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Mi., 14.01.2015, 23:42
Wurstel
Später dann machte in der Stadt in meiner Gegend eine andere Discothek auf. In dieser gefiel es mir eigentlich recht gut. Die Tanzfläche dieser Discothek war recht klein, weil eh kaum jemand tanzte. Dafür gab es viele kleine Tische und auch brauchbares Essen und meist auch brauchbare Musik. Ich war gerne dort. Frauen lernte ich dort aber keine kennen.
Nur leider wurde es in dieser Disco dann im Laufe der Zeit immer schlechter. Die Disco wurde umgebaut, hatte nun mehr Bars mit vielen Barhockern und nur mehr sehr wenigen Tischen - oft bekam ich keinen Sitzplatz mehr. Es dürfte auch mehrfach der Besitzer dieser Disco gewechselt haben. Da auch die Musik in dieser Disco mittlerweile nicht mehr nach meinem Geschmack ist, bin ich zuletzt nur mehr zum Verteilen von Flyern hingegangen (ich habe nicht wahllos Flyer verteilt, sondern nur ab und zu einzelne Flyer einigen Leuten gegeben, bei denen ich mir vorstellen konnte, daß die an meinen Konzerten interessiert sein könnten). Beim letztenmal (vor zirka zwei Jahren) wurde mir aber vom Kellner gesagt, daß es verboten ist, hier Flyer zu verteilen. Seitdem war ich nicht mehr in dieser Discothek.
Ein Wiener Schulfreund besuchte mich Ende der 80er mehrmals mit seinem Auto. Ich hatte mit ihm ja darüber diskutiert, daß ich in den Discos keine Frauen kennengelernt habe. Er meinte, Frauen sucht man nicht in Discotheken, sondern in Bars oder Cafés. Da erklärte ich ihm, daß es in der Stadt in meiner Gegend nur zwei Kaffee-Konditoreien gibt, in denen aber nur ältere Frauen (so ab 60) sind und daß diese Kaffeehäuser unter der Woche um 18 Uhr zusperren und am Samstag um 12 Uhr mittags und daß man dort zwar sehr gute Torten essen, aber eben keine jungen Frauen kennenlernen kann. Und Bar, sagte ich, gibt es nur eine einzige, aber da war ich noch nie drinnen. Da meinte er, daß wir dann eben in diese Bar gehen sollen. Er meinte, daß er noch in jeder Stadt geeignete Lokale gefunden hat. Also fuhren wir zu dieser Bar. Er öffnete die Türe, blickte kurz hinein und sagte, "das ist kein Lokal für uns". Seine Frage nach anderen Lokalen beantwortete ich dergestalt, daß es ansonsten nur die Disco und diverse Gasthöfe und Restaurants (auch Pizzerien und einen Chinesen) gibt. Worauf er meinte, daß wir ja nicht in eine Disco und auch nicht was essen gehen wollen. Da ich bedauern mußte, daß es keine anderen Lokale in dieser Stadt gab, fuhr er dann mit mir nach Wien, und wir gingen in eine dortige Bar. Da sagte ich zu ihm, daß es ja darum gegangen ist, geeignete Lokale zum Frauen-kennenlernen in der Stadt in meiner Gegend zu finden. Worauf er meinte, daß man eben nach Wien fahren muß, wenn es zuhause keine geeigneten Lokale gibt.
Meine Mutter war dann über diesen Ausgang nicht sehr erfreut. Sie meinte, daß es doch darum gegangen ist, in der nahen Stadt ein geeignetes Lokal zu finden, und stattdessen sind wir nach Wien gefahren. Sie sagte, daß es nicht in Frage kommt, daß ich da oft nach Wien fahre, weil die Fahrt viel zuviel kostet und außerdem kein Einziger aus meiner Gegend nach Wien zwecks Abendunterhaltung fährt.
Über diese Sache habe ich oft mit einem Freund geredet. Der meinte, ich soll endlich den Staub meiner Gegend von meinen Füßen schütteln und nach Wien ziehen. Er sagt auch immer wieder: "Wenn es da, wo man wohnt, keine brauchbaren Lokale gibt, dann muß man eben nach Wien fahren."
In der vorletzten Therapiestunde habe ich über dieses Thema gesprochen. Mein Therapeut meinte, daß es besser gewesen wäre, wenn ich zwecks Abendunterhaltung nach Wien gefahren wäre, weil es in meiner Gegend wirklich nichts für mich Geeignetes gibt. Er meinte, daß meine Gegend auch in dieser Hinsicht als sehr schlecht einzustufen ist und daß diese Gegend hier auf diesem Gebiet ein großes, schwarzes Loch ist. Auch und ganz besonders, was die Akzeptanz gegenüber Außenseitern angeht.
Zuweilen gehe ich auch in jene Discothek, in der es in den frühen 80ern sehr oft Schlägereien gegeben hat. Doch in den 90ern hat der Sohn des damaligen Besitzers diese Discothek übernommen, vergrößert und eine Bühne reingestellt und den musikalischen Stil drastisch verändert: Keine Bauerndisco mehr, sondern ein Lokal mit Discobetrieb und Livemusik, in dem vorwiegend Alternate-Musik gespielt wird. (Was es ja ansonsten in meiner Gegend überhaupt nicht gibt.) In dieses Lokal gehen kaum Gäste, weil es hier wenig Leute gibt, die sich für Alternate begeistern können; dafür kommen zu Veranstaltungen dort auch Gäste aus Wien. Allerdings habe ich auch dort keine Frauen kennengelernt.
Hiermit möchte ich eigentlich (im Wesentlichen) die Beschreibung meiner (Nicht-)Erfahrungen mit Frauen in Discos beenden und als Nächstes ein paar einschneidende Erlebnisse berichten, welche es mir dann unmöglich gemacht haben, Frauen anzureden.
Nun bitte ich im Rahmen einer Diskussion erstmal um Eure Kommentare zu meinen bisherigen Ausführungen.
Wurstel