Gewalt & Angst der Partnerin

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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AndyBP
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 12:06

Das stimmt schon alles was du sagst .. aber was hätte ICH deiner Meinung nach tun sollen? Jeder, der ihr nahe steht und von ihrem "Problem" weiß, will ihr natürlich helfen. Und das ist ihre Familie und ich bins auch gewesen.

Natürlich hätte ich sofort das Weite suchen müssen .. aber dann hätte sich für sie nie etwas geändert. Ich wollte ihr helfen, damit wir ein normales Leben führen können.

Was hättest du denn an meiner Stelle anders gemacht?

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Entknoten
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 12:29

AndyBP hat geschrieben:Das stimmt schon alles was du sagst .. aber was hätte ICH deiner Meinung nach tun sollen? Jeder, der ihr nahe steht und von ihrem "Problem" weiß, will ihr natürlich helfen. Und das ist ihre Familie und ich bins auch gewesen.

Natürlich hätte ich sofort das Weite suchen müssen .. aber dann hätte sich für sie nie etwas geändert. Ich wollte ihr helfen, damit wir ein normales Leben führen können.

Was hättest du denn an meiner Stelle anders gemacht?
Zuerst: Ich möchte Dir nichts unterstellen.
Ich kann Dir nur Fragen stellen die ich mir selber stelle. Das bedeutet nicht dass es auch auf Dich zutrifft!
Deswegen sind meine Fragen vielleicht ein kleiner Schubs. Ich beleuchte eine andere Seite, aber auch ich habe die "Wahrheit nicht gepachtet". Letztendlich ist alles deine Entscheidung - was Du glaubst, was Du tust. Okay?

Ich finde dass man sich gerade in solchen Krisen selber einmal fragen sollte was "in einem selber los ist", statt die Verantwortung bei dem anderen zu suchen.

Du bist sehr hilfsbereit. Das bin ich auch. Das ist vielleicht "löblich". Aber MIR ging es (und diese Erkenntnis ist bitter!) bei meiner Hilfsbereitschaft darum "wahrgenommen zu werden".
Ich mochte es die "vermeintlich Starke" zu sein. Ich war hungrig nach der Anerkennung, der Bewunderung, nach dem Gefühl "gebraucht zu werden".
Bekam ich all das nicht, war ich unzufrieden, fühlte mich zurückgewiesen, abgelehnt, durchsichtig.

Aber - dadurch dass ich mir einen Partner (unbewusst) gesucht habe der meine Hilfe "gebraucht" hat, waren wir nie auf einer "Erwachsenen-Ebene". Es ging immer nur darum dass ich artig angepasst alles getan habe, und er all das angenommen hat. Eine Symbiose - aber eine ungesunde.
Er fühlte sich dadurch oft gegängelt, klein gehalten, abgewertet. Ich fühlte mich als Mutter, als Aufpasserin, als Erzieherin - und habe mich doch wie ein liebeshungriges Kind aufgeführt.
Dadurch kam nie eine "echte Nähe" auf.

Er hat mich abgelehnt. Sogar wortwörtlich! Ich habe das aber abgelehnt. Bei mir stimmte doch alles?! Er braucht eben nur ein bisschen Zeit bis er mich wirklich liebt, dachte ich. Ich muss nur noch etwas besser werden.
Und dieses Gefühl der "Ablehnung" suche ich offenbar unbewusst. Weil ich das eben kenne.
Letztendlich strampel ich mich ab, und komme doch nie an. Das Problem liegt bei mir, nicht bei dem anderen!
Dadurch, dass ich aber den anderen nie wirklich "wahrgenommen" habe, sondern immer nur ein "Bild vor Augen hatte wie es denn mal sein KÖNNTE!", war es leider auch so dass ich den anderen nicht annehmen konnte wie er ist.

Verstehst Du worauf ich hinaus will?

Ich habe mich also gefragt warum ich solche Beziehungen gesucht habe.
Wovor ich eigentlich Angst habe?
Warum verhalte ich mich so?
Warum gebe ich meine "Bedürfnisse" weitestgehend auf?

Das alles, und vieles mehr, liegt eben auch in meinem Selbstbewusstsein begründet. Und darin, was da so alles durcheinander ist.
Und das ist eben mein ungesunder Kreislauf gewesen: Ich fühle mich "wertlos" --> suche mir Partner die mich nicht wertschätzen (können) --> mein Gefühl "wertlos zu sein" wird bestätigt.

Hast Du Dir also schon einmal die Frage gestellt was Du in Partnerschaften suchst?
Wie waren Deine vorherigen Partnerschaften?
Warum hast Du nicht auf dein Gefühl "mit ihr stimmt etwas nicht" hören können?
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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AndyBP
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 12:35

Ich sehe mich in deinen Aussagen wieder. Nicht ganz aber es stimmt vieles. Jedoch liegt es ja auf der Hand, daß mit ihr etwas nicht stimmt. Das haben 2 verschiedene Therapeuten, ihre Mutter, ihre Schwester und ich gesagt.

Keiner weiß wie lieb sie sein kann und was sie alles für mich tut. Wie schön unsere schönen Zeiten waren (und das waren viele).

Deshalb möchte ich ihr helfen.

Mich würde wirklich interessieren .. was hättest du in meinem Fall getan? Abgesehen von den Fragen die du mir stellst .. ich kann sie leider nicht alle beantworten. Bin gerade mit dem Handy online

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 12:41

AndyBP hat geschrieben:Das stimmt schon alles was du sagst .. aber was hätte ICH deiner Meinung nach tun sollen? Jeder, der ihr nahe steht und von ihrem "Problem" weiß, will ihr natürlich helfen. Und das ist ihre Familie und ich bins auch gewesen.

Natürlich hätte ich sofort das Weite suchen müssen .. aber dann hätte sich für sie nie etwas geändert. Ich wollte ihr helfen, damit wir ein normales Leben führen können.


Angehörige sind nicht als Therapeuten geeignet.

Von daher kannst du rein GARNICHTS machen

Hör bitte auch auf, diese Frau wie ein unmündiges Kind zu behandeln, indem du versuchst in ihrem Leben rumzuhantieren.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Fr., 28.08.2015, 12:45, insgesamt 2-mal geändert.

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Entknoten
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 12:42

AndyBP hat geschrieben:Ich sehe mich in deinen Aussagen wieder. Nicht ganz aber es stimmt vieles. Jedoch liegt es ja auf der Hand, daß mit ihr etwas nicht stimmt. Das haben 2 verschiedene Therapeuten, ihre Mutter, ihre Schwester und ich gesagt.

Keiner weiß wie lieb sie sein kann und was sie alles für mich tut. Wie schön unsere schönen Zeiten waren (und das waren viele).

Deshalb möchte ich ihr helfen.

Mich würde wirklich interessieren .. was hättest du in meinem Fall getan? Abgesehen von den Fragen die du mir stellst .. ich kann sie leider nicht alle beantworten. Bin gerade mit dem Handy online
Du kannst nichts weiter machen.
Ich habe meine Ehe beendet. Wir haben beide Baustellen, aber wir hätten eben niemals ein gemeinsames Haus bauen können! Das muss man eben erkennen.

Wenn Du Erkenntnisse gewinnen kannst, wenn Du erkennst woran es bei Dir gelegen hat, dann war die Beziehung nicht "umsonst", oder?
Natürlich stimmt mit IHR etwas nicht. Aber das zu "heilen" ist nicht Deine Aufgabe. Das kannst Du schlicht und ergreifend nicht!
Du kannst nur bei Dir anfangen. So traurig das manchmal ist.

Und wenn etwas bei ihr nicht stimmt, dann frag Dich ehrlich: Möchtest Du dauerhaft eine Partnerin bei der etwas so gravierendes nicht stimmt?
Hast Du eine "realistische" Vorstellung davon wie die Partnerschaft JETZT aussieht - und aussehen würde wenn sie NICHTS ändert???

Wäre das eine Partnerschaft mit der Du zufrieden bist?
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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AndyBP
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 12:54

münchnerkindl hat geschrieben:
AndyBP hat geschrieben:Das stimmt schon alles was du sagst .. aber was hätte ICH deiner Meinung nach tun sollen? Jeder, der ihr nahe steht und von ihrem "Problem" weiß, will ihr natürlich helfen. Und das ist ihre Familie und ich bins auch gewesen.

Natürlich hätte ich sofort das Weite suchen müssen .. aber dann hätte sich für sie nie etwas geändert. Ich wollte ihr helfen, damit wir ein normales Leben führen können.


Angehörige sind nicht als Therapeuten geeignet.

Von daher kannst du rein GARNICHTS machen

Hör bitte auch auf, diese Frau wie ein unmündiges Kind zu behandeln, indem du versuchst in ihrem Leben rumzuhantieren.
Münchnerkindl, ich finde es unangebracht mich so anzugreifen. Ich versuche einem Menschen zu helfen, der offensichtlich Hilfe braucht. Soll man jeden Drogenabhängigen usw in Ruhe lassen und ihn seinem Schicksal überlassen?

Den Menschen möchte ich sehen, der eine Person die ihm nahe steht (ja eigentlich liebt) fallen lässt ohne versucht zu helfen.

Aber auch dir danke für deine Antwort.

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Entknoten
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 13:04

AndyBP hat geschrieben: Münchnerkindl, ich finde es unangebracht mich so anzugreifen. Ich versuche einem Menschen zu helfen, der offensichtlich Hilfe braucht. Soll man jeden Drogenabhängigen usw in Ruhe lassen und ihn seinem Schicksal überlassen?
Den Menschen möchte ich sehen, der eine Person die ihm nahe steht (ja eigentlich liebt) fallen lässt ohne versucht zu helfen.
Sie hat doch aber vermutlich recht, oder wieso trifft es dich?

Und ja, fallen lassen. Man kann sich nur eben selber helfen. Du hast VERSUCHT zu helfen. Das ging nicht. Und sie ist nicht "dankbar".
Und jetzt könntest Du Dich fragen was bei Dir los ist.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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AndyBP
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 13:15

Das Einzige was bei mir nicht stimmt ist meine Hilfsbereitschaft. Mein SamariterGen.

Jedes Mal wenn ich aufgegeben hab, ist sie wieder gekommen. Nur warum muss das so sein?

Ich will ihr nicht erst die kalte Schulter zeigen müssen damit sie nachdenkt was in ihrem Leben falsch läuft und das sie dann wieder angekrochen kommt.

Sie ist die perfekte Frau. Liebenswert, hilfsbereit, führsorglich, hat eigentlich die gleichen Vorstellungen von Zukunft wie ich usw. Es passt einfach alles .. bis auf das, daß sie bei jeder Kleinigkeit davon läuft und mir jetzt erklärt hat, daß sie das immer macht weil sie Angst vor mir hat.

Deswegen liebe ich sie und deswegen wollte ich ihr helfen. Weil es ja nicht so ist, daß sie ein totales Wrack wäre oder durchgeknallt: Nein sie läuft einfach vor jeder heiklen Situation (egal bei mir oder bei ihrer Familie) davon und jetzt eben noch dieses "Ich seh meinen Vater in dir wenn wir streiten .. das du mich dann schlägst oder umbringst"

Mehr kann ich dazu nicht sagen. Bei jeder anderen Frau hätte ich schon längst aufgegeben - oder bei einer meiner ExFreundinnen. Aber nicht bei ihr.

Jedoch jetzt muss ich aufgeben

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Entknoten
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 13:37

AndyBP hat geschrieben:Das Einzige was bei mir nicht stimmt ist meine Hilfsbereitschaft. Mein SamariterGen.
Ja, Du verstehst nicht so ganz worauf ich hinaus will.
AndyBP hat geschrieben:Jedes Mal wenn ich aufgegeben hab, ist sie wieder gekommen. Nur warum muss das so sein?
Natürlich, es gehören immer zwei zu solchen unglücklichen Verwicklungen, wie es eben auch zwei braucht für eine "glückliche" Verbindung.
Du verweigerst ihr ja in dem Moment etwas. Das fehlt ihr dann, das möchte sie wieder haben.
AndyBP hat geschrieben:Ich will ihr nicht erst die kalte Schulter zeigen müssen damit sie nachdenkt was in ihrem Leben falsch läuft und das sie dann wieder angekrochen kommt.
Ich bleibe dabei: "Papa" verweigert dem "Kind" die Aufmerksamkeit und entzieht ihr die "Liebe".
AndyBP hat geschrieben:Sie ist die perfekte Frau. Liebenswert, hilfsbereit, führsorglich, hat eigentlich die gleichen Vorstellungen von Zukunft wie ich usw. Es passt einfach alles .. bis auf das, daß sie bei jeder Kleinigkeit davon läuft und mir jetzt erklärt hat, daß sie das immer macht weil sie Angst vor mir hat.
Niemand ist "perfekt". Nimmt man die Schwächen des anderen an, verlässt man plötzlich die "Erzieherrolle" und kann den anderen annehmen.
AndyBP hat geschrieben:Deswegen liebe ich sie und deswegen wollte ich ihr helfen. Weil es ja nicht so ist, daß sie ein totales Wrack wäre oder durchgeknallt: Nein sie läuft einfach vor jeder heiklen Situation (egal bei mir oder bei ihrer Familie) davon "
Es sagt niemand dass sie ein Wrack ist.
Aber da siehst Du es:
AndyBP hat geschrieben:und jetzt eben noch dieses "Ich seh meinen Vater in dir wenn wir streiten .. das du mich dann schlägst oder umbringst"
Du siehst sie offenbar als schwaches, armes Kind dass noch "erzogen werden muss". Und offenbar nimmt SIE das auch so wahr.
AndyBP hat geschrieben:Mehr kann ich dazu nicht sagen. Bei jeder anderen Frau hätte ich schon längst aufgegeben - oder bei einer meiner ExFreundinnen. Aber nicht bei ihr.

Jedoch jetzt muss ich aufgeben
Vielleicht ist es für Dich weniger "aufgeben" wenn Du Dir ehrlich die Fragen stellst, die ich Dir gestellt habe.
Oder eben auch nicht. Das überlasse ich Dir.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Carpincha
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 14:07

AndyBP hat geschrieben:Der schlimmste Vorfall war jener kurz vor der ersten Trennung, als die mir eine Rippe geprellt hat und mir eine blutige Lippe geschlagen hat.
AndyBP hat geschrieben:Sie ist die perfekte Frau. Liebenswert, hilfsbereit, führsorglich, hat eigentlich die gleichen Vorstellungen von Zukunft wie ich usw. Es passt einfach alles ..
Das finde ich nun wirklich schockierend. So stellst du dir die "perfekte" Frau vor?

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AndyBP
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 14:28

Von den positiven Eigenschaften her JA .. und weil hier vorhin jemand etwas geschrieben hat bzgl man muss den Menschen auch mit seinen Schwächen und Fehlern nehmen: Das tu ich ja. Ich laufe nicht ständig davon. Aber um das Zusammenleben besser zu gestalten, habe ich das mit der Therapie vorgeschlagen und sie hat es sich bei einem Termin angesehen und gemeint, daß das sehr gut ist weil sie schon vermutet hat, daß das mit ihrer Kindheit zusammen hängt.

Warum muss man einen Menschen aufgeben, nur weil er viel Schlimmes erlebt hat und weil es gerade nicht einfach mit ihm ist? Ich habe mich für sie entschieden .. für mich ist die Partnerschaft so okay gewesen. Ihr könnt das nicht verstehen weil ihr nicht dabei wart.

Und ich sehe mich keinenfalls als Vaterfigur - Sie hat sich genauso für mich entschieden wie ich mich für sie. Sie wollte die Partnerschaft genauso wie ich. Ich habe über eine Paartherapie versucht etwas Gutes für die Beziehung zu tun. Das 2 verschiedene Therapeuten aber der Meinung sind, sie können uns nicht helfen weil das Problem in ihrer Vergangenheit liegt, dafür kann ich nichts. Sie hat jetzt selbst eingesehen, daß sie Hilfe braucht - also mische ich mich nirgends ein oder sonst etwas.

Ich bin nur der Meinung gewesen, daß wenn man jemanden liebt und das Drumherum usw alles passt und nur dieses DAVONLAUFEN und ANGST HABEN wegen ihrer Vergangenheit das Problem ist, daß man nicht gleich aufgeben sollte.

Ich verstehe zwar noch immer nicht warum sie mich nicht mehr sehen will obwohl sie ihre Meinung geändert hat, das nicht mehr ich an allem Schuld bin sondern ihre Vergangenheit und das ich gar nichts dafür kann, daß sie Panikattacken und Angst vor mir hat. Aber ich werde es akzeptieren. Ich bin zwar der Trottel, der sie auf nette und liebe Art dazu bewegt hat einsichtig zu werden bzgl einer Therapie und der die Therapie bezahlt, aber wenigstens gibt es Hoffnung, daß es ihr danach besser geht und sie glücklich wird.

Danke für eure Antworten


Hope°
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 14:40

Also ganz ehrlich?

Wenn ein Mann aufgrund von missbräuchlichen Erfahrungen zum Täter wird und seine Frau angreift oder Kinder misshandelt, dann will ihn jeder lynchen.
Bei Frauen aber ist das etwas anderes? Die armen, zarten Geschöpfe gehören dann gerettet?

Mein Gott, was stimmt denn nicht?

Ich bin selbst eine Frau mit solch einer Vergangenheit. Ich kann allerdings nur mit dem Kopf schütteln.
Jeder, trägt die Verantwortung für sein Handeln!

Das macht den Unterschied zwischen 'Opfer' und 'Überlebenden' aus. (Beide Bezeichnungen missfallen mir, gibt aber keine anderen Worte, die besser beschreiben was ich meine).

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Carpincha
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Beiträge: 248

Beitrag Fr., 28.08.2015, 14:49

AndyBP hat geschrieben: Warum muss man einen Menschen aufgeben, nur weil er viel Schlimmes erlebt hat und weil es gerade nicht einfach mit ihm ist?
Doch nicht deshalb! Aber wenn eine Folge dieser traumatischen Vergangenheit ist, dass sie dir gegenüber gewalttätig wird, dann halte ich das nicht für eine lohnenswerte Beziehung. Und das sehe ich auch nicht als Fehler oder Schwäche, wie sie tatsächlich jeder Mensch hat.

Natürlich ist es ganz alleine deine Entscheidung, wie du weiterhin damit umgehst... für mich klingt es jedenfalls sehr ungesund.

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Entknoten
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Beitrag Fr., 28.08.2015, 15:27

AndyBP hat geschrieben:Von den positiven Eigenschaften her JA .. und weil hier vorhin jemand etwas geschrieben hat bzgl man muss den Menschen auch mit seinen Schwächen und Fehlern nehmen: Das tu ich ja. Ich laufe nicht ständig davon. Aber um das Zusammenleben besser zu gestalten, habe ich das mit der Therapie vorgeschlagen und sie hat es sich bei einem Termin angesehen und gemeint, daß das sehr gut ist weil sie schon vermutet hat, daß das mit ihrer Kindheit zusammen hängt.
Wie ich bereits schrieb: Ich ziehe selbstverständlich nur Rückschlüsse aus dem was ich für mich herausgefunden habe.
Ich versuche Dir nicht ungefragt irgendetwas überzustülpen, aber da Du fragst wollte ich Dir meinen "Lösungsansatz" zeigen.
AndyBP hat geschrieben:Warum muss man einen Menschen aufgeben, nur weil er viel Schlimmes erlebt hat und weil es gerade nicht einfach mit ihm ist? Ich habe mich für sie entschieden .. für mich ist die Partnerschaft so okay gewesen. Ihr könnt das nicht verstehen weil ihr nicht dabei wart.
Nein, waren wir nicht. Nein, in Krisen geht man nicht. Normalerweise nicht. Aber manchmal muss man eben einfach erkennen "das geht hier nicht mehr". Auch, weil das EIGENE Verhalten für den anderen zur Belastung wird.
Es stresst doch den anderen auch wenn er immer "gegängelt" wird. Oder nicht?
AndyBP hat geschrieben:Und ich sehe mich keinenfalls als Vaterfigur - Sie hat sich genauso für mich entschieden wie ich mich für sie. Sie wollte die Partnerschaft genauso wie ich. Ich habe über eine Paartherapie versucht etwas Gutes für die Beziehung zu tun. Das 2 verschiedene Therapeuten aber der Meinung sind, sie können uns nicht helfen weil das Problem in ihrer Vergangenheit liegt, dafür kann ich nichts. Sie hat jetzt selbst eingesehen, daß sie Hilfe braucht - also mische ich mich nirgends ein oder sonst etwas.
Ich sage nicht dass sie sich nicht für Dich entschieden hat. Aber manchmal spricht uns eben in dem anderen etwas "unbewusst" an. Ich fand immer Männer interessant und anziehend die mich (unbewusst) abgelehnt haben. Im Grunde habe ich dadurch die Ablehnung durch meinen Vater immer wieder durchlebt. Das mag komisch klingen, aber in meinem Fall stimmt das leider. Und das bedeutet nicht dass die Männer "Schuld" haben.
Und wenn Du Dir Deine Texte noch einmal in Ruhe durchliest, dann achte mal auf Deine "erziehenden" Einflüsse. (Grenzen setzen etc.)

Und diese Männer hatten eben noch mehr Unsicherheit als ich. Dadurch konnte ich mich ein klein wenig "besser" fühlen.
Ich habe irgendwann angefangen zu hinterfragen was das für Muster sind, woher sie kommen - was ich dagegen tun kann.
Eben weil ich nicht dem anderen immer den Part zuschieben kann: "Nun habe ich ALLES für Dich getan, und Du liebst mich immer noch nicht aufrichtig!" Es ist MEINE Verantwortung.
Und ich bin mir fast sicher dass ich auf andere Männer reagiere, wenn es mir besser geht.
AndyBP hat geschrieben:Ich bin nur der Meinung gewesen, daß wenn man jemanden liebt und das Drumherum usw alles passt und nur dieses DAVONLAUFEN und ANGST HABEN wegen ihrer Vergangenheit das Problem ist, daß man nicht gleich aufgeben sollte.
Mich erstaunt warum Du die Tatsache dass sie Dich schlägt plötzlich außen vor lässt!
AndyBP hat geschrieben:Ich verstehe zwar noch immer nicht warum sie mich nicht mehr sehen will obwohl sie ihre Meinung geändert hat, das nicht mehr ich an allem Schuld bin sondern ihre Vergangenheit und das ich gar nichts dafür kann, daß sie Panikattacken und Angst vor mir hat. Aber ich werde es akzeptieren. Ich bin zwar der Trottel, der sie auf nette und liebe Art dazu bewegt hat einsichtig zu werden bzgl einer Therapie und der die Therapie bezahlt, aber wenigstens gibt es Hoffnung, daß es ihr danach besser geht und sie glücklich wird.

Danke für eure Antworten
Du bist kein Trottel. Ich zweifel nicht an deinen gutgemeinten Hilfestellungen. Auch nicht daran dass Du so hohe Werte hast dass ein "aufgeben" nicht infrage kommt. Aber das Gegenteil von gut ist gut gemeint.
Und wenn man jemandem etwas schenkt, dann darf man keine Dankbarkeit erwarten.
Aber sie es mal so: In jedem Scheitern steckt eben auch die Chance etwas zu lernen und zu wachsen.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Miss Anthropia
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Beiträge: 9

Beitrag Fr., 28.08.2015, 16:23

Ich schlisse mich dem „Entknoten“ zu.
Lieber Andy, im Grunde weißt Du das alles schon, willst aber nicht wahr haben.
Ich empfehle das Buch „Ich hasse dich – verlass mich nicht“ von J. Kreismann u. H. Straus
Wünsche Dir alles Liebe!

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