Ablehnung nach Widerspruch

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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candle.
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Beitrag Do., 08.01.2015, 18:45

carais hat geschrieben: Ja, das ist sie.
Laut ihrer Aussage nach der 1. Ablehnung haben die KK nicht mit dem großen Zulauf gerechnet (Kassenpatienten, die eine Therapie in ner Privatpraxis "wollen") und lehnen deshalb jetzt öfter gern mal einfach ab, weils zu teuer wird. Das Ding ist nur, ich habe ja vorher bei 8 Therapeuten mit Kassenzulassung angerufen und teils nicht mal nen Platz auf der Warteliste bekommen.
Also verstehen tue ich das nicht. Ich weiß nun auch nicht wie es mit expliziten Privatpraxen läuft, aber ich habe Therapie im Kostenerstattungsverfahren bekommen. Soweit ich weiß wird auch nur im Kassensatz direkt mit der Krankenkasse abgerechnet.- nicht höher. Mußtest du denn deiner Kasse auch einen Nachweis bringen, dass du von anderen Therapeuten abgelehnt wurdest?

Wie gesagt, ich bin irritiert wegen der Privatpraxis. Da würde ich niemals hingehen. Hast du dir von der Kasse denn mal eine Aufstellung kassenzugelassener Therapeuten zusenden lassen.

Und was denkt denn diese Therapeutin wo das Problem liegt? Möglicherweise darf sie nicht mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen, aber das weiß ich leider auch nicht genau. Keine Ahnung, ob es dafür auch nochmal gesonderte Abkommen gibt?!

candle
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sandrin
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Beitrag Do., 08.01.2015, 18:51

Anpassungsstörung ist die frühere reaktive Depression. Es ist sehr wohl eine Erkrankung, der Name ist meines Erachtens nur saublöd gewählt. Wie abwertend er klingt, sie man ja daran, dass man das Leiden dieser Menschen als nicht störungswürdig bagatellisiert, was ich nicht gut finde.

Nein, ich glaube, candle hat durchaus Recht, wenn sie sagt, dass es vermutlich eher an der Tatsache liegt, dass die Therapeuten nicht kassenzugelassen ist.


leberblümchen
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Beitrag Do., 08.01.2015, 18:53

Dann würde die Kasse das aber auch so formulieren und nicht sagen, dass die Patientin gesund sei. Auch eine Ablehnung wird ja vom Gutachter begründet. Den 'Zirkus' würde man sich ja sparen (weil teuer), wenn man mit der Therapeutin sowieso nicht kooperiert.

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carais
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Beitrag Do., 08.01.2015, 18:55

Die Verlegenheitsdiagnose hört sich schon ziemlich abwertend an,.. "wastebasket diagnosis"... Stimmt, man kann meine Beschwerden vielleicht nicht genau einer Krankheit zuordnen, aber Fakt ist doch, dass ich leide und das nicht erst seit gestern. Da muss einem doch geholfen werden. Wenn man selbst nicht weiter weiß, was bleibt einem außer einem Therapeuten?

sandrin: Depressive Phasen hab ich. Letztes Jahr bin ich einmal 2 Wochen lang nicht aus dem Haus gegangen. Davon abgesehen würde ich meine Grundstimmung als depressiv bezeichnen, aber das ist natürlich laienhaft ausgedrückt.

Ich warte jetzt auf den Rückruf der Therapeutin (hoffentlich morgen) und werde morgen auch versuchen, die Analytikerin zu erreichen.

Danke euch für eure Einschätzungen!

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carais
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Beitrag Do., 08.01.2015, 18:56

PS.: Die Therapeutin ist laut eigener Aussage erfahren mit Kassenpatienten/KK und hat Anträge durchbekommen. Ihre Quote kenne ich nicht.

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candle.
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Beitrag Do., 08.01.2015, 18:59

Nochmal eine Nachfrage:
Der Ablehnungsgrund damals (November) war die fehlende medizinische Indikation
Bist du denn nicht medizinisch untersucht worden? Das kann eine Psychotherapeutin ja nicht machen, heißt also, dass du zum Arzt müßtest um untersucht zu werden.

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sandrin
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:00

Ich glaube, dass die Kasse versucht, sich zu drücken. Bei einem nicht zugelassenen Therapeuten müssten sie nämlich unter Umständen zahlen, wenn sich nachweisen ließe, dass dringender Handlungsbedarf besteht und sonst kein kassenzugelassener Therapeut in der entsprechenden Zeit gefunden werden konnte.

Bevor sie sich deswegen rumstreiten, nehmen sie vermutlich lieber diesen "Ausweg", um die Therapeut in dem Fall nicht bezahlen zu müssen. Ich behaupte, wobei ich es natürlich nicht weiß, dass die Chance, dass der Antrag durchgeht, bei einem zugelassenen Therapeuten nahezu 100 % gewesen wäre.


leberblümchen
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:01

Viel Erfolg! Und ich finde es schon für dich selbst wichtig, dass du am Ball bleibst! Und dann könntest du einen Plan machen, wie du im Ernstfall vorgehst - und ob du evtl. doch eine tiefenpsych. Therapie machst, wenn du die leichter durchbekommst. Es ist halt so, dass du die Kasse von deiner Krankheit überzeugen musst - wie auch immer.

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carais
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:04

PS an candle:

SOrry, jetzt erst gelesen: Ja, ich musste meiner KK nachweisen, dass mich 5-8 Th. mit Kassenzulassung abgelehnt haben. Erst dann genehmigen sie probatorische Sitzungen bei einem Th. ohne Kassenzulassung.

Beim Arzt war ich. Für den Antrag war es notwendig. Der Arzt hat bescheinigt, dass alles körperliche abgeklärt wurde und aus seiner Sicht nichts vorliegt.

sandrin: Ja, der Meinung bin ich auch. Aber die KK entscheidet auf Grundlage eines externen Gutachters (wie extern und unabhängig der ist, möcht ich echt gern wissen!). Aber man kann eben nichts tun!

leberblümchen: Danke! Ich weiß, dass eine VT für mich das richtige ist. Etwas anderes kommt nicht in Frage. Ich muss nämlich aktiv werden. Drüber "gelabert" hab ich jetzt genug, um es salopp auszudrücken

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candle.
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:10

Komisch! Aber wenn die Therapeutin viele Leute als Klienten hat, die kassenversichert sind, müßte es ja klappen. Ich wurde damals über eventuelle Schwierigkeiten immer informiert. Ab und an gibt es wohl auch tatsächlich Schwierigkeiten mit diversen Krankenkassen, die offenbar wenig großzügig agieren. Ich hatte mit meiner BKK noch nie Schwierigkeiten. An der Diagnose kann es meiner Meinung nach auch nicht liegen, weil ich bin auch nur mit einer Angststörung in Therapie gegangen. Zu Beginn kennt man den Klienten ja eh nicht, so dass man einfach nur erstmal eine Verdachtsdiagnose stellen kann. Hm. Ich bin jetzt ratlos.

candle
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sandrin
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:14

candle. hat geschrieben: nur mit einer Angststörung
candle
Uff, du bist gut. Die zu haben ist ja auch schon ziemlich heavy und lebenseinschränkend.


leberblümchen
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Beitrag Do., 08.01.2015, 19:15

Eine Angststörung ist aber was anderes als eine Anpassungsstörung.


pandas
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 01:05

Du kannst doch aber auch bei einer Therapeutin im Kostenerstattungsverfahren eine 25stündige Kurzzeittherapie machen. Dazu wird kein Gutachten geschrieben. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, für den 2. Widerspruch auf Kurzzeittherapie umzuschwenken?

Desweiteren sollte der Widerspruch gut begründet werden.
Es ist leider etwas Usus, dass manche Kassen beim Kostenerstattungsverfahren versuchen, zu tricksen.
Aber de facto hast Du ein Recht auf eine Kurzzeittherapie, auch ohne für die KK nachvollziehbare Diagnose.
Anpassungsstörung finde ich seltsam für eine Diagnose. Es hört sich erstmal in der Tat nicht "psychisch" an. Es zeugt nich so von Erfahrung, dass die Therapeutin auf diese Diagnose zurückgegriffen hat.
Ich würde tippen, 90 % aller Therapieanträge hat Depression in der Diagnose, zumindest als Begleitdiagnose. Depression wird oft auch bei Persönlichkeitsstörungen mitdiagnostiziert.
Oder eben Depression als Hauptdiagnose.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


chaosfee
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 11:30

Nur mal zur Ergänzung: "leiden" oder "Probleme haben" reicht als Voraussetzung für eine Therapiebewilligung nicht aus. Es muss schon auch abesehbar sein, dass die Behandlung eine Aussicht auf Erfolg hat bzw. das Mittel der Wahl ist. Wenn der Therapeut das nicht schlüssig darlegen kann, dann wird der Gutachter eher gegen eine Therapie plädieren. Soweit ich weiß, halten sich die Kassen meist an die Empfehlung der Gutachter.

Ich formuliere mal vorsichtig: Mit einer Anpassungsstörung kann man evtl. auch noch ein halbes Jahr warten auf einen Platz bei einem kassenzugelassenen Therapeuten, der von der Gutachterpflicht befreit ist und die ersten 25 Stunden ohne Gutachter beantragen kann.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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carais
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Beitrag Fr., 09.01.2015, 14:34

Hallo noch mal

Ich habe eben mit der Analytikerin telefoniert, bei der ich 5 oder 6x war, bevor ich zur VT gewechselt bin.
Ihre Diagnosen waren ein nicht-organischer Vaginismus sowie Dysthymie (also eine chronische Depression).

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