Psychotherapie bei einem Psychiater?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 18:12

Die Beraterin hat mir einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie gegeben - das ist doch aber dann nicht gleichzusetzen mit dem Psychotherapeuten, oder doch?
nein, nicht automatisch, kommt auf dessen Fortbildungen an... auch die Gespräche, die ein Facharzt anbietet, sind nicht automatisch Psychotherapie. Lies dir tatsächlich mal durch, was Psychotherapie bzw. ein Psychotherapeut macht. Diese muss normal erst bei der Kasse beantragt werden und besteht nur aus Gesprächen.
Liebe Grüße
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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 18:18

Also wenn ich das alles richtig verstanden haben sollte ist der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sogesehen "besser", weil er mehrere Abschlüsse/Ausbildungen hat, richtig?
Mein Problem dabei ist aber immernoch, dass es ja dann bei der Krankenkasse gemeldet ist, wenn ich zu so einem Fachmann gehe. Ich frage mich, ob es da dann Nachteile gibt, wenn die Kasse das weiß. Natürlich muss ich es ja nicht tun, aber er wurde mir empfohlen, also denke ich müsste er vielleicht gar nicht so schlecht sein.
Blöd finde ich es nur, dass meine persönlichen Sachverhalte mitgeschrieben werden und ich frage mich wofür .... Und am Ende sagt die Kasse vielleicht irgendwann noch, dass mir vielleicht ein normaler Therapeut nicht reicht und ich bei so einem Experten war, weil ich doch sowas von psychisch krank bin. Dabei fühle ich mich aber nicht so. Sondern ich würde es, wenn dann nur ausprobieren wollen. Und wenn es was für mich ist, würde ich es auch in Anspruch nehmen wollen, aber im Hinterkopf habe ich immer diese Gedanken, dass mich die Kasse als psychisch krank abstempeln könnte .... Und das dann auch letztendlich der Grund für mich wäre, dort eben nicht hinzugehen ....
Ansonsten wollte ich hier nicht, dass ihr euch über mich ärgert ....

Schöne Grüße,
Joelle

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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 18:26

Joelle 1982 hat geschrieben:Also wenn ich das alles richtig verstanden haben sollte ist der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sogesehen "besser", weil er mehrere Abschlüsse/Ausbildungen hat, richtig?
Du sollte es auch schon, ob er dir persönlich gefällt.

Und Achtung: Der Facharzt für Psychotherapie ist eben NICHT automatisch Psychotherapeut. Das hängt davon ab, ob er auch die Psychotherapie-Ausbildung ebenfalls machte. Psychotherapeut ist ein geschützter Begriff. Ein ehemaliger Psychiater, der auch Facharzt für Psychotherapie war, bot nur Medikamente an. Daher frag' ob Gesprächstherapie in Form von zu beantragender Psychotherapie angeboten wird.
Mein Problem dabei ist aber immernoch, dass es ja dann bei der Krankenkasse gemeldet ist, wenn ich zu so einem Fachmann gehe. Ich frage mich, ob es da dann Nachteile gibt, wenn die Kasse das weiß. Natürlich muss ich es ja nicht tun, aber er wurde mir empfohlen, also denke ich müsste er vielleicht gar nicht so schlecht sein.
ja, das kann evtl. Nachteile haben, z.B. evtl. auch beim Abschluss von Versicherungen oder wenn man mal in den Beamtenstatus will, usw. Insofern ist in der Tat eine Beratungsstelle besser.
Blöd finde ich es nur, dass meine persönlichen Sachverhalte mitgeschrieben werden und ich frage mich wofür .... Und am Ende sagt die Kasse vielleicht irgendwann noch, dass mir vielleicht ein normaler Therapeut nicht reicht und ich bei so einem Experten war, weil ich doch sowas von psychisch krank bin.
Dokumentationspflicht gibt es. Bei vielen Störungen ist Behandlungsstandard Psychotherapie und Medikamente, aber man kann sich das aussuchen, was man wählt bzw. auch auf beides verzichten.
Dabei fühle ich mich aber nicht so. Sondern ich würde es, wenn dann nur ausprobieren wollen. Und wenn es was für mich ist, würde ich es auch in Anspruch nehmen wollen, aber im Hinterkopf habe ich immer diese Gedanken, dass mich die Kasse als psychisch krank abstempeln könnte ....
bei einer Psychotherapie erhältst du eine Diagnose...
Zuletzt geändert von stern am Di., 13.10.2015, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
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candle.
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Beitrag Di., 13.10.2015, 18:30

Hallo,

ich fand das früher auch mal verwirrend mit den Qualifikationen. Nun hatte ich bisher auch zwei Psychotherapeuten, die Medizin studiert hatten. Das war beim Psychiater ganz praktisch, weil er Therapie machen konnte, aber auch Medikamente verschreiben konnte.

Aber mal was anderes: Warum hast du denn so Angst wegen der Krankenkasse?

Viele Grüsse!
candle
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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:10

@ Stern
Also ich konnte kurz mit dem Psychiater telefonieren. Das einzige was ich vorab rausbekommen konnte ist, dass er meinte, er arbeitet tiefenspychologisch fundiert - Sagt das was über die Ausbildung aus, oder müsste ich das nochmal genauer erfragen?
Bezieht sich deine Aussage zwecks der Versicherungen und Abschlüsse auf Psychotherapie allgemein oder auf die, die man bei einem Psychiater macht?

@Candle
Weil wie weiter oben auch von Stern ausgeführt ... Vermutlich bekommt man dadurch Probleme wenn man etwas abschließen möchte oder einen neuen Beruf erlernen möchte bzw. ihn dann später ausüben möchte ...

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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:25

Joelle 1982 hat geschrieben:Also ich konnte kurz mit dem Psychiater telefonieren. Das einzige was ich vorab rausbekommen konnte ist, dass er meinte, er arbeitet tiefenspychologisch fundiert - Sagt das was über die Ausbildung aus, oder müsste ich das nochmal genauer erfragen?
Wie gesagt, das klingt nach Richtlinie-Psychotherapie, müsstest du aber erfragen, ob er sog. Richtlinenpsychotherapie anbietet, d.h. Gespräche, die bei der KK zu beantragen sind.
Bezieht sich deine Aussage zwecks der Versicherungen und Abschlüsse auf Psychotherapie allgemein oder auf die, die man bei einem Psychiater macht?
Nun, da müsste man schauen, was die Versicherungen genau erfragen. Wenn psychische Diagnosen bzw. Therapien anzugeben sind, ist das dann natürlich anzugeben. Dann wäre egal, ob PT oder Arzt. Nach Psychotherapie wird idR auch gefragt... und das kann es erheblich erschweren, diese Versicherung zu erhalten bzw. diese gibt es dann evtl. nur mit Ausschlüssen von Leistungen, wenn es mal eine PT gab (manche erfragen nur die letzten 5 Jahre)... ich finde, über solche etwaigen Nachteile wird zu wenig aufgeklärt. Auch wenn jemand in den Beamtenstatus will, kann eine Psychodiagnose eine Hindernis sein, etc.
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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:30

Hi Stern,
ich kann das leider nicht mit dem zitieren ...
Aber sag mal, wenn danach gefragt wird und ich es nicht angebe, dann würde es ja sogesehen nicht rauskommen. Es würde doch nur über die Krankenkasse rauskommen, wenn ein Arbeitgeber dort anfragt oder wie muss ich mir das vorstellen? Hast du da Ahnung?

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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:40

Joelle 1982 hat geschrieben:Aber sag mal, wenn danach gefragt wird und ich es nicht angebe, dann würde es ja sogesehen nicht rauskommen.
Eine Versicherung verlangt aber in aller Regel, dass du die Ärzte von der Schweigepflicht entbindest. Und sie wird dann Informationen einholen... sobald sich dann manches findet, was nicht angeben ist (das ist nicht immer böse Absicht des Patienten, sondern weil man selbst auch nicht immer genau weiß, was übermittelt wurde), so kann das ein Grund sein, die Leistung zu verweigern. Also Verschweigen hilft nichts.
Es würde doch nur über die Krankenkasse rauskommen, wenn ein Arbeitgeber dort anfragt oder wie muss ich mir das vorstellen? Hast du da Ahnung?
Ein Arbeitgeber kann nicht ohne weiteres nachfragen (Schweigepflicht)... bei Einstellungsuntersuchungen (Betriebsarzt), hm, schwerer Frage. Weiß ich nicht so recht. Die Diagnose kann der Arzt nicht weitergegeben (Schweigepflicht), aber wenn eine psychische Diagnose bedeuten würde, dass die Ausübung des Berufs fraglich wäre, kann das wiederum Probleme aufwerfen. Das ist aber nicht generell der Fall, sondern dürfte eher bei speziellen, verantwortungsvolleren Jobs der Fall sein bzw. bei heftigeren Diagnosen. So kann ich mir vorstellen, dass es mit eine Reihe von psychischen Erkrankungen eher nicht möglich ist, Pilot zu werden.
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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:46

Ja dieses Pilot Beispiel ist ein sehr gutes Beispiel. Ich fand das sehr ärgerlich das da plötzlich Sachen in die Öffentlichkeit geraten sind, die sich eigentlich nicht gehörten. Genauso das man dann plötzlich auch die Eltern ins Visir genommen haben, die ja nicht unbedingt etwas damit zutun haben und selber um ihren Sohn getrauert haben. Aber genau aus diesem Grund stelle ich hier die ganzen Fragen, weil ich es damals bei dem Unglück echt ein bisschen fraglich fand, warum das alles in die Öffentlichkeit musste .....

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Joelle 1982
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:48

Aber von dem Flugzeuunglück mal ganz abgesehen, ich frage mich nur, was denn wäre, wenn ich jetzt eine Therapie machen würde und dann vielleicht nächstes Jahr studieren wollen würde .... Würde es trotz Therapie gehen?

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candle.
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Beitrag Di., 13.10.2015, 19:51

Joelle 1982 hat geschrieben: Weil wie weiter oben auch von Stern ausgeführt ... Vermutlich bekommt man dadurch Probleme wenn man etwas abschließen möchte oder einen neuen Beruf erlernen möchte bzw. ihn dann später ausüben möchte ...
Das denke ich nicht, außer du strebst einen bestimmten Status (Beamter) an. Mich hat noch kein Arbeitgeber nach psychischen Problemen gefragt. Und diese Frage muß man wohl auch nicht beantworten. Betriebsärzte? Hm, bisher haben die nur auf körperliche Zustände geachtet.

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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 20:18

Joelle 1982 hat geschrieben:Ja dieses Pilot Beispiel ist ein sehr gutes Beispiel. Ich fand das sehr ärgerlich das da plötzlich Sachen in die Öffentlichkeit geraten sind, die sich eigentlich nicht gehörten.
Das hat nichts mit der Tatsache zu tun, dass Andreas L. Pilot war, sondern bei bestimmten Dingen (wie z.B. auch polizeilichen Ermittlungen, etc.), gilt die Schweigepflicht nicht unbegrenzt... weites Feld.

Ob eine psychische Diagnose beruflich relevant ist, also die Berufstätigkeit von vorneherein beschränken bzw. verunmöglichen würde, ist immer in Relation zum ausgeübten Beruf zu sehen. Z.B. Akuter Alkoholismus beim Berufskraftfahrer wäre vermutlich auch eher hinderlich.
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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 20:21

Na ja, es fragt nicht immer der Arbeitgeber selbst, aber evtl. gibt es Einstellungsuntersuchungen... soweit tatigkeitsrelevant kann ein Arbeitgeber auch nach Erkrankungen fragen, soweit ich weiß. Was zulässig ist, ist aber in Relation zur Tätigkeit zur sehen. Hängt also vom konkreten Beruf ab... nutzt also nichts, wenn jemand sagt, danach wurde ich noch nie gefragt.
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Mia Wallace
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Beitrag Di., 13.10.2015, 21:05

Stern, nun muss ich Dich heute zum zweiten mal furchtbar kränken, indem ich Dir widerspreche
aber das hier
stern hat geschrieben:
Und Achtung: Der Facharzt für Psychotherapie ist eben NICHT automatisch Psychotherapeut. Das hängt davon ab, ob er auch die Psychotherapie-Ausbildung ebenfalls machte
ist grober Unfug.

Voraussetzung zur Erlangung dieses Facharztes ist unter anderem eine.....
Psychotherapie-Ausbildung. (bei Bedarf googlebar)
Wenn ein Facharzt für Psychotherapie (also ich vermute mal, Du meinst psychotherapeutische Medizin) vor allem eines ist dann: ein Psychotherapeut

Vielleicht wollte dieser Facharzt speziell Dich ganz einfach abwimmeln.
Oder er fand in Deinem Fall Medikamente sinnvoller als Gespräche.
(Als Arzt darf er nämlich -anders als ein Psychologe- Medikamente anbieten/verschreiben, ganz egal, was er sonst noch so anbietet)

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stern
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Beitrag Di., 13.10.2015, 21:10

Joelle 1982 hat geschrieben:Aber von dem Flugzeuunglück mal ganz abgesehen, ich frage mich nur, was denn wäre, wenn ich jetzt eine Therapie machen würde und dann vielleicht nächstes Jahr studieren wollen würde .... Würde es trotz Therapie gehen?
Für das Studium ist das normal nicht relevant. Wenn jemand allerdings ein Urlaubssemester braucht oder Prüfungen nicht möglich sind, ist evtl. ein Attest sinnvoll.
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