wertschätzender Umgang im Forum - Tips

[leberblümchen]

mitplauderin: Diesen Schritt zurück, das Sich-Hinterfragen usw. - das mache ich schon, und ich mache es sogar gerne. Nur, ehrlich gesagt, manchmal ändert das nichts daran, dass ich wütend auf jemanden bin und ihm das auch nicht um jeden Preis verheimlichen möchte. Ich persönlich finde Wut / Aggressionen / Enttäuschtsein sehr wichtig, auch für Menschen, die gerne mal spalten. Nun muss man sicher nicht unreflektiert seinen Frust raushauen, aber wenn wir halt so tun, als seien wir nie wütend oder als hätten wir nie Aggressionen anderen Menschen gegenüber, leugnen wir diese negativen Seiten in uns nur. Sie sind nämlich trotzdem da, und sie verschwinden nicht, indem wir "huhu" sagen.

Ich denke, bis zu einem bestimmten Punkt müssen negative Gefühle Platz haben im Austausch, denn: Wenn alles nur positiv sein DARF, dann KANN es gar nicht echt sein.

BTW: Für mich ist "Wertschätzung" ziemlich viel. Schon alleine, weil das Wort so schön klingt Ich kann doch nur den Wert eines Menschen schätzen, wenn ich ihn auch spüre. Es GIBT nun mal aber auch Menschen, die ich nicht schätze. Trotzdem möchte / muss ich vielleicht mit denen kommunizieren.

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[Nico]

@redred
Kannst mich ja verpetzen !

Ach ja - beides nicht natürlich!

@ viciente
Jö jetzt sind wir dann mitten in einer Begriffs - Diskussion, wo wir doch keinesfalls diskutieren sollten.....

Darf ich bitte bitte selbst entscheiden welchen User ich wertschätze und welchen nicht ?

[leberblümchen]

genau so ist es, wenn man nur jene (angeblich) wert-schätzt, die einem mit ihren meinungen und ansichten selbst grade in den kram passen.

Ich glaube, da liegt ein Denkfehler: Ich selbst schätze auch Menschen, die ganz anders denken als ich und die überhaupt nicht meine Meinung teilen müssen - das wäre ja furchtbar und das wäre ganz sicher auch kein Schätzen.

Ich schätze jemanden, der mir gegenüber wohlgesinnt ist (Henne oder Ei, klar!) und der aufrichtig ist. Der nicht starr ist in seinem Denken, der sich grundsätzlich auch mal überzeugen lässt. Der sich für Andere einsetzt und nicht immer nur an sich selbst denkt.

Das ist für mich "schätzen". Und das ist auch der Unterschied zum Mögen, vielleicht: Mögen tue ich eher die, mit denen mich auch inhaltlich-emotional viel verbindet: derselbe Humor, dieselben Interessen usw. Ich muss jemanden nicht mögen, um ihn schätzen zu können.

[viciente]

Nur, ehrlich gesagt, manchmal ändert das nichts daran, dass ich wütend auf jemanden bin und ihm das auch nicht um jeden Preis verheimlichen möchte.

.. solltest du auch nicht, wär völlig unsinnig; es hat nur eben nix mit dessen WERT zu tun; das ist ja der unterschied.

Ich muss jemanden nicht mögen, um ihn schätzen zu können.

.. genau, eben drum habs ich das allgemein darauf bezogen, was hier oft geschieht! von DIR hab ich nix gesagt.

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[redred]

Es GIBT nun mal aber auch Menschen, die ich nicht schätze. Trotzdem möchte / muss ich vielleicht mit denen kommunizieren.

Niemand muss hier kommunizieren. Das ist wahrscheinlich der große Denkfehler, dass man meint, dass man irgendwie muss.
Bleibt nur noch das möchte, warum möchtest Du mit jemanden kommunizieren, den Du nicht schätzt?

[Vincent]

Wie wär's denn, statt von gegenseitigem Wertschätzen von gegenseitigem Respekt zu reden? Erstere fällt nicht immer und mit jedem leicht, weil eben auch sehr viel (wert-loser, nicht wertzuschätzender) Bullshit verbreitet wird. Letzterer aber, der Respekt, nicht vor dem 'Gesagten', aber vor dem Menschen, der da sagt, sollte zumindest als grundsätzliche Achtung vor dem Gegenüber schon möglicher sein.

[mitplauderin]

Ich persönlich finde Wut / Aggressionen / Enttäuschtsein sehr wichtig, auch für Menschen, die gerne mal spalten. Nun muss man sicher nicht unreflektiert seinen Frust raushauen, aber wenn wir halt so tun, als seien wir nie wütend oder als hätten wir nie Aggressionen anderen Menschen gegenüber, leugnen wir diese negativen Seiten in uns nur. Sie sind nämlich trotzdem da, und sie verschwinden nicht, indem wir "huhu" sagen.

In dem wir "huhu" sagen, verschwinden sie bestimmt nicht. Sie "verschwinden" erst, wenn ich mir dieser sogenannten negativen Seiten bewusst bin. Erst wenn ich meinen "Schatten" sehe, anerkenne und wert-schätze, kann ich ihn integrieren. Dann allerdings - und erst dann - gelingt es mir, den Schatten des Anderen auch anzuerkennen. Und ich sehe: Er ist wie ich oder ich bin wie er!
Sie verschwinden auch dann nicht. Darum geht es auch nicht. Ich kann anders damit umgehen. Nicht der Schatten beherrscht mich, denn das tut er, wenn ich wütend und aggressiv auf andere losgehe.
Als mir möglich war, anzunehmen, dass ich das auch alles bin: wütend, zornig, nicht wertschätzend, ungerecht, rachsüchtig, hasserfüllt . . . verloren all diese Schatten ihre Macht über mich, denn dann konnte ich wählen: Will ich jetzt so sein oder doch nicht?

[leberblümchen]

viciente: Der Wert eines Menschen - das ist ja noch mal schwieriger. Ist Hitler wertvoll? Sicher nicht. Aber wer ist Hitler, und wo hört er auf und wo fängt er an? Wenn ich jeden wertschätzen müsste - wie sollte das angesichts der vielen Kriegstreiber auf dieser Welt funktionieren? Wenn Hitler nicht wertvoll ist - ist dann der örtliche NPD-Fuzzi wertvoll? Nein? Oder doch?

Ich finde das WIRKLICH schwer, und ich kann an diesem Punkt auch nicht von mir behaupten, christlich zu sein, denn ich würde nicht jemanden schätzen WOLLEN, der z.B. meinem Kind wehtut. Selbst wenn ich es KÖNNTE: Ich WOLLTE nicht.

Ich finde, jeder sollte das Recht haben, einen Anderen nicht zu schätzen. Tolerieren, O.K. - wenn er sich innerhalb des Rechtssystems bewegt.

[mitplauderin]

Niemand muss hier kommunizieren. Das ist wahrscheinlich der große Denkfehler, dass man meint, dass man irgendwie muss.
Bleibt nur noch das möchte, warum möchtest Du mit jemanden kommunizieren, den Du nicht schätzt?

[leberblümchen]

Bleibt nur noch das möchte, warum möchtest Du mit jemanden kommunizieren, den Du nicht schätzt?

Hab ich auf S. 1 erklärt. Das "muss" bezog sich auf andere Kontexte, z.B. Nachbarn, Kollegen usw.

[Nico]

Bleibt nur noch das möchte, warum möchtest Du mit jemanden kommunizieren, den Du nicht schätzt?

Vielleicht um ihm zu widersprechen ?

[candle.]

Bleibt nur noch das möchte, warum möchtest Du mit jemanden kommunizieren, den Du nicht schätzt?

Ich würde gerne mal im realen Leben Mäuschen sein und mir das anschauen wie die User hier zu irgendwen an einer Straßenecke gehen, ihn ansprechen- natürlich wertschätzend - und ebenso sagen: Dich finde ich aber voll doof. Ganz simples Beispiel.

Also nur von mir gab es früher mal wirklich Phasen hier, die hätte ich real nie so gelebt, weil zu ängstlich oder zu wertschätzend, was weiß ich, aber sein möchte ich das nie wieder. Da lasse ich lieber ein Forum links liegen.

Sind denn nun die User hier 1:1 wie im realen Leben???

candle

[viciente]

@blümchen: wir reden hier übers forum, ned über hitler, dschihadisten, und ähnliches. wir reden von jetzt und hier. es geht - wie auch vincent anregt - um den unterschied zwischen inhalt - also gesagtem bzw. meinung und weltbild und dem menschen dahinter an sich.

Sind denn nun die User hier 1:1 wie im realen Leben???

.. vermutlich weder "alle" noch "keiner"; das ist keine homgene masse, sondern lauter einzelindividuen. die frage SO zu stellen, KANN also zu keiner richtigen erkenntnis führen!

[mitplauderin]

Ich erkenne, dass wenig von meinen Eingangsvorschlägen umgesetzt werden kann und bitte daher die Mods, den Thread wieder zu schließen.

[candle.]

Ich erkenne, dass wenig von meinen Eingangsvorschlägen umgesetzt werden kann und bitte daher die Mods, den Thread wieder zu schließen.

Am besten schreibst du eine PN an die Moderation.

candle

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