Vertrauensbruch durch Therapeutin

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Schneerose
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Beitrag Do., 12.11.2015, 13:16

Hi Zion,

war aus euren vorangegangenen Sitzungen für deine Psychaterin eigentlich erkennbar, dass du hinterher "spionieren" würdest??? also, ich mein das so, konnte sie sich ziemlich sicher sein, dass du schaust, ob es stimmt?

denn was du jetzt beschreibst..mit dem anderen sportlchen ect. Pat. - VIELLEICHT MÖCHTE SIE DIR WAS ZEIGEN...

das du was ändern sollst in deinem Leben, sonst läuft es dir davon.

LG Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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montagne
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Beitrag Do., 12.11.2015, 13:36

@Zion: Vielleicht überlegst du mal und fasst den Mut zu einer richtigen Therapie bei einer Psychologischen Psychotherapeutin, bei der du dann auch regelmäßig Sitzungen hättest, so 1 mal die Woche, alle 2 Wochen 50 Minuten geht auch, wenn dir jede Woche zu viel ist. Dort könnte deine Traurigkeit über gewisse Selbsterkenntnise (Ja! Ich glaube es liegt in der Natur der Sache, dass gewisse Erkenntnisse in Therapie Trauer, Wut, Scham auslösen.) zeitnah und damit besser aufgefangen werden. Und du könntest auch intensiver dran arbeiten, deine Situation zu ändern... wenn du willst. Wenn nicht, gibt es einen anderen Weg.
Das mal ein Termin abgesagt wird, finde ich nicht schlimm, wenn es aber eh nur so wenige Termine gibt, schon.


OT@widow: Du kannst immerhin noch Freundlichkeit erkennen. Ich nicht. Aber ich gut, ich weiß, ich bin da weichgespült...

... ich glaube nämlich, dass Menschen durch Halt und Zuwendung wachsen, was ja nicht ausschließt, das auch was hinterfragt wird, aber die Frage ist eben WIE. Menschen wachsen nicht durch reine Tritte in den Hintern, glaube ich nicht. Fordern führt nur zu Wachstum, wenn es auch Halten gibt, glaub ich.
amor fati

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Zion
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Beitrag Do., 12.11.2015, 13:41

mondlicht hat geschrieben:Nur wenn Du selbst geklingelt hättest und Dich davon hättest überzeugen können, dass sie tatsächlich in ihrer Praxis arbeitet, könntest Du die Aussagen treffen, die Du oben gemacht hast. Du weißt aber nichts. Vielleicht hat sie ihr Auto vor der Praxis stehen gelassen, vielleicht teilt sie es sich mit jemand anderem, vielleicht überlässt sie ihre Räume gelegentlich anderen ...
Selber zu klingeln hatte ich tatsächlich erwogen. Neben einer gewissen Feigheit vor ihrer Reaktion (sie ist sehr tough, ausserhalb der Stunde meist ziemlich unterkühlt), habe ich letztlich dagegen entschieden, weil ich mir mehr Klarheit erhoffe, wenn ich sie in der nächsten Stunde konfrontiere.
Ich möchte sehen, ob sie mir, wenn ich sie freundlich auf das Handicap des Magen-Darm-Infekts anspreche, weiter bei ihrer Darstellung bleibt und mich so von Angesicht zu Angesicht belügt.

Ich fürchte, das wird so sein, und ich habe Angst vor diesem Moment.

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candle.
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Beitrag Do., 12.11.2015, 14:03

Hallo Zion!
Zion hat geschrieben: Die heutige Terminabsage hat mich schwer frustriert, da sie mich in der letzten Stunde (vor 3 Wochen) sanft, aber deutlich drängte, nun mal „in die Gänge zu kommen“ und die oberflächliche Ebene (von mir immer gern geschilderte Hakeleien mit meinen Mitmenschen etwa) zu verlassen. Sie erwähnte die „Erotik“ als Lebensthema des Menschen.
Was hat dich denn gelenkt deiner Therapeutin nun nachzuspionieren? Du verbindest da gerade zwei Themen in meinem zitierten Absatz von in die Gänge kommen bis hin zur Erotik.

Hast du dich in die Therapeutin verliebt?

Ist Kontrolle nicht auch Mißtrauen? Und wann hat das angefangen?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie die Psycho-Problematik des anderen Mannes einfach interessanter fand und sie wenig Lust hatte, sich schon wieder mit mir „fader Schlaftablette“ abzugeben. Solch einem Wunsch sollte ein Therapeut natürlich nicht nachgeben, aber sie ist offenbar in 1. Linie Psychiaterin.
Gut, das ist deine Mutmaßung. Der super aussehende Mann könnte ja auch (d)einen Termin als Notfall bekommen haben.

Das ist schon ziemlich schwierig, denn hättest du die Therapeutin nicht beobachtet, wäre nun dies Dilemma für dich nicht entstanden.
Ich fürchte, das wird so sein, und ich habe Angst vor diesem Moment.
Warum? Was passiert dann in dir?

Vielleicht ist diese Krise auch ein neuer Weg für dich die Therapie anders zu begehen?

Viele Grüsse!
candle
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Igelkind
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Beitrag Do., 12.11.2015, 14:11

@Zion: Unter einer Konfrontation verstehe ich, dich und die Therapeutin zuallererst mit deinem Verhalten und deinen Gedanken, und Gefühlen zu konfrontieren. Das heisst, die Karten von deiner Seite auf den Tisch zu legen und zu erzählen (wie du das hier gemacht hast), wie du gefühlt und gehandelt und was du wahrgenommen hast.
Dann ist sie an der Reihe.

Sie "scheinheilig" auf den Infekt anzusprechen und dann ihre Reaktion abzuwarten erscheint mir nicht Gewinn bringend.
Vielleicht ist die Therapeutin so schlau und kommt auf die wirkliche Problematik bei dir zu sprechen, weil sie vielleicht den Braten riecht.
Genauso gut kann es aber auch sein, dass sie dein Manöver, eure Gespräche wieder auf eine von dir selbst entfernte "Geplänkelebene" hinauf zu heben, nicht durchschaut und du dann deinerseits mit weiteren negativen Interpretationen und deinem Misstrauen allein und im Ungewissen dastehst.

Ich wünsche dir den Mut, die Sache konkret anzusprechen. Deine Sache.
So wirst du weiter kommen.

LG Igelkind

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stern
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Beitrag Do., 12.11.2015, 14:17

Ich fürchte, jetzt hilft nur noch Offenheit - von beiden Seiten, was impliziert, dass du sie nicht nur auf den Infekt ansprichst, sondern insbes. auch, dass du ihr Auto gesichtet hast. Denn sonst steht das vermutlich immer zwischen euch... tragisch bei solchen Angelegenheiten (wenn sie denn auch so sind, wie sie scheinen) ist, dass sie Vertrauen kosten. Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass Therapeuten ausnahmslos die Wahrheit sagen. Es bleibt nur, dass im Gespräch abzugleichen. Nur folgendes wirkt auf mich nicht wahrscheinlich:
Zion hat geschrieben:Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie die Psycho-Problematik des anderen Mannes einfach interessanter fand und sie wenig Lust hatte, sich schon wieder mit mir „fader Schlaftablette“ abzugeben. Solch einem Wunsch sollte ein Therapeut natürlich nicht nachgeben, aber sie ist offenbar in 1. Linie Psychiaterin.
Das klingt mir doch etwas zuuu sehr nach depressiv-narzisstischem Muster. Vielleicht erschien es ihr einfacher eine Krankheit vorzuschieben... wobei ich auch überlege: Sie hätte ja auch grundlos absagen können. Insofern ist es unmöglich Mutmaßungen anzustellen. Sondern persönliche Konfrontation wäre wichtig, wie du das ja auch vorhast.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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Zion
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Beitrag Do., 12.11.2015, 15:22

Wandelröschen hat geschrieben:
Zion hat geschrieben: Sie hat vor dem Beginn der Kurzzeittherapie mich auch schon hin und wieder um Terminverschiebungen gebeten, mal mit, mal ohne Begründung, und ich habe mich immer sehr gerne kooperativ gezeigt, da ich ohnehin fast immer zu Haus bin
Wenn das bislang so komplikationslos möglich war, was sollte sie dann auf einmal für einen Grund haben, dich zu belügen. Auch dann hätte sie ohne Begründung absagen können, sie hat es nicht nötig, sich zu rechtfertigen, warum sie absagt.
Ich weiss es letztlich nicht. Allerdings war die Absage diesmal schon sehr kurzfristig (bisher rief sie 1, 2 Tage vorher an und fragte...). Ich denke, sie dachte „da ist jetzt dieser junge Mann mit der aktuellen, interessanten Problematik..., der braucht einen Termin, ich bin aber ausgebucht, hmm, was mach ich? Ach, ich sag einfach dem … ab, erzähl ihm einen vom Pferd, der glaubt eh alles...., der Depri“. Na ja, so ungefähr vielleicht, vermutlich nicht ganz so zynisch.

Ich halte es aktuell jedenfalls für gut möglich, dass sie sich keine grossen Gedanken gemacht hat, „kleine Notlüge“ halt in ihren Augen. Tatsächlich ist es so, dass ich sehr zu Idealisierungen neige, wenn ich mir noch wenig bekannte Menschen symphatisch finde.
Wandelröschen hat geschrieben:
Zion hat geschrieben: Im Lauf des heutigen Vormittags wuchs ein Misstrauen in mir, ihre Begründung zur Absage heute betreffend. Ich fuhr also am frühen Nachmittag zu ihrer Praxis, …
Dein Mulmiges Gefühl, dein Misstrauen mögen ja irgendwoher kommen/berechtigt sein. Aber anstatt diese Ungewissheit auszuhalten und das im nächsten Gespräch zu thematisieren zeigst du ein schon extrem kontrollierendes Verhalten. Ja, ich empfinde diese Kontrolle als sehr extrem, zumal bislang sie dir ja scheinbar keinen Anlass gegeben hatte, bei den wenigen Terminabsagen zu schwindeln. Und dann fährst du zu ihrer Praxis um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich nicht da ist …
Dann machst du die Beobachtung, dass Licht in der Praxis ist, ihr Auto vor der Tür steht (woher weißt du, welches ihres ist, hast du sie damit schon zufällig kommen oder wegfahren sehen, ist ja durchaus möglich, oder hast du dich früher auch schon auf die „Lauer gelegt“?) Leute ein- und ausgehen. Wir wissen nicht, ob ihre Praxis die einzigen Räumlichkeiten in diesem Gebäude sind oder ob noch andere Parteien in diesem Gebäude untergebracht sind.
Du schließt für dich die Vermutung, dass diese Leute ihre Patienten sind und deine Thera dich also (bewusst) belogen hat. Man kann durchaus auch andere Schlussfolgerungen/Vermutungen aufstellen.
Glaube mir, ich habe mich extrem elend gefühlt, so „auf der Lauer liegend“, als Stalker!
Ich habe das vorher nie getan, allerdings habe ich sie intensiv gegoogelt (ohne grossen Erfolg).

>> extrem kontrollierendes Verhalten <<
Nun ja, ich weiss nicht.... Es gab im Anschluss an das Tel.-Gespräch so ein Bauchgefühl, ein Misstrauen, das in mir anwuchs. Ich habe mit mir gekämpft. Sie hat mir vor einiger Zeit mal im Gespräch geraten, doch eine kleine Notlüge zu verwenden. Ich weiss noch, wie mich das damals irritiert hat (Idealisierung eben, ich hab wirklich ganz naiv geglaubt, sie ziehe so etwas nie in Erwägung).

>> Man kann durchaus auch andere Schlussfolgerungen/Vermutungen aufstellen.<<
Ich wünschte, ich könnte, aber die Fakten sprechen dagegen. Ihr Auto kenne ich, weil sie einmal erwähnte, gerade ein neues gekauft zu haben und ich sie beim nächsten Termin fragte, ob es das sei, was auf dem Hof im Eingangsbereich stehe. Es gibt dort ein paar allgemeine Parkplätze für Mieter. Sie parkt dort häufig (sofern Platz vorhanden, denke ich),- gestern parkte sie übrigens nicht dort, sondern etwas entfernt auf der Strasse (muss aber nichts bedeuten, ist alles ziemlich voll dort).

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Zion
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Beitrag Do., 12.11.2015, 15:33

Wandelröschen hat geschrieben:Zeigst du dieses Kontrollverhalten eigentlich auch anderen Menschen gegenüber? Das ist nämlich in Beziehungen, auch zu Freunden absolut kontraproduktiv/abschreckend. Und du schreibst ja selber, du hast keine Freunde… mag mit so einem Verhalten zusammenhängen…

Glaube ich eigentlich nicht. Meine Frau z.B. trifft sich immer mal wieder abends mit einem alten Freund in der Stadt,- bin nie auf die Idee gekommen, dass der vlt. mehr als nur ein „alter Freund“ sein könnte.
Wandelröschen hat geschrieben:
Zion hat geschrieben: Ich mag diese Frau sehr, habe sie als wirklichen Glücksfall empfunden, zumal sie in etwa mein Alter hat, und ich rede gerne mit ihr (…)
da sie mich in der letzten Stunde (vor 3 Wochen) sanft, aber deutlich drängte, nun mal „in die Gänge zu kommen“ und die oberflächliche Ebene (…) zu verlassen.
also ca. sechs Jahre lang in längeren Zeitintervallen nur ein oberflächliches Geplänkel, kein wirkliches Gehen in die Tiefe/Anpacken von Baustellen. Also doch recht angenehme Gespräche, vor allem, wenn man außer der eigenen Frau sonst niemanden zum Quatschen/Zeitvertreib hat...
Sehr angenehme Gespräche, ja! Ich habe das genossen. Und habe mich gewundert und immer wieder mal gefragt, warum sie das wohl macht, diese netten Plaudereien. Bin für mich zum Ergebnis gekommen, dass sie mich i-wie auflockern wollte, mich aus meiner Isolation ein wenig herausholen wollte. Und denke mir, dass es für sie vlt. auch entspannend und leicht verdientes Geld war. Sie ist Psychiaterin und arbeitet meines Wissens erst seit 2-3 Jahren therapeutisch.
Wandelröschen hat geschrieben:So, und jetzt kommst du an einen Punkt, wo sie dir in den Hintern getreten hat, wo du tatsächlich einmal etwas bei dir anschaust, erkennst, dass da etwas nicht ganz gut läuft, es wird etwas unangenehm, die aufkommenden Gefühle tun dir weh, dir kommen Tränen…
Da sagt jemand in dir: das will ich nicht, das tut weh, ich will wieder den Status Quo davor. Das ist eine böse Frau, die dir diese unangenehmen Gefühle beschert.

Jetzt fährst du zu deiner Thera hin, kontrollierst sie, interpretierst deine Beobachtungen in die Richtung, die dir dienlich sind: Sie hat dich belogen, also den Vertrauensverlust hervorgerufen/verschuldet.
Sie ist nicht mehr vertrauenswürdig, du überlegst Therapieabbruch…
Zion hat geschrieben: kann mir nicht mehr vorstellen, mich ihr zu öffnen, die Therapie weiterzuführen.....
Liegt dann ja an ihr, du bist fein raus aus der Sache.

Ist das vielleicht ein altbewährtes Muster, dich aus unangenehmen Beziehungen/aus schwierigen Situationen zu stehlen? Schon mal darüber nachgedacht?

Da mag einiges dran sein. Interessante Punkte! Gib mir bitte Zeit, die Sache etwas sacken zu lassen.

Habt alle herzlichen Dank für die Mühe, die ihr euch mit euren Ausführungen/Gedanken gemacht habt!
Zuletzt geändert von Zion am Do., 12.11.2015, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.


Jenny Doe
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Beitrag Do., 12.11.2015, 15:38

@ Zion
Ich denke, sie dachte „da ist jetzt dieser junge Mann mit der aktuellen, interessanten Problematik..., der braucht einen Termin, ich bin aber ausgebucht, hmm, was mach ich? Ach, ich sag einfach dem … ab, erzähl ihm einen vom Pferd, der glaubt eh alles...., der Depri“.
Du suchst nach Erklärungsmöglichkeiten, was verständlich ist. Aber mach Dir bewusst, dass es auch ganz anders sein kann und du das Verhalten Deiner Therapeutin falsch interpretierst, Du vielleicht Deine eigenen Ängste und Sorgen in die Situation und in Deine Therapeutin hineininterpretierst.
Was Deiner Erklärung widerspricht ist, dass sie Dir in der Vergangenheit schon mal abgesagt hat, mal mit Erklärung, mal ohne. Sie hätte Dir auch diesmal einfach ohne Erklärung absagen können. Warum sollte sie jetzt plötzlich lügen?
Du wirst nicht umhin kommen mit Deiner Therapeutin zu sprechen. Dann wirst Du erfahren, was der wirkliche Grund für ihre Absage war. Und dann kannst Du Dir Gedanken machen, ob Du mit ihr noch weiter arbeiten kannst.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Zion
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Beitrag Do., 12.11.2015, 17:33

Schneerose hat geschrieben:Hi Zion,

war aus euren vorangegangenen Sitzungen für deine Psychaterin eigentlich erkennbar, dass du hinterher "spionieren" würdest??? also, ich mein das so, konnte sie sich ziemlich sicher sein, dass du schaust, ob es stimmt?

denn was du jetzt beschreibst..mit dem anderen sportlchen ect. Pat. - VIELLEICHT MÖCHTE SIE DIR WAS ZEIGEN...

das du was ändern sollst in deinem Leben, sonst läuft es dir davon.

LG Schneerose
Hallo Schneerose,

hmm, ja, da gab´s grad i.d. letzten Stunde mal die Situation, dass ich glaubte, ihr versichern zu müssen, dass ich mich hüten würde, ihre Grenzen zu überschreiten. So sinngemäss.
(Nochmal: ich mag sie, und zwar in den letzten Std. zunehmend . )

In der vorletzten Stunde stand sie kurz vor Ende neben mir (sie hatte gerade dem nächsten Pat. die Tür geöffnet), blickte aus dem Fenster und sagte leise und gedankenverloren etwas eigenartiges: "Bitte kompromittieren Sie mich nicht".

Ich war irritiert und hab über diese rätselhafte Aussage nachgedacht; als einzige Erklärung fiel mir ein, dass ich sie möglicherweise zu stark angebaggert hätte (ich neige dazu, Frauen, die ich mag, deutlich zu zeigen, dass ich sie mag - die Frauen müssen dabei nicht attraktiv auf mich wirken, sie tut es aber.

In der letzten Stunde hab ich sie jedenfalls darauf angesprochen ("kompromittieren"), sie lachte und gab vor sich nicht erinnern zu können ("Hab ich wirklich...? ... Ist eins meiner Lieblingswörter").

Na ja,... hmm.

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Zion
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Beitrag Do., 12.11.2015, 17:41

Jenny Doe hat geschrieben:Dann wirst Du erfahren, was der wirkliche Grund für ihre Absage war. Und dann kannst Du Dir Gedanken machen, ob Du mit ihr noch weiter arbeiten kannst.
Das wäre sehr schön! Ich fürchte aber, dass ich es eben nicht erfahren werde, weil sie Ausflüchte machen wird und ich zweifeln muss. Und das macht mich wirklich krank.
Aber ok, da muss ich eben erst mal abwarten.

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Zion
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Beitrag Do., 12.11.2015, 17:56

montagne hat geschrieben:@Zion: Vielleicht überlegst du mal und fasst den Mut zu einer richtigen Therapie bei einer Psychologischen Psychotherapeutin, bei der du dann auch regelmäßig Sitzungen hättest, so 1 mal die Woche, alle 2 Wochen 50 Minuten geht auch, wenn dir jede Woche zu viel ist. Dort könnte deine Traurigkeit über gewisse Selbsterkenntnise (Ja! Ich glaube es liegt in der Natur der Sache, dass gewisse Erkenntnisse in Therapie Trauer, Wut, Scham auslösen.) zeitnah und damit besser aufgefangen werden. ............


Am mangelnden Mut liegt´s nicht bei mir, eher an meinem Alter.
Ich war so verdammt froh, dass ich auf diese Psychiaterin gestossen bin, damals.
Ich habe kaum realistische Hoffnung, noch einmal auf eine symphatische PT in meiner Altersklasse zu stossen.
Ausserdem habe ich eine lange Therapie hinter mir, die damals nach der Verrentung zu Ende ging. Die KK hatte schon den 1. Antrag meiner jetzigen PT abgelehnt, da austherapiert. Erst der 2. Anlauf hat jetzt geklappt, da sie nun Kurzzeit-PT nicht mehr begründen muss.

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Schnuckmuck
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Beitrag Do., 12.11.2015, 17:59

Vielleicht hat auch nur einer ihrer Patienten ein Rezept gebraucht und sie haben sich schnell in der Praxis getroffen. Vielleicht hat es auch eines ihrer Kids erwischt und sie hat es kurz allein daheim gelassen um etwas in der Praxis zu erledigen.

Gehe doch ma von etwas gutem aus

Übrigens hatte mein Theramann diese Woche auch Magen Darm

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stern
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Beitrag Do., 12.11.2015, 18:50

Zion hat geschrieben:hmm, ja, da gab´s grad i.d. letzten Stunde mal die Situation, dass ich glaubte, ihr versichern zu müssen, dass ich mich hüten würde, ihre Grenzen zu überschreiten. So sinngemäss.
(Nochmal: ich mag sie, und zwar in den letzten Std. zunehmend . )
Wie kommt sie darauf? Wie hast du sie angebaggert?

Vielleicht steht der Ausfall auch damit in Verbindung, dass eine zu nahe Situation entstanden ist bzw. sie Bedenken hatte, dass du ihr auf die Pelle rücken könntest? Wäre das ein begründete Sorge ihrerseits?

Grundsätzlich ist sie natürlich dafür verantwortlich ihre Grenzen zu schützen, also ein Patient muss diese nicht erschnuppern. Aber natürlich sollten Grenzüberschreitungen nicht bewusst herbeigeführt werden.
In der vorletzten Stunde stand sie kurz vor Ende neben mir (sie hatte gerade dem nächsten Pat. die Tür geöffnet), blickte aus dem Fenster und sagte leise und gedankenverloren etwas eigenartiges: "Bitte kompromittieren Sie mich nicht".
Auch das verstehe ich nicht. Also sprachlich schon, aber den Zusammenhang nicht...denn sowas sagt man ja eigentlich nicht beiläufig, weil man das Wort so schön findet... sondern eher begründet oder sie hat vielleicht irgendwelche Bedenken. Die Begründung mit dem Lieblingswort finde ich seltsam. Auch dass sie nicht weiter darauf eingeht, wie sie das meint. Aber du bist ja selbst irritiert.

Wirst du sie darauf ansprechen, dass du ihr Auto gesehen hast?

Ich denke, es führt kein Weg daran vorbei, die Fronten zu klären, sonst steht das immer zwischen euch.
Liebe Grüße
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 12.11.2015, 20:43

Zion hat geschrieben:
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie die Psycho-Problematik des anderen Mannes einfach interessanter fand und sie wenig Lust hatte, sich schon wieder mit mir „fader Schlaftablette“ abzugeben. Solch einem Wunsch sollte ein Therapeut natürlich nicht nachgeben, aber sie ist offenbar in 1. Linie Psychiaterin.

Diese Vermutung sagt nun sehr viel über deine Denkstrukturen aus, aber ziemlich wenig über sie.


Ich halte es bei so einem Szenario für sehr viel wahrscheinlicher, dass sie die Stunde versehentlich 2 Mal vergeben hatte und nun einer Person absagen musste. Evtl ging es dieser anderen Person zB viel schlechter als dir und der Termin war als Krisenintervention sehr wichtig.

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