Beim Essen Bewusstsein abschalten

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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SoundOfSilence
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Beitrag Mi., 10.06.2015, 21:15

Da fällt mir eben noch was ein:

In der KLINIK hatte ich eine RIESENPANIK vor dem gemeinsamen Essen - aber ich HABE NICHT EINMAL eine Panikattacke bekommen... Ich bin wohl aufgefallen, vor allem weil ich immer sehr, sehr wenig gegessen habe (obwohl ich doch so dick bin...), und die Gruppe hats kurz mal thematisiert, aber ich habe das zum NICHT-PROBLEM erklärt...

Warum es da wohl auf einmal ging? Immerhin über 8 Wochen??

Hat jemand ne Idee?
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luftikus
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Beitrag Do., 11.06.2015, 08:09

SoundOfSilence hat geschrieben:Denn ich KANN schon mit Genuss essen, aber in Gesellschaft oder in "fremden" Situationen löst Essen auf dem Tisch fast sofort Panik bei mir aus.
Ansatzweise kann ich es insofern nachvollziehen, da ich selber lieber allein oder im kleinen Kreis esse, was mir manchmal den Ruf eines Einzelgängers einbringt. Je mehr Leute mit dabei sind, umso weniger Genuss habe ich beim Essen. Am anstrengendsten finde ich das gemeinsame Essen mit Arbeitskollegen oder im beruflichen Kontext, denn dann fühle ich mich unter (Zeit-)druck und habe das Gefühl, beim Essen unter Beobachtung zu stehen. In solchen Fällen esse ich nur wenig - meistens etwas, wo man sich nicht blamieren kann (also keine widerspenstigen Spaghetti, keinen zu zerlegenden Fisch etc.).

Zwar gehe ich gern ins Restaurant (auch allein), aber auch dort ist mir eine gewisse Distanz zu den anderen Gästen wichtig. Nur ungern mag ich es, wenn sich andere Leute zu mir an den Tisch setzen, denn ab dann fühle ich mich beobachtet, und mir schmeckt das Essen nicht mehr. Manchmal habe ich dann sogar schon meinen Teller gepackt und bin an einen anderen Tisch umgezogen, was natürlich unhöflich und unfreundlich gewirkt hat, aber da hätte ich einfach keine Lust gehabt, mir von den Leuten auf den Teller glotzen zu lassen.

Ich fürchte, ich bin da nur zum Teil sozial kompatibel...

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Nico
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Beitrag Do., 11.06.2015, 08:24

Ja das Problem mit dem bei vielen Leuten am Tisch hatte ich früher auch, heute macht mir das überhaupt nix mehr aus.
Ich bin vor einigen Monaten einmal mit meiner Partnerin bei einem 6 - Gang - Menü eines internat. Spitzenkochs mit einem mir völlig unbekannten Haubenkoch und dessen Gattin an einem Tisch gesessen und wir haben köstlich gegessen und uns bestens unterhalten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Bergkristall
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Beitrag Do., 11.06.2015, 08:41

Danke für Eure Beiträge. Es ist wirklich interessant zu lesen, wie viele Schwierigkeiten essen machen kann. So ein -einst- natürlicher Vorgang.

Ich kann JEDES Gefühl mit essen wegmachen, in Wohlbefinden verwandeln. Das ist wirklich schlimm. Gestern, nach diesen 4000 Kalorien habe ich mir fest vorgenommen Gefühle anzunehmen und sie nicht wegzuessen. Heute früh hatte ich das schon wieder vergessen.

Es ist ein verdammter Automatismus. Bevor mein Bewusstsein überhaupt erst ins Fühlen kommt, hat mein Unterbewusstsein schon etwas Süßes gegessen.

Ich komme erst gar nicht wirklich in Kontakt mit meinen Gefühlen. Der Essautomatismus ist so manifest, dass mein Bewusstsein hinterherhinkt. Ich erlebe etwas, das mich erschüttert, schmerzt, kränkt, bedroht, aufwühlt und schon esse ich etwas. Ohne Kontrolle. Es ist wie mit dem Schneiden, Alkohol, Tabletten, austauschbar durch jedes andere selbstverletzende Verhalten.

Aber wie jedes andere selbstverletzende Verhalten ist auch die Essstörung ein Mittel zum Überleben gewesen. Ohne Essstörung hätte ich nicht überlebt. Und etwas loszulassen, das einst das Überleben möglich gemacht hat, ist so verdammt schwer.

Ich spalte mich sofort ab, wenn ich esse. Da ist dann natürlich auch die Kontrolle weg. Was, wie viel.

Und mein Körper (meine Seele?) hat sich auch an die vielen Kalorien gewöhnt. Der gibt sich nicht mehr mit 1800 bis 2000 Kalorien zufrieden. Der will viel viel viel Essen.

Es ist übrig geblieben. Ich habe so Vieles in der Therapie be- und verarbeitet. Aber dieser Mechanismus ist übrig geblieben. Könnte ich das annehmen, wäre es vielleicht noch nicht mal so schlimm. Aber anscheinend habe ich da diesen Perfektionismus-Anspruch an mich selbst. Und weil ich immer und immer wieder scheitere, esse ich

Ich kann normal und bewusst essen, wenn meine Lieben um mich herum sind. Familie, Freunde. Ich bin anscheinend nicht im Stande mir dieses wohlgesonnen-Sein beim Essen selber zu geben.

Manchmal frage ich mich, ob ich es nicht einfach lassen, aufgeben sollte. Die Essstörung als letztes Überbleibsel von den vielen Störungen akzeptieren sollte.

Liebe Grüße
Bergkristall

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 11.06.2015, 09:54

Ich überlege, ob ich auch "abspalte" wie du es nennst. Bewusst esse ich meist nicht, aber ist so ein unkontrolliertes Nebenbei immer ein Abspalten, dissoziieren? Oder wie meinst du das? WAS denkst oder fühlst du denn DABEI?
Ich kann das für mich gar nicht sagen, merke ich gerade.
Könntest du dein Essen akzeptieren, oder sind die Auswirkungen massiv beeinträchtigend? Gesundheitsschädlich?
Klug ist es ja immer, an sowas zu arbeiten, BEVOR das Kind in den Brunnen fällt... Aber manchmal geht das mit weniger Druck besser...
Hast du mal Phasen gehabt, in denen es dir egal war? In denen du Diese Störung einfach akzeptiert hast, so wie sie ist?
Hello darkness, my old friend...

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Bergkristall
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Beitrag Do., 11.06.2015, 10:27

Hallo Sound of Silence,

wenn ich "fremdgesteuert" esse, dann schalte ich ganz ab. Das ist immer, wenn ich nicht "schön" esse, sprich, wenn ich Ungesundes in mich reinstopfe, wie ein gieriges Tier (wow, ich bin ganz schön gemein zu mir merke ich gerade)

Wenn ich einigermaßen "schön" esse, sprich langsam, etwas relativ Wertvolles, dann esse ich vor dem Buch/Fernseher/Pc und bin teilabgeschaltet.

Das heißt ich spalte entweder ganz ab, dann könnte ich das Essen auch lassen, denn ich habe absolut nichts davon, außer den besch... Nebenwirkungen. Und ich erinnere das Essen später auch nicht.

Oder ich bin teilabgeschaltet, dann tröstet mich das Essen, schenkt mir Geborgenheit, Wärme, aber eben keinen Essgenuss. Essgenuss/schmecken erlebe ich wie gesagt nur unter lieben Menschen, die mit mir essen.

Dass ich übergewichtig bin ist mal mehr, mal weniger schlimm. Das Problem ist, mein Fett verteilt sich an den für Frauen vorteilhaften Stellen. Ich sehe der Venus von Willendorf ähnlich. Manchmal fühle ich meinen Körper weich, warm und rund wie eine Urmutter, manchmal hasse ich ihn, weil er mir zu schwer zum Tragen ist. Kommt darauf an, wie es mir geht. Manchmal hasse ich meinen Körper, weil er so überweiblich ist und eben angestarrt wird. Bei manchen Männern hab ich oft das Gefühl, ich kann zusehen, wie ihnen der Sabber im Mund zusammenläuft. Es sind meistens Männer, die ca. 10 Jahre älter sind als ich und ich frage mich, wann lässt das bei denen nach. Es ist für eine sexuell über lange Zeit missbrauche Frau nicht einfach, von Fremden dermaßen sexiert angesehen zu werden. Ich habe mich schon oft gefragt, ob Frauen auch so aufdringlich auf ihnen fremde Männer gucken würden, wenn die primären männlichen Geschlechtsorgane gut sichtbar wären.

Ich träume oft davon einen knabenhaften, fast brustlosen Körper zu haben und meine Weiblichkeit nicht so offensichtlich zur Schau stellen zu müssen. Das ist eine große Last.

Wenn Du sagst, Du kannst in Gesellschaft nicht essen, meinst Du damit Fremde/Bekannte oder auch Menschen, die Dich lieb haben? Hat das Essen bei Dir auch so viel mit Überforderung zu tun?

Viele Grüße
Bergkristall

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SoundOfSilence
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Beitrag Do., 11.06.2015, 13:22

Hey Bergkristall!

Jaaaaa, du hast absolut recht!! Essen hat ganz viel mit Überfordern zu tun bei mir!! Das hab ich schon oft so halb-bewusst gedacht, aber den Gedanken nie verfolgt. Ich glaube, dann ist es sowas wie "erstmal Pause" und auch der Versuch, Geborgenheit als "sichere Basis" zu schaffen, bevor man sich auf wilde Fährt begibt sozusagen. Und NACH bestandenem Abenteuer - egal wie es ausging. Außerdem: essen ist ja quasi immer erlaubt, also auch wenn ganz viel Stress auf der Arbeit ist oder so - eine Pause im Sinne von nichts tun würde ich mir dann niemals gestatten können (von mir selber her)
Früher habe ich mal geraucht, und die Zigaretten waren der einzige Grund für Pausen - selbst zu Schulzeiten... Seltsam. Und auch komisch, dass ich seit dem Rauchstopp nicht mehr esse oder anders und auch nicht zugenommen habe...
Ich merke übrigens inzwischen manchmal, dass mir das Essen nicht gibt was ich brauche - aber ich esse trotzdem (manchmal) weiter... Vielleicht ist es tatsächlich Geborgenheit: sie fehlt mir, ich esse. Sie fehlt weiter, ich esse mehr. Ich esse zu viel umd brauche mehr Geborgenheit... Ich brauche adäquaten Ersatz zum essen... Weißt Du, wenn es mein Bedürfnis wenigstens stillen würde... Aber das tut ja nichtmal.
Mein Selbstbild vom Körper unterliegt auch extrem meinen Stimmungen. Ich FÜHLE mich oft eigentlich jungenhaft, aber ich bin ein Vollweib. Mal sehen ich mich als Qualle, mal als sportlich-rund.... Ich sehe auch oft andere Frauen an, um mich einschätzen zu können (bin ich dicker oder dünner oder gleich), aber da haue ich oft daneben. Und mir ist es auch schon passiert, dass ich etwa denke "die ist super dünn " und 3 Wochen später sehe ich sie wieder und denke "oh, ein kleines Bäuchlein ist da auch und ein Doppelkinn ect"... Aber ich sehe oft auch keine genauen Gesichter, also stimmt da eben meine Wahrnehmung auch nicht...
Das Essen in Gesellschaft ist immer schwer, anonym alleine im Restaurant geht, aber sobald jemand mit am Tisch sitzt kann es brenzlig sein für mich. Mit meinem Fast-ex ging das meistens, aber sonst ist egal ob Fremde, Kunden, Familie, Freunde...
Leider. Da leide ich schon sehr drunter, und DAS will ich auch demnächst mal mit meinem Thera anschauen....
LG,
Silence
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Bergkristall
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Beitrag Fr., 12.06.2015, 06:43

Ich dachte immer, ich müsse an den Ursachen für die Essstörung arbeiten. D. h., keine Überforderung, Wohlbefinden usw. usw.

Aber mich dünkt, ich muss an meinen Gefühlen arbeiten. Meinem Unterbewusstsein klar machen, dass ich jetzt die schlimmen Gefühle aushalten kann. Sie müssen nicht mehr mit Essen betäubt, verdrängt, oder was auch immer da abläuft, werden.

Vielleicht schaffe ich es ja mit Affirmationen: "Ich kann jetzt mit allen Gefühlen umgehen"
3 x täglich

Ich werde es versuchen. Gaaaaanz langsam. Nur mal schauen, wo will mein U-Bewusstsein essen, ganz viel essen. Jetzt will es das z. B. gerade. Es hat nicht die geringste Lust Psychoarbeit zu leisten.

Mein Essverhalten lasse ich erst mal in Ruhe. Bleiben wir noch eine Weile vor dem Fernseher, Buch, beim Essen. Das ist zwar scheiße, aber ich denke Schritt für Schritt ist besser, als ALLES auf einmal in Angriff zu nehmen.


Snoozie
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Beitrag So., 14.06.2015, 13:18

Ich habe nach langem Hin und Her für mich festgestellt, dass ich mir sogar Essen vor dem Fernseher, dem PC oder mit einem Buch erlauben darf. (Die tausend Bücher mit detaillierten Anweisungen für das Gegenteil außer acht lassend - mit dem besten Gewissen.)

Allerdings kann ich das wohl auch nur, weil ich inzwischen fast meine Traumfigur erreicht habe und meine Esssucht hinter mir lassen konnte. Das bedeutet, ich entscheide mich für dieses "Geborgenheit der Kindheit schenkende Essen", ebenso frei, wie ich mich zu anderer Zeit für ein genussvolles Essen in Gesellschaft entscheide.

Je weiter ich komme - und das finde ich bemerkenswert, und deshalb erwähne ich es hier - desto mehr komme ich wieder dahin zurück, wo ich schon war. Nur hat sich mein Gefühl dazu völlig verändert. Ich mach alles unter einer einzigen, ganz bestimmten Überschrift: FÜR MICH. Niemals mehr gegen mich.
Ich kann nur essen, wenn ich mich dabei nicht fühlen muss. Mein Essverhalten ist schlimm. Ich esse ausschließlich vor dem Fernseher, dem PC oder einem Buch. Ich esse schnell, mit großen Bissen, um so schnell wie möglich damit fertig zu sein.
Das klingt schrecklich gegen Dich

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SoundOfSilence
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Beitrag So., 14.06.2015, 14:09

Snoozie, das klingt toll. Wenn Essen einem tatsächlich z.B. Geborgenheit GIBT, dann bin ich absolut dafür sie sich zu gönnen. Es wird auch dann weder zur Sucht noch zum Fettmacher. Problematisch ist es, wenn essen Geborgenheit geben SOLL aber nicht gibt - dann reicht es ja nie...
Und da spielt ja die Bewusstheit rein, unabhängig jetzt von allgemeiner Ernährungslehre.. Merke ich, was ich brauche? Merke ich, was ich kriege und nicht kriege? Oder esse ich gar, um nicht zu merken (dann kann ich auch nicht merken, dass es genug ist)?
Wie war das denn früher bei dir und WIE hat sich das verändert?

LG, Silence
Hello darkness, my old friend...


Snoozie
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Beitrag So., 14.06.2015, 16:33

Liebe Silence,

ja, da hast Du absolut Recht: Wenn und solange Essen herhalten soll für ganz andere Bedürfnisse, geht der Schuss nach hinten los. Ich denke, es ist immens wichtig, zu erkennen, was uns wirklich zum Essen veranlasst, und die Gründe aufzulösen, die sich dahinter verstecken.

Bei mir gab es früher jede Menge an Gefühlswirrwarr, vor dem ich Angst hatte, es zu fühlen. Erst nachdem ich meinen Drachen ins Gesicht geschaut habe und Aushalten lernte, konnte sich einiges verabschieden - was ja kein Geheimnis ist; aber meist ist es die Erkenntnis, die uns herausfordert. Es scheint uns so ungewiss, ob es auch nun wirklich "das" ist oder doch nicht … und so suchen wir weiter und suchen wir … und essen derweil auch weiter. Mein Tipp ist das Annehmen, und dann bewusst aufarbeiten, zunächst unabhängig vom Essen, das spielt dann erst in zweiter Linie eine Rolle.

Als ich aufhöre mit dem emotionalen Essen, wurde ich verwundbarer; das war ein ganz merkwürdiges Gefühl! Kannst Du es Dir vorstellen?

L. G.
S.

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SoundOfSilence
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Beitrag So., 14.06.2015, 18:11

Ja, das kann ich mir vorstellen. Seit ich Therapie mache bin ich viel, viel verwundbarer. Dafür habe ich weniger Symptome, und ja, auch mein Essen HAT sich verändert...
Und ich bin eben noch nicht "durch"...

LG - und Danke!!
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Bergkristall
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Beitrag Mo., 15.06.2015, 07:20

Dieser Satz ist so wichtig, dass ich da noch nicht drauf gekommen bin

und ja, auch mein Essen HAT sich verändert...
Und ich bin eben noch nicht "durch"...

Es ist so schwer. Jahrzehntelange Programmierungen zu überschreiben

DU SOLLST NICHT ESSEN

DU SOLLST KEINEN HUNGER HABEN

ESSEN IST BÖSE

DU BIST EINE FETTE GEFRÄSSIGE FRESSENDE SAU (MAMA)

DIR WIRD DER BROTKORB HÖHER GEHÄNGT

WER SO DICK IST HAT KEINEN HUNGER

Das Perverse ist, dass es die Mama war, die 150 Kilo wog und keine Kleidung hatte, nur in Leintücher gehüllt war.

Ich fühle mein Leben lang ihr Gewicht. Sie hat das so geschickt aus sich heraus in mich hinein gepackt. Sie fühlte sich NIE zu dick, nur mich fand sie zu dick.




ISS LIEBES

ESSEN IST LEBEN

DU SOLLST LEBEN

ES SOLL DIR SCHMECKEN

DU SOLLST ESSEN

DU SOLLST LEBEN

Da bleibt mir die Luft weg. Da nimmt das Bewusstsein Reißaus. Kaum auszuhalten sind diese Worte. Zu neu, vollkommen unvertraut. VERBOTEN.


Snoozie
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Beitrag Mo., 15.06.2015, 10:00

Dann warst Du die Projektionsfläche Deiner Mutter. So erschütternd das ist: Entscheide Dich heute, das nie mehr zu sein, auch innerlich vor Dir selbst nicht.

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sonnenschein1511
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Beitrag Mo., 15.06.2015, 14:23

Hallo zusammen,

ich hab nicht alles gelesen,kann mich aber bei euch einreihen.mir gehört der Thread hier unten drunter.hab seit Ca. 10Jahren Bulimie,seit 14 Jahren benutze ich das Essen.
ich kann vllt nicht mein Bewusstsein abschalten beim Essen,aber ich lege meine Gedanken lahm,und schalte ab.Gefühle verdränge ich wahrscheinlich auch damit,aber bei mir ist es bereits sehr automatisiert,dass jede Mahlzeit allein zum fa wird.von daher nutze ich das Essen nicht unmittelbar zum Gefühle ausschalten..wobei eigentlich schon,da in mir ne Menge schmerz und sonstiger negativer Mist ist,der damit weggedrückt wird. ich unterdrück auch so im Alltag,einfach durch an was anderes denken Gefühle...
in den letzten tagen merk ich,dass mich d fas eigentlich sehr anstrengen und ich manchmal keine Lust zu fressen habe.ich Tu es dennoch...hab mit snoozie schon viel geredet und weiß ja,dass es ein Symptom ist...mich enttäuscht es aber,dass ich s nicht ändern will und damit auch nicht kann

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