Persönliche Erkenntnisse

[mio]

In Bezug darauf, dass das eigene Bauchgefühl immer recht hat, so sehe ich das auch so. Ich achte da mittlerweile auch sehr viel stärker drauf als früher, vor allem in Situationen in denen ich merke, da könnte was für mich kritisch werden.

Allerdings empfielt sich dieses darauf hören wohl nur dann, so da auch eine "realistische Erwartung" da ist. Ich habe es auch schon erlebt, dass Leute in der Therapie gelernt haben, stärker auf ihr Bauchgefühl zu hören und sich dann erst recht alle Kontakte zerschossen, weil sie plötzlich sozial absolut nicht mehr verträglich und der Meinung waren sie hätten ein Recht auf diese "überzogene Anspruchshaltung", weil ihnen das ja ihr Bauchgefühl sagt. Da wird es dann wohl im Zweifel zu einem sehr schmerzhaften, langfristigen Prozess der erst mal eher Misserfolge den Erfolge hervorbringt.

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[Pfefferraupe]

@mio

Ich meinte das auch eher beruflicher Natur. In meinem privaten Kreis kommt das so gut wie nicht vor. Da kann ich mir die Leute ja aussuchen!

[mio]

Hallo Pfefferraupe,

Ich meinte das auch eher beruflicher Natur. In meinem privaten Kreis kommt das so gut wie nicht vor. Da kann ich mir die Leute ja aussuchen!

ok, dann meinen wir dasselbe Ich finde es beruflich allerdings auch schwierig zu viel zu ignorieren, da auch das an die Substanz gehen kann meiner Meinung nach. Eben schleichend und unterschwellig. Zumindest bei mir. Je nachdem wieviel ich mit der entprechenden Person zu tun habe. Bei eher lockeren, seltenen Kontakten geht ignorieren für mich gut, bei engeren, intensiveren würde ich mich auch da klar abgrenzen und denjenigen um eine Verhaltensänderung ersuchen oder meine Meinung sagen. Privat handhabe ich das ähnlich. Ich denke mal dass es da einfach wichtig ist die eigene "Schmerzgrenze" im Blick zu behalten.

Lieben Gruss,

mio

[**AufdemWeg**]

mio,

das Bauchgefühl signalisiert doch aber nicht nur Negatives.
Oder warum zerschossen sich manche Menschen alle Kontakte/Beziehungen?
Hat denen das Bauchgefühl nur immer abgeraten?

Meins rät auch manchmal zu
und manchmal eben auch ab.

LG

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[Mia Wallace]

Gewünschte Veränderungen innerer Mechanismen (vorausgesetzt, man möchte sie loswerden) passieren durch konsequentes und oft auch sehr schmerzvolles Aushalten diese nicht zu bedienen. Dies wiederrum setzt voraus, seine Mechanismen zu kennen um sie früh genug zu entlarven, wenn sie aktiv werden möchten.

Liebe Pfefferraupe,
genau so habe ich es auch erlebt.
wobei ich es immer wesentlich weniger schwer fand, zu diesen Erkenntnissen zu kommen, als sie dann, wenn sich die alten Muster wieder mal meldeten, schnell genug zu entlarven und dieses "anders machen" auszuhalten.
Geht es Dir auch so?

das Bauchgefühl signalisiert doch aber nicht nur Negatives.
Oder warum zerschossen sich manche Menschen alle Kontakte/Beziehungen?
Hat denen das Bauchgefühl nur immer abgeraten?

Meiner Beobachtung nach haben Menschen, bei denen soziale Kontakte schwierig sind (oder nach einer Zeit werden) gerade oft ein mieses bis gar kein Bauchgefühl
(Bauchgefühl im Sinne von Affekt- und Bedürfniswahrnehmung und -Differenzierung.)
Die machen dann öfters ganz impulsiv etwas, was ihnen ein vermeintliches Bauchgefühl sagt, aber sind oft ganz schlecht in Kontakt mit ihren eigenen Gefühlen und Bedürfnissen.

[mio]

Hallo AufdemWeg,

ich würde wohl sagen, es rät mir was ich möchte und was nicht, so ich auf es höre.

Wenn da jetzt eine Diskrepanz entsteht, weil jemand zB. der Meinung ist, alles hätte so zu laufen, wie er es gerne hätte und dann seiner Wut und seinem Ärger darüber, wenn dies nicht geschieht, freien Lauf lässt und andere angreift, so wird die Person wohl erstmal nicht erreichen, was sie erreichen möchte: Eine gemeinsame Aktivität/Beziehung. Es sei denn das Umfeld ist sehr leidensfähig und unterwirft sich entsprechend. Gibt es aber wohl eher selten. Von daher wird zwar auf das eigene Gefühl gehört, das signalisiert: Das möchte ich, das nicht! aber da die Erwartung unrealistisch ist und es wenig sozial kompatibel umgesetzt wird, wird eben doch nicht das erreicht, was erreicht werden soll.

Lieben Gruss,

mio

[stern]

(Bauchgefühl im Sinne von Affekt- und Bedürfniswahrnehmung und -Differenzierung.)

brauche ich beim ersten Bauchgefühl nicht unbedingt. Das ist (bei mir... und ich kann nur für mich sprechen) eine eher intuitive Wahrnehmung.

Von daher wird zwar auf das eigene Gefühl gehört, das signalisiert: Das möchte ich, das nicht! aber da die Erwartung unrealistisch ist und es wenig sozial kompatibel umgesetzt wird, wird eben doch nicht das erreicht, was erreicht werden soll.

Ich strebe nicht an meine Gefühle oder Bedürfnisse aufgrund von Erwartungen zu korrigieren. Und jetzt Vorsicht: Das bedeutet ja nicht, dass man sich dann wie die Axt im Wald aufführt. Dass man etwas nicht möchte ist (zumindest) für mich schon mal ein gutes Signal, woraus man ja verschiedene Schlüsse ziehen kann. I.a.W. Ein Gefühl sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, was man daraus macht.

Und btw.: Woher kennst du das erste Bauchgefühl anderer Leute?

[**AufdemWeg**]

hm, bei mir ist auf das Bauchgefühl hören zunächst eine innere Entscheidung,
ich brauche auch immer eine ganze Zeit bis ich es wahrnehme.
Es ist kurz da
dann versucht sich meist der Verstand dazwischen zu schieben.

Auf mein Bauchgefühl hören bedeutet nicht automatisch dem Umfeld eins reinzuwürgen,
warum auch?

[**AufdemWeg**]

Stern,

genau intuitive Wahrnehmung
das trifft es auch bei mir gut: Bauchgefühl.

[Mia Wallace]

brauche ich beim ersten Bauchgefühl nicht unbedingt. Das ist (bei mir... und ich kann nur für mich sprechen) eine eher intuitive Wahrnehmung.

Liebe Stern,
ich meinte das eher im Sinne von: diese Menschen haben eben gar kein Gefühl, dass sie irgendwie klar benennen und erst recht nicht einordnen können. So berichteten es mir zumindest die Menschen, bei denen es so war/ist.

[mio]

Hallo Stern, hallo AufdemWeg,

Auf mein Bauchgefühl hören bedeutet nicht automatisch dem Umfeld eins reinzuwürgen,
warum auch?

für mich auch nicht, aber das kommt ja immer auf den Einzelnen an und auf die Art der Umsetzung dessen, was mein Bauchgefühl mir sagt und wie ich dann damit umgehe. Und ich kenne eben Leute bei denen das dann so lief wie beschrieben. Da wurde dann zwar das darauf hören geschult und gelernt, aber es fehlt was anderes eben noch.

Wie sich das für die Leute genau "anfühlt" kann ich natürlich nicht sagen, ich weiss es eben aus Gesprächen und da wurde das dann so erklärt, also dass da auf das Bauchgefühl gehört wird und sich deshalb so verhalten und dieses Verhalten auch entsprechend verteidigt um sich dann zu wundern, wenn andere sich in der Folge abgewandt haben.

Lieben Gruss,

mio

[**AufdemWeg**]

Aber das, was da fehlt ist doch sicherlich auch OHNE dieses Bauchgefühl dann ein Problem für diese Menschen?

[mio]

Hallo AufdemWeg,

Aber das, was da fehlt ist doch sicherlich auch OHNE dieses Bauchgefühl dann ein Problem für diese Menschen?

in deren Sichtweise scheinbar nicht. Die sahen es eher als Problem an, dass die Umgebung nicht "wunschgemäss" auf ihr Bauchgefühl bzw. ihr daraus resultierendes Verhalten einging. Haben also "ihr Recht auf ihr Bauchgefühl" verteidigt und daraus geschlussfolgert, dass die anderen etwas falsch machen, so sie nicht dementsprechend reagieren. Vorher war das zumindest in dem einen Fall (die anderen kannte ich vorher nicht) zwar auch vorhanden, dieses Verhalten, aber längst nicht so ausgeprägt und durchgängig.

Lieben Gruss,

mio

[**AufdemWeg**]

also quasi durch Bauchgefühl noch verstärkt.

[Solage]

Bei mir entsteht ein Bauchgefühl im Erstkontakt. Sympathisch, unsympathisch, gefährlich, liebevoll....etc.
Ich habe eine gute intuitive Wahrnehmung, die bis jetzt immer gestimmt hat.
Bloß habe ich dieses Bauchgefühl oft einfach überhört und mich auf Menschen eingelassen, die mir im Nachhinein nicht gut getan haben.
Also eben keine Beziehungen zerschossen, sondern mich auf für mich schädigende Beziehungen eingelassen. Viel zu lange übrigens. WEIL ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört habe!

Hätte ich sofort auf dieses ungute Bauchgefühl gehört, wäre es nicht dazu gekommen.
Für mich keine überzogene Anspruchshaltung, sondern Selbstfürsorge. Die ich leider noch nicht so richtig umsetzen konnte. Erst im Nachhinein (durch die Erfahrung) war ich dann so schlau, wie eigentlich am Anfang der Begegnung.

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