Psychotherapie als Stigma
Und du meinst, du kannst das in diesem Fall trennen? Das IST mein Fall.
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Öhm, sandrin, es geht um den Artikel.
Da kann ich mich nur wiederholen, auf der Metaebene gibt es auch nachvollziehbare Gründe, warum vor einer Beamtung dies so geprüft wird, wie im Artikel beschrieben.
Eine andere Sache ist ja die Frage der Diagnosen. Treffen diese überhaupt zu oder sind sie überzogen, wegen der Finanzierung, und gehen dann später nach hinten los, wenn eine andere Stelle (hier die Verbeamtung) die Diagnosen ernst nimmt.
Und wie gesagt: Tritt in einem Risiko-Beamten-Beruf eine psychische Erkrankung nach der Verbeamtung ein, wird ja alles übernommen. Nach Jahren wird dann wohl der Einsatz an einer anderen Stelle geprüft, aber auch nicht immer durchgezogen.
Da kann ich mich nur wiederholen, auf der Metaebene gibt es auch nachvollziehbare Gründe, warum vor einer Beamtung dies so geprüft wird, wie im Artikel beschrieben.
Eine andere Sache ist ja die Frage der Diagnosen. Treffen diese überhaupt zu oder sind sie überzogen, wegen der Finanzierung, und gehen dann später nach hinten los, wenn eine andere Stelle (hier die Verbeamtung) die Diagnosen ernst nimmt.
Und wie gesagt: Tritt in einem Risiko-Beamten-Beruf eine psychische Erkrankung nach der Verbeamtung ein, wird ja alles übernommen. Nach Jahren wird dann wohl der Einsatz an einer anderen Stelle geprüft, aber auch nicht immer durchgezogen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Was du aber nicht verstehst, ist, dass die Entscheidung, ob ein Beruf den Beamtenstatus enthält, NICHT nach dessen Risiko oder nach der psychischen Belastbarkeit getroffen wird. Das ist völlig nebensächlich. Es geht nur darum, ob hoheitliche Aufgaben übernommen werden. Es gibt auch Beamte, die im einfachen Dienst arbeiten und reine verwaltungstechnische Aufgaben übernehmen und keinerlei Entscheidungsgewalt haben.
Das betrifft Angestellte auch, dass sie aus dem System fallen, nur auf andere Weise. Grade je nach Bereich und wer davon erfährt. ...oder allein auch schon das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung. Nur das Beamte scheinbar bzw. fühlbar noch tiefer fallen, eben weil sie auch "höher" stehen. Was mich nur in den letzten Jahren immer wieder genervt hat, war, wenn diese dann auch noch jammern und zwar Leuten gegenüber, die auch ihre Arbeit machen und gut machen wollen, aber eben schlechter abgesichert sind.
...und wenn man dann selber mal was sagt, die andere Seite aber abblockt,...nun, das fühlt sich dann auch alles andere als gut an. ...oder allein schon die Aussage: Dann hättest Du halt was anderes lernen sollen!
Wenn es danach ginge, hätten wir bald großen Mitarbeitermangel in Bereichen, wo kaum ein Mensch hin will (aus unterschiedlichen Gründen, aber ist).
...und eigentlich könnte man es anders herum ja genauso sagen: Wenn Dein Job so schlimm ist, trotz der Vergünstigungen, wieso hast Du ihn dann gewählt?
...aber...das hätte man nicht sagen dürfen.
Vielleicht wäre es dann wirklich besser, die Stellung der einen nicht soviel anders zu machen, als die der anderen, die vielleicht einen anderen Lebensweg haben, aber nicht unbedingt schlechtere oder weniger verantwortungsbewusste Jobs machen. Sonst könnte man ja auch Rettungssanitäter, Lokführer, Sozialpädagogen, etc. verbeamten.
Nachtrag: Hier wird zu schnell geschrieben für mich. Ich geh mal was raus.
...und wenn man dann selber mal was sagt, die andere Seite aber abblockt,...nun, das fühlt sich dann auch alles andere als gut an. ...oder allein schon die Aussage: Dann hättest Du halt was anderes lernen sollen!
Wenn es danach ginge, hätten wir bald großen Mitarbeitermangel in Bereichen, wo kaum ein Mensch hin will (aus unterschiedlichen Gründen, aber ist).
...und eigentlich könnte man es anders herum ja genauso sagen: Wenn Dein Job so schlimm ist, trotz der Vergünstigungen, wieso hast Du ihn dann gewählt?
...aber...das hätte man nicht sagen dürfen.
Vielleicht wäre es dann wirklich besser, die Stellung der einen nicht soviel anders zu machen, als die der anderen, die vielleicht einen anderen Lebensweg haben, aber nicht unbedingt schlechtere oder weniger verantwortungsbewusste Jobs machen. Sonst könnte man ja auch Rettungssanitäter, Lokführer, Sozialpädagogen, etc. verbeamten.
Nachtrag: Hier wird zu schnell geschrieben für mich. Ich geh mal was raus.
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Wie gesagt, mit verantwortungsvollen Jobs hat das NULL zu tun. Ein Arzt hat ja auch einen solchen und ist nicht verbeamtet.
Ich finde, Gesundheit darf niemals ein Grund sein, einen Menschen schlechter zu bezahlen oder ihn anderweitig schlechter zu stellen. Wenn, dann muss man schon über Leistung gehen.
Ich finde, Gesundheit darf niemals ein Grund sein, einen Menschen schlechter zu bezahlen oder ihn anderweitig schlechter zu stellen. Wenn, dann muss man schon über Leistung gehen.
Ne, das hoheitlich ist eher Phrase, da es in einer Demokratie keine Hoheit geht.Was du aber nicht verstehst, ist, dass die Entscheidung, ob ein Beruf den Beamtenstatus enthält, NICHT nach dessen Risiko oder nach der psychischen Belastbarkeit getroffen wird. Das ist völlig nebensächlich. Es geht nur darum, ob hoheitliche Aufgaben übernommen werden.
Es geht schon darum, dass diese Berufen als gesamtgesellschaftlich besonders relevant erachtet werden, es soll auch Anreize geben, dies zu übernehmen etc.
Das hängt alles zusammen.
Ansonsten wäre das Beamtenrecht schon komplett gecancelt worden, denn warum sollte die Bevölkerung einer Bevorzugung aus "hoheitlichen" Gründen zustimmen?
Es geht darum, dass die Bevölkerung ein besonderes Interesse an der Ausübung dieser Berufe hat.
Nun, soweit ich weiss, müssen diese für die Beamtung auch nicht die gleichen gesundheitlichen Voraussetzungen erfüllen wie in anderen Bereichen.Es gibt auch Beamte, die im einfachen Dienst arbeiten und reine verwaltungstechnische Aufgaben übernehmen und keinerlei Entscheidungsgewalt haben.
Die Verwaltung legt ja sogar Wert auf die Erfüllung ihres Behinderten-Solls.
Zudem werden Beamte auch in diesen Bereichen teurer, wenn sie frühzeitig wegen einer chronischen Erkrankung etc. ausfallen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Naja, in erster Linie geht es ja um den absehbaren Arbeitsausfall, der bei psychischen Erkrankungen ja tatsächlich gegeben ist. Das ist bei einer Verbeamtung so und auf dem freien Markt auch.
candle
candle
Now I know how the bunny runs!
Wobei kranke ja grundsätzlich mehr Leistung bringen als gesunde, oder ?sandrin hat geschrieben: Ich finde, Gesundheit darf niemals ein Grund sein, einen Menschen schlechter zu bezahlen oder ihn anderweitig schlechter zu stellen. Wenn, dann muss man schon über Leistung gehen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich
Na nur, weil ein Merkmal nicht auf alles in gleicher Weise zutrifft, ist es ja nicht ungültig ...sandrin hat geschrieben:Wie gesagt, mit verantwortungsvollen Jobs hat das NULL zu tun. Ein Arzt hat ja auch einen solchen und ist nicht verbeamtet.
... und wie sieht das eigentlich mit Krankenhausärzten aus?
Genauso sind Privatlehrer ja auch nicht verbeamtet.
Die Verantwortung ist ein Kriterium unter anderen. Das bedeutet nicht, dass alle Verantwortungsposten verbeamtet werden ...
Ja, aber die "Leistungsbereitschaft" ist ja auch Argument derer, die für eine Abschaffung der Verbeamtung an sich sind.sandrin hat geschrieben:Ich finde, Gesundheit darf niemals ein Grund sein, einen Menschen schlechter zu bezahlen oder ihn anderweitig schlechter zu stellen. Wenn, dann muss man schon über Leistung gehen.
Weil eben da die Rechte so bestellt sind, dass es bei Leistungsausfall besser aussieht als in vielen anderen Bereichen.
Deswegen wird im Zuge eine Nicht-Schlechter-Behandlung ja argumentiert, dass die Verbeamtung heutzutage gar keine gesellschaftliche Grundlage mehr hat.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Ich dachte immer, Beamtentum gibt es, damit die Leute dem Staat gegenüber loyal bleiben und nicht wegen der tollen Vergünstigungen.
Nichtsdestotrotz finde ich nichts Verwerfliches daran, sich gut zu überlegen, wen man sich da unkündbar ins Boot holt. Wir Angestellten können eigentlich nur privat für den krankheitsbedingten längeren BU-Fall vorsorgen, na, und versuch mal eine BU mit einer psychischen Vorerkrankung zu bekommen. Das ist dann genauso schwierig wie die Verbeamtung. Das ist auch ungerecht, hat aber nichts mit einer Neiddebatte zu tun.
Nichtsdestotrotz finde ich nichts Verwerfliches daran, sich gut zu überlegen, wen man sich da unkündbar ins Boot holt. Wir Angestellten können eigentlich nur privat für den krankheitsbedingten längeren BU-Fall vorsorgen, na, und versuch mal eine BU mit einer psychischen Vorerkrankung zu bekommen. Das ist dann genauso schwierig wie die Verbeamtung. Das ist auch ungerecht, hat aber nichts mit einer Neiddebatte zu tun.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno
Ach Leute. Ich sag's euch ganz ehrlich. Für mich ist das einfach sowas von deutlich, was hier gerade läuft. Ich habe so einen Threadverlauf erst vor einigen Wochen gehabt und bin nicht bereit, der Meute wieder Futter zu geben. Glaubt, was ihr wollt.
Und candle, wenn du bei deiner letzten Bewerbung zum Arzt musstest und sämtliche Vorerkrankungen offenlegen musstes (am freien Markt), dann habe ich wohl eine wichtige Entwicklung verpasst.
In diesem Sinne. Ein fruchtreiches Beamtenbashing!
Und candle, wenn du bei deiner letzten Bewerbung zum Arzt musstest und sämtliche Vorerkrankungen offenlegen musstes (am freien Markt), dann habe ich wohl eine wichtige Entwicklung verpasst.
In diesem Sinne. Ein fruchtreiches Beamtenbashing!
Ich glaube, da hast du candle falsch verstanden. Wenn du als Angestellter krankheitsbedingt ausfällst, zahlt der Arbeitgeber noch max. 6 Wochen dein Gehalt. Auf dem freien Markt ist der Arbeitgeber den kranken Mitarbeiter nach diesen 6 Wochen - zumindest finanziell - "los". Da das bei Beamten anders ist, ist eben auch der finanzielle Aufwand größer, wenn jemand länger erkrankt. Und das ist ja wohl auch der Grund für diese "Offenlegung". Wobei ich dachte, dass man als Lehrer ja auch angestellt arbeiten kann, wenn man nich verbeamtet wird. Oder bekommst du gar keine Stelle als Lehrer, wenn du nicht verbeamtet werden kannst?
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Es muss ja Gründe geben, weswegen ein Beamter ein Beamter sein will. Lehrer kann man auch im Angestelltenverhältnis sein. Ich war auch mal Beamtin, und es ist natürlich kein Geheimnis, dass man diesen Status wählt, weil es ein sicherer Posten ist. Im günstigsten Fall kommt noch eine Motivatin für den Job selbst hinzu - aber selbst das muss nicht so sein. Was die Lehrer betrifft, wird es auch einen Grund haben, weswegen die angestellten Kollegen auf die Straße gehen - bestimmt nicht, damit man ihnen schlechtere Konditionen bietet.
Wenn ich Beamter werden will, muss ich dem Staat - abgesehen von meiner Qualifikation - noch etwas bieten. Wenn ich das nicht kann, kann ich kein Beamter werden (jedenfalls darf der Staat sich das dann besonders gründlich überlegen). Das ist ja überall im Leben so: Wenn ich etwas nicht kann, kann ich es nicht. Wenn ich farbenblind bin, kann ich kein Pilot werden, und ich möchte auch nicht von einem Therapeuten mit einer akuten Psychose behandelt werden oder von einem nicht trockenen Alkoholiker operiert werden. Ist einfach mal so.
Glücklicherweise gibt es ja zur Beamtenlaufbahn noch Alternativen; deshalb verstehe ich die Aufregung nicht.
Wenn eine psychische Erkrankung kein Risiko für die Leistungsfähigkeit darstellt, dann dürfte - nach dieser Logik - niemand mehr Fehltage haben aufgrund seiner Depression, zum Beispiel. Jedenfalls gilt das, wenn die chronische Erkrankung als solche schon vorher bekannt war.
Wenn ich Beamter werden will, muss ich dem Staat - abgesehen von meiner Qualifikation - noch etwas bieten. Wenn ich das nicht kann, kann ich kein Beamter werden (jedenfalls darf der Staat sich das dann besonders gründlich überlegen). Das ist ja überall im Leben so: Wenn ich etwas nicht kann, kann ich es nicht. Wenn ich farbenblind bin, kann ich kein Pilot werden, und ich möchte auch nicht von einem Therapeuten mit einer akuten Psychose behandelt werden oder von einem nicht trockenen Alkoholiker operiert werden. Ist einfach mal so.
Glücklicherweise gibt es ja zur Beamtenlaufbahn noch Alternativen; deshalb verstehe ich die Aufregung nicht.
Wenn eine psychische Erkrankung kein Risiko für die Leistungsfähigkeit darstellt, dann dürfte - nach dieser Logik - niemand mehr Fehltage haben aufgrund seiner Depression, zum Beispiel. Jedenfalls gilt das, wenn die chronische Erkrankung als solche schon vorher bekannt war.
Leberblümchen, weshalb bist du eigentlich keine Beamte mehr?
Naja, alles andere kann mir egal sein. Mich hat der Amtsarzt TROTZ Depression als Vorerkrankung so kompetent und fest im Sattel eingeschätzt, dass er mich verbeamtet hat. Tja, Depression hin oder her. Irgendwas scheine ich zu haben, dass man mich unbedingt will Schafft auch nicht jeder, gell?
Außerdem war ich ich nicht chronisch depressiv und hatte ein Gutachten, dass mir absolute Leistungsbereitschaft, Intelligenz und Durchhaltevermögen bestätigte. Und nein, es war kein Gefälligkeitsgutachten
Naja, alles andere kann mir egal sein. Mich hat der Amtsarzt TROTZ Depression als Vorerkrankung so kompetent und fest im Sattel eingeschätzt, dass er mich verbeamtet hat. Tja, Depression hin oder her. Irgendwas scheine ich zu haben, dass man mich unbedingt will Schafft auch nicht jeder, gell?
Außerdem war ich ich nicht chronisch depressiv und hatte ein Gutachten, dass mir absolute Leistungsbereitschaft, Intelligenz und Durchhaltevermögen bestätigte. Und nein, es war kein Gefälligkeitsgutachten
Na, habe ich doch gesagt: Es ist ja nicht so, dass es ein automatischer Ausschluss ist: Diagnosen im psychischen Bereich müssen (im Gegensatz zu allen anderen Arbeitsverhältnissen) bei einer Verbeamtung lediglich angegeben werden. Die Einschätzung, ob es ein zu großes Risiko etc. ist, erfolgt dann individuell. Der Stigma-Effekt ist also nicht so hoch.sandrin hat geschrieben:Mich hat der Amtsarzt TROTZ Depression so kompetent und fest im Sattel eingeschätzt, dass er mich verbeamtet hat. Tja, Depression hin oder her. Irgendwas scheine ich zu haben, dass man mich unbedingt will
Im Grunde ist das Verfahren doch gar nicht sooo schlimm, sondern es hat von Seite der verbeamtenden Gemeinschaft plausible Gründe.
Dennoch sollten sich junge Menschen darüber im klaren seien, dass psychische Diagnosen in diesen Bereichen Einfluss haben können. Und deswegen auch mal abgewehrt werden sollten, wenn zu hoch diagnostiziert wird.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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