Angst vor der Zukunft und dem Alter?

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 18:41

Themis,

das würde ich gerne hinkommen:

Das Leben ist Veränderung. Diese annehmen erleichtert ungemein.

Nur: wie komme ich dahin?
Ich habe nur vor Augen, dass es bergab geht also alles schleichend schlechter wird
und als Supergau ist dann auch noch alles irgendwann mal vorbei.

Ich MUSS es annehmen weil ich gezwungen werde
von der Natur, ich altere, ich sterbe.

Wie also diese Vergänglichkeit annehmen und gut damit leben?

Themis: ich kann das nur ganz schwer in Worte überführen was mein Problem mit dem Wechsel ist.
Ich kanns einfach nicht.
Nur: ich brauche diesen Rhythmus, er beruhigt mich, er zeigt mir alles ok.


LG
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Themis
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Beitrag Do., 05.11.2015, 18:58

**AufdemWeg** hat geschrieben: Ich habe nur vor Augen, dass es bergab geht also alles schleichend schlechter wird
und als Supergau ist dann auch noch alles irgendwann mal vorbei.

Ich MUSS es annehmen weil ich gezwungen werde
von der Natur, ich altere, ich sterbe.

Wie also diese Vergänglichkeit annehmen und gut damit leben?
Ich verstehe, was du meinst. Vielleicht kann dich das ein wenig trösten: Die Vergänglichkeit passiert ja nicht von heute auf morgen, sondern von Tag zu Tag, immerzu. Manches macht sie sichtbar, wie der veränderte Monatszyklus bishin zum gänzlichen Ausbleiben der Periode.

Ich war in der Zeit der hormonellen Umstellung sehr beschäftigt mit dem Ertragen der Hitzewallungen, die mich sehr plagten, oft alle paar Minuten. Das Schöne daran war: Auch andere Frauen in meinem Umfeld litten daran, und das gemeinsame Leiden, das Lachen über Situationen, in denen die Wallungen höchst unpassend waren, das Weitergeben wertvoller Tipps - das alles machte den Prozess so normal und auch ein wenig aufregend, genauso wie das Wachsen in der Kindheit, die Jahre der Pubertät, wie das Eintreten einer Schwangerschaft und die folgenden Veränderungen (bei mir die Gravierendsten übrigens).
Es gehört einfach dazu, und es passiert nichts Schlimmes. Es ist keine Katastrophe, man ist danach nicht alt, man bleibt, wie man ist. Die Regel kommt nicht mehr. Die monatlich besonderen sexullen Gelüste während des Eisprungs allerdings auch nicht.
Nur: ich brauche diesen Rhythmus, er beruhigt mich, er zeigt mir alles ok.
Du hast ihn ja noch, deinen Rhythmus. Du wirst sehen, es ist noch viel Zeit bis dahin. Und wenn es soweit ist, was ja ganz langsam passiert, wird es passen. Hab keine Angst . Du bist eine Frau, und das gehört zum Frausein dazu. (Ich dachte am Anfang des Wechsels immerzu, ich wäre schwanger, weil die Regel ausblieb. Irgendwann kam sie dann doch wieder, und ich kannte mich gar nicht aus. Also kein "Zack und jetzt bist du alt".)

Liebe Grüße, Themis


Widow
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:04

Themis hat geschrieben:Die Vergänglichkeit passiert ja nicht von heute auf morgen, sondern von Tag zu Tag, immerzu. Manches macht sie sichtbar, wie der veränderte Monatszyklus bishin zum gänzlichen Ausbleiben der Periode.
Auch das gilt nicht immer und für alle ...
Bei mir kam das Ende der Menstruation von heute auf morgen: Letzte Regel ganz "regelmäßig" gehabt - und das war's dann.
Der Liebste hat seinen Tod ähnlich "plötzlich" wahrgenommen: Etwa zwei Stunden vorher sagte er: "Jetzt kommt er doch herangekrochen, der Tod", und er klang dabei sehr überrascht.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:11

widow,

vielleicht war das bei dir auch Schmerzbedingt so plötzlich?
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Widow
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:14

@ adw - darüber spekuliere ich nicht. Kann jeder denken, was er will.
Sollte das stimmen, dann heißt aber auch das nicht, dass es nur mir so geht/gegangen ist ...

Ich fand dieses monatliche Rumgeblute übrigens von Beginn an nervig, obwohl ich nur vielleicht drei- oder viermal in meinem Leben Regelschmerzen hatte.
Emotional hat sich mein Menstruationszyklus allerdings nie auf mich (oder meine Mitwelt) ausgewirkt, glücklicherweise; auch nicht sein nunmehriges Ausbleiben.
Zuletzt geändert von Widow am Do., 05.11.2015, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:15

Themis,

was hat sich am Zyklus zuerst verändert?

Für mich ist das so ein richtiger Horrorgedanke.

Das ist echt eine Macke von mir.

So viele Frauen mögen ihre Blutung nicht
und ich habe das Gefühl ich brauche sie
um gut leben zu können.
Mich hat sie noch nie gestört
eben im Gegenteil, ist sie immer für mich das beruhigende Zeichen: alles ok.

Das kann ich niemanden sagen, die zeigen mir alle den Vogel.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:29

widow,

nein, das heisst das ganz bestimmt nicht
nur habe ich das zuvor auch noch nie gehört
und weil du schriebst dass es zusammen fiel.

War ja nur so ein Gedanke.
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Tränen-reich
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:34

Myhre hat geschrieben: Was fühlt ihr,wenn die Anzeichen für die Wechseljahre kommen oder die Zeichen des Alters kommen?
Man merkt,dass einiges unwiederruflich vorbei ist?
Myhre, in mir steigt Aggro, Angst und Wut hoch bei diesem Thread. Das soll allerdings nicht heißen, dass ich diesen Thread ablehne oder sonst was. Es trifft eben "nur" genau auf mein Stress-Thema (außer Thema Wechseljahre - das einzig Gute: die Periode fällt mal weg).
Ist genauso wie das Rentenalter. Einerseits können sich einige auf eine Zeit ohne Arbeit freuen (was ich von vielen immer wieder höre), aber wenn ich darüber so nachdenke, dass ist der letzte Lebensabschnitt. Das wars dann. Und wenn ich dann noch körperlich eingeschränkt bin, dann hab ich natürlich noch voll was davon Was hat diese Freude also für einen Sinn, dass man quasi "zu Hause" nach und nach dahinkrepiert?

Ich "begrabe" mich quasi öfter mal, weil gefühlt mein Leben - für meine Träume - passé ist, definitiv, da gibts kein Vorbeikommen. Darüber trauern? Kann ich nicht. Ich kann nur wüten und das auf Teufel komm raus. Ich sehe mich Tassen gegen Wände werfen, Schränke und Tische demolieren, höre mich schreien, ich bin so außer mir.. Es ist vorbei. Ich hasse mich dafür, wie mein beschi.ssenes Leben bisher gelaufen ist. Ich hasse das Leben, das MIR vorschreiben will, in welchem Alter ich was zu erleben habe. Schicksal, einfach nur Schicksal. Schei.ß Schicksal. Ich fühle mich dem so ausgesetzt. Wofür bin ich eigentlich auf die Welt gekommen? Um das zu nehmen, was ich bekomme anstatt das zu nehmen, wofür ich mich einsetze?
Und die ganze Schei.ße, die ich mal wollte, soll ich ab 40+ noch "toll" finden, soll ich MICH noch toll finden???? Ich finde, es gibt bestimmte Wünsche unterkategorisch hierzu Vorstellungen davon, die sind "nur" in bestimmtem Altersphasen möglich.
Für mich ist es einfach gelaufen, ich finde den Sinn nicht mehr noch was anzustreben, jetzt gehts bergab. Hätt damals viel mehr dafür tun müssen. Vergeigt hab ich das. Ja, vergeigt. Trauern und verzeihen, um zu akzeptieren. Es gibt immer nur eine Chance - ja, ich hab sie alle vergeigt.

Alles in einem: für mich ist Altwerden ne Katastrophe, obwohl ich laut meiner Thera äußerlich deutlich im Vorteil liege. Aber aufm Papier steht mein tatsächliches Alter und nur danach geht es. Punkt.
Ich hab heute ne Todesnachricht einer Kollegin bekommen. Es hat mir wieder vor Augen geführt, dass ich schon morgen weg sein könnte. Und das ist mir nicht immer bewusst. Dann habe ich Angst davor, weil ich in der überübernächsten Generation definitiv sterben werde, wenn mich keiner mehr gekannt hatte. Und das fände ich als Tote schrecklich.
Eigentlich lebe ich nur, um zu sterben, denn mitnehmen werde ich gar nichts, nicht mal Erinnerungen, das bleibt nur den Hinterbliebenen vorbehalten und die "leiden" womöglich. Hab ich jetzt das Thema verfehlt?
Ich weiß noch nicht, ob ich den Thread aushalten kann, obwohl ich ihn gern verfolgen würde wollen...

Sorry für den Ton, der gilt natürlich nur mir!


Widow
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:42

@ adw: Bei meiner Schwester kam - aus eindeutigen Gründen - das Ende des Zyklus auch von heute auf morgen: Als bei ihr der Darmkrebs diagnostiziert wurde und die Bestrahlungen begannen. Sie war da 47 und hatte bis dahin eine ganz regelmäßige Menstruation gehabt.
Kann also viele Gründe geben, dass das ratz fatz geht.

Ich will das, was Du über mich vermutest, gar nicht in Abrede stellen (wie gesagt: Ich finde es absolut passend, dass das Ende meiner "Fruchtbarkeit" ebenso plötzlich kam wie des Liebsten Ende und direkt damit zusammenfiel. Allerdings neige ich nicht groß zum Somatisieren; wenn, dann aber vielleicht "richtig" - könnte ja sein, dass ich jetzt diese seltene Hautkrankheit abgegriffen habe, bei der man inklusive innerer Organe langsam "verknöchert"; abwarten, Tee trinken). Andere Witwer und Witwen sterben wenigstens gleich am plötzlichen Herztod, nennt sich broken heart-Syndrom.
Gibt vieles, was man nicht kennt.
Zuletzt geändert von Widow am Do., 05.11.2015, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:43

@ Tränenreich und es gibt GAR nix mehr wovon du träumst?

LG
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:45

widow,

was hat dich erwischt?
Sklerodermie?

Broken heart kenne ich
da haben die Ärzte mir 2010 bei der Myokarditis einen tollen Vortrag drüber gehalten.
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Widow
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:49

@ adw: Das war die dritte Variante, die der Hautarzt ganz kurz erwähnte, während er auf den anderen beiden länger verweilte: Ein Pilz (auszuschließen, weil keinerlei Schuppenbildung vorhanden) und - am wahrscheinlichsten - Granuloma annulare.
Ich glaube an letzteres (!), jedenfalls solange ich noch mit mir und dem Leben kämpfe. Sollte der Kampf dagegen irgendwann entschieden sein, wäre mir eine Sklerodermie auch wurscht.

Das ist übrigens auch eine "Alterserkrankung", tritt erst so zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf, soweit ich weiß. Womit wir ja wieder beim Thema wären .

(Edit: Falschen Arzt erwischt: Haut-, nicht Haus-, der hätte wohl einen Insektenstich diagnostiziert, der sich auf mir verewigen will .)
Zuletzt geändert von Widow am Do., 05.11.2015, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:52

ich sag doch: es geht nur noch bergab
und nichts kann dagegen wirklich getan werden.

Hau mich: aber ich freue mich zu lesen, wortwörtlich, dass du kämpfst.
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Widow
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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:53

@ adw: Zum bergab Gehen: Ja, aber das passiert biologisch schon ab etwa 20 Lebensjahren.

Zur Sklerodermie: Es gibt eine sehr unwahrscheinliche Vermutung, mehr nicht. Und ich habe beschlossen, an die nicht zu "glauben", sondern die ungefährliche Diagnose für zutreffend zu halten (sollte die tödliche sich wider Erwarten bewahrheiten, wäre es gut, wenn ich mich vorher ohnehin gegen das Leben entschieden hätte; doch dieser Kampf ist noch nicht entschieden).
Wahrscheinlicher wäre - nach meinen viel zu frühen Polypen - ohnehin ein Darmkrebs, denn die Sklerodermie tötet ja recht langsam.
So, nun habe ich mich hier aber genug über ein paar mögliche Todesarten ausgelassen.

Wir leben ja noch alle, mehr oder minder .

Edit: Zu Deiner Frage im Folgeposting: Die muss wohl jeder für sich selbst beantworten; allerdings gilt das bergab Gehen derzeit als biologisch erwiesen. (Meine Antwort lautet: Beides, unterbrochen von knapp 14 anderen Lebensjahren; wird Dich jetzt nicht sonderlich überraschen, denke ich.)

LG
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Zuletzt geändert von Widow am Do., 05.11.2015, 20:03, insgesamt 3-mal geändert.

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Beitrag Do., 05.11.2015, 19:55

kämpfen oder bergab gehen
oder beides?
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