Phönixe hat geschrieben:Ich sehe unsere Beziehung wie die eines "liebenden Lehrers" zu seinem Schüler, wobei beide durch den geistigen Input des anderen zu eigenen Höchstleistungen angeregt werden. In dem Sinne, wie Pandas schrieb.
Die Beziehung hat eine eigene Dynamik, ich selbst erlebe sie als durchgehend positiv, nicht erotisch orientiert. Ich empfange auch keine erotischen Signale, wir flirten nicht, die übliche weiblich-männliche Koketterie ist nicht vorhanden.
Ob mein Chef es anders empfindet, kann ich natürlich nicht sagen, bisher aber habe ich keinen Grund, es anzunehmen.
Ach so. Dann habe ich mich wohl auch etwas durch die Aussagen der Therapeutin irritieren lassen. Einen Kündigungsgrund sehe ich absolut nicht.
Allerdings kann es vielleicht schon sein, dass du etwas zu sehr idealisierst (so wirkt es)... das kann ich aber nicht beurteilen. Ich tendiere eher dazu, ihm keine andere Rolle zuzuteilen als die, die er hat: Dein Chef zu sein... und dabei kann er ja ein guter Chef sein. War er für dich empfindet ist halt wirklich fraglich.
Dass sie dich auch schützen will, daran dachte ich auch (aber auch, dass sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen mglw. etwas überzogen reagiert). Denn im Konfliktfall ist es nicht von Vorteil, wenn er Vaterersatz und Chef gleichzeitig ist... und na ja, falls er auf einer Art mehr empfindet, müssen das nicht Gefühle wie für eine Tochter sein. Solche Konstrukte würde ich daher nicht aufbauen, höchstens das man im Rahmen einer Therapie anschaut, wie du damit umgehst. Sie scheint allerdings nicht der richtige Ansprechpartner zu sein. Und wie sich deine Gefühle entwickeln, kannst du auch nicht vorhersagen.
Stern, du fragst, wie die Angriffe aussehen. Das einzige Mal, als sie mich meinte (und nicht meinen Chef), sagte sie feindselig provokant, dass einen Partner zu haben doch wohl kein Hindernis sei, das Abenteuer zu suchen.
Feindselig-provokant ist natürlich daneben... aber das sie hinterfragt, welcher Art die Beziehung ist, finde ich inhaltlich o.k. Und es stimmt ja... ein Partner muss kein Hindernis für ein Abenteuer sein. Aber es kann gut und gerne sein, dass sie hier etwas zu sehr ihre Geschichte einbringt und das nicht hinreichend neutral und "offener" zu sehen... sie scheint ja recht festgelegt zu sein, wenn sie sogar von Kündigung spricht.
Ob ich was nachholen will? Ich kann es mir nicht mal selbst beantworten
Das wäre evtl. schon wichtig, das zu klären... geschlossen aus dem, was du schreibst, wäre es aber sehr naheliegend, dass es so ist. Oder welchen Sinn hätte sonst ein Vaterersatz?
(dazu bräuchte ich vielleicht eine andere Therapieform, um mal dahinter zu gucken). Ich weiß nur, dass ich jetzt diesen Menschen (am besten für immer) in meinem Leben haben will. Er ist stark, hat eine interessante Persönlichkeit, von der ich viel lerne. Ich möchte mich anlehnen, orientieren, immer wieder kommen dürfen. Es ist schon, ich denke, väterlich.
Und tatsächlich fehlt mir die Vaterfigur.
Der Punkt ist halt: Ob das in der Konstellation nicht irgendwann zur Enttäuschung führen muss... nicht immer können Beziehungen das tragen. Stichwort: Einseitigkeit.
Ich kann es nicht begründen, aber ich habe irgendwie ein komisches Bauchgefühl... denn man denkt, er ist ein alter Bekannter, mit dem du und dein Partner und er und seine Frau regelmäßig etwas unternehmen. Nur wo ist der Chef, der er ja eigentlich ist?
Vielleicht kannst du auch Meinungen schwer ertragen, die das etwas skeptischer sehen?