Brief an Therapeuten schreiben?

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Emma
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Beitrag Mo., 19.05.2008, 18:16

Hallo,

die Sitzung heue ist richtig gut gelaufen.

Er sagte mir, dass es vollkommen in Ordnung sei, wenn ich ihm über Dinge/Themen über die ich eben nicht reden könne, einen Brief schreibe. Er hatte richtig Verständnis für mich. Wir haben ein paar Dinge aus dem Brief besprochen, aber nur soviel wie ich wollte.

Es hat sich also wirklich gelohnt. Ich habe das Gefühl, dass der Brief für mich ein wichtiger Schritt ist, auch wenn es mir wirklich schwer gefallen ist, ihn zu schreiben und noch schwerer heute hinzugehen.

Danke für euren Zuspruch!

Liebe Grüße,
Emma

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Gärtnerin
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 19.05.2008, 18:29

Suuuuuuper!!!
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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puschl
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Beitrag Mo., 19.05.2008, 18:53

hallo, emma!

gratuliere zu deiner erfolgreichen sitzung!!!

mir geht es genauso. ich kann manches mal auch besser, wenn ich das schon die ganze woche aufschreibe was mich belastet bzw. was ich gerne mit dem thera besprechen möchte und dann gehen wir das schreiben gemeinsam durch. das mach ich allerdings nicht jedes mal. so hie und da einmal, aber mein therapeut hat mir auch schon versichert, daß er diese lösung für sehr gut hält. manche dinge kann ich eben besser schreiben als direkt aussprechen!

wünsche dir weiterhin viel erfolg und den mut zum brieflein zu greifen!!!

lg
puschl

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powergirl
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Beitrag Di., 20.05.2008, 07:27

Hallo Emma,

na siehst Du alles ist in Ordnung !

Super und Gratulation zu diesem Schritt.

schönen Tag noch

powergirl
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Thread-EröffnerIn
Emma
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Beitrag Di., 20.05.2008, 19:42

Vielen Dank für eure netten Beiträge.

Es hat mich ja echt Überwindung gekostet am Montag zur Sitzung zu gehen und ich wäre auch fast nicht hingegangen. Selbst als ich schon an der Tür stand, dachte ich noch daran, einfach weiterzugehen. Aber es ist ja tatsächlich gut gelaufen, obwohl ich ja am liebsten geflohen wäre, als er meinte er habe meinen Brief bekommen.

Ich kann es fast noch gar nicht fassen, dass ich das durchgezogen hab. Ich bin sonst ja nicht so mutig, aber jetzt bin ich echt stolz auf mich und gelohnt hat es sich dazu.

Liebe Grüße,
Emma

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Zwiebel
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Beitrag Mi., 21.05.2008, 07:16

Emma hat geschrieben: Ich kann es fast noch gar nicht fassen, dass ich das durchgezogen hab. Ich bin sonst ja nicht so mutig, aber jetzt bin ich echt stolz auf mich und gelohnt hat es sich dazu.


Mehr gibts dazu gar nicht zu sagen. Freu mich mit dir!



Gruß

Zwiebel



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metropolis
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Beitrag Di., 25.11.2008, 17:32

Hallo liebes Forum,

Kann im Moment keinen neuen Thread eröffnen. Deshalb hänge ich mal meine Frage an einen Beitrag der meinem sehr ähnelt. Hoffe, dass ich trotzdem ein paar Antworten von euch bekomme, die sich direkt auf meine Situation beziehen.
Momentan befinde ich mich in einer Therapiepause, d.h. ich musste meine Analyse für einige Monate unterbrechen (tut hier aber nichts zur Sache). Ich habe dadurch jede Menge Zeit mal in Ruhe über meine Analyse und meinen Therapeuten zu reflektieren, was ich momentan sehr positiv finde.
Auf jeden Fall sind mir da ne Menge wichtiger Dinge klar geworden, z.B. warum manchmal Missverständnisse haben und was man noch besser machen kann usw. usf. (aber auch darum soll es hier nicht gehen)
Ich weiß allerdings, dass es extrem kompliziert werden wird, ihm meine Erkenntnisse zu erklären. Ich fürchte er wird mir dann nicht folgen können und wir werden Stunden verschwenden, in denen ich versuche ihm das klarzumachen. Es ist ja nicht so, dass ich mich für den Inhalt schäme oder mich nicht traue es ihm ins Gesicht zu sagen.
Aber es liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich manchmal Schwierigkeiten habe, meine Gedanken mündlich auszuformulieren. Klingt immer alles so dumm und banal.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe mir vorgenommen, einen Brief zu schreiben. Erstens kann ich mich da besser ausdrücken und verständlich machen und zweitens kann er sich genug Zeit lassen meine komplexen Gedanken zu verstehen.
Jetzt frage ich mich halt, kann ich ihm den Brief wirklich geben? Wird er ihn annehmen? (Könnt ihr mir nicht beantworten, das weiß ich)
Muss dazu sagen, dass er jetzt schon ziemlich lang ist und ich habe ihn noch nicht mal beendet.
Kann ich ihm wirklich solch eine Zusatzarbeit aufhalsen? Muss er ja schließlich außerhalb der Sitzung lesen. Habe echt ein schlechtes Gewissen, ihm „Hausaufgaben“ aufzugeben. Was haltet ihr davon? Ist das ok, auch wenn der Brief lang ist? (In der Stunde vorlesen würde bestimmt zu lange dauern, außerdem hätte ich einen ziemlichen Horror davor dies zu tun)
Habe schon überlegt ihm vorzuschlagen, eine Sitzung nicht zu kommen, in der genug Zeit hat alles zu lesen. Das würde zumindest mein schlechtes Gewissen beruhigen.

Und wie sieht es mit anderen „Überstunden“ aus. Beispielsweise hatte ich mal eine Zeit vermutet ich hätte das Aspergersyndom. Er wusste aber nicht, was das so konkret ist. Da musste er sich auch nach der Stunde drüber informieren.
Nun will ich ihm aber auch von meiner Trichotillomanie erzählen. Ich bin mir eigentlich sicher, dass er da auch wieder „Hausaufgaben“ machen müsste.
Verlange ich da zu viel?


Wie handhabt ihr es, wenn ihr Briefe habt oder andere Dinge, die ihr eurem Therapeuten zu lesen geben wollt. Wo zieht man ne Grenze. Haltet ihr Briefe allgemein für hilfreich in einer Therapie, wenn sie die Ausnahme bleiben?

Ich bedanke mich schon mal für eure Antworten.

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Dornenstrauch
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Beitrag Di., 25.11.2008, 19:48

Hi metropolis,

ich antworte dir jetzt mal, weil ich vor einiger Zeit auch an meinen Therapeuten einen Brief geschrieben habe und ähnliche Gedanken/Sorgen hatte wie du.
Also ich erzähle jetzt einfach mal wie ich es gemacht habe: ich hatte auch Probleme, meine Gedanken auszuformulieren und vieles konnte ich einfach nicht sagen und für vieles habe ich mich auch total geschämt. Also habe ich das in einen Brief geschrieben und ich wollte ihm den Brief eigentlich am Anfang der Stunde geben, hab mich dann aber nicht getraut und ihn in Briefkasten geschmissen (nach der Stunde). Der Vorteil vom Briefkasten ist, er nimmt den Brief an (außer natürlich er öffnet ihn und sieht dass er von dir ist und knallt ihn dir in der nächsten Stunde wieder hin), aber das ist total unwahrscheinlich. Wie lange ist denn der Brief? Ist der echt so lange, dass er den nicht in der Therapiestunde lesen könnte? Ich schlage dir jetzt mal vor wie ich es an deiner Stelle machen würde: den Brief zu Ende schreiben und ihm dann in der Stunde geben und dazu sagen weshalb du den Brief geschrieben hast (also das, was du hier geschrieben hast dass du deine Gedanken nicht so gut formulieren kannst etc) und dann kannst du auch gleich noch deine Sorge los werden, dass du denkst du halst ihm zu viel auf damit und hmm er wird sich dann selbst aussuchen können, ob er den brief noch in der Stunde liest oder in seiner Freizeit oder ihr könnt ja besprechen wie ihr das regelt. Ich denke es ist wichtig, dass er deine Gedanken kennt und was für Sorgen du da hast!
Und zum Rest würd ich mal sagen: Berufsrisiko. In anderen Berufssparten muss man auch Überstunden machen.
Also mmh du kannst ihn ja auch mal direkt fragen ob du da zu viel verlangst mit den Sachen. Was hältst du davon?

Auf alle Fälle gib ihm den Brief. Tus dir zu Liebe, weil nur wenn er deine Probleme und Gedanken genau kennt kann er dir helfen.
Alles Gute
Dornenstrauch

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metropolis
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 01:26

nun ja , habe momentan 4 beidseitig beschriebene A4 Seiten. Da kommen bestimmt noch 4 dazu. Ist schon viel oder?

Kann mich halt nicht kurz fassen . Mein armer Therapeut.

metropolis
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Theodor Storm

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powergirl
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 08:54

Hallo und guten morgen Emma

schreib mal wieder wie es dir geht in der Therapie

Freu mich auf Deinen Beitrag

schönen Tag noch
powergirl


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Tristezza
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 09:18

Also, wenn dein Therapeut sich in seinem Fach ein wenig auskennt, sollte er eigentlich etwas über Asperger und Trichotillomanie wissen. Wenn nicht, wird es Zeit, dass er sich darüber informiert... Überhaupt gehört nicht nur kontinuierliche Fortbildung, sondern auch das Nachbereiten oder auch Vorbereiten der Stunde (allerdings nicht unbedingt das Lesen ellenlanger Briefe - da müsst ihr wohl eine Vereinbarung treffen) mit zum Therapeutenberuf. Der Therapeut wird ja nicht nur für die 50 Minuten bezahlt, in denen er dich sieht.

Lg, Tristezza

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Emma
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 14:01

Hallo powergirl,

vielen Dank der Nachfrage!

Mir es in der Therapie jetzt eigentlich richtig gut gehen. Ich habe mich inzwischen gut eingewöhnt und es klappt eigentlich gut. Ich schreibe eigentlich, denn die Krankenkasse sieht das mal ganz anders bzw. Gutachter und Obergutachter. So wurde meine Verlängerung der Therapie abgelehnt. Es wird mir gesagt, dass eine Sitzung in der Woche nicht ausreicht und ich daher eine analytische Therapie machen soll mit drei Sitzungen in der Woche. Das ist jetzt halt extrem schlecht, weil ich gar nicht wechseln will, vor allem da ich mich doch jetzt endlich eingewöhnt habe. Ich hab jetzt halt Freitag ein Erstgespräch beim Analytiker, aber bis ich da einen Platz bekomme, kann es bis zu einem Jahr dauern. Bis dahin kann ich aber bei meinem Thera bleiben, als Selbstzahler eben, aber ohne könnte ich grad auch nicht. Na ja, so ist der Stand.

Um nochmal zum eigentlichen Thema des Threads zurück zu kommen. Mir hilft das Briefe schreiben enorm. Gerade vor zwei Woche hab ich es wieder gemacht. Damit erweitere ich einfach die Kommunikation zu meinem Thera und es hilft mir mich in der Stunde mehr zu öffen.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich meine Briefe immer tippe und darauf achte, nicht mehr als eine Seite zu schreiben. Dafür schreib ich halt immer mal wieder einen. Beim Brief hab ich dabei einen Zeilenabstand von 1,5 und Blocksatz, Schriftgröße 12 Pkt. Ich will den armen Mann ja nicht quälen und will es daher leicht lesbar gestalten.

@metropolis
Wär es dir vielleicht auch möglich, deinen Brief zu stückeln? Nach Themen vielleicht? Ich würde eher dazu tendieren, immer mal wieder einen kürzeren Brief hinzugeben als einen großen. Bei einem kürzeren kann der Brief auch gleich Thema der Stunde sein und dabei ist das Thema noch umgrenzt, so dass die Stunde besser zum Abschluss kommt als wenn du jetzt mehrere Themen aufmachst. Ich kann aber sagen, dass für mich das Schreiben von Briefen eine sehr große Hilfe in der Therapie ist. Anders wäre ich wahrscheinlich nicht dabei geblieben.

Liebe Grüße,
Emma

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Dornenstrauch
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 14:57

metropolis hat geschrieben:nun ja , habe momentan 4 beidseitig beschriebene A4 Seiten. Da kommen bestimmt noch 4 dazu. Ist schon viel oder?

Kann mich halt nicht kurz fassen . Mein armer Therapeut.

metropolis
mh ja in der Tat etwas viel. Bei mir waren es damals "nur" 2 beidseitig beschriebene A4-Seiten.
Also das einzige was mir jetzt dazu einfällt ist wie jemand schon gesagt hat den Brief stückeln oder su sprichst mit deinem Thera darüber und sagst ihm das Problem, dass du nen ewiglangen Brief geschrieben hast und ihm jetzt nicht die Zusatzarbeit aufhalsen willst und dann weiß er dafür vllt ne Lösung oder hat nen Vorschlag!?
lg

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metropolis
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 18:23

Danke euch für eure Anregungen und euren Zuspruch.
Bin gleich ein bisschen beruhigter.

Den Brief zu zerstückeln ist eine gute Idee, werde ich beherzigen.
Das ist nur eine Sache: die 4 A4 Seiten, die ich schon habe, konzentrieren sich auf nur ein Thema (eine sehr komplizierte Sache). Ich will sicherstellen, dass er es wirklich versteht und nicht etwa in den falschen Hals kriegt.
Man muss wissen, dass es ein handschriftlicher Brief ist (habe wirklich eine sehr saubere, gut lesbare Handschrift, also keine Sorge). Wenn ich es abtippen würde, sähe es ein bisschen weniger aus. Aber handschriftlich ist irgendwie persönlicher.

Aber ich habe beschlossen den Brief erstmal da abzuschließen und den Rest später zu schreiben.
Bin mal gespannt, ob es uns genauso hilfreich sein kann, wie euch.

metropolis


P.S. habe über die Anrede gerätselt. Da ich keine Lösung gefunden habe, habe ich sie weggelassen. Irgendwelche Ideen?
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Theodor Storm

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Dornenstrauch
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 21:32

Ich schreibe bei solchen Briefen nie eine Anrede, auch wenn ich normalerweise Briefe ohne Anreden hassen. Nur bei sowas finde ich irgendwie alles unpassend. Vielleicht noch am ehesten "Hallo".

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