Die Sprache der Träume - was will mir dieser Traum sagen?

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Do., 16.04.2015, 16:02

Hallo Schneerose

Das finde ich schön! ... und deine Erklärung sehr stark In diesem Thema stehe ich wohl noch ganz am Anfang... aber da ist ja noch viel Zeit.

Wünsche dir eine tolle Weiterbildung!
Ohio
In Wirklichkeit aber ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten.

Hermann Hesse, Der Steppenwolf

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Schneerose
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Beitrag Do., 16.04.2015, 17:22

Danke! War ein netter Austausch! Schönes Wochenende LG Schneerose
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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Beitrag Do., 16.04.2015, 17:36

Ja, fand ich auch! Und auch wenn wir nur über Internet verbunden sind - von dir spüre ich etwas Gutes und Wohlwollendes, Danke!

LG Ohio
In Wirklichkeit aber ist kein Ich, auch nicht das naivste, eine Einheit, sondern eine höchst vielfältige Welt, ein kleiner Sternenhimmel, ein Chaos von Formen, Stufen und Zuständen, von Erbschaften und Möglichkeiten.

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Schneerose
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Beitrag Do., 16.04.2015, 19:55

Danke für dieses schöne Kompliment - ich spüre diese visuelle Bindung zu dir auch
LG Schneerose
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mitplauderin
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Beitrag Fr., 17.04.2015, 15:14

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben: Bewunderung
Glanzheit
Halt
Sicherheit
Gehör
Stille
Stimme
Verbindung
Zuneigung
Wärme
Schutz
Verbot
innige Verbindung
Liebe
Ausdruck
Zweiteiligkeit
Existenz

...hier habe ich einfach ein paar Schlagwörter von meiner Auslegeordnung notiert.
Ich finde diese Herangehensweise auch sehr interessant. Meine Therapeutin sagte ja einmal: Alle Teile ihres Traumes sind Teile von ihnen. Mir kam da, als ich deine Schlagwörter gelesen habe, zuerst der Gedanke: Es geht also darum, dir selber das alles zu schenken.
Denn, ist es nicht so: Was wir brauchen, ist nicht das, was wir von anderen wollen oder von ihnen zu brauchen glauben. Was wir brauchen, können wir uns nur selbst geben, um vom anderen zu bekommen, was wir wollen. Seit unsere Kindheit tragen wir den Irrtum in uns, alles tun zu müssen, um von anderen wahrgenommen, akzeptiert, gemocht oder geliebt zu werden, weil wir als Baby die Erfahrung gemacht haben, dass wir das, was wir brauchen, um die totale Abhängigkeit zu überleben, von anderen bekamen. Und seitdem folgen wir der unbewussten Überzeugung: Ich habe dir zu geben, damit du mir gibst, was ich mir selbst geben könnte, jedoch nicht geben darf, damit du von mir bekommst, was auch du nicht gelernt hast, dir selbst zu geben. aus "Ja, aber . . " von Lelia Kühne de Haan

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mitplauderin
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Beitrag Fr., 17.04.2015, 16:12

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben: Du schreibst von tiefen Sehnsuchtswunden, nach Liebe und Geborgenheit... und das Alles führt mich zur Frage, warum wir überhaupt lieben?... warum wir uns verlieben?
Steckt hinter jeder Beziehung und Liebe ein Stillen der Sehnsuchtswunden? Oder gibt es so etwas wie echte Liebe?
Liebe ist nicht etwas, was einem so zufällt, wie vom Himmel. Liebe wird erarbeitet, das traue ich mir jetzt nach 30jähriger Ehe mit einunddemselben Partner, mit vielen Höhen und tiefen Tiefen, zu behaupten. Oftmals habe ich in meiner jahrelangen Therapie, wenn mich wieder mal die Erkenntnis "geküsst" hat, ausgerufen: "Warum wird das nicht in der Schule gelehrt?" Nun, als ich zur Schule ging, wurde nichts davon gelehrt, wie es heute ist, kann ich nicht beurteilen. Gelehrt wurden physikalische, chemische und mathematische Gesetze. Dass es auch geistige Gesetze, sogenannte Spielregeln des Lebens gibt, davon war nie die Rede.
Was haben geistige Gesetze mit Liebe zu tun?
Es gibt ein Gesetz des Anfangs. Hermann Hesse formulierte: "Allem Anfang wohnt ein Zauber inne". Etwas unromantischer formuliert. Auf die Frage, warum wir uns überhaupt verlieben müssen, antwortete ein kluger Meister: Das hat Gott so gemacht, damit wir blind werden und uns auf d e n Menschen einlassen, mit dem wir sehr viel zu lernen haben, und von dem wir schmerzlich berührt werden. Denn freiwillig und sehend würden wir uns nicht dahin begeben.
Dann kommt die Frage der Resonanz - das populärste Gesetz - Gleiches zieht Gleiches an. "Gehst du mit mir?", fragen wir. Wenn die Resonanz schön ist, dann bleiben wir zusammen. Wenn das nicht so ist, wenn die Blindheit, die Großhirnvergiftung - wie Rüdiger Dahlke es nennt - sich auflöst, kommt das Gesetz, das darüber steht zum Tragen: das Polaritätsgesetz: Wie gehe ich damit um, wenn dieser Mensch anfängt, mir meinen Schatten zu spiegeln? Das ist der entscheidende Knackpunkt. In dieser Phase entscheidet sich Liebe. Schiebe ich alles, was mir nicht passt, auf den anderen - projiziere ich also - oder kann ich sehen, dass alles, was mir nicht passt, mit mir zu tun hat.

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Beitrag Sa., 18.04.2015, 07:57

Liebe Mitplauderin

Schön, dass du dich hier meldest und deine Gedanken mitteilst.
Was du schreibst finde ich sehr spannend... und was mich in der Nacht noch hat nachdenken lassen:

weil wir als Baby die Erfahrung gemacht haben, dass wir das, was wir brauchen, um die totale Abhängigkeit zu überleben, von anderen bekamen.

Ich habe mir folgendes gedacht:
Geht es als Baby darum die Abhängigkeit zu ÜBERleben?!
Vielleicht könnte es auch, in dieser ersten wichtigen Mutter-Kind Beziehung, darum gehen, eine positive Abhängigkeit zu erfahren. Will heissen, Mutter erspürt Hunger, Müdigkeit, Trauer, Verlorenheit, Bedürfnis nach Nähe, und kann das Baby nach seinen Bedürfnissen "nähren". Ich schätze das ist die Voraussetzung, der Boden, für das autonome stillen der eigenen lebenswichtigen Bedürfnissen.

...aber was, wenn wir als Baby in eine negative Abhängigkeit geboren werden? (...und vielleicht wolltest du das ansprechen Mitplauderin?)

Wenn Mutter, aus welchen Gründen auch immer, nicht fähig ist, dem Baby das zu geben, was es in der ersten Zeit so dringend benötigt?

Menschen, mit solchen frühen Erfahrungen wünschen sich wohl dieses, von AUSSEN bekommen zurück, weil sie einfach nie das bekommen haben, was sie so dringen gebraucht hätten. Da entsteht eine Lücke, die nicht gefüllt werden kann... oder eben nie voll wird, im Versuch sie zu füllen.
Die Fähigkeit sich INNERLICH zu geben, ist für Menschen besonders schwer, die an diesem Wunsch, des von AUSSEN bekommen, festhalten. Und im Grunde ist es ja so fest nachvollziehbar... denn man hat ja nie bekommen, was einem zustand.

...und es ist wohl besonders schmerzhaft, wenn man als Beispiel, in Therapie an den Punkt der Erkenntnis dieser "Lücke" kommt, die früheren Bedürfnisse geweckt werden (Liebe, Schutz, Halt usw.), und dann lernen "soll" sich das alles selber zu geben.

Dies nur als Gedanken zu deinen

Gruss an dich,
Ohio
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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Sa., 18.04.2015, 08:36

Hallo Alle,

Ich sende mal mein Traum von heute Nacht:

Ich stehe in einem Therapiezimmer (Habe eine Beobachterrolle).
Vor mir, die Szenerie zweier Sessel - Ein Therapeut sitzt einem Patienten gegenüber.
Der Therapeut wirkt ruhig und sehr wohlwollend, der Patient ist nervös - die beiden führen ein Gespräch.
...als plötzlich der Patient fluchtartig aus dem Fenster springt, er verletzt sich dabei am Arm... blutet.
In diesem Moment steige ich aus meiner Beobachterrolle aus, folge dem Patienten und bringe ihn wieder nach oben ins Therapiezimmer. Er sitzt nun wieder in seinem Sessel, sichtlich beschämt, aber froh wieder zurück zu sein.

P.S. mir fällt auf, dass ich in einer intensiven Traumphase stecke - habt ihr die Erfahrung gemacht, dass man deshalb weniger erholsamen Schlaf erfährt? Ich fühle mich sehr erschöpft, so, als würde ich in der Nacht arbeiten.

Grüsse
Ohio
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Beitrag Sa., 18.04.2015, 09:42

Hallo Bloodbuzz Ohio,
genau, meine Gedanken betrafen dysfuktionale Beziehungen, die über das Alter von vier Jahren hinausgehen. Denn ab diesem Alter hat ein gesunder Mensch alles Notwendige entwickelt, was er braucht, um sich selbst am Leben zu erhalten. (Nicht um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und allein zu leben). Als ich vor 30 Jahrenn Mutter wurde, herrschte noch die gängige Meinung und Empfehlung: Bayies auf keinen Fall verwöhnen. Frühestmöglich auf einen geregelten Alltag hin erziehen. Das bedeutete, fixe Stillzeiten, schreien lassen, nicht sofort trösten, baldigst aus dem Schlafzimmer der Eltern usw. Ich bin sehr froh, dass ich meinem Herzen gefolgt bin und mich an diese Empfehlungen nicht gehalten habe. Meine Schwiegermutter (Göttin sei Dank, sie wohnte weit genug weg) sah Ungemach am Himmel aufziehen: "Du wirst dich noch anschauen", prophezeite sie mir. Keine davon ist eingetreten.
Bloodbuzz Ohio hat geschrieben: P.S. mir fällt auf, dass ich in einer intensiven Traumphase stecke - habt ihr die Erfahrung gemacht, dass man deshalb weniger erholsamen Schlaf erfährt? Ich fühle mich sehr erschöpft, so, als würde ich in der Nacht arbeiten.
Ein sehr schöner Traum, finde ich. Die verschiedenen Teile in dir arbeiten zusammen. Es gibt sogar jemanden, der beobachtet, was da so läuft und eingreift, wenns notwendig ist.
Kurz nachdem ich meine Therapie begonnen hatte, traten auch bei mir sehr, sehr intensive Träume auf (viel Blut, viel Verletzungen, Monster, überall Gefahren). Es war für mich sehr hilfreich, dass ich diese Träume mit meiner Therapeutin besprechen konnte. Dadurch merkte ich auch, wie sich die Träume veränderten - gemäß der Veränderungen im realen Leben. Oh ja, träumen ist arbeiten. Mehrmals wachte ich vollkommen erschlagen auf und musste mich erst wieder "orientieren".

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag Sa., 18.04.2015, 17:46

Hallo mitplauderin

Als ich vor 30 Jahrenn Mutter wurde, herrschte noch die gängige Meinung und Empfehlung: Bayies auf keinen Fall verwöhnen. Frühestmöglich auf einen geregelten Alltag hin erziehen. Das bedeutete, fixe Stillzeiten, schreien lassen, nicht sofort trösten, baldigst aus dem Schlafzimmer der Eltern usw.

Das war tatsächlich die weit verbreitete Empfehlung?
Wenn man bedenkt, dass das erst 30 Jahre her ist
Kennst du solche Mütter?

Ein sehr schöner Traum, finde ich. Die verschiedenen Teile in dir arbeiten zusammen. Es gibt sogar jemanden, der beobachtet, was da so läuft und eingreift, wenns notwendig ist.
Was am Traum empfindest du schön?
Was die verschiedenen Teile in mir angeht, kann ich dir gerade nicht folgen. Was meinst du damit - sie arbeiten zusammen?

LG
Bloodbuzz Ohio
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mitplauderin
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Beitrag So., 19.04.2015, 11:42

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben: Was am Traum empfindest du schön?
Was die verschiedenen Teile in mir angeht, kann ich dir gerade nicht folgen. Was meinst du damit - sie arbeiten zusammen?
Hallo Ohio,
Träume sind ja immer persönlich und individuell zu erschließen. Jeder ist sozusagen sein eigener Traumexperte. Ich kann dir also nur sagen, wie ich den Traum interpretiert hätte, wenn ich ihn geträumt hätte.
Da ist also einmal eine therapeutische Situation. Ein Gespräch findet statt und plötzlich springt der Patient aus dem Fenster. Weshalb wissen wir nicht, es bleibt nur zu vermuten. In meiner Therapie gab es viele Sitzungen, die ich als "zum davonlaufen" - man könnt auch sagen "zum aus dem Fenster springen" empfand, weil meine Therapeutin immer wieder behutsam Themen angesprochen hat, die mir den Angstschweiß aus allen Poren trieben. Dann starrte ich nur noch schweigsam auf einen entfernten Punkt im Raum oder aus dem Fenster. "Wo sind sie denn Fr. XX? Nehmen sie mich mit!", hörte ich dann meine Thera sagen. Und so näherten wir uns langsam, Schritt für Schritt, den schmerzvollen Themen.
Die Situation in deinem Traum ließe sich für mich mit der realen Situation in der Therapie vergleichen, auch wenn ich dort nicht wirklich aus dem Fenster gesprungen bin. Den vordergründigen Wunsch, die therapeutische Sitzung zu verlassen, verspürte ich oft. Weshalb tue ich mir das an? Ich mag nicht mehr! Ich will endlich Frieden/Ruhe! Und gleichzeitig gab es dieses Wissen in mir, ich muß meine Erfahrungen der Kindheit aufarbeiten, will ich körperlich und seelisch gesunden. In deinem Traum verkörpert für mich die "Beobachterin" diesen Teil. Sie beobachtet, hat sozusagen den Überblick und greift ein. Holt den Patienten wieder zurück. Der Patient, oder der Teil von dir, der am liebsten flüchten will, ist zwar beschämt, jedoch froh, wieder im Gespräch, in Kontakt zu sein.

Was meine ich nun, mit den verschiedenen Teilen. Im Laufe meiner Therapie habe ich erkannt, dass da in mir verschiedene Stimmen - frei nach Goethe: Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust - miteinander versuchen zu kommunizieren. Das hat nichts mit "multipel" zu tun. Da gab es die innere Kritikerin, die Ängstliche, die Wütende, die Besonnene, die Ärgerliche ect. ect. - ein ganzes Orchester. Den vielen Introjekten den ihnen angemessenen Platz im Orchester zuzuweisen und die Dirigentin in mir zu stärken, sodass ein wohlklingendes Konzert möglich wurde, das war die Arbeit in meiner Therapie, u.a.

mlg
mp

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Beitrag So., 19.04.2015, 14:39

Liebe Mitplauderin

Jetzt habe ich verstanden, was du mit Teilen meinst.
Zur Zeit herrscht unter meinen so etwas wie "Krieg"... aber der Traum scheint zumindest auch eine Annäherung untereinander zu verbildlichen.
Und ja, im Moment fällt es mir sehr schwer, was Therapie angeht... aber da war von Anfang an, dieser Teil, der meine Zuversicht "beschützte". Der war und ist aktiv - Bin sehr froh darum.
... das mit aus dem Fenster schauen finde ich interessant, mache ich in letzter Zeit sehr oft und es scheint möglich zu sein, sich zumindest mit den Augen in die Ferne zu stehlen
Es gibt auch andere Dinge im Raum, wo ich mich zwischendurch drauf fixiere, um so etwas wie "Sicherheit" zu haben.
Ich hoffe, dass ich es auch schaffen kann, die "Sicherheit" in der Verbindung zur Therapeutin zu spüren und anzunehmen... denn dorthin fällt mein Blick im Moment nur mit einem tief empfundenen Gefühl von Scham.

Gruss
Ohio
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Beitrag So., 19.04.2015, 15:08

Mein Traum aus letzter Nacht:

Ich stehe vor einem Haus. Ich sehe meinen Bruder, sitzend auf dem Bett, durch ein grosses Fenster.
Der Raum ist hell.
Ich kann erkennen, dass er ganz abgemagert ist, schwarze Flecken im Gesicht hat und sich dabei ist, sich zu vergiften mit irgendwelchen Flüssigkeiten.
Ich werde aber daran gehindert (Ich kann mich nicht fortbewegen...) zu ihm zu gehen und die Vergiftung zu verhindern.
Ich kann erst zu ihm, als alles schon zu spät ist und mir bewusst ist, dass er daran sterben wird.
Als ich oben im Raum ankomme fühle ich einen unglaublichen Schmerz... ich weiss jetzt, dass er sterben wird und will.
Anschliessend bittet er mich, ihn zu erschiessen, das er sein Leid schneller beenden kann.
Unter grosser Trauer erschiesse ich ihn.

Ich bin völlig fertig aus diesem Traum aufgewacht... was blieb ist tiefer Schmerz, eine Ohnmacht und Trauer.
...ich habe im Traum wie auch in Realität geheult... mein Kissen war völlig nass und ich bin den ganzen Tag schon total geschwächt.
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Beitrag So., 19.04.2015, 15:42

Bloodbuzz Ohio hat geschrieben: Ich bin völlig fertig aus diesem Traum aufgewacht... was blieb ist tiefer Schmerz, eine Ohnmacht und Trauer.
...ich habe im Traum wie auch in Realität geheult... mein Kissen war völlig nass und ich bin den ganzen Tag schon total geschwächt.
Oh ja, Träume dieser Art, in denen es um Sterben und Tod geht, sind sehr belastend und erschöpfend.
Für mich bedeuten die Bilder von Sterben und Tod im Traum, dass etwas Altes gehen und Neues entstehen will. Und ist nicht auch im realen Leben der Übergang vom Alten zu Neuem oft mit Angst, Schmerzen, Trauer verbunden?
Das Bild des Bruders, also eines männlichen Aspektes im Traum, ließ mich an Anima und Animus denken. Wie schauts denn aus mit deiner inneren "männlichen" Seite. Musstest du sie "töten"? Waren Mut, Kraft, Durchsetzungsvermögen, Verstand, Wildheit, ect. erwünschte Eigenschaften in deiner Kindheit?

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Bloodbuzz Ohio
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Beitrag So., 19.04.2015, 15:55

Und ist nicht auch im realen Leben der Übergang vom Alten zu Neuem oft mit Angst, Schmerzen, Trauer verbunden?
Da muss ich dir beipflichten.
Ich schätze dieser Traum hat dennoch eine "reale" Komponente... ich war in meiner Vergangenheit immer und immer wieder in Situationen ohnmächtig und völlig ausgeliefert. Der Versuch des "Rettens" war also immer gescheitert...
Ich weiss, du kannst mir jetzt vielleicht nicht genau folgen... aber vielleicht erkennst du etwas die Struktur dahinter?

Das Bild des Bruders, also eines männlichen Aspektes im Traum, ließ mich an Anima und Animus denken. Wie schauts denn aus mit deiner inneren "männlichen" Seite. Musstest du sie "töten"? Waren Mut, Kraft, Durchsetzungsvermögen, Verstand, Wildheit, ect. erwünschte Eigenschaften in deiner Kindheit?

...gerade muss ich etwas schmunzeln
Zählst du Mut, Kraft, Durchsetzungsvermögen, Verstand, Wildheit, ect. zu männlichen Eigenschaften ? Oder habe ich dich gerade falsch verstanden

Gruss an Dich und hab dank für die tolle Teilnahme
Ohio
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