Dankbarkeit und verschiedene Arten von Mut/aus +/-

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leberblümchen
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 20:48

Du darfst gerne alles hinterfragen - so wie ich das auch darf.

Ich denke da an die Opfergaben, zum Beispiel.
Zuletzt geändert von leberblümchen am Sa., 04.07.2015, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 20:49

leberblümchen hat geschrieben:Du darfst gerne alles hinterfragen - so wie ich das auch darf.

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 20:50

leberblümchen hat geschrieben:Für mich ist das Konzept von Dankbarkeit gekoppelt an einen Verursacher, der sich wiederum darüber freut, wenn man ihm dankbar ist.
Allerdings ist das keine Hinterfragung, sondern eine unüberprüfte Annahme.


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leberblümchen
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 20:55

mitplauderin, wenn du alles hinterfragst, dann kannst du ja - nehme ich an - gar keine Sicherheit fühlen, oder? Ich selbst hinterfrage das, was mir nicht stimmig erscheint. Das, was mir stimmig erscheint, nehme ich so an, wie ich es fühle. Mir geht es jetzt nicht darum, dass ich die Dinge richtig sehe. Aber daran, DASS ich sie auf eine bestimmte Art sehe, kann und möchte ich gar nichts ändern. Wirklich wissen tun wir ja sehr, sehr wenig.

Ich sehe die Dankbarkeit in Bezug auf die Schöpfung sehr kritisch, weil eben so viele Menschen grundlos sterben. Ich krieg das nicht mit dem Begriff der Dankbarkeit zusammen.

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:04

Spannend! Demut hat für mich eher etwas mit Unterordnen zu tun - womöglich ist das der Grund weswegen ich diesen Begriff (als Teil meines Wortschatzes) mit etwas Abstand beäuge ... und seit ich den Begriff der "Wertschätzung" kenn (wenngleich der ja auch zunehmend überall verwendet wird) nehm ich den auch zuweilen gerne synonym, weil ich dann eben freier mich fühle, das was/wen ich einen Wert beimesse frei zu bestimmen ohne diese mitschwingende erwartete, erhoffte oder zuweilen störende Reaktion (des beteiligten Gegenübers).

Ich kann (und möchte) lernen eben AUCH Teile (von mir, der Welt usw) wertzuschätzen und/oder dankbar zu sein - denn eben genau DAS ist doch auch Teil von depressivem Denken: dass das nicht gelingt - sowohl DIES als AUCH jenes zu sehen. Weil, wenn man in allem und überall das schwarze ABER findet, läuft man Gefahr damit den gesamten hellen Himmel grau zu tünchen. Gleichwohl es selbstverständlich immer und überall auf der Welt Gewitter und dunkle Wolken GIBT. Da möchte ich selbst noch ziemlich dran üben ... *hust - da bin ich dran und vielleicht fällt es mir deshalb eben auch gerade so auf.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:05

leberblümchen hat geschrieben: Ich sehe die Dankbarkeit in Bezug auf die Schöpfung sehr kritisch, weil eben so viele Menschen grundlos sterben. Ich krieg das nicht mit dem Begriff der Dankbarkeit zusammen.
leberblümchen,
das Gefühl der "Sicherheit" - und ich setze es bewusst unter Anführungszeichen - empfand ich, als ich das "hinterfragen" - und auch das bewusst unter Anführungszeichen - sein lassen konnte. Es geht meiner Meinung nach im Leben nie um Sicherheit, denn Sicherheit gibt es nicht. Das Gefühl ins Vertrauen von dem was ist, darum geht es, meiner Meinung nach. Ich kann weder die Welt retten, noch Tod und Sterben verhindern, wie ungerecht das auch zu sein scheint (ich habe als Rettungssanitäterin viele Menschen erfolglos reanimiert) - das wäre auch ein bisschen grandios, das zu glauben, oder?
Ich kann doch für mich der Schöpfung (oder wie immer man das bezeichnen mag), grundlos dankbar sein.
Zuletzt geändert von mitplauderin am Sa., 04.07.2015, 21:10, insgesamt 1-mal geändert.

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:09

Miss_Understood hat geschrieben:Spannend! Demut hat für mich eher etwas mit Unterordnen zu tun - womöglich ist das der Grund weswegen ich diesen Begriff (als Teil meines Wortschatzes) mit etwas Abstand beäuge ...
Noch viel spannender empfinde ich, dass das Wort "Gleichmut" noch viel weniger bekannt ist. Mut, Anmut, Demut . . . ist geläufig, jedoch Gleichmut?

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:11

mitplauderin hat geschrieben: das Gefühl der "Sicherheit" - und ich setze es bewusst unter Anführungszeichen - empfand ich, als ich das "hinterfragen" - und auch das bewusst unter Anführungszeichen - sein lassen konnte. Es geht meiner Meinuung nach im Leben nie um Sicherheit, denn Sicherheit gibt es nicht. Das Gefühl ins Vertrauen von dem was ist, darum geht es, meiner Meinung nach. Ich kann weder die Welt retten, noch Tod und Sterben verhindern, wie ungerecht das auch zu sein scheint (ich habe als Rettungssanitäterin viele Menschen erfolglos reanimiert) - das wäre auch ein bisschen grandios, das zu glauben, oder?
Ich kann doch für mich der Schöpfung (oder wie immer man das bezeichnen mag), grundlos dankbar sein.
Danke dir. Ja. Seh ich genau so.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Sarana
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:12

Und warum ist es dir so wichtig, so ausführlich in diesem Thread über dein Konzept der Dankbarkeit zu schreiben? Du kannst es beunruhigend finden oder nicht, wie inflationär der Begriff gebraucht wird, es ist weder der richtige Ort dafür, noch ist es sonderlich wahrscheinlich, dass du mit deinem Vorgehen hier Zustimmung findest. Schon allein, weil dieser Thread anders gedacht ist.

+ heute mit nem Freund Zeit verbracht
+ ich durfte wieder einmal von seiner Lebenserfahrung profitieren
- ich war definitiv zu lange in der Sonne, hab jetzt noch ein wenig mit den Folgen zu kämpfen
+++ mein „Lebensmantra“ verfestigt sich mehr und mehr; ich bleibe nicht mehr so lange liegen, real wie auch metaphorisch

Edit: nicht nur leberblümchen, ja, und DAS beunruhigt MICH ehrlich gesagt. Wie gesagt, dieser Thread ist eigentlich gar nicht zum Diskutieren da...
"Not doing life today. Love to. But can't."
Hoffentlich: "I think I'm at a stage of my life where I subconsciously purposefully f.uck everything up just to see if I can find a way out of it."
Untiefen des Internets

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:16

Sarana hat geschrieben: Edit: nicht nur leberblümchen, ja, und DAS beunruhigt MICH ehrlich gesagt. Wie gesagt, dieser Thread ist eigentlich gar nicht zum Diskutieren da...
Ja, Ordnung muss sein! Jede Abweichung beunruhigt!
Ich entschuldige mich, an einer Diskussion teilgenommen zu haben.


mio
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:16

Hallo Mitplauderin,
mitplauderin hat geschrieben:Noch viel spannender empfinde ich, dass das Wort "Gleichmut" noch viel weniger bekannt ist. Mut, Anmut, Demut . . . ist geläufig, jedoch Gleichmut?
sehr schöner Gedanke. In allen Wörtern steckt das Wort Mut. Habe ich den Mut gleich zu sein? Habe ich den Mut mutig zu sein? Habe ich den Mut anmütig zu sein? habe ich den Mut demütig zu sein?

Ich für mich würde um "Langmut" ergänzen.

Gibt es hier eigentlich sowas wie einen Mut-Thread???

Lieben Gruss,

mio


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leberblümchen
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:17

Miss und Mitplauderin, ich habe als Kind sehr Albert Schweitzer bewundert und seine "Ehrfurcht vor dem Leben". Damit kann ich mich sehr wohl anfreunden, und ich sehe überhaupt nichts Schwarzes darin, nur weil man nicht explizit dankbar ist (auch wenn Schweitzer natürlich einen theolog. Hintergrund hat). Für mich gibt es auch keine grundlose Dankbarkeit. Mir erscheint das geradezu paradox. Und fast möchte ich sagen, dass ich es wie magisches Denken finde, wenn jemand sagt: "Ich bin dankbar, weiß aber nicht, wem und finde das auch gar nicht wichtig" - so, als würde die Freude über das Schöne an Wert verlieren, wenn sie nicht an Dank gekoppelt ist. Ich assoziiere das gerade mit den Dankesreden bei Preisverleihungen, wo die Gewinner fast panisch sagen, dass sie hoffen, niemanden vergessen zu haben...

Ich sprach nicht davon, die Welt retten zu können. Nur kann ich für mich niemandem dankbar sein dafür, dass ICH lebe, während gerade jemand anders stirbt (der noch nicht zu Ende gelebt hat). Weil ich damit implizit davon ausgehe, dass ich im Gegensatz zum Anderen auserwählt bin. Ich fürchte, es ist schlicht Zufall, dass es Herrn Müller heute gut geht und dass er morgen überfahren wird. Und dass Herr Meier heute arbeitslos wird und morgen im Lotto gewinnt.

Als Kind habe ich auch so gedacht, dass ich dankbar bin, dass die Sonne scheint. Kinder denken ja immer, die Sonne scheint nur für sie. Ich finde das sehr schön und tröstlich. Aber eben auch naiv.

mitplauderin, Gleichmut verwende ich sehr häufig. Wie eben auch Demut oder Dankbarkeit. Aber nicht "einfach so".

Sarana, ich gehöre nicht zu denen, die schreiben, um Zustimmung zu erhalten - es hat sich nun einmal eine Diskussion entwickelt. Was ist daran so schlimm?

Den Begriff des Vertrauens finde ich in dem Zusammenhang auch seeeeeeeeeeeeehr spannend!

Aber nun wieder zurück zu den wirklich wichtigen Dingen: Es ist heute sehr warm.

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:21

Ach, wir sind halt ein wenig abgeschwoffenschweiftschwifft ... kann passieren, oder? Zweifelsfrei interessantes Thema, vielleicht tatsächlich für nen eigenen Thread? (Nicht von mir, erwäge gerade mein Threadpunktekonto zu schonen wegen was anderem)
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:28

leberblümchen hat geschrieben: Nur kann ich für mich niemandem dankbar sein dafür, dass ICH lebe, während gerade jemand anders stirbt (der noch nicht zu Ende gelebt hat).
Leberblümchen, mich haben Fragen dieser Art viele Jahre lang sehr beschäftigt (z.b. als meine Zwillingsschwester an Krebs erkrannt ist). Ich habe mit Hilfe meiner Thera erkennen dürfen, dass Gedanken dieser Art meinen Hang zur Grandiosität bedienen, mein Gefühl "Gott" sein zu dürfen, was mit meiner jahrelang gefühlten Hilflosigkeit zu tun hatte.
Wie kannst du wissen, dass ein Mensch noch nicht zu Ende gelebt hat?

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mitplauderin
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Beitrag Sa., 04.07.2015, 21:31

mio hat geschrieben: Ich für mich würde um "Langmut" ergänzen.
Danke, mio, ich suchte noch nach einem "Mut" - er fiel mir im Moment nicht ein. Genau, sei langmütig!
Hast du übrigens toll erklärt, diese vielen Muts . . . oder Mute??

Und da wäre auch noch der Hoch-Mut!

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