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So., 05.07.2015, 08:37
Hallo Grashalm!
Wenn ich das richtig gelesen habe, kommt deine große Traurigkeit in bestimmten Situationen richtig heraus. Wie meinst du das mit "Rede und Antwort stehen"?
Ich finde es wirklich wichtig, Grenzen zu ziehen und wenn du über etwas nicht sprechen magst, kannst du das auch anderen mitteilen (ohne schlechtes Gewissen).
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig gelesen habe, aber setz dich nicht unter Druck: wenn du sprechen / erzählen magst, dann mach das und wenn nicht, dann darfst du das auch sagen.
Für mich selbst ist es wichtig, Auslöser zu erkennen und zuordnen zu können. Das sind objektiv betrachtet häufig "harmlose" Situationen, die bei mir alte Gefühle aktivieren und dann entsprechende, schwer aushaltbare Gefühle auslösen.
Mir hilft es - zumindest vorübergehend und in der konkreten Situation - mich in die Gegenwart zu holen. Ich führe mir dann vor Augen, wo ich bin, dass hier keine Gefahr besteht etc..., um mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen.
Die Auslöser selbst bzw. Die aufkommenden Gefühle bearbeite ich später in meiner Therapie.
Es gibt verschiedene Skills, wie es gelingen kann, sich von überschwemmenden Gefühlen zu distanzieren, da muss jeder für sich ausprobieren, was ihm selbst hilft. Wichtig ist aber, im Trockentraining zu üben und nicht erst, wenn die überschwemmen Gefühle bereits da sind.
Ich selbst konnte mit dem klassischen Skillstraining nie viel anfangen, was mir hilft, ist einen inneren Beobachter zu etablieren.
Das klingt sehr theoretisch, meint aber nichts anderes, als dass ich meine Aufmerksamkeit in solchen Situationen auf eine Beobachtungsebene versuche zu heben.
Ich beobachte das, was passiert / passiert ist, meine Reaktionen, die aufkommenden Gefühle und bin dadurch in der Lage, eine gewisse Distanz herzustellen (natürlich gelingt es mal besser, mal schlechter und es ist Übungssache).
Eine weitere Technik wäre das Wahrnehmen mit den 5 Sinnen : die Aufmerksamkeit auf Dinge im Außen lenken (was sehe ich: die Blumen, Bäume, Menschen etc..was höre ich etc.), ebenfalls, um aus der tiefen inneren Betroffenheit heraus zu finden.
Ansonsten könntest du überlegen (in einer ruhigen Situation), was dir deine Traurigkeit mitteilen möchte? Bei mir ist/war es die Notwendigkeit, dass ich mich mit bestimmten Themen auseinandersetze.
Was es bei dir ist bzw. Genau ist, musst du dir selbst ansehen.
LG, schneeweiß