Soziale Kompetenz
Hallo Harmonia,
mich wundert ein wenig, dass Dich das so trifft bzw. ich frage mich, ob Dich eigentlich der Umstand, dass er im Widerruf dahingehend argumentiert so trifft oder der Umstand, dass er bisher nicht mit Dir darüber gesprochen hat?
Du scheinst ja selbst Handlungsbedarf zu sehen. Aber Du scheinst den Handlungsbedarf auch zu "verschieben", nach außen. Vielleicht wollte Dein Therapeut einfach erreichen, dass Du selbst darauf kommst, was schief läuft? Ich sehe es auch so, dass soziale Kompetenz viel damit zu tun hat ehrlich und bedürfnisorientiert, aber auch emphatisch und den anderen berücksichtigend (Erwartungsfrei) zu kommunizieren. Was bedeutet der Begriff "soziale Kompetenz" bzw. "mangelnde soziale Kompetenz" denn für Dich? Vielleicht lässt sich ja da die Antwort finden?
Lieben Gruss,
mio
mich wundert ein wenig, dass Dich das so trifft bzw. ich frage mich, ob Dich eigentlich der Umstand, dass er im Widerruf dahingehend argumentiert so trifft oder der Umstand, dass er bisher nicht mit Dir darüber gesprochen hat?
Du scheinst ja selbst Handlungsbedarf zu sehen. Aber Du scheinst den Handlungsbedarf auch zu "verschieben", nach außen. Vielleicht wollte Dein Therapeut einfach erreichen, dass Du selbst darauf kommst, was schief läuft? Ich sehe es auch so, dass soziale Kompetenz viel damit zu tun hat ehrlich und bedürfnisorientiert, aber auch emphatisch und den anderen berücksichtigend (Erwartungsfrei) zu kommunizieren. Was bedeutet der Begriff "soziale Kompetenz" bzw. "mangelnde soziale Kompetenz" denn für Dich? Vielleicht lässt sich ja da die Antwort finden?
Lieben Gruss,
mio
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Hallo ihr,
stimmt, ich habe dem Thread das Thema Soziale Kompetenz gegeben, wobei es gerade tatsächlich um den Frust über meinen Therapeuten geht...
Was soziale Kompetenz anbelangt kann es sein, dass ich dies vielleicht missinterpretiere, es allerdings auch eine Vielzahl an Erläuterungen im Netz gibt. Wenn es bedeutet, dass man bei entsprechender sozialer Kompetenz seine Bedürfnisse beim Gegenüber angemessen durchsetzen kann, ja dann muss ich gestehen, dass mir dies tatsächlich schwer fällt, mir dies von einem Gegenüber auch schwer gemacht wird, da ich auf Menschen zu stoßen scheine, die sich nicht für meine Bedürfnisse interessieren, selbst wenn ich sie versuche durchzusetzen. Somit gab es in meinen Beziehungen auch immer viel Frust, sodass ich mich nach und nach aus diesen Kontakten verabschiedet habe. Ich bin in den meisten Kontakten eigentlich immer eher entgegenkommend, bin bereit etwas zu geben und war dann immer verwundert, dass nie etwas zurückkommt, weil es für mich sozusagen zur guten Erziehung gehört, dass es ein Gleichgewicht in Beziehungen geben sollte. Infolge kommt dann natürlich das Gefühl auf, dass man ausgenutzt wird und weil man es vermutlich mit sich machen lässt, wird man noch mehr ausgenutzt. Eine "Freundin" beispielsweise hatte mich mal gefragt, ob ich ihr bei ihrem Hausbau helfen würde bzw. ging es um den Garten. Sie sagt und behauptet immer gerne, dass sie viele Freunde hätte, aber ich war die einzige Freundin, die ihr bei diesen schweren Arbeiten half. Für mich ist es kein Problem so etwas zu tun, es wird dann zum Problem, wenn ich merke dass ich alleine für solche Zwecke eingespannt werde und ansonsten scheinbar keinen Wert zu haben scheine. Als ihr Bruder plötzlich starb, war ich beispielsweise überhaupt nicht Ansprechpartner, obwohl ich meine Hilfe mehrfach angeboten hatte. Ich verstehe die Menschen nicht, ich verstehe nicht, wie man Menschen so zu seinem Zweck gebrauchen kann.
stimmt, ich habe dem Thread das Thema Soziale Kompetenz gegeben, wobei es gerade tatsächlich um den Frust über meinen Therapeuten geht...
Was soziale Kompetenz anbelangt kann es sein, dass ich dies vielleicht missinterpretiere, es allerdings auch eine Vielzahl an Erläuterungen im Netz gibt. Wenn es bedeutet, dass man bei entsprechender sozialer Kompetenz seine Bedürfnisse beim Gegenüber angemessen durchsetzen kann, ja dann muss ich gestehen, dass mir dies tatsächlich schwer fällt, mir dies von einem Gegenüber auch schwer gemacht wird, da ich auf Menschen zu stoßen scheine, die sich nicht für meine Bedürfnisse interessieren, selbst wenn ich sie versuche durchzusetzen. Somit gab es in meinen Beziehungen auch immer viel Frust, sodass ich mich nach und nach aus diesen Kontakten verabschiedet habe. Ich bin in den meisten Kontakten eigentlich immer eher entgegenkommend, bin bereit etwas zu geben und war dann immer verwundert, dass nie etwas zurückkommt, weil es für mich sozusagen zur guten Erziehung gehört, dass es ein Gleichgewicht in Beziehungen geben sollte. Infolge kommt dann natürlich das Gefühl auf, dass man ausgenutzt wird und weil man es vermutlich mit sich machen lässt, wird man noch mehr ausgenutzt. Eine "Freundin" beispielsweise hatte mich mal gefragt, ob ich ihr bei ihrem Hausbau helfen würde bzw. ging es um den Garten. Sie sagt und behauptet immer gerne, dass sie viele Freunde hätte, aber ich war die einzige Freundin, die ihr bei diesen schweren Arbeiten half. Für mich ist es kein Problem so etwas zu tun, es wird dann zum Problem, wenn ich merke dass ich alleine für solche Zwecke eingespannt werde und ansonsten scheinbar keinen Wert zu haben scheine. Als ihr Bruder plötzlich starb, war ich beispielsweise überhaupt nicht Ansprechpartner, obwohl ich meine Hilfe mehrfach angeboten hatte. Ich verstehe die Menschen nicht, ich verstehe nicht, wie man Menschen so zu seinem Zweck gebrauchen kann.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Ich habe den Begriff mangelnde soziale Kompetenz vermutlich auch erst mal so interpretiert, dass man ein soziales Ungeheuer sein müsse, welches man auf die Menschheit nicht loslassen kann etwas überspitzt formuliert. So langsam dämmert es mir, dass es vermutlich tatsächlich um meine Bedürfnisse gehen könnte. Dennoch ärgert es mich, dass er sowas in der Sitzung nicht ansprechen würde, würde es ihm auffallen, das war es vermutlich, was mich so geärgert hat. Ich habe ihm geschrieben, dass wenn er es nicht tut, wer dann?
Es ist einfach auch ärgerlich, dass es in den inzwischen über 60h noch kein soziales Kompetenztraining gab, zumindest nicht, dass ich wüsste. Es gab ganz selten mal Hinweise, wie ich mich hätte anders verhalten können.
Es ist einfach auch ärgerlich, dass es in den inzwischen über 60h noch kein soziales Kompetenztraining gab, zumindest nicht, dass ich wüsste. Es gab ganz selten mal Hinweise, wie ich mich hätte anders verhalten können.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Hallo Harmonia,Harmonia hat geschrieben:Als ihr Bruder plötzlich starb, war ich beispielsweise überhaupt nicht Ansprechpartner, obwohl ich meine Hilfe mehrfach angeboten hatte. Ich verstehe die Menschen nicht, ich verstehe nicht, wie man Menschen so zu seinem Zweck gebrauchen kann.
nicht dass ich selber behaupten würde, Mensch, andere Menschen, aber auch mich selbst, „zu verstehen“, schon gar nicht immer, schon gar in Bezug auf das, was du grad schreibst, was dir Probleme bereitet.
Weiß nicht, ob ich es richtig rüber bringen kann. Mir scheint dein Abstand zwischen dir und den anderen zu weit gedacht. Ich les da eine Kluft, einen Abstand raus, den ich so nicht empfinde, kenne.
Klar, wenn mich jemand braucht, gebrauchen kann, ich helfen kann und dies auch tue, dann lässt sich das so denken, dass der andere mich gebraucht, im Sinne von, mich für seine Zwecke, Ziele, Bedürfnisse einspannt, ich also quasi sein Werkzeug bin, werde. Nur, ich mach das selber ganz überwiegend nur mit, wenn ich auch selber „Werkzeug“ sein will. Das wiederum befriedigt durchaus meine Bedürfnisse, auch meine.
Gibt mir für mich Bestätigung, ich werde gebraucht, kann mich nützlich machen, meist auch, dass ich darüber Anerkennung bekomme, auch dass ich „dazu gehöre“, mich solchen Menschen verbunden, nah, näher fühlen kann. Über den „Output“ kriege ich also durchaus, anders als ein reines Werkzeugobjekt, auch Input.
Ich behaupte mal, ohne solch „Gegenleistung“ würde ich nicht oder viel seltener helfen.
Und das was du im Zitat ansprichst?
Klar, kenne ich auch. Helfen wollen, aber nicht dürfen, weil der andere einen nicht lässt.
Nur, da passen in dieser Situation dann „schlicht“ die Bedürfnisse der Beteiligten nicht zusammen. Dein „gebraucht werden wollen“ nicht zur Hilfsbedürftigkeit. Eher selten bei mir, aber klar kann das auch mal weh tun.
Nur das seh ich dann eher (auch) als „mein Problem“, meist jedenfalls. Ich hab dann halt selber zuviel Bedarf, dem anderen helfen zu wollen. Diverse mögliche Gründe. Die ich mir gar nicht immer bewusst mache. Die aber bei mir im Hintergrund eine Rolle dabei spielen, selber nur selten, nur in (erträglichen) Maßen, ärgerlich, enttäuscht zu sein, wenn ich mal außen vor bleibe.
Ich nehm mal an, auch das etwas, was zum Gebiet „sozialer Kompetenz“ gehört.
Was sich wie auch immer erkennen, üben lässt, wohl am besten im Austausch mit anderen, um so was als geben UND nehmen zu begreifen, zu leben. Oder auch nur, um selber mitzukriegen, dass andere auch mal enttäuscht von einem selber sind, weil man selbst auch mal so Hilfe nachfragt, dass jemand anderes sich zurück gesetzt fühlt. Ich darf das auch (für mich, vor meinen Augen). Passt halt bei weitem nicht immer so, dass ich nicht auch mal die Bedürfnisse anderer nicht ganz „befriedige“.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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Harmonia hat geschrieben:Wenn es bedeutet, dass man bei entsprechender sozialer Kompetenz seine Bedürfnisse beim Gegenüber angemessen durchsetzen kann, ja dann muss ich gestehen, dass mir dies tatsächlich schwer fällt, mir dies von einem Gegenüber auch schwer gemacht wird, da ich auf Menschen zu stoßen scheine, die sich nicht für meine Bedürfnisse interessieren, selbst wenn ich sie versuche durchzusetzen. Somit gab es in meinen Beziehungen auch immer viel Frust, sodass ich mich nach und nach aus diesen Kontakten verabschiedet habe. .
Aber dich von Menschen zu distanzieren, wo du einseitig gibst und nichts zurückkommt, das ist doch soziale Kompetenz.
Es gibt eine Menge Leute, die sich aus sowas nicht lösen können und daran leiden wie die Hunde. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass man mit Forderungen bei solchen Leuten irgendwie weiterkommt. Da hast du dir einfach die falschen Leute als Freunde ausgesucht.
jepp müki, so wird natürlich auch ein Schuh draus.münchnerkindl hat geschrieben:Aber dich von Menschen zu distanzieren, wo du einseitig gibst und nichts zurückkommt, das ist doch soziale Kompetenz.
Esel zuerst, aus meiner Erfahrung oft nicht so einfach, die Lage selber zutreffend zu beurteilen.
Passend oder nicht. Erinnert mich an meine ersten WG Erfahrungen. Drei junge Männer, Anfang zwanzig, zwei das erste Mal fern von Mutti, die versuchten, gemeinsam einen Haushalt zu führen.
Ergebnis zwischenzeitlich recht unsauber, u.a. viel schmutziges, kaum sauberes Geschirr vorhanden. Schlicht weil drei Egos jeweils den anderen zweien die Verantwortung für das fehlende saubere Geschirr gaben.
Hat bei mir eine ganze Weile gedauert, wenigstens halbwegs den eigenen „Dreckanteil“ auch selbst zu realisieren, anzunehmen.
Perfekt darin, immer meinen Anteil auch zu sehen, sehen zu können, bin ich bis heute nicht. Aber mindestens bei so was hab ich mich, denke ich, gebessert.
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
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Also ich denke, dass ich im zwischenmenschlichen Kontakt viel Wert auf Gegenseitigkeit lege. D.h. wenn ich mich in einer Partnerschaft oder Freundschaft emotional öffne, sollte auch die Gegenseite bereit sein sich zu öffnen. Mir ist schon klar, dass ich das nicht als Bedingung stellen kann, wer sich nicht öffnen möchte, den kann ich dazu nicht zwingen. Dennoch zählt dies für mich zu einer gesunden Beziehungskultur, alle anderen sind dann tatsächlich falsch gewählte Freunde.
Wenn ich also einer Freundin beim Hausbau etc. helfe, ist dies für mich völlig ok, es befriedigt aber nicht mein Bedürfnis, ich tue das, weil ich denke, dass man so etwas unter Freunden macht, auch wenn es für mich primär keinen Spaß bedeutet, und ich mir etwas Schöneres vorstellen könnte. Umso verwunderlicher ist es dann doch, dass von den so vielen Freundinnen nur eine einzige erschien.
Wenn diese Freundin Familie hat, bin ich auch bereit mich eher nach ihrem Zeitplan zu richten, wenn mir dies möglich ist. Wenn ich es dann aber ausschließlich bin, die sich im Kontakt öffnet, die Gegenseite sich sogar darüber freut und das noch so sagt, sich selbst aber weder öffnet, noch bereit ist sich und anderen einen Fehler einzugestehen, noch bereit ist auf eigene Vorschläge einer Freizeitgestaltung einzugehen, sondern man selbst sich ausschließlich nach ihren Wünschen richtet, d.h. sich bei ihr zum Kaffeetrinken trifft, dann muss ich sagen, dass hier etwas schief läuft. Dann ist es so gelaufen, dass sie für sich zwar alle Bedürfnisse erfüllt bekam, sie aber nie auf den Anderen eingegangen ist und offensichtlich auch nicht bereit ist dies zu tun.
Wenn ich also einer Freundin beim Hausbau etc. helfe, ist dies für mich völlig ok, es befriedigt aber nicht mein Bedürfnis, ich tue das, weil ich denke, dass man so etwas unter Freunden macht, auch wenn es für mich primär keinen Spaß bedeutet, und ich mir etwas Schöneres vorstellen könnte. Umso verwunderlicher ist es dann doch, dass von den so vielen Freundinnen nur eine einzige erschien.
Wenn diese Freundin Familie hat, bin ich auch bereit mich eher nach ihrem Zeitplan zu richten, wenn mir dies möglich ist. Wenn ich es dann aber ausschließlich bin, die sich im Kontakt öffnet, die Gegenseite sich sogar darüber freut und das noch so sagt, sich selbst aber weder öffnet, noch bereit ist sich und anderen einen Fehler einzugestehen, noch bereit ist auf eigene Vorschläge einer Freizeitgestaltung einzugehen, sondern man selbst sich ausschließlich nach ihren Wünschen richtet, d.h. sich bei ihr zum Kaffeetrinken trifft, dann muss ich sagen, dass hier etwas schief läuft. Dann ist es so gelaufen, dass sie für sich zwar alle Bedürfnisse erfüllt bekam, sie aber nie auf den Anderen eingegangen ist und offensichtlich auch nicht bereit ist dies zu tun.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Ja, vielleicht sind es somit die ersten Schritte raus aus einem krankhaften Beziehungsverhalten.münchnerkindl hat geschrieben: Aber dich von Menschen zu distanzieren, wo du einseitig gibst und nichts zurückkommt, das ist doch soziale Kompetenz.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Hallo Hawi,hawi hat geschrieben: nicht dass ich selber behaupten würde, Mensch, andere Menschen, aber auch mich selbst, „zu verstehen“, schon gar nicht immer, schon gar in Bezug auf das, was du grad schreibst, was dir Probleme bereitet.
Weiß nicht, ob ich es richtig rüber bringen kann. Mir scheint dein Abstand zwischen dir und den anderen zu weit gedacht. Ich les da eine Kluft, einen Abstand raus, den ich so nicht empfinde, kenne.
Klar, wenn mich jemand braucht, gebrauchen kann, ich helfen kann und dies auch tue, dann lässt sich das so denken, dass der andere mich gebraucht, im Sinne von, mich für seine Zwecke, Ziele, Bedürfnisse einspannt, ich also quasi sein Werkzeug bin, werde. Nur, ich mach das selber ganz überwiegend nur mit, wenn ich auch selber „Werkzeug“ sein will. Das wiederum befriedigt durchaus meine Bedürfnisse, auch meine.
Gibt mir für mich Bestätigung, ich werde gebraucht, kann mich nützlich machen, meist auch, dass ich darüber Anerkennung bekomme, auch dass ich „dazu gehöre“, mich solchen Menschen verbunden, nah, näher fühlen kann. Über den „Output“ kriege ich also durchaus, anders als ein reines Werkzeugobjekt, auch Input.
Ich behaupte mal, ohne solch „Gegenleistung“ würde ich nicht oder viel seltener helfen.
Und das was du im Zitat ansprichst?
Klar, kenne ich auch. Helfen wollen, aber nicht dürfen, weil der andere einen nicht lässt.
Nur, da passen in dieser Situation dann „schlicht“ die Bedürfnisse der Beteiligten nicht zusammen. Dein „gebraucht werden wollen“ nicht zur Hilfsbedürftigkeit. Eher selten bei mir, aber klar kann das auch mal weh tun.
Nur das seh ich dann eher (auch) als „mein Problem“, meist jedenfalls. Ich hab dann halt selber zuviel Bedarf, dem anderen helfen zu wollen. Diverse mögliche Gründe. Die ich mir gar nicht immer bewusst mache. Die aber bei mir im Hintergrund eine Rolle dabei spielen, selber nur selten, nur in (erträglichen) Maßen, ärgerlich, enttäuscht zu sein, wenn ich mal außen vor bleibe.
Ich nehm mal an, auch das etwas, was zum Gebiet „sozialer Kompetenz“ gehört.
Was sich wie auch immer erkennen, üben lässt, wohl am besten im Austausch mit anderen, um so was als geben UND nehmen zu begreifen, zu leben. Oder auch nur, um selber mitzukriegen, dass andere auch mal enttäuscht von einem selber sind, weil man selbst auch mal so Hilfe nachfragt, dass jemand anderes sich zurück gesetzt fühlt. Ich darf das auch (für mich, vor meinen Augen). Passt halt bei weitem nicht immer so, dass ich nicht auch mal die Bedürfnisse anderer nicht ganz „befriedige“.
LG hawi
was ich damit ausdrücken wollte ist, dass man sozusagen als Werkzeug gut genug ist, also eben bei Garten und Hausarbeiten, aber als Mensch eben nicht gefragt ist mit seinen Qualitäten. Ich habe das ganz persönlich eine Theorie in diesem spezifischen Kontakt, etwas, was eben etwas mit Schwächen zeigen zu tun hat etc. Dass der andere nicht zeigen kann, dass er im Grunden genommen auch hilfsbedürftig ist. Wir Menschen sind alle mehr oder weniger hilfsbedürftig und aufeinander angewiesen, aber nicht nur in physischer Hinsicht, sondern eben oder gerade auch in emotionaler Hinsicht. Das ist es, was mich von einem Unimog oder einer Gartenschaufel etc. unterscheidet. Und es verletzt und, wenn man feststellt, dass man eben nur zu einem einzigen Zweck gebraucht wird. Ich dränge niemanden meine Hilfe auf, aber es war in diesem Kontakt nach vielen vorausgegangenen Warnschüssen der letzte große Warnschuss, der mir gezeigt hat, dass ich im Leben dieses Menschen keine Rolle spiele.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Harmonia, die anderen sahen das womöglich genau wie du, nur dass bei ihnen dann genau deshalb ihr eigenes Bedürfnis, bzw. ihr fehlendes Hilfsbedürfnis dazu führte, dass sie halt nicht kamen, um zu helfen.Harmonia hat geschrieben:Wenn ich also einer Freundin beim Hausbau etc. helfe, ist dies für mich völlig ok, es befriedigt aber nicht mein Bedürfnis, ich tue das, weil ich denke, dass man so etwas unter Freunden macht, auch wenn es für mich primär keinen Spaß bedeutet, und ich mir etwas Schöneres vorstellen könnte. Umso verwunderlicher ist es dann doch, dass von den so vielen Freundinnen nur eine einzige erschien.
In dem Beispiel hast du also im Gegensatz zu anderen geholfen, obwohl du es im Grunde nicht wirklich wolltest.
Es war für dich so was wie eine Pflicht, etwas, das Freunde nun mal aus Anstand zu tun haben.
Was ich dann aber so ohne weiteres nicht verstehe, nicht nachvollziehen kann, das ist dein umgekehrter „Ärger“.Noch mal das Zitat:
Hast du da auch „nur“ der Freundschaftspflicht, dem Anstand genügt, als du Hilfe angeboten hast?Als ihr Bruder plötzlich starb, war ich beispielsweise überhaupt nicht Ansprechpartner, obwohl ich meine Hilfe mehrfach angeboten hatte. Ich verstehe die Menschen nicht, ich verstehe nicht, wie man Menschen so zu seinem Zweck gebrauchen kann.
Oder war es da anders. Klingt mir jedenfalls auch nicht vergnüglich, in so einem Fall zu helfen.
Da hat deine Freundin dich dann nicht helfen lassen. Was dir aber nicht gefiel.
Warum eigentlich, wenn es doch ohnehin nur eine Pflicht für dich gewesen wäre, etwas völlig selbstlos uneigennütziges?
LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell
Grundsätzlich ist es doch bei vielen Dingen so, dass wir sie tun müssen, so ist das Leben. Wir können unmöglich an allem Spaß haben. Wenn ich bereit bin einer Freundin zu helfen, ob beim Haus oder in einer privaten Krise mache ich dies, aber nicht aus einem Lustgefühl heraus bzw. es so unglaublich viel Freude bereitet, aber ich mache es dennoch gewissermaßen gerne, weil es sich um einen Menschen handelt, der mir wichtig ist. Wenn du mich jetzt fragen würdest, was ich wirklich gerne tue, dann wären dies wahrscheinlich folgende Dinge: in Urlaub fahren und dabei Neues erkunden, das Meer, ein Spieleabend mit guten Freunden, tiefsinnige Gespräche, aber auch herumalbern, ein guter Kinofilm, ein Spaziergang in schöner Landschaft, herumexperimentieren in verschiedener Hinsicht, Musik hören, , wie z.B. In den Kletterwald gehen etc., meinen Gedanken nachhängen, Unkraut zupfen
Es ist für jeden Menschen wichtig zu wissen, dass er für andere Menschen eine Bedeutung hat und das nicht auschließlich im Sinne von "ich brauche jemanden für die Gartenarbeit". Wir sind Human beings mit Herz und Verstand ausgestattet.
Es ist für jeden Menschen wichtig zu wissen, dass er für andere Menschen eine Bedeutung hat und das nicht auschließlich im Sinne von "ich brauche jemanden für die Gartenarbeit". Wir sind Human beings mit Herz und Verstand ausgestattet.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Ich vermute übrigens, dass sie ansonsten keine ihrer Freundinnen gefragt hat, es waren im Grunde genommen die Kumpels ihres Freundes da.
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Hallo Harmonia,
Du beschäftigst Dich in einem hohen Maße (gedanklich) mit dem Verhalten anderer. Sowas bringt nur dann was, so Du darüber etwas über Dich erkennen kannst. Also zB. feststellen, wann es Dir schwer fällt zu jemandem NEIN zu sagen und wann eher nicht. Dann kannst Du Deinen eigenen Mustern und Motiven auf die Spur kommen im Kontakt. Wenn Du Dich allerdings nur mit dem "Fehlverhalten" des anderen beschäftigst, dann bringt Dir das gar nichts, es sei denn Du ziehst Konsequenzen und änderst Dein eigenes Verhalten. Freunde haben keine "Bringschuld", Du hast die "Holschuld".
Meint, wenn Du merkst, dass Du in einer Freundschaft partout nicht das findest, was Du dort suchst, dann ist es die falsche Freundschaft für Dich. Dann brauchst Du andere Freunde. Eine Falle hierbei könnte allerdings sein, dass Du einfach eine zu hohe Erwartungshaltung an Freundschaften hast und deshalb immer wieder enttäuscht bist, das kannst Du nur für Dich selbst prüfen. Für mich liest es sich ein wenig so. Ich denke mal es ist normal, dass man unterschiedlichste Freundschaften pflegt die einem alle was unterschiedliches geben können. In der einen Freundschaft geht es vielleicht eher um gegenseitige praktische Hilfe, in der anderen eher um emotionale Unterstützung, wieder in einer anderen um ein gemeinsames Hobby/Interesse etc. pp.. nicht "streng getrennt" sondern eher in Bezug auf den Schwerpunkt. Menschen sind ja unterschiedlich und deshalb haben sie auch unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche, da besteht die "soziale Kompetenz" dann darin, diese Unterschiede zu akzeptieren. Entscheidend finde ich allerdings, dass eine gewisse Ausgewogenheit besteht und für diese gesorgt sein sollte und das jeder die Verantwortung für sich selbst und sein Verhalten übernimmt.
Wenn Du zB. selbst nur wenig Bedürfnisse äußerst, kann der andere ja nicht wissen, dass Du dieses Bedürfnis hast. Und wenn Du nicht nein sagst, so Du etwas nicht möchtest, dann nutzt nicht der andere Dich aus, sondern Du "belügst" den anderen indem Du so tust, als ob Du etwas gerne und freiwillig machst, dies aber eher aus einer Art "Pflichtgefühl" heraus tust. Dass das dann bei Dir zu einer Frustration führt ist klar. Und auch, dass Dir sowas dann immer wieder passiert.
Inwieweit das bei Dir zutrifft kannst nur Du für Dich beantworten und es ist sicher auch ein gutes Thema für die Therapie, da mal gemeinsam mit Deinem Therapeuten drauf zu schauen. Dass dieser das bisher so nicht mit Dir gemacht hat mag daran liegen, dass andere Themen mehr im Vordergrund standen die "dringlicher" schienen. So liest sich das zumindest für mich. Es kann auch sein, dass er Dich gerade nicht kränken wollte, da er ahnte, dass Du gekränkt reagieren würdest und er die therapeutische Beziehung nicht belasten wollte. Ich wünsche Dir, dass ihr das im Gespräch klären könnt und Du damit ein Stück für Dich weiter kommen kannst.
Lieben Gruss,
mio
Du beschäftigst Dich in einem hohen Maße (gedanklich) mit dem Verhalten anderer. Sowas bringt nur dann was, so Du darüber etwas über Dich erkennen kannst. Also zB. feststellen, wann es Dir schwer fällt zu jemandem NEIN zu sagen und wann eher nicht. Dann kannst Du Deinen eigenen Mustern und Motiven auf die Spur kommen im Kontakt. Wenn Du Dich allerdings nur mit dem "Fehlverhalten" des anderen beschäftigst, dann bringt Dir das gar nichts, es sei denn Du ziehst Konsequenzen und änderst Dein eigenes Verhalten. Freunde haben keine "Bringschuld", Du hast die "Holschuld".
Meint, wenn Du merkst, dass Du in einer Freundschaft partout nicht das findest, was Du dort suchst, dann ist es die falsche Freundschaft für Dich. Dann brauchst Du andere Freunde. Eine Falle hierbei könnte allerdings sein, dass Du einfach eine zu hohe Erwartungshaltung an Freundschaften hast und deshalb immer wieder enttäuscht bist, das kannst Du nur für Dich selbst prüfen. Für mich liest es sich ein wenig so. Ich denke mal es ist normal, dass man unterschiedlichste Freundschaften pflegt die einem alle was unterschiedliches geben können. In der einen Freundschaft geht es vielleicht eher um gegenseitige praktische Hilfe, in der anderen eher um emotionale Unterstützung, wieder in einer anderen um ein gemeinsames Hobby/Interesse etc. pp.. nicht "streng getrennt" sondern eher in Bezug auf den Schwerpunkt. Menschen sind ja unterschiedlich und deshalb haben sie auch unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche, da besteht die "soziale Kompetenz" dann darin, diese Unterschiede zu akzeptieren. Entscheidend finde ich allerdings, dass eine gewisse Ausgewogenheit besteht und für diese gesorgt sein sollte und das jeder die Verantwortung für sich selbst und sein Verhalten übernimmt.
Wenn Du zB. selbst nur wenig Bedürfnisse äußerst, kann der andere ja nicht wissen, dass Du dieses Bedürfnis hast. Und wenn Du nicht nein sagst, so Du etwas nicht möchtest, dann nutzt nicht der andere Dich aus, sondern Du "belügst" den anderen indem Du so tust, als ob Du etwas gerne und freiwillig machst, dies aber eher aus einer Art "Pflichtgefühl" heraus tust. Dass das dann bei Dir zu einer Frustration führt ist klar. Und auch, dass Dir sowas dann immer wieder passiert.
Inwieweit das bei Dir zutrifft kannst nur Du für Dich beantworten und es ist sicher auch ein gutes Thema für die Therapie, da mal gemeinsam mit Deinem Therapeuten drauf zu schauen. Dass dieser das bisher so nicht mit Dir gemacht hat mag daran liegen, dass andere Themen mehr im Vordergrund standen die "dringlicher" schienen. So liest sich das zumindest für mich. Es kann auch sein, dass er Dich gerade nicht kränken wollte, da er ahnte, dass Du gekränkt reagieren würdest und er die therapeutische Beziehung nicht belasten wollte. Ich wünsche Dir, dass ihr das im Gespräch klären könnt und Du damit ein Stück für Dich weiter kommen kannst.
Lieben Gruss,
mio
Hallo Mio,
Danke für Deine Anregungen. Ich beschäftige mich tatsächlich viel mit dem Verhalten anderer Menschen, ich denke aber sicherlich auch mit meinem. Es kann aber gut sein, dass ich bestimmte Defizite gar nicht erkannt habe oder vielleicht eben auch gar nicht erkenne. Wie gesagt wäre hier mein Therapeut gefragt. Ich sehe es übrigens nicht so mit der Bring- oder Holschuld. Es ist sicherlich alles ein Geben und ein Nehmen, aber in einer Freundschaft oder Partnerschaft achte ich doch mit darauf, dass es ausgewogen bleibt, übernehme also gewissermaßen Verantwortung in der Beziehung. Das heißt aber doch nicht, dass ich meine Freundin darauf aufmerksam machen muss mir etwas zu geben, es mir also zu holen. Wenn beide Seiten bereit sind zu geben und einander wertzuschätzen und sich wichtig sind, wird niemand irgendein defizitäres Gefühl von ausgenutzt werden empfinden.
Es ist gut möglich, dass ich mich zu lange in ungesunden Beziehungen aufgehalten habe. Ich glaubte, dass Menschen sich aufgrund von Einsicht und älter werden ändern würden. Dem scheint nicht so zu sein. Die Menschen ändern zwar ihre Form, aber nicht ihren Kern, das ist so die Erkenntnis, die ich habe ziehen können.
Was meine Ansprüche in Beziehungen anbelangt ist es eigentlich so, dass ich denke, dass dem nicht so ist, auch mein Therapeut kann meine Ansprüche diesbzgl. gut nachvollziehen.
LG Harmonia
Danke für Deine Anregungen. Ich beschäftige mich tatsächlich viel mit dem Verhalten anderer Menschen, ich denke aber sicherlich auch mit meinem. Es kann aber gut sein, dass ich bestimmte Defizite gar nicht erkannt habe oder vielleicht eben auch gar nicht erkenne. Wie gesagt wäre hier mein Therapeut gefragt. Ich sehe es übrigens nicht so mit der Bring- oder Holschuld. Es ist sicherlich alles ein Geben und ein Nehmen, aber in einer Freundschaft oder Partnerschaft achte ich doch mit darauf, dass es ausgewogen bleibt, übernehme also gewissermaßen Verantwortung in der Beziehung. Das heißt aber doch nicht, dass ich meine Freundin darauf aufmerksam machen muss mir etwas zu geben, es mir also zu holen. Wenn beide Seiten bereit sind zu geben und einander wertzuschätzen und sich wichtig sind, wird niemand irgendein defizitäres Gefühl von ausgenutzt werden empfinden.
Es ist gut möglich, dass ich mich zu lange in ungesunden Beziehungen aufgehalten habe. Ich glaubte, dass Menschen sich aufgrund von Einsicht und älter werden ändern würden. Dem scheint nicht so zu sein. Die Menschen ändern zwar ihre Form, aber nicht ihren Kern, das ist so die Erkenntnis, die ich habe ziehen können.
Was meine Ansprüche in Beziehungen anbelangt ist es eigentlich so, dass ich denke, dass dem nicht so ist, auch mein Therapeut kann meine Ansprüche diesbzgl. gut nachvollziehen.
LG Harmonia
Herzliche Grüße
Harmonia
Harmonia
Hallo Harmonia,
Für meine Begriffe wird es sehr "schwammig" so die eigenen Wünsche und Bedürfnisse, aber auch Grenzen, nicht klar kommuniziert werden, das kann sich sehr unangenehm anfühlen, für denjenigen, der "erahnen" soll, aber gar nicht will. Und der der gerne "erahnt" kann eben auch vollkommen danebenliegen mit seiner "Ahnung was der andere braucht". Auch das ist dann unangenehm. Klar weiss ich als Freundin bei meinen Freunden auch, was sie mögen, brauchen, wie ich ihnen eine Freude bereiten kann etc, weil ich sie kenne, mit ihnen spreche, sie wahrnehme und werde mich dahingehend verhalten, dass wir da einen guten für beide Seiten befriedigenden Kontakt haben. Aber dazu müssen sie mir auch die Möglichkeit geben, dass ich sie wahrnehmen kann, sich mir mitteilen. Und umgekehrt muss ich dies genauso tun.
Würde ich mich jedes Mal, so ich da "unbefriedigt" bin, aus der Beziehung zurückziehen anstatt zu sprechen, hätte ich wohl kaum Freunde. Und würde ich immer erwarten, dass meine Freunde bitte exakt so sein sollen, wie ich sie mir vorstelle, wohl auch nicht. Ebensowenig, wenn ich nicht meine eigene Nicht-Verfügbarkeit in Freundschaften ab und an als "vom anderen und der Freundschaft unabhängig" erklären würde. Umgehkehrt muss ich es ebenso akzeptieren, so der andere aus eigenen Gründen mal länger Zeit für mich nicht so greifbar ist, wie ich es mir vielleicht wünsche. Da ist ja immer ein aktiver, gegenseitig offener Abgleich nötig, damit beide Seiten befriedigt bleiben. Idealerweise verteilt man die eigenen Bedürfnisse deshalb auch auf mehrere Menschen, mehrere Freundschaften.
Natürlich kannst Du jetzt hingehen und sagen: Alle meine bisherigen Freundschaften und Beziehungen sind ungesund, also beende ich sie und suche mir neue. Du kannst aber auch erst mal kucken, ob dies überhaupt stimmt und Wünsche aktiv anmelden, Grenzen setzen und schauen, wie darauf reagiert wird. Das ist ja Deine Entscheidung und wie das ausschaut in Deinem persönlichen Umfeld kann sowieso niemand außer Dir wissen. Mit manchen Menschen kann man ja wirklich keine guten, tragfähigen, sich gegenseitig wahrnehmenden Beziehungen führen, weil diese einfach unfähig dazu sind. Oder aber Menschen passen halt einfach nicht zusammen. Da ist ja alles mögliche denkbar.
Nur der Glaube, Freundschaften haben immer "von selbst" und "aus sich heraus" ohne aktives Zutun oder gar 100% wunschgemäss zu funktionieren, der ist ein kindlicher. Und aktives Zutun bedeutet klar kommunizieren und nicht einfach geben und aufgrund dessen still was zurückzuerwarten.
Lieben Gruss,
mio
ja, Du übernimmst Verantwortung, aber für Dich und Dein Verhalten dem anderen Gegenüber, nicht für den anderen und seine Bedürfnisse. So nach dem Motto: Ich übernehme die Verantwortung für Deine Bedürfnisse und dafür übernimmst Du im Gegenzug die Verantwortung für meine Bedürfnisse. Solange sich die Bedürfnisse decken und gut "erahnt" werden können, funktioniert sowas, aber davon ist eben nicht immer auszugehen, weshalb es zielführender ist, die eigenen Bedürfnisse mitzuteilen, sonst nimmst Du dem anderen ja auch die Chance, diese überhaupt erfüllen zu können. Erahnen kann Deine Freundin Deine Bedürfnisse nämlich nicht. Ich glaube auch kaum, dass ihr klar ist, dass es Dich enttäuscht, wenn sie Dein Hilfsangebot in der Trauerphase ablehnt. Sie braucht das wahrscheinlich tatsächlich nicht, lässt sich vielleicht lieber von ihrem Mann trösten, trauert vielleicht eher für sich. Und das solltest Du als Freundin akzeptieren, ohne ihr daraus einen Vorwurf zu machen. Das meine ich damit, dass Menschen da unterschiedlich sind in ihren Bedürfnissen. Sie nimmt Dir doch damit realistisch betrachtet nichts, das empfindest Du nur so, weil Du gerne trösten würdest, aber sie das nicht möchte. Es ist kein "Verbrechen" Hilfsangebote abzulehnen. Ebensowenig wie es ein Verbrechen ist, Hilfsgesuche abzulehnen, so sie aus welchen Gründen auch immer für mich nicht leistbar ist. In einer guten Freundschaft sollte sowas gegenseitig akzeptiert werden. Und wenn es wirklich so ist, dass jemand immer nur nimmt, aber im Gegenzug nicht bereit ist, was zurückzugeben, dann sollte man die Freundschaft tatsächlich besser beenden, weil es dann nämlich keine ist.Harmonia hat geschrieben:Es ist sicherlich alles ein Geben und ein Nehmen, aber in einer Freundschaft oder Partnerschaft achte ich doch mit darauf, dass es ausgewogen bleibt, übernehme also gewissermaßen Verantwortung in der Beziehung. Das heißt aber doch nicht, dass ich meine Freundin darauf aufmerksam machen muss mir etwas zu geben, es mir also zu holen. Wenn beide Seiten bereit sind zu geben und einander wertzuschätzen und sich wichtig sind, wird niemand irgendein defizitäres Gefühl von ausgenutzt werden empfinden.
Für meine Begriffe wird es sehr "schwammig" so die eigenen Wünsche und Bedürfnisse, aber auch Grenzen, nicht klar kommuniziert werden, das kann sich sehr unangenehm anfühlen, für denjenigen, der "erahnen" soll, aber gar nicht will. Und der der gerne "erahnt" kann eben auch vollkommen danebenliegen mit seiner "Ahnung was der andere braucht". Auch das ist dann unangenehm. Klar weiss ich als Freundin bei meinen Freunden auch, was sie mögen, brauchen, wie ich ihnen eine Freude bereiten kann etc, weil ich sie kenne, mit ihnen spreche, sie wahrnehme und werde mich dahingehend verhalten, dass wir da einen guten für beide Seiten befriedigenden Kontakt haben. Aber dazu müssen sie mir auch die Möglichkeit geben, dass ich sie wahrnehmen kann, sich mir mitteilen. Und umgekehrt muss ich dies genauso tun.
Würde ich mich jedes Mal, so ich da "unbefriedigt" bin, aus der Beziehung zurückziehen anstatt zu sprechen, hätte ich wohl kaum Freunde. Und würde ich immer erwarten, dass meine Freunde bitte exakt so sein sollen, wie ich sie mir vorstelle, wohl auch nicht. Ebensowenig, wenn ich nicht meine eigene Nicht-Verfügbarkeit in Freundschaften ab und an als "vom anderen und der Freundschaft unabhängig" erklären würde. Umgehkehrt muss ich es ebenso akzeptieren, so der andere aus eigenen Gründen mal länger Zeit für mich nicht so greifbar ist, wie ich es mir vielleicht wünsche. Da ist ja immer ein aktiver, gegenseitig offener Abgleich nötig, damit beide Seiten befriedigt bleiben. Idealerweise verteilt man die eigenen Bedürfnisse deshalb auch auf mehrere Menschen, mehrere Freundschaften.
Natürlich kannst Du jetzt hingehen und sagen: Alle meine bisherigen Freundschaften und Beziehungen sind ungesund, also beende ich sie und suche mir neue. Du kannst aber auch erst mal kucken, ob dies überhaupt stimmt und Wünsche aktiv anmelden, Grenzen setzen und schauen, wie darauf reagiert wird. Das ist ja Deine Entscheidung und wie das ausschaut in Deinem persönlichen Umfeld kann sowieso niemand außer Dir wissen. Mit manchen Menschen kann man ja wirklich keine guten, tragfähigen, sich gegenseitig wahrnehmenden Beziehungen führen, weil diese einfach unfähig dazu sind. Oder aber Menschen passen halt einfach nicht zusammen. Da ist ja alles mögliche denkbar.
Nur der Glaube, Freundschaften haben immer "von selbst" und "aus sich heraus" ohne aktives Zutun oder gar 100% wunschgemäss zu funktionieren, der ist ein kindlicher. Und aktives Zutun bedeutet klar kommunizieren und nicht einfach geben und aufgrund dessen still was zurückzuerwarten.
Lieben Gruss,
mio
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