Therapeutin macht Urlaub

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Candykills
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 01:35

...in dem ich mich nie auslogge (und selbst wenn ist das PW im Schlüsselbund gespeichert) und die Seite im Browser vermutlich einfach geöffnet war als ich das Macbook zuklappte. So einfach wird's wohl sein.
Mein Passwort hat er sicher nicht.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Widow
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 01:36

Die Kinder sichern ... (und es ihnen nicht so einfach machen)


Widow
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 01:53

Ah, Candy - zu Deinem Jakob und seiner Angst, dass die Therapeutin ihn hasst und deshalb Urlaub macht (oder braucht), noch dies:

Das haben (und es ist Euch hier ja auch schon von anderen geschrieben worden) auch psychisch Kranke, die nicht multipel sind.
Nur müssen die all das Für und Wider ("Ja, hasst mich!" - "Nö, hasst mich aus den und den Gründen nicht") in sich selbst ausmachen. Ganz viele unterschiedliche Stimmungen und Denkweisen. In einem Menschen.
Manchmal erscheint mir es leichter, wenn ich das auf verschiedene Ichs aufteilen könnte.

(Mein Analytiker ist nun über 6 Wochen in Urlaub.
I miss him. Und glaub mir [Du hast einmal mir gegenüber eingefordert, dass ich aufgrund meines Alters {!} alles von Dir, der Du ja so viel jünger bist, verstehen und durchgehen lassen können müsste, und es, weil ich so viel älter bin als Du, so viel besser machen können müsste --- ich fand das damals einfach nur anmaßend von Dir und irrsinnig jugenddumm] -, glaub mir: Ich kann diesbezüglich nichts besser als Du. Aber ich bin nicht multipel. Ich behalte meine vielfältigen Seinzustände bei mir. Und wenn ich aus mir aussteige, dann gibt es von mir nichts mehr, das neben mir weitermacht. Aber ich weiß mich immer für alles verantwortlich, das ich tu.)


Ambi14
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 03:17

Widow hat geschrieben:Ich behalte meine vielfältigen Seinzustände bei mir. Und wenn ich aus mir aussteige, dann gibt es von mir nichts mehr, das neben mir weitermacht. Aber ich weiß mich immer für alles verantwortlich, das ich tu.)
Dann sei doch mal ganz froh, dass du das kannst...
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)

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Ambi14
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 03:30

Widow hat geschrieben:Ah, Candy - zu Deinem Jakob und seiner Angst, dass die Therapeutin ihn hasst und deshalb Urlaub macht (oder braucht), noch dies:

Das haben (und es ist Euch hier ja auch schon von anderen geschrieben worden) auch psychisch Kranke, die nicht multipel sind.
Und wer soll das ansonsten hier im Thread geschrieben haben?
Ich habe hier nur gelesen, dass auch andere ihre Therapeuten vermissen.
Aber nicht von deren Ängsten, ob der / die Thera sie evtl. hassen könnte.

Ich bin da auf jeden Fall sehr sicher, dass mein Thera dies nicht tut.
Und habe diesbezüglich keine Angst.
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)


leberblümchen
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 05:53

Aber nicht von deren Ängsten, ob der / die Thera sie evtl. hassen könnte.
Dann hast du nicht sehr viel gelesen. Oder zu oberflächlich. Nicht alles lässt sich mit einem Klick erfassen.

Kindliche Gefühle zu haben, ist kein Privilleg von Multiplen. Wie widow sagt: Die Gefühle können bei Anderen dieselben sein, nur übernehmen diese dafür die Verantwortung. Das ist anstrengend, aber das ist auch ein schönes Gefühl zu merken, dass man kein Kind "sein" muss, um Angst haben zu "dürfen" und Zuwendung, Halt und Schutz zu bekommen, wenn man erwachsen ist.

Ich frage mich auch, wie das in anderen Kontexten ist. Wenn der Betroffene so oft nicht weiß, was er getan hat - wie ist ein Leben ohne Gefährdung seiner selbst und Anderer möglich? Wenn es "nur" darum geht, Schulden zu machen, ist das zwar bedauerlich, aber es tut niemandem körperlich weh. Was, wenn es um weitaus gefährlichere Dinge geht? 13Jährige (und noch Jüngere) sind nicht ohne Grund Kinder mit eingeschränkten Befugnissen und Freiheiten.

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Candykills
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:13

Ich fahre zum Beispiel kein Auto ect.

Und wo habe ich keine Verantworung übernommen?
Ich glaube du bist sehr schlecht über DIS informiert, Leberblümchen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Candykills
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:21

Widow hat geschrieben:
Nur müssen die all das Für und Wider ("Ja, hasst mich!" - "Nö, hasst mich aus den und den Gründen nicht") in sich selbst ausmachen. Ganz viele unterschiedliche Stimmungen und Denkweisen. In einem Menschen.
Manchmal erscheint mir es leichter, wenn ich das auf verschiedene Ichs aufteilen könnte.
Soll ich dir jetzt mein Mitleid aussprechen, dass du scheinbar nicht solche Grausamkeiten erlebt hast, dass du genötigt warst diese auf mehrere zu verteilen?
Und das, was du nur einmal durchmachst, macht bei mir jeder Anteil durch. Jeder Anteil muss sich mit dem Lieben und Hassen und allem jeweils für sich auseinandersetzen.

Du bist halt anscheinend doch nur in deinem Job gut. Immer erstmal informieren, bevor man einfach drauf losurteilt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


leberblümchen
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:24

Aber du KÖNNTEST doch einen Führerschein machen, oder nicht? Die Tatsache, dass du kein Auto hast und vielleicht keinen Führerschein, beantwortet doch nicht die Frage, was ein Betroffener - MIT Führerschein - tut, wenn das Kind das Steuer übernimmt. Mit der Aussage, ich sei schlecht informiert, beantwortest du diese Frage ebenfalls nicht. In der Tat nehme ich nicht an, dass es ein Merkmal dieser Störung ist, dass das Kind nur Dinge tut, die "schlimm, aber nicht so schlimm" sind. Gibt es da tatsächlich eine Grenze, von wegen: "Schulden machen, ist O.K.; S-Bahn-Surfen eher nicht"? Wenn es diese Grenze gibt: Warum ist es nicht möglich, diese auf andere Situationen anzuwenden?

Natürlich tun auch "richtige" Kinder mal verbotene Dinge, aber die haben eben auch nicht den Zugriff alles. Und sie haben Sorgeberechtigte, die die Verantwortung für die Kinder übernehmen.

Das waren FRAGEN. Insofern: Ja, du hast Recht: Ich weiß es nicht. Es interessiert mich aber, ob du dafür eine Erklärung hast; sonst würde ich nicht fragen.

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Candykills
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:27

Du bist eben schlecht informiert. Die Anteile sind im Normalfall für bestimmte Aufgaben zuständig. Der eine für die Elternschaft, der andere für Job oder Uni ect.
Ein Kind fährt normal kein Auto. Das sind Extremsituationen, wo es zu solch einem Switch kommen kann. Es kann in größter Ausnahme passieren, aber diese tritt zu 99 % Wahrscheinlichkeit nicht ein, weil wenn ein Kinderanteil aktiv ist, dieser gar nicht erst Auto fahren wird.

Ich frag mich wie du auf diese Ideen mit Schulden machen ect kommst, dass sich dort ein Multipler aus der Verantwortung ziehen könnte?
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ziegenkind
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:28

es geht nicht ohne verteilungskämpfe, offenbar: wem steht welches "privileg" zu? es geht scheinbar noch weniger ohne noten verteilen: wer hat es schwerer und wer hält sich besser? ich finde das schlimm.

candy, ich würde an deiner stelle jetzt eine grenze ziehen und hier raus gehen. zu viel bosheit. pass auf dich auf.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:35

candykills: Stimmt: Das mit den Schulden war jetzt eine Zuspitzung dessen, was du hier im Forum über dich geschrieben hast. Ich weiß nicht, ob du willst (weil du nach dem "wo" fragst), dass ich das jetzt hier aufschreibe? Ich versuche ja, es allgemeiner zu betrachten, nicht nur auf dich bezogen: Wenn der Betroffene oft Dinge tut, von denen er am folgenden Tag sagt: "Oh je, wie konnte das passieren?", dann finde ich das erst mal bedenklich. Sag ich jetzt mal ganz offen - und ja: Ich weiß es wirklich nicht und KANN das daher nicht beurteilen.

Kinder tun ja nun nicht ständig Dinge, von denen sie sagen: "Wie konnte das passieren?" Die Verantwortung, die ich meine, beinhaltet, dass der Betroffene WEISS, WAS er getan hat. Du aber schreibst z.B., dass du nicht weißt, wie etwas passiert ist. Verstehst du die Bedenken?

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Candykills
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:44

Ja, verstehe ich. Deswegen ist aber ein Multipler nicht pauschal unschuldig. Ich habe mich nie aus der Verantwortung gezogen, sondern immer klar gesagt, dass ich mich zwar nicht erinnere, aber es MIR leid tut und ICH dieses oder jenes angestellt habe. Ich sagte nie, dass war dieser oder jener, damit habe ich nichts zu tun.

Aber das System ist zu komplex, um es mit zwei Sätzen zu erklären. Es gibt Situationen, da kann ein Multipler keine Verantwortung übernehmen.
Das tritt aber selten in Kraft. Ich erinnere mich auch selten daran Alkohol gekauft zu haben und muss die Verantwortung dafür gegenüber meiner Thera tragen, wenn ich betrunken war. Genauso fliege ich aus der Klinik, wenn ich trinke. Auch wenn ich mich tatsächlich nicht erinnern kann und es ein Täteranteil war, der mich zerstören will. Der Rausschmiss hat aber nichts damit zu tun, dass man nicht Verantwortung übernimmt, sondern dass die Kommunikation gefördert werden muss zwischen den Anteilen und das muss eben auch der Anteil zu spüren bekommen, der anscheinend nicht absprachefähig ist.
Das war jetzt nen vereinfachtes Beispiel. Es geht natürlich wesentlich komplexer.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


leberblümchen
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:46

Ich hab noch eine Frage wegen der Aufgabenverteilung: Du sagst z.B., der Erwachsene geht in die Uni. Also, du HAST das nun mal so aufgeteilt (und kannst es sicher auch nicht bewusst steuern). Aber kannst du dir vorstellen, dass es auch schön sein kann, mit seinen kindlichen Anteilen in eine Uni zu gehen? Oder hast du so eine Vorstellung, dass Kinder Kindliches tun und Erwachsene Erwachsenes? Oder anders gesagt: Ist diese Aufteilung nicht ziemlich unpraktisch? Vieles lässt sich doch in der Tat "kombinieren".

Oder noch anders gesagt: Vielleicht gibt es doch eine Schnittmenge im Erleben mit den Nicht-Multiplen?

Stimmt: Nachträglich Verantwortung übernehmen, das tust du ja, sorry. So meinte ich das nicht. Ich meinte halt wirklich den Moment, in dem du kurz davor bist, etwas zu tun, was ein Kind nicht tun DARF.

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stern
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Beitrag Fr., 17.07.2015, 06:47

ja, zu streiten, was schlimmer ist, bringt wohl nicht viel.

Auch nicht multiple Menschen können etwas auf verschiedene Teile verteilen. Aber das Identitätsbewusstsein ist nicht so stark beeinträchtigt bzw. es kommt dann nicht unbedingt zu solchen Alleingängen - vielleicht außer jemand dissoziiert so stark, dass er manches nicht mehr mitbekommt bzw. erst später (es gibt ja verschiedene Formen der Dissoziation, die auch bei ansonsten nicht mutliple Personen auftreten können... gibt ja echt sehr viele verschiedene Ausprägungen).

Musst also wohl besser darauf achten, dass du dich das nächste Mal ordentlich ausloggst.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 17.07.2015, 06:52, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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