.01.2016, 18:35

Liebe Tupsy,

ich kann Deine Angst durchaus nachvollziehen und erzwingen kannst Du nichts und ja, indem Du für Dich sorgst - hier Wärmekissen auf dem Bauch, tust Du etwas nur ganz für Dich. Das ist ein kleiner und winziger Schritt in die positive Richtung.
Das große Ziel ist Loslassen, doch das wirst Du nicht allein ohne Hilfe schaffen.
Nur Mut, mache Dich auf den Weg.

LG
Blackpower
"Aufgeben bedeutet nicht immer, daß man schwach ist. Oft bedeutet es einfach daß man stark genug ist, etwas loszulassen, was man nicht ändern kann."


B2W3
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag So., 31.07.2016, 20:29

Hallo alle zusammen.
Ich bin neu hier und weiß nicht so richtig wie das funktioniert. Kann ich einfach meine eigene Situation schildern?
Ich habe das Gefühl, dass ich als Kind von meinem Vater missbraucht wurde, habe aber außer einer keine wirkliche Erinnerung. Ich habe nie mit jemandem darüber gesprochen und es ist mir auch hier ziemlich unangenehm. Es war im Badezimmer: mein Vater kam gerade aus der Dusche, meine Mutter stand glaube ich am Waschbecken und ich stand irgendwo vor der Dusche. Ich erinnere mich, dass ich meinen Vater gefragt habe, ob ich seinen penis anfassen dürfe. Meine Mutter meinte nein aber er war dafür und hat mich anfassen lassen. Er hat mir außerdem erklärt was wofür da ist und hat mich seine vorhaut vor und zurückschieben lassen bzw an seinem penis ein wenig entlang rubbeln lassen. Von da an haben wir das glaube ich häufiger gemacht. Damals war ich glaube ich 4 Jahre alt. Bis zum heutigen Tag komm ich nicht auf Beziehungen klar und bekomme Angst wenn es anfängt „ernst” zu werden, also alles was mit sex oder in dieser Gegend zu tun hat.
Mein Vater war und ist auch immer noch ziemlich offen was Intimität betrifft und hat keine Scheu Dinge auszusprechen, zu erzählen, nachzufragen etc was mir immer sehr unangenehm ist. Gleichzeitig habe ich mich aber auch dafür interessiert, habe mir pornos angeguckt und mich selbst befriedigt.
Aber bis heute weiß ich nicht was genau passiert ist, ob er mich überhaupt richtig missbraucht hat oder so. Und fragen kann ich ihn natürlich nicht.
Hat einer von euch einen Rat?
Puh es tut gut es mal „ausgesprochen” zu haben!

PS ich gucke auch heute noch pornos um mich zu befriedigen und (das ist jetzt echt schwierig) es erregt mich Rough pornos oder pornos wo sex mit Familienmitgliedern gespielt werden. Ich schäme mich sehr dafür aber ich kann es nicht ändern. Was ist falsch mit mir?


B2W3
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 18
Beiträge: 2

Beitrag So., 31.07.2016, 20:39

Nachtrag: auch heute noch mag er es mir auf den arsch zu hauen. Er findet es lustig, aber ich finde es schrecklich!

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feenstaub
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Beiträge: 487

Beitrag So., 31.07.2016, 20:43

Hallo B2W3,

an dir scheint mir gar nichts falsch.
Bei deinem Vater aber schon.

VG

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