Therapeutin findet mich verkehrt?
Hallo Anneli,
also für mich klingt das auch einfach so, als wäre deine Therapeutin nicht so richtig erfahren mit deiner Situation.
Ich denk, ein Patient reagiert einfach, wie er reagiert und das ist schon richtig so.
Wenn jetzt bei dir so viel auftaucht und du das als belastend empfindest, wenn sie bremst, dann ist das so. Punkt. Und dann täte dir ein anderes Vorgehen vermutlich gut.
Daher:
würde ich auf alle Fälle nach anderen Therapeuten und Möglichkeiten suchen und ausprobieren.
(ob du dann wirklich wechselst, kannst du ja immer noch entscheiden, aber wenn du verschiedene Möglichkeiten zur Wahl hast, ist das doch einfach mal beruhigend.)
Du kannst ja deine Situation auch im Erstgespräch ansprechen und fragen, wie der/die Therapeutin vorgehen würde - dann wirst du vermutlich feststellen, dass verschiedene Therapeuten verschieden vorgehen.
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also für mich klingt das auch einfach so, als wäre deine Therapeutin nicht so richtig erfahren mit deiner Situation.
Ich denk, ein Patient reagiert einfach, wie er reagiert und das ist schon richtig so.
Wenn jetzt bei dir so viel auftaucht und du das als belastend empfindest, wenn sie bremst, dann ist das so. Punkt. Und dann täte dir ein anderes Vorgehen vermutlich gut.
Daher:
würde ich auf alle Fälle nach anderen Therapeuten und Möglichkeiten suchen und ausprobieren.
(ob du dann wirklich wechselst, kannst du ja immer noch entscheiden, aber wenn du verschiedene Möglichkeiten zur Wahl hast, ist das doch einfach mal beruhigend.)
Du kannst ja deine Situation auch im Erstgespräch ansprechen und fragen, wie der/die Therapeutin vorgehen würde - dann wirst du vermutlich feststellen, dass verschiedene Therapeuten verschieden vorgehen.
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Das ist aber nicht richtig was deine Therapeutin macht! ich denke sie meint damit.. das du langsamer reden sollst und alles sagen sollt was du meinst genau beschreiben.. ganz genau halt.. manchen hilft es genauer über gewisse dinge zu reden..!
vielleicht suchst du dir erstmal einen andere Therapeutin! und erklärst ihr um was es geht...! wie du dich dabei gefühlt hast und das du zu ihr kommst damit sie nicht so reagiert! so wie ich verstanden habe.. tust du schnell über das reden was passiert ist.. wenn du zu schnell über das redest bringt das auch nichts weil du nicht alles los werden kannst weil du manche Sachen einfach nicht erwähnt hast.. und das hilft dir dann auch nicht wirklich was.. also versuch mal langsam und genauer beschreiben und alles erwähnen.. das sollte dir helfen...! ich kann gut nach empfinden wie das ist... und ganz ehrlich ich kann nicht über meine Probleme reden dadurch das mich keiner ernst nimmt,mich versteht und mich ignoriert haben.. das war früher und jetzt kann ich nicht einen menschen ins Gesicht sagen was mich eigentlich belastet..! und nicht darüber reden zu können ist schlimm! aber du kannst du machst es nur zu schnell.. du willst es so schnell wie möglich aus deinen Leben haben.. und das ist dann doch nicht so gut.. :( versuch es mal vielleicht hilft es dir...
Ich schenke dir ganz viel Kraft du wirst das schon schaffen!
vielleicht suchst du dir erstmal einen andere Therapeutin! und erklärst ihr um was es geht...! wie du dich dabei gefühlt hast und das du zu ihr kommst damit sie nicht so reagiert! so wie ich verstanden habe.. tust du schnell über das reden was passiert ist.. wenn du zu schnell über das redest bringt das auch nichts weil du nicht alles los werden kannst weil du manche Sachen einfach nicht erwähnt hast.. und das hilft dir dann auch nicht wirklich was.. also versuch mal langsam und genauer beschreiben und alles erwähnen.. das sollte dir helfen...! ich kann gut nach empfinden wie das ist... und ganz ehrlich ich kann nicht über meine Probleme reden dadurch das mich keiner ernst nimmt,mich versteht und mich ignoriert haben.. das war früher und jetzt kann ich nicht einen menschen ins Gesicht sagen was mich eigentlich belastet..! und nicht darüber reden zu können ist schlimm! aber du kannst du machst es nur zu schnell.. du willst es so schnell wie möglich aus deinen Leben haben.. und das ist dann doch nicht so gut.. :( versuch es mal vielleicht hilft es dir...
Ich schenke dir ganz viel Kraft du wirst das schon schaffen!
Hallo Anneli,
ich mach auch seit einigen Jahren Traumatherapie und meine Therapeutin ging da oft ähnlich vor. Mir half das auch nicht immer und ich denke es macht einfach einen großen Unterschied ob und in wie weit die "Traumaschranke" bereits durchbrochen wurde.
Gerade diese "Gleichzeitigkeit" von rationalem Funktionieren und sich völlig normal verhalten können und den sehr intensiven, anstrengenden Gefühlen im Hintergrund macht es meiner Meinung nach für Therapeuten etwas "unverständlich".
Ich habe mich da zumindest oft so gefühlt, als wäre irgendwas an mir und meinem inneren Vorgehen seltsam bis verkehrt, bin aber trotzdem weiter so vorgegangen, wie es mir richtig erschien. Ich stecke ja drin und kann und muss einschätzen, wie weit ich gehe und was mir hilft und was nicht.
Allerdings finde ich es wichtig, für sich selbst Wege zu kennen - die man unter Umständen erst finden/lernen muss - wie man sich aus ganz schlimmen Zuständen wieder raus bekommt. Ich habe zum Beispiel manchmal angefangen "Kopfzurechnen", damit konnte ich die "Hirnaktivität" im Zweifel wieder mehr ins Rationale bringen, weg vom Emotionalen, so nötig. Aber da hat sicher jeder so seine eigenen Methoden.
Ein "Redeverbot" wäre für mich wohl auch eher schädlich als hilfreich gewesen und es hätte auch nicht funktioniert. Pausen hingegen brauchte ich oft und habe da gerade das "einfach nur" Funktionieren als sehr entspannend erlebt, aber eben immer mit dem Hintergedanken, dass das jetzt nur eine Pause ist, um wieder zu Kräften zu kommen und kein "Wegschließen dessen was im Hintergrund brodelt". In diesen Pausen hatte ich dann auch keine Therapie, denn Therapie und innere Pause ging für mich irgendwie nicht gut zusammen.
So wie Du schreibst, klingt es, als ob Du ein sehr starkes, rationales Erwachsenenich hast. Das ist sehr hilfreich. Vielleicht kannst Du Deine Therapeutin überzeugen, dass Du weisst, was Du tust? Und dass Du Dir jederzeit, so Du das Gefühl bekommen solltest, dass es doch zuviel sein könnte, die nötige Hilfe holen wirst?
Ich hatte bei meiner Therapeutin oft das Gefühl, dass sie sich auch selbst absichert, wenn sie sich geweigert hat konfrontativ vorzugehen. Das war für mich zwar verständlich, aber eben nicht unbedingt hilfreich. Ich habe mich dann schnell so gefühlt, als hätte ich keine Ahnung was gut für mich ist und was nicht und dem war nicht so. Ich habe das ihr gegenüber mal so ausgedrückt: "Für mich ist es nicht so wichtig, dass ich Ihnen vertraue. Für mich ist wichtig, dass Sie mir und sich selbst vertrauen. Ihnen vertraue ich schon dadurch, dass ich hier bin." Und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob sie das verstanden hat. Vielleicht ist es auch einfach für andere unverständlich?
Wichtig finde ich, dass es DEINE Therapie ist und dass Du DEINE Themen besprechen darfst. Wenn Deine Therapeutin damit ein Problem hat, dann sollte sie Dir gegenüber begründen, warum sie diese Bedenken hat, so dass ihr eine für Euch beide gut tragbare Lösung finden könnt.
Ich persönlich habe das, was meine Therapeutin wohl als "Konfrontation" verstand, für mich eher als besseren "inneren Kontakt herstellen" verstanden und diesen Kontakt kann ich nicht herstellen, wenn ich das "Trauma" wegschließe, da ich damit auch den "inneren Anteil" der das Trauma "trägt" wegsperre und diesen Teil damit nur erneut traumatisiere, indem ich ihm das selbe zu füge, was ihm früher bereits zugefügt wurde. Für mich klappte diese "Tresorübung" zB. nur dann, wenn der traumarisierte Anteil selbst entscheiden konnte, was und wieviel "von sich" er eventuell wegschließen will und kann.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du einen für Dich guten Weg finden kannst und darfst und dass die Therapeutin bereit ist, diesen mit Dir und in Deinem Sinne zu gehen. Sie ist die Fachfrau in Sachen "Psychologie" - Du bist die Fachfrau Deines Innenlebens und dafür was Dir hilft.
Viele Grüße!
ich mach auch seit einigen Jahren Traumatherapie und meine Therapeutin ging da oft ähnlich vor. Mir half das auch nicht immer und ich denke es macht einfach einen großen Unterschied ob und in wie weit die "Traumaschranke" bereits durchbrochen wurde.
Gerade diese "Gleichzeitigkeit" von rationalem Funktionieren und sich völlig normal verhalten können und den sehr intensiven, anstrengenden Gefühlen im Hintergrund macht es meiner Meinung nach für Therapeuten etwas "unverständlich".
Ich habe mich da zumindest oft so gefühlt, als wäre irgendwas an mir und meinem inneren Vorgehen seltsam bis verkehrt, bin aber trotzdem weiter so vorgegangen, wie es mir richtig erschien. Ich stecke ja drin und kann und muss einschätzen, wie weit ich gehe und was mir hilft und was nicht.
Allerdings finde ich es wichtig, für sich selbst Wege zu kennen - die man unter Umständen erst finden/lernen muss - wie man sich aus ganz schlimmen Zuständen wieder raus bekommt. Ich habe zum Beispiel manchmal angefangen "Kopfzurechnen", damit konnte ich die "Hirnaktivität" im Zweifel wieder mehr ins Rationale bringen, weg vom Emotionalen, so nötig. Aber da hat sicher jeder so seine eigenen Methoden.
Ein "Redeverbot" wäre für mich wohl auch eher schädlich als hilfreich gewesen und es hätte auch nicht funktioniert. Pausen hingegen brauchte ich oft und habe da gerade das "einfach nur" Funktionieren als sehr entspannend erlebt, aber eben immer mit dem Hintergedanken, dass das jetzt nur eine Pause ist, um wieder zu Kräften zu kommen und kein "Wegschließen dessen was im Hintergrund brodelt". In diesen Pausen hatte ich dann auch keine Therapie, denn Therapie und innere Pause ging für mich irgendwie nicht gut zusammen.
So wie Du schreibst, klingt es, als ob Du ein sehr starkes, rationales Erwachsenenich hast. Das ist sehr hilfreich. Vielleicht kannst Du Deine Therapeutin überzeugen, dass Du weisst, was Du tust? Und dass Du Dir jederzeit, so Du das Gefühl bekommen solltest, dass es doch zuviel sein könnte, die nötige Hilfe holen wirst?
Ich hatte bei meiner Therapeutin oft das Gefühl, dass sie sich auch selbst absichert, wenn sie sich geweigert hat konfrontativ vorzugehen. Das war für mich zwar verständlich, aber eben nicht unbedingt hilfreich. Ich habe mich dann schnell so gefühlt, als hätte ich keine Ahnung was gut für mich ist und was nicht und dem war nicht so. Ich habe das ihr gegenüber mal so ausgedrückt: "Für mich ist es nicht so wichtig, dass ich Ihnen vertraue. Für mich ist wichtig, dass Sie mir und sich selbst vertrauen. Ihnen vertraue ich schon dadurch, dass ich hier bin." Und ich bin mir bis heute nicht sicher, ob sie das verstanden hat. Vielleicht ist es auch einfach für andere unverständlich?
Wichtig finde ich, dass es DEINE Therapie ist und dass Du DEINE Themen besprechen darfst. Wenn Deine Therapeutin damit ein Problem hat, dann sollte sie Dir gegenüber begründen, warum sie diese Bedenken hat, so dass ihr eine für Euch beide gut tragbare Lösung finden könnt.
Ich persönlich habe das, was meine Therapeutin wohl als "Konfrontation" verstand, für mich eher als besseren "inneren Kontakt herstellen" verstanden und diesen Kontakt kann ich nicht herstellen, wenn ich das "Trauma" wegschließe, da ich damit auch den "inneren Anteil" der das Trauma "trägt" wegsperre und diesen Teil damit nur erneut traumatisiere, indem ich ihm das selbe zu füge, was ihm früher bereits zugefügt wurde. Für mich klappte diese "Tresorübung" zB. nur dann, wenn der traumarisierte Anteil selbst entscheiden konnte, was und wieviel "von sich" er eventuell wegschließen will und kann.
Ich wünsche Dir sehr, dass Du einen für Dich guten Weg finden kannst und darfst und dass die Therapeutin bereit ist, diesen mit Dir und in Deinem Sinne zu gehen. Sie ist die Fachfrau in Sachen "Psychologie" - Du bist die Fachfrau Deines Innenlebens und dafür was Dir hilft.
Viele Grüße!
Liebe Anneli
So wie Du das im Eingangsbeitrag beschreibst, klingt es so, als würdest Du Deine Erinnerungen rational bearbeiten und gerade in dieser fast schon zwanghaft überdrehten Schnellspurerinnerung die Gefühle an das Vorgefallene wegdrücken, was natürlich kontraproduktiv sein kann bei der Bearbeitung des Traumas. Da würde ich der Therapeutin Recht geben, dass Du Dir mehr Zeit lassen solltest. Die Erinnerungen müssen sich auch setzen können, damit Du innerlich zu Dir findest und die Gefühle dazu ausreichend verarbeiten und integrieren kannst in Dein erwachsenes Selbst. Bau keinen Erinnerungsturm, sondern lass es natürlich wachsen wie ein Baum. Alles, was wirklich fruchtbar wirken soll, braucht Zeit zum Heranwachsen. Das ist nun mal so. Dagegen steht eine oft neurotisch überdrehte Ungeduld und zwanghafte Bewältigungssucht, die zwar im Moment ein Ventil darstellt, aber nicht wirklich weiterbringt.
So wie Du das im Eingangsbeitrag beschreibst, klingt es so, als würdest Du Deine Erinnerungen rational bearbeiten und gerade in dieser fast schon zwanghaft überdrehten Schnellspurerinnerung die Gefühle an das Vorgefallene wegdrücken, was natürlich kontraproduktiv sein kann bei der Bearbeitung des Traumas. Da würde ich der Therapeutin Recht geben, dass Du Dir mehr Zeit lassen solltest. Die Erinnerungen müssen sich auch setzen können, damit Du innerlich zu Dir findest und die Gefühle dazu ausreichend verarbeiten und integrieren kannst in Dein erwachsenes Selbst. Bau keinen Erinnerungsturm, sondern lass es natürlich wachsen wie ein Baum. Alles, was wirklich fruchtbar wirken soll, braucht Zeit zum Heranwachsen. Das ist nun mal so. Dagegen steht eine oft neurotisch überdrehte Ungeduld und zwanghafte Bewältigungssucht, die zwar im Moment ein Ventil darstellt, aber nicht wirklich weiterbringt.
LG Lynn
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Hallo Lynn,
ich habe Anneli da vollkommen gegensätzlich wahrgenommen als Du und ich denke, dass genau das es sein könnte, was andere Menschen verwundert. So wie ich es verstanden habe - und auch selbst kenne - leidet sie ja weniger unter den "gefühlten" Gefühlen als unter dem inneren Druck, der entsteht, wenn sie diese Gefühle nicht zulassen kann.
Es ist also kein Wegdrücken der Gefühle, sondern der Wunsch, die Gefühle fühlen zu können und dürfen um dadurch Erleichterung zu erfahren. Ich kenne das selbst auch und habe mich oft selbst "getriggert", um mit dem Gefühl in direkteren Kontakt kommen zu können. Ein reines "(Zu- oder Los)lassen" des Gefühls war mir nicht möglich, ich musste es "triggern", um es wirklich fühlen zu können.
Dieser Druck, den das "Nichtfühlen" können erzeugt, ist etwas, was nur schwer aushaltbar ist und was einen selbst in den Wahnsinn treiben kann. Das "Wiedererinnern wollen" hat mit zwanghaft schnell ver-/bearbeiten nichts zu tun, sondern ist der Versuch diesen unaushaltbaren Druck im Inneren loszuwerden. Bei mir war es so, dass sich nach jedem "fühlen können" auch ein Stück des inneren Drucks abbauen konnte, etwas innerlich integriert wurde.
Das meinte ich damit, dass es wohl einen Unterschied macht, inwieweit die "Traumaschranke" bereits aufgelöst ist. Denn wenn sie das ist, bekommt man das meiner Erfahrung nach eben nicht mehr "einfach so" nach hinten, sondern es äußert sich dann als permanenter innerer Druck, der sich nur über ein "erneutes Fühlen" reduzieren lässt bzw. dann zumindest für eine Zeit lang mal nachlässt. Da will ja was nach "vorn" und "sichtbar werden" dürfen. Und was anderes arbeitet "dagegen". So entsteht der Druck.
Ich fand es immer sinnvoller, das zu unterstützen, was nach vorn wollte und nicht das, was dagegen arbeitete. Das gilt es zu verstehen, zu respektieren - denn es war über lange Zeit ein guter und wirksamer Schutz - aber unterstützen sollte man doch eher das "es will gefühlt/integriert werden".
Es geht nicht darum, einen "Sollte" Zustand - der vielleicht seelisch/therapeutisch einfacher zu bewältigen wäre - zu schaffen sondern darum mit dem "Ist" Zustand so gut es eben geht zu arbeiten. Und den "Ist" Zustand kennt nur Anneli und auch nur Anneli kann beurteilen, wieviel sie sich zutraut und was ihr hilft.
Der therapeutische Ratschlag "Abstand" zu gewinnen mag nachvollziehbar und in Bezug auf die eigenen Belastungsgrenzen
auch sinnvoll sein, nur lässt er sich in dem Moment nicht gut realisieren, wo die "Katze bereits aus dem Sack" ist, sozusagen.
Denn selbst, wenn ich es schaffe, die Katze zurück in den Sack zu stopfen, so weiss ich doch, dass sie da drin ist und spüre, wie sehr sie da wieder raus will....
Ich kann die Katze allerdings streicheln, ihr sagen, dass sie grundsätzlich willkommen ist und ich mich um sie kümmern werde, sie jetzt aber nochmal für einen Moment zurücktreten soll, bis ich mich wirklich gut um sie kümmern kann. Wenn ich Glück habe, macht die Katze das mit. Wenn ich Pech habe nicht.
Viele Grüße!
ich habe Anneli da vollkommen gegensätzlich wahrgenommen als Du und ich denke, dass genau das es sein könnte, was andere Menschen verwundert. So wie ich es verstanden habe - und auch selbst kenne - leidet sie ja weniger unter den "gefühlten" Gefühlen als unter dem inneren Druck, der entsteht, wenn sie diese Gefühle nicht zulassen kann.
Es ist also kein Wegdrücken der Gefühle, sondern der Wunsch, die Gefühle fühlen zu können und dürfen um dadurch Erleichterung zu erfahren. Ich kenne das selbst auch und habe mich oft selbst "getriggert", um mit dem Gefühl in direkteren Kontakt kommen zu können. Ein reines "(Zu- oder Los)lassen" des Gefühls war mir nicht möglich, ich musste es "triggern", um es wirklich fühlen zu können.
Dieser Druck, den das "Nichtfühlen" können erzeugt, ist etwas, was nur schwer aushaltbar ist und was einen selbst in den Wahnsinn treiben kann. Das "Wiedererinnern wollen" hat mit zwanghaft schnell ver-/bearbeiten nichts zu tun, sondern ist der Versuch diesen unaushaltbaren Druck im Inneren loszuwerden. Bei mir war es so, dass sich nach jedem "fühlen können" auch ein Stück des inneren Drucks abbauen konnte, etwas innerlich integriert wurde.
Das meinte ich damit, dass es wohl einen Unterschied macht, inwieweit die "Traumaschranke" bereits aufgelöst ist. Denn wenn sie das ist, bekommt man das meiner Erfahrung nach eben nicht mehr "einfach so" nach hinten, sondern es äußert sich dann als permanenter innerer Druck, der sich nur über ein "erneutes Fühlen" reduzieren lässt bzw. dann zumindest für eine Zeit lang mal nachlässt. Da will ja was nach "vorn" und "sichtbar werden" dürfen. Und was anderes arbeitet "dagegen". So entsteht der Druck.
Ich fand es immer sinnvoller, das zu unterstützen, was nach vorn wollte und nicht das, was dagegen arbeitete. Das gilt es zu verstehen, zu respektieren - denn es war über lange Zeit ein guter und wirksamer Schutz - aber unterstützen sollte man doch eher das "es will gefühlt/integriert werden".
Es geht nicht darum, einen "Sollte" Zustand - der vielleicht seelisch/therapeutisch einfacher zu bewältigen wäre - zu schaffen sondern darum mit dem "Ist" Zustand so gut es eben geht zu arbeiten. Und den "Ist" Zustand kennt nur Anneli und auch nur Anneli kann beurteilen, wieviel sie sich zutraut und was ihr hilft.
Der therapeutische Ratschlag "Abstand" zu gewinnen mag nachvollziehbar und in Bezug auf die eigenen Belastungsgrenzen
auch sinnvoll sein, nur lässt er sich in dem Moment nicht gut realisieren, wo die "Katze bereits aus dem Sack" ist, sozusagen.
Denn selbst, wenn ich es schaffe, die Katze zurück in den Sack zu stopfen, so weiss ich doch, dass sie da drin ist und spüre, wie sehr sie da wieder raus will....
Ich kann die Katze allerdings streicheln, ihr sagen, dass sie grundsätzlich willkommen ist und ich mich um sie kümmern werde, sie jetzt aber nochmal für einen Moment zurücktreten soll, bis ich mich wirklich gut um sie kümmern kann. Wenn ich Glück habe, macht die Katze das mit. Wenn ich Pech habe nicht.
Viele Grüße!
@mio: Ich habe mich konkret auf annelis Eingangsposting bezogen, hier:
Es geht nur um den Aspekt, sich mehr Zeit zu lassen, es ausreichend einsickern zu lassen im Lebensgefühl. Kein Rede-, Denk-, Erinnerungsverbot. Davon halte ich auch nichts und würde ich persönlich auch nie befolgen. Ich würde mir sowieso nie etwas verbieten lassen, solange es nicht gegen geltende Gesetze verstößt. Das wär noch was!anneli hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, ich kann keine Gefühle lösen, während ich mich bewusst erinnere, weil ich es da nicht voll spüren kann. Ich finde die Erinnerungen im Kopf furchtbar, aber nicht im Gefühl. Mein Erklärungsversuch: weil ich beim Anschauen von Situationen einfach aussteige, wie ich es damals gemacht habe??
LG Lynn
Hallo Lynn,
um etwas "sickern" lassen zu können muss ich aber erst einmal in Kontakt damit gewesen sein, emotionalem Kontakt.
Und genau mit diesem emotionalen Kontakt tut Anneli sich ja schwer und schafft es am ehesten über Konfrontationen ihn herzustellen. Aus meiner eigenen Erfahrung kenne ich es so, dass sobald der Kontakt einmal da war, das "sickern" ganz von selbst und ebenso im Hintergrund stattfindet, wie vorher das Gefühl im Hintergrund war.
Da muss ich dann gar nichts mehr tun, manchmal bemerke ich es noch nicht einmal, sondern stelle plötzlich verwundert fest, dass ein vorher vorhandenes Symptom oder Verhalten "verschwunden" ist. Das passiert in teils winzigen Schrittchen und
Häppchen, weshalb es auch einfach lange dauert, aber es passiert.
Die Integration eines Traumas bedeutet ja es muss im Gehirn neu/anders verknüpft werden. Diese Verknüpfung braucht eine "Initialzündung", dh. ich muss die "Traumainsel" emotional aktivieren und gleichzeitig rational verstehen. Eine reine emotionale Aktivierung wäre einfach nur retraumatisierend, eine rein rationale Betrachtung integriert nichts.
Ich denke, da sind Menschen einfach sehr unterschiedlich und dass, was dem einen hilft ist für den anderen eher hinderlich.
Moderne Traumatherapie arbeitet nicht ohne Grund eher langsam und sehr auf Stabilisierung bedacht, das hat ja etwas damit zu tun, dass irgendwann festgestellt wurde, dass unnötige bzw. zu viel Konfrontation in vielen Fällen "Traumaerhaltend/-verstärkend" wirkt. In anderen Fällen wirkte die Konfrontation jedoch durchaus "Traumalösend", sonst hätte man das früher ja nicht so praktiziert. Es sollte sich deshalb meiner Meinung nach am individuellen Patienten orientiert werden und nicht zu sehr an Lehren und "Stufenprogrammen".
Wenn ich es nicht schaffe, mich emotional zu distanzieren, dann sind Stabilisierungstechniken und ein "Tempo rausnehmen" sinnvoll. Wenn ich aber emotional total distanziert bin, ist das verschwendete Zeit. Ich muss nichts lernen, was ich eh "von selbst/automatisch" mache.
Und so verstehe ich Anneli wenn sie sagt, dass sie beim reinen Anschauen einfach emotional aussteigt.
Nicht das "Aussteigen können" gelingt nicht, sondern das "emotional den Kontakt halten/in den Kontakt kommen" gelingt nicht.
Ich wundere mich ehrlich gesagt auch, dass das so unverständlich zu sein scheint. Denn so ich Anneli richtig verstehe - was ich natürlich nicht weiss sondern nur aus dem von ihr geschriebenen herauslese - kenne ich genau dieses Problem auch und auch mir ging es oft so, dass meine Therapeutin damit bisweilen überfordert erschien, weil das so "untypisch" zu sein scheint. Für mich ist es "normal".
Viele Grüße!
um etwas "sickern" lassen zu können muss ich aber erst einmal in Kontakt damit gewesen sein, emotionalem Kontakt.
Und genau mit diesem emotionalen Kontakt tut Anneli sich ja schwer und schafft es am ehesten über Konfrontationen ihn herzustellen. Aus meiner eigenen Erfahrung kenne ich es so, dass sobald der Kontakt einmal da war, das "sickern" ganz von selbst und ebenso im Hintergrund stattfindet, wie vorher das Gefühl im Hintergrund war.
Da muss ich dann gar nichts mehr tun, manchmal bemerke ich es noch nicht einmal, sondern stelle plötzlich verwundert fest, dass ein vorher vorhandenes Symptom oder Verhalten "verschwunden" ist. Das passiert in teils winzigen Schrittchen und
Häppchen, weshalb es auch einfach lange dauert, aber es passiert.
Die Integration eines Traumas bedeutet ja es muss im Gehirn neu/anders verknüpft werden. Diese Verknüpfung braucht eine "Initialzündung", dh. ich muss die "Traumainsel" emotional aktivieren und gleichzeitig rational verstehen. Eine reine emotionale Aktivierung wäre einfach nur retraumatisierend, eine rein rationale Betrachtung integriert nichts.
Ich denke, da sind Menschen einfach sehr unterschiedlich und dass, was dem einen hilft ist für den anderen eher hinderlich.
Moderne Traumatherapie arbeitet nicht ohne Grund eher langsam und sehr auf Stabilisierung bedacht, das hat ja etwas damit zu tun, dass irgendwann festgestellt wurde, dass unnötige bzw. zu viel Konfrontation in vielen Fällen "Traumaerhaltend/-verstärkend" wirkt. In anderen Fällen wirkte die Konfrontation jedoch durchaus "Traumalösend", sonst hätte man das früher ja nicht so praktiziert. Es sollte sich deshalb meiner Meinung nach am individuellen Patienten orientiert werden und nicht zu sehr an Lehren und "Stufenprogrammen".
Wenn ich es nicht schaffe, mich emotional zu distanzieren, dann sind Stabilisierungstechniken und ein "Tempo rausnehmen" sinnvoll. Wenn ich aber emotional total distanziert bin, ist das verschwendete Zeit. Ich muss nichts lernen, was ich eh "von selbst/automatisch" mache.
Und so verstehe ich Anneli wenn sie sagt, dass sie beim reinen Anschauen einfach emotional aussteigt.
Nicht das "Aussteigen können" gelingt nicht, sondern das "emotional den Kontakt halten/in den Kontakt kommen" gelingt nicht.
Ich wundere mich ehrlich gesagt auch, dass das so unverständlich zu sein scheint. Denn so ich Anneli richtig verstehe - was ich natürlich nicht weiss sondern nur aus dem von ihr geschriebenen herauslese - kenne ich genau dieses Problem auch und auch mir ging es oft so, dass meine Therapeutin damit bisweilen überfordert erschien, weil das so "untypisch" zu sein scheint. Für mich ist es "normal".
Viele Grüße!
@mio
Gerade wenn jemand gefühlsmäßig eher verdrängt und mehr rational mit seinen Erinnerungen umgeht, kann es vorkommen, dass er gar nicht merkt, ob er schon in Kontakt kam zu seinem Trauma oder nicht. Wenn er dann rational so "aufdreht", ist das ein Abwehrmechanismsus, der zeigt, dass da bereits ein Kontakt gewesen sein muss und die Gefühle entsprechend aufgewühlt sind, den Inhalt des Konfrontierten jedoch noch abwehren. Deshalb halte ich es schon für sinnvoll, sich Zeit zu lassen, bis das eben voll durchsickert.
Das ist so ähnlich wie bei meiner Ameisenhaltung. Meine Ameisen lechzen nach Wasser, aber ich gebe ihnen das Wasser nur dosiert und in regelmäßigen Zeitabständen, damit sie nicht darin ertrinken, das auch noch in einem Schwamm, sodass sie davon nicht überflutet werden.
Dass jemand mit brachialer Gewalt sein Trauma knacken und dieses möglichst schnell auflösen will, kann ich nachvollziehen, halte das aber nicht für ratsam, gerade wenn sogar ein Traumatherapeut dabei Bedenken hat und dabei immer wieder neue Erinnerungen hochkommen. Da war nachweisbar ein Kontakt da, sonst gäbe es nicht auf einmal neue Erinnerungen.
Gerade wenn jemand gefühlsmäßig eher verdrängt und mehr rational mit seinen Erinnerungen umgeht, kann es vorkommen, dass er gar nicht merkt, ob er schon in Kontakt kam zu seinem Trauma oder nicht. Wenn er dann rational so "aufdreht", ist das ein Abwehrmechanismsus, der zeigt, dass da bereits ein Kontakt gewesen sein muss und die Gefühle entsprechend aufgewühlt sind, den Inhalt des Konfrontierten jedoch noch abwehren. Deshalb halte ich es schon für sinnvoll, sich Zeit zu lassen, bis das eben voll durchsickert.
Das ist so ähnlich wie bei meiner Ameisenhaltung. Meine Ameisen lechzen nach Wasser, aber ich gebe ihnen das Wasser nur dosiert und in regelmäßigen Zeitabständen, damit sie nicht darin ertrinken, das auch noch in einem Schwamm, sodass sie davon nicht überflutet werden.
Dass jemand mit brachialer Gewalt sein Trauma knacken und dieses möglichst schnell auflösen will, kann ich nachvollziehen, halte das aber nicht für ratsam, gerade wenn sogar ein Traumatherapeut dabei Bedenken hat und dabei immer wieder neue Erinnerungen hochkommen. Da war nachweisbar ein Kontakt da, sonst gäbe es nicht auf einmal neue Erinnerungen.
LG Lynn
Hallo Lynn,
diese "theoretische" Herangehensweise ist mir bekannt und sie macht ja auch in vielen Fällen Sinn. Nur macht sie meiner Meinung nach eben nicht in allen Fällen Sinn, weshalb ich dafür bin, dass sich Therapeuten - gerade Traumatherapeuten - in erster Linie immer am Patienten und seinen Bedürfnissen orientieren sollten. Ist ein Therapeut/eine Therapeutin dazu nicht in der Lage zeugt das in erster Linie von der Angst/Sorge des Therapeuten/der Therapeutin und sagt wenig über den Patienten/die Patientin aus.
Traumafolgestörung ist ja nicht gleich Traumafolgestörung und ebensowenig kann Traumaaufarbeitung gleich Traumaaufarbeitung sein. Wenn ich als Therapeut/Therapeutin dann jemanden wo "reinzuquetschen" versuche, kann exakt dies erst recht für Instabilität sorgen.
Das, was gerne als brachiale Gewalt angesehen wird, kann auch der Versuch sein, die "Schranke" die einen wirklichen Kontakt noch verhindert, zu überwinden. Dieses "irgendwie" emotional mitkriegen aber nichts damit "machen" können (und in diesem Fall dürfen!) ist es doch gerade, was so belastend ist. Da geht es nicht um "Verdrängung", das ist "Dissoziation". Und das ist was komplett anderes als "Verdrängung". Da läuft was auf "zwei Spuren" gleichzeitig, wenn Du so willst. Und diese Spuren muss man als Betroffene zusammenkriegen, was, wenn man zur Dissoziation neigt, keine "einfache" Übung ist.
Das Dissoziieren - oder auch "inneres Wechseln der Perspektive" - als solches hingegen, ist eine vergleichsweise "einfache" Übung. Gelernt ist gelernt...
Mich persönlich macht diese "es ist immer so und so" Haltung wütend und traurig, nichts ist immer "so und so".
Und Anneli wird für sich selbst am Besten wissen, was für sie gut ist. Die Therapeutin sollte ihr vertrauen bzw. es zumindest versuchen und vorhandene Bedenken und Ängste klarer als IHRE benennen.
"Knacken" lässt sich meiner Meinung nach von "innen heraus" sowieso nichts, was noch nicht die nötige "Durchlässigkeit" hat. Da schützt uns unsere Seele schon ganz gut und gibt immer nur soviel "frei" wie wir gerade verkraften können. "Geknackt" wird wenn im Zweifel von außen, durch zu heftige Trigger/Konfrontation. Der/die Betroffene kann da gar nichts "falsch" machen, wenn er/sie sich selbst folgt.
Ich verstehe echt nicht, was daran so unverständlich ist?
Viele Grüße!
diese "theoretische" Herangehensweise ist mir bekannt und sie macht ja auch in vielen Fällen Sinn. Nur macht sie meiner Meinung nach eben nicht in allen Fällen Sinn, weshalb ich dafür bin, dass sich Therapeuten - gerade Traumatherapeuten - in erster Linie immer am Patienten und seinen Bedürfnissen orientieren sollten. Ist ein Therapeut/eine Therapeutin dazu nicht in der Lage zeugt das in erster Linie von der Angst/Sorge des Therapeuten/der Therapeutin und sagt wenig über den Patienten/die Patientin aus.
Traumafolgestörung ist ja nicht gleich Traumafolgestörung und ebensowenig kann Traumaaufarbeitung gleich Traumaaufarbeitung sein. Wenn ich als Therapeut/Therapeutin dann jemanden wo "reinzuquetschen" versuche, kann exakt dies erst recht für Instabilität sorgen.
Das, was gerne als brachiale Gewalt angesehen wird, kann auch der Versuch sein, die "Schranke" die einen wirklichen Kontakt noch verhindert, zu überwinden. Dieses "irgendwie" emotional mitkriegen aber nichts damit "machen" können (und in diesem Fall dürfen!) ist es doch gerade, was so belastend ist. Da geht es nicht um "Verdrängung", das ist "Dissoziation". Und das ist was komplett anderes als "Verdrängung". Da läuft was auf "zwei Spuren" gleichzeitig, wenn Du so willst. Und diese Spuren muss man als Betroffene zusammenkriegen, was, wenn man zur Dissoziation neigt, keine "einfache" Übung ist.
Das Dissoziieren - oder auch "inneres Wechseln der Perspektive" - als solches hingegen, ist eine vergleichsweise "einfache" Übung. Gelernt ist gelernt...
Mich persönlich macht diese "es ist immer so und so" Haltung wütend und traurig, nichts ist immer "so und so".
Und Anneli wird für sich selbst am Besten wissen, was für sie gut ist. Die Therapeutin sollte ihr vertrauen bzw. es zumindest versuchen und vorhandene Bedenken und Ängste klarer als IHRE benennen.
"Knacken" lässt sich meiner Meinung nach von "innen heraus" sowieso nichts, was noch nicht die nötige "Durchlässigkeit" hat. Da schützt uns unsere Seele schon ganz gut und gibt immer nur soviel "frei" wie wir gerade verkraften können. "Geknackt" wird wenn im Zweifel von außen, durch zu heftige Trigger/Konfrontation. Der/die Betroffene kann da gar nichts "falsch" machen, wenn er/sie sich selbst folgt.
Ich verstehe echt nicht, was daran so unverständlich ist?
Viele Grüße!
@mio
Ich finde eigentlich schon, dass Annelis Therapeutin das gut erklärt hat: Bei Anneli scheint eben dieser Selbstschutz nicht so stark zu wirken wie bei den anderen Patienten. Also muss Anneli diesen Selbstschutz bewusst einleiten, indem sie ihren Erinnerungsmodus für eine Weile runterfährt, da ihr Unbewusstes zu wenig zurückhält. Ist für mich eigentlich logisch nachvollziehbar.
Es mag ja bei Dir anders sein, vielleicht bist Du ein "harter Knochen" in Deinem inneren Kern, an dem man auch mit Brecheisen nicht rankommt, aber bei Anneli kommen eben zu viele neue Erinnerungen hoch. Bei ihr ist es dann offenbar so wie bei den Fällen, wo eben eine stufenweise Annäherung sinnvoll ist.
Und wenn Annelis Therapeutin sogar noch auf Trauma spezialisiert ist, wird sie da schon Erfahrung haben. Ich würd ihr einfach mal vertrauen. Es ist ja nur eine Pause. Eine Pause hilft, die Perspektive zu wechseln, das Ganze in sich keimen zu lassen. Noch einmal ein Vergleich mit meinen Ameisen: Wenn ich meine Königin immer stören würde, könnte sie keine Brut aufziehen. Sie würde diese sogar im Stress auffressen. Dafür braucht es Ruhe, viel Ruhe. Es muss heranwachsen. Alles, was sich entwickeln soll, braucht Zeit zum Gedeihen. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
Letztlich wird es Anneli entscheiden. Ich sehe es nun mal so wie die Therapeutin, weil Anneli das gut erzählt hat, sodass ich es nachvollziehen kann, warum die Thera so denkt.
Ich finde eigentlich schon, dass Annelis Therapeutin das gut erklärt hat: Bei Anneli scheint eben dieser Selbstschutz nicht so stark zu wirken wie bei den anderen Patienten. Also muss Anneli diesen Selbstschutz bewusst einleiten, indem sie ihren Erinnerungsmodus für eine Weile runterfährt, da ihr Unbewusstes zu wenig zurückhält. Ist für mich eigentlich logisch nachvollziehbar.
Es mag ja bei Dir anders sein, vielleicht bist Du ein "harter Knochen" in Deinem inneren Kern, an dem man auch mit Brecheisen nicht rankommt, aber bei Anneli kommen eben zu viele neue Erinnerungen hoch. Bei ihr ist es dann offenbar so wie bei den Fällen, wo eben eine stufenweise Annäherung sinnvoll ist.
Und wenn Annelis Therapeutin sogar noch auf Trauma spezialisiert ist, wird sie da schon Erfahrung haben. Ich würd ihr einfach mal vertrauen. Es ist ja nur eine Pause. Eine Pause hilft, die Perspektive zu wechseln, das Ganze in sich keimen zu lassen. Noch einmal ein Vergleich mit meinen Ameisen: Wenn ich meine Königin immer stören würde, könnte sie keine Brut aufziehen. Sie würde diese sogar im Stress auffressen. Dafür braucht es Ruhe, viel Ruhe. Es muss heranwachsen. Alles, was sich entwickeln soll, braucht Zeit zum Gedeihen. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.
Letztlich wird es Anneli entscheiden. Ich sehe es nun mal so wie die Therapeutin, weil Anneli das gut erzählt hat, sodass ich es nachvollziehen kann, warum die Thera so denkt.
anneli hat geschrieben:Meine Therapeutin wunderte sich, dass ich mit soviel Energie an die ganzen Erinnerungen herangegangen bin. Normalerweise würden Patienten versuchen, möglichst Erinnerungen und Konfrontation mit den Themen zu vermeiden. Bei mir läuft es umgekehrt:
LG Lynn
Lynn, dissoziative Reaktionsweisen haben nichts mit "hartem Knochen" zu tun sondern dienten in der traumatischen Situation dem Schutz. Wenn Du das einmal "gelernt" hast, dann kannst Du das allerdings auch für Dich in der Therapie nutzen. Entscheidend ist, dass Du es "bewusst" anzuwenden lernst und nicht mehr "automatisch" in die emotionale Distanz reinrutschst. Stabilisierungstechniken machen nichts anderes, nur dass Du da die "Distanzierung" erst lernen musst.LynnCard hat geschrieben: Es mag ja bei Dir anders sein, vielleicht bist Du ein "harter Knochen" in Deinem inneren Kern, an dem man auch mit Brecheisen nicht rankommt,
Du gehst - ähnlich wie Anneli's Therapeutin - davon aus, dass die Erinnerungen zwangsläufig emotional überfluten. So wie es Anneli beschreibt, wird sie aber nicht geflutet, sondern kommt nicht richtig an die dazugehörigen Gefühle ran bzw. kann sie nicht so einfach zulassen und ausdrücken, weil sich dann schnell wieder der "alte Schutz" automatisch davorschiebt.
Nun macht es sicher keinen Sinn, diesen Schutz gewaltsam wegreisen zu wollen, aber das geht meiner Erfahrung nach eh nicht so leicht. Es macht allerdings auch keinen Sinn, diesen eh schon vorhandenen Schutz noch weiter auszubauen.
Wie gesagt: Etwas was automatisch passiert, muss ich nicht noch lernen. Ich muss dann eher lernen, diesen Automatismus aufzuhalten und im Fühlen zu bleiben. Das geht natürlich nur nach und nach.
Anneli scheint über eine sehr gute Selbststeuerung/-kontrolle zu verfügen, sonst käme sie mit der momentanen Situation mit Sicherheit weit weniger klar, als sie es tut. Aber genau dieses hohe Mass an Selbststeuerung/-kontrolle verhindert auch den heilsamen Zugang zu den Gefühlen. Das sind zwei Seiten ein und derselben Medallie.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es extrem anstrengend sein kann, und auch sehr kippelig werden, wenn man sich dann im "Fühlen" wiederfindet, allerdings nur, wenn die "Dosis" zu hoch ist. Und selbst eine hohe Dosis lässt sich bei entsprechender Selbststeuerungsfähigkeit aushalten. Ist krachenhart, aber nicht unmöglich. Entscheidend ist, dass man in diesen Momenten nicht allein damit ist und dass man "versteht" was da passiert und warum und auch, dass es vorbeigehen wird und dass es letztlich einen heilsamen Charakter hat. Und auch, dass man für sich selbst im Zweifel Strategien hat wieder aus dem Gefühl "auszusteigen", so nötig. Es sollte also in beide Richtungen möglichst gut steuerbar sein.
Wenn Du von "es muss wachsen können" sprichst, klingt das für mich nach einer "Totalabspaltung" mit mangelndem Kontakt zum "eigenen seelischen Kern". Da mag das stimmen.
Bei einer nur "partiellen" Abspaltung geht es darum das Abgespaltene in das Bestehende zu integrieren. Das braucht auch Zeit, "Annäherungszeit", aber es muss in dem Sinne nichts "wachsen", sondern eher was "zusammenwachsen". Und dazu braucht es emotionalen Kontakt zwischen diesen beiden "Teilen". Wird es so ein bisschen klarer, was ich meine?
Diese rationale Annäherung, wie Du sie hier als Methode geradezu anpreist, führt nicht wirklich in das Gefühl rein. Klar kannst Du auf diese Weise das Trauma im Turbo-Tempo einkreisen und geradezu gewaltsam zu kontrollieren versuchen, aber wenn Du Dich wieder an das Gefühl von damals erinnerst, nicht nur an den chronologischen Verlauf, dann stoppst Du von selbst. Und eben das ist bei Anneli offenbar noch nicht eingetreten, weil sie sich erinnert, aber eben nur chronologisch, jedoch noch nicht, wie sie als Kind das Trauma fühlte. Gefühlserinnerungen sind etwas ganz Anderes. Denn das tut so weh, dass Du automatisch abwehrst und nicht mehr weitergehen kannst und willst. Und das wird die Therapeutin erkannt haben. Und stabil ist Anneli nicht, wenn sie Suizidgedanken hat.mio hat geschrieben:Lynn, dissoziative Reaktionsweisen haben nichts mit "hartem Knochen" zu tun sondern dienten in der traumatischen Situation dem Schutz. Wenn Du das einmal "gelernt" hast, dann kannst Du das allerdings auch für Dich in der Therapie nutzen. Entscheidend ist, dass Du es "bewusst" anzuwenden lernst und nicht mehr "automatisch" in die emotionale Distanz reinrutschst. Stabilisierungstechniken machen nichts anderes, nur dass Du da die "Distanzierung" erst lernen musst.
Schau, es ist unmöglich, hier für Anneli eine Diagnose oder Therapie zu stellen, das wäre nicht seriös. Die Therapeutin kennt sie besser, ich kann nur davon ausgehen, was Anneli dazu geschrieben hat. Du gehst von Dir aus, aber Du bist nicht Anneli. Ich sage nur, dass ich die Argumente der Therapeutin nachvollziehen kann im Kontext, wie Anneli es erzählt hat. Mehr nicht.
Es braucht nicht nur Vertrauen in den Patienten, sondern auch in den Therapeuten, mio. Das fehlt bei Dir und scheint auch ein Problem von Anneli zu sein aufgrund ihrer negativen Erfahrungen mit ihrem Vater, der Psychiater ist. Natürlich würde ich nicht blind vertrauen, aber ein bisschen Vertrauen kann nicht schaden bis zu einem gewissen Grade, solange die/der Thera nicht verletzend wird. Nur weil sie es langsamer angehen will, finde ich es echt nicht so schlimm. Und wenn dann noch das Geld fehlt, ist es sowieso nicht zu umgehen.
LG Lynn
Hallo Zusammen,
Mio ich verstehe dich sehr gut, du beschreibst ganz genau, was ich erlebt habe, das ist erstaunlich.
@LynnCard: das langsam angehen ist sicher sinnvoll, aber es muss eben angegangen werden.
Deine Ameisenkönigin nicht stören bei der Brutaufzucht mag sinnvoll sein, weil die weiss, was sie zu tun hat. Anneli weiss nicht, was sie tun muss, um das Trauma zu integrieren, sie braucht Hilfe und Anleitung.
@Anneli: ich habe das am Anfang der Therapie oft erlebt, dass mein Therapeut sagte, lassen sie sich zeit, gehen wir es langsam an usw.
Ich fühlte mich dann oft allein gelassen und dachte, Zeit hatte ich die letzten 30 Jahre, geholfen hat das überhaupt nichts! ... ich will etwas ändern!
Ich brauchte Hilfe, und zwar wie mio sagte, mit meinen Gefühlen in Kontakt zu kommen, die zusammenbringen mit der abgespaltenen Geschichte, die aushalten und einordnen.
Das war harte Arbeit, und der Therapeut lernte, mich so anzuleiten, dass ich Stück für Stück dieser Gefühle zu mir nehmen und innerlich zusammen wachsen konnte. Dabei sagte er oft "stopp", aber gleichzeitig auch "bleiben sie bei dem Gefühl, versuchen sie es ein bisschen zuzulassen und beschreiben sie es." usw.
Nun hat bei mir dieser innere Druck abgenommen, und ich kann mit Erinnerungen und den dazugehörenden Gefühlen besser umgehen.
Als Krux empfand ich immer, dass die Aufgabe (das Trauma zu integrieren) nicht parallel zu meinen Fähigkeiten wächst, wie das sonst mit zB. Schulstoff der Fall ist.
Sondern die Aufgabe ( das Trauma, der Schmerz, die Verwirrung und die beängstigenden Gefühle) ist immer gleich gross, nur meine Fähigkeiten wachsen, damit umzugehen und es langsam abzubauen.
Diese Fähigkeiten müssen in der Therapie gelernt werden, mit Hilfe des Therapeuten, der mehr tun muss als "stopp" rufen und Redeverbot erteilen oder Therapiepausen vorschlagen.
Therapeut und Klient müssen beide sehr viel arbeiten und aushalten bei dieser Sache, und Anneli, du scheinst mir bereit dazu zu sein, das mit Hilfe lernen zu wollen und zu können.
Viel Kraft und alles Gute auf deinem Weg wünsche ich dir.
Igelkind
Mio ich verstehe dich sehr gut, du beschreibst ganz genau, was ich erlebt habe, das ist erstaunlich.
@LynnCard: das langsam angehen ist sicher sinnvoll, aber es muss eben angegangen werden.
Deine Ameisenkönigin nicht stören bei der Brutaufzucht mag sinnvoll sein, weil die weiss, was sie zu tun hat. Anneli weiss nicht, was sie tun muss, um das Trauma zu integrieren, sie braucht Hilfe und Anleitung.
@Anneli: ich habe das am Anfang der Therapie oft erlebt, dass mein Therapeut sagte, lassen sie sich zeit, gehen wir es langsam an usw.
Ich fühlte mich dann oft allein gelassen und dachte, Zeit hatte ich die letzten 30 Jahre, geholfen hat das überhaupt nichts! ... ich will etwas ändern!
Ich brauchte Hilfe, und zwar wie mio sagte, mit meinen Gefühlen in Kontakt zu kommen, die zusammenbringen mit der abgespaltenen Geschichte, die aushalten und einordnen.
Das war harte Arbeit, und der Therapeut lernte, mich so anzuleiten, dass ich Stück für Stück dieser Gefühle zu mir nehmen und innerlich zusammen wachsen konnte. Dabei sagte er oft "stopp", aber gleichzeitig auch "bleiben sie bei dem Gefühl, versuchen sie es ein bisschen zuzulassen und beschreiben sie es." usw.
Nun hat bei mir dieser innere Druck abgenommen, und ich kann mit Erinnerungen und den dazugehörenden Gefühlen besser umgehen.
Als Krux empfand ich immer, dass die Aufgabe (das Trauma zu integrieren) nicht parallel zu meinen Fähigkeiten wächst, wie das sonst mit zB. Schulstoff der Fall ist.
Sondern die Aufgabe ( das Trauma, der Schmerz, die Verwirrung und die beängstigenden Gefühle) ist immer gleich gross, nur meine Fähigkeiten wachsen, damit umzugehen und es langsam abzubauen.
Diese Fähigkeiten müssen in der Therapie gelernt werden, mit Hilfe des Therapeuten, der mehr tun muss als "stopp" rufen und Redeverbot erteilen oder Therapiepausen vorschlagen.
Therapeut und Klient müssen beide sehr viel arbeiten und aushalten bei dieser Sache, und Anneli, du scheinst mir bereit dazu zu sein, das mit Hilfe lernen zu wollen und zu können.
Viel Kraft und alles Gute auf deinem Weg wünsche ich dir.
Igelkind
@Anneli: ich glaube, ich funktionierte wohl noch "verkehrter" als du...
Bei Entspannungsübungen verspannte ich mich noch mehr, bei EMDR Stabilisierungsübungen triggerte es mich, dass ich stattdessen jeweils eine unfreiwillige Konfrontation erlebte. Dabei spaltete ich mich sehr stark ab, bis zur Ohnmacht teilweise.
Das EMDR mussten wir dann ganz sein lassen.
Ausserdem, je schlimmer meine Gefühle während der Therapie waren, desto besser ging es mir zu Hause und umgekehrt.
Mein Therapeut brauchte auch eine Weile, bis er das einordnen konnte, und ich fühlte mich eben ziemlich verkehrt funktionierend.
Inzwischen verstehen wir mich besser.
Da du anscheinend eine Therapiepause machen musst aus finanziellen Gründen, ist das Gerede um wie schnell vorwärts machen in der Therapie etwas müssig.
Wichtig wäre es, wenn du es nicht mehr gut aushalten und kontrollieren kannst, dass du in absehbarer Zeit angemessene Hilfe kriegst, die für dich auch finanzierbar ist. (Oder finanziert wird...)
Hierzu hast du ja schon Tips bekommen.
Allein kannst du diese Arbeit nicht bewältigen, meiner Meinung nach auch nicht, indem du mit einem Freund darüber sprichst, selbst wenn das Linderung bringt.
Das bleibt, wie LynnCard beschreibt, auf der rein rationalen Ebene und die Gefühle bleiben weiter abgespalten. (Und treiben dort ihr Unwesen, was eben den grossen Leidensdruck mit sich bringt.)
Auch was peppermint patty schreibt, das Erlernen der Gefühlsregulation, ist enorm wichtig, und kann vermutlich nur mit professioneller Hilfe / Anleitung erlernt werden.
Ich habe mir immer mal wieder gewünscht, ich könnte das alles allein, diese Gefühle mit der Chronologie des Erlebnisses zusammen bringen. Vielleicht können das einige Menschen tatsächlich ohne professionelle Hilfe, aber ich vermute, allein ist das nicht möglich. Sonst hätte es sich in all den Jahren davor doch "von allein" erledigt...?
Ich habe es genau so erlebt, wie du es schilderst. Also brauchst du deinem eigenen Gefühl nach jemanden, der / die mit dir arbeitet.
Es langsam angehen und dir Zeit geben, wie andere dir raten, ist auch wichtig... während du in Therapie und am arbeiten bist.
Alles Gute
Igelkind
Bei Entspannungsübungen verspannte ich mich noch mehr, bei EMDR Stabilisierungsübungen triggerte es mich, dass ich stattdessen jeweils eine unfreiwillige Konfrontation erlebte. Dabei spaltete ich mich sehr stark ab, bis zur Ohnmacht teilweise.
Das EMDR mussten wir dann ganz sein lassen.
Ausserdem, je schlimmer meine Gefühle während der Therapie waren, desto besser ging es mir zu Hause und umgekehrt.
Mein Therapeut brauchte auch eine Weile, bis er das einordnen konnte, und ich fühlte mich eben ziemlich verkehrt funktionierend.
Inzwischen verstehen wir mich besser.
Da du anscheinend eine Therapiepause machen musst aus finanziellen Gründen, ist das Gerede um wie schnell vorwärts machen in der Therapie etwas müssig.
Wichtig wäre es, wenn du es nicht mehr gut aushalten und kontrollieren kannst, dass du in absehbarer Zeit angemessene Hilfe kriegst, die für dich auch finanzierbar ist. (Oder finanziert wird...)
Hierzu hast du ja schon Tips bekommen.
Allein kannst du diese Arbeit nicht bewältigen, meiner Meinung nach auch nicht, indem du mit einem Freund darüber sprichst, selbst wenn das Linderung bringt.
Das bleibt, wie LynnCard beschreibt, auf der rein rationalen Ebene und die Gefühle bleiben weiter abgespalten. (Und treiben dort ihr Unwesen, was eben den grossen Leidensdruck mit sich bringt.)
Auch was peppermint patty schreibt, das Erlernen der Gefühlsregulation, ist enorm wichtig, und kann vermutlich nur mit professioneller Hilfe / Anleitung erlernt werden.
Ich habe mir immer mal wieder gewünscht, ich könnte das alles allein, diese Gefühle mit der Chronologie des Erlebnisses zusammen bringen. Vielleicht können das einige Menschen tatsächlich ohne professionelle Hilfe, aber ich vermute, allein ist das nicht möglich. Sonst hätte es sich in all den Jahren davor doch "von allein" erledigt...?
Ob es verkehrt ist oder nicht, entscheidest nur du.Ich glaube, mich belastet das Nicht-arbeiten mehr als die Folgen vom Arbeiten. Und das scheint irgendwie verkehrt zu sein.
Ich habe es genau so erlebt, wie du es schilderst. Also brauchst du deinem eigenen Gefühl nach jemanden, der / die mit dir arbeitet.
Es langsam angehen und dir Zeit geben, wie andere dir raten, ist auch wichtig... während du in Therapie und am arbeiten bist.
Alles Gute
Igelkind
Hallo Igelkind,
Exakt das kenne ich auch. Ich hab immer gedacht: Das muss doch mal "weniger" werden. Aber in den akuten Situationen war es das nicht. Da war es immer annähernd "gleich" bzw. hat sich annähernd gleich angefühlt.
Irgendwie denke ich das wohl bis heute und es haut mich dann jedesmal wieder komplett raus. Nur die "Raushauzeiten" die haben sich verkürzt und wenn ich genau hinsehe dann haben sich auch die Symptome reduziert. Aber das nehme ich manchmal nicht wahr. Und das kann sich verdammt frustrierend anfühlen und erfordert eine hohe "Achtsamkeit", wie ich finde.
Ich muss mir das manchmal ganz deutlich vor Augen führen, um es nicht zu "vergessen". Die kleine Schritte, die Verbesserungen. Die da sind, die ich aber dann manchmal nicht wahrnehmen kann.
Manchmal komme ich mir dann fast vor wie eine "Versagerin" - womit ich am Anfang der Therapie, wo ich vor allem totale Probleme mit Depersonaltionsgefühlen und vollkommen zielloser Panik hatte, absolut kein Problem hatte, also da fühlte ich mich nicht als Versagerin, sondern hatte eigentlich das Gefühl, dass schon noch irgendwie im Griff zu haben, obwohl eigentlich genau das, damals eigentlich gar nicht der Fall war, da war es emotional viel "wackeliger" als heute, ich hab's nur nicht gemerkt - und reagiere zwischendurch häufiger depressiv als früher. Meine Therapeutin meint, dass wäre eigentlich die "normalere" Reaktion (und damit wohl eine Verbesserung?). Nu ja...so ganz verstanden habe ich bis heute nicht, was daran jetzt "normaler" sein soll. Mich nervt das fast mehr, als der Zustand zu Anfang,
Ich tröste mich damit, dass wohl auch das irgendwann ausgestanden sein wird, so ich nur dranbleibe.
Auch wenn es manchmal schwer ist und einem selbst vielleicht zwischendurch nicht so vorkommt, es verändert sich doch was und das macht Hoffnung, wie ich finde.
Lieben Gruss,
mio
Igelkind hat geschrieben: Als Krux empfand ich immer, dass die Aufgabe (das Trauma zu integrieren) nicht parallel zu meinen Fähigkeiten wächst, wie das sonst mit zB. Schulstoff der Fall ist.
Sondern die Aufgabe ( das Trauma, der Schmerz, die Verwirrung und die beängstigenden Gefühle) ist immer gleich gross, nur meine Fähigkeiten wachsen, damit umzugehen und es langsam abzubauen.
Igelkind
Exakt das kenne ich auch. Ich hab immer gedacht: Das muss doch mal "weniger" werden. Aber in den akuten Situationen war es das nicht. Da war es immer annähernd "gleich" bzw. hat sich annähernd gleich angefühlt.
Irgendwie denke ich das wohl bis heute und es haut mich dann jedesmal wieder komplett raus. Nur die "Raushauzeiten" die haben sich verkürzt und wenn ich genau hinsehe dann haben sich auch die Symptome reduziert. Aber das nehme ich manchmal nicht wahr. Und das kann sich verdammt frustrierend anfühlen und erfordert eine hohe "Achtsamkeit", wie ich finde.
Ich muss mir das manchmal ganz deutlich vor Augen führen, um es nicht zu "vergessen". Die kleine Schritte, die Verbesserungen. Die da sind, die ich aber dann manchmal nicht wahrnehmen kann.
Manchmal komme ich mir dann fast vor wie eine "Versagerin" - womit ich am Anfang der Therapie, wo ich vor allem totale Probleme mit Depersonaltionsgefühlen und vollkommen zielloser Panik hatte, absolut kein Problem hatte, also da fühlte ich mich nicht als Versagerin, sondern hatte eigentlich das Gefühl, dass schon noch irgendwie im Griff zu haben, obwohl eigentlich genau das, damals eigentlich gar nicht der Fall war, da war es emotional viel "wackeliger" als heute, ich hab's nur nicht gemerkt - und reagiere zwischendurch häufiger depressiv als früher. Meine Therapeutin meint, dass wäre eigentlich die "normalere" Reaktion (und damit wohl eine Verbesserung?). Nu ja...so ganz verstanden habe ich bis heute nicht, was daran jetzt "normaler" sein soll. Mich nervt das fast mehr, als der Zustand zu Anfang,
Ich tröste mich damit, dass wohl auch das irgendwann ausgestanden sein wird, so ich nur dranbleibe.
Auch wenn es manchmal schwer ist und einem selbst vielleicht zwischendurch nicht so vorkommt, es verändert sich doch was und das macht Hoffnung, wie ich finde.
Lieben Gruss,
mio
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