Unsicher, ob es die richtige Therapeutin für mich ist

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag So., 23.11.2014, 23:45

@ anna1979: Ich sage nicht dass echte "Tiefenspychologie" falsch ist aber meine dass das was unter Tiefenspychologe gilt, rein aufdeckende Gesprächtherapien in meinen Augen gar keine Tiefenspychologie ist, da diese Gesprächsebene eben nicht diese Tiefern erreicht sonder intellektuell darüber schwatzten mit der Gefahr der Verstärkung durch Lerneffekt. Das ist nicht nur meine Meinung sondern auch die Meinung von Neuroforschen die meinen das limbische System würde dadurch nicht richtig erreicht. Hypnose war schon die Methode der Schamanen und sehr erfolgreich. Hypnotherapie ist seit 2006 als Zusatztherapie auch von deutschen KKs anerkannt. Du musst wissen was Du willst. Willst Du nur über die Vergangenheit jammern ( wie schlimm die auch war ) dann mache PA oder TFPT. Willst Du was verändern und meinst dass die Verletzung von Persönlichkeitsanteilen dich daran hindern und Du noch mal da hin reisen willst auch damit diese Anteile erkennen, dass das Vergangenheit ist dann wende Dich eher an eine Trauma-Therapie die eben auch mit hypnotischen Reisen dort hinführt. Die Schematherapie die manchmal von den KKs bezahlt wird macht das auch.
Eine reine aufdeckende Therapie kann schon aus Prinzip keinen Mangel beseitigen.
Es könnte bei solchen tiefenspychologische Gesprächstherapien auch passieren dass der Therapeut Dir Die Schuld gibt in einer Täter-Opfer-Umkehr, etwa der dass eine Frau die missbraucht wurde ja einen Triumpf dabei über ihren Vater erfahren hätte und ihre Schuld anerkennen müsse. Das sagt nicht irgend ein "Schwarzes Schaf" sondern Otto Kernberg einer der angesehensten und bekanntesten Psychoanalytiker unserer Zeit.
Auch wenn die Therapie jetzt noch sehr langweilig erscheint: In späteren Phasen kann es sein, dass Dir seine Therapeuten heftigste Schuldgefühle einredet und wenn Du Dich gegen eine Interpretation wehrt ist das nur der Beweis dass die Therapeutin recht hat . Habe ich selber alles durchgemacht. Irgendwelche mentale Hilfe wie Du damit umgehen kannst wirst Du von diesen Leuten nicht erwarten können.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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anna1979
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Beitrag Di., 25.11.2014, 10:28

@leberblümchen: ich hoffe, du hast meine letzte Antwort gelesen?

Liebe Grüße, Anna

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anna1979
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Beitrag Di., 25.11.2014, 10:41

Mr Mindconrtrol hat geschrieben:@ anna1979: Ich sage nicht dass echte "Tiefenspychologie" falsch ist aber meine dass das was unter Tiefenspychologe gilt, rein aufdeckende Gesprächtherapien in meinen Augen gar keine Tiefenspychologie ist, da diese Gesprächsebene eben nicht diese Tiefern erreicht sonder intellektuell darüber schwatzten mit der Gefahr der Verstärkung durch Lerneffekt. Das ist nicht nur meine Meinung sondern auch die Meinung von Neuroforschen die meinen das limbische System würde dadurch nicht richtig erreicht. Hypnose war schon die Methode der Schamanen und sehr erfolgreich. Hypnotherapie ist seit 2006 als Zusatztherapie auch von deutschen KKs anerkannt. Du musst wissen was Du willst. Willst Du nur über die Vergangenheit jammern ( wie schlimm die auch war ) dann mache PA oder TFPT. Willst Du was verändern und meinst dass die Verletzung von Persönlichkeitsanteilen dich daran hindern und Du noch mal da hin reisen willst auch damit diese Anteile erkennen, dass das Vergangenheit ist dann wende Dich eher an eine Trauma-Therapie die eben auch mit hypnotischen Reisen dort hinführt. Die Schematherapie die manchmal von den KKs bezahlt wird macht das auch.
Eine reine aufdeckende Therapie kann schon aus Prinzip keinen Mangel beseitigen.
Es könnte bei solchen tiefenspychologische Gesprächstherapien auch passieren dass der Therapeut Dir Die Schuld gibt in einer Täter-Opfer-Umkehr, etwa der dass eine Frau die missbraucht wurde ja einen Triumpf dabei über ihren Vater erfahren hätte und ihre Schuld anerkennen müsse. Das sagt nicht irgend ein "Schwarzes Schaf" sondern Otto Kernberg einer der angesehensten und bekanntesten Psychoanalytiker unserer Zeit.
Auch wenn die Therapie jetzt noch sehr langweilig erscheint: In späteren Phasen kann es sein, dass Dir seine Therapeuten heftigste Schuldgefühle einredet und wenn Du Dich gegen eine Interpretation wehrt ist das nur der Beweis dass die Therapeutin recht hat . Habe ich selber alles durchgemacht. Irgendwelche mentale Hilfe wie Du damit umgehen kannst wirst Du von diesen Leuten nicht erwarten können.
Na toll Das ermutigt mich natürlich nicht gerade, die Therapie weiterzumachen. Echt schei... am besten, man gibt einfach auf. Das ist ja alles dermaßen kompliziert. Jetzt, wo ich nach etlichen Jahren endlich eine Therapeutin gefunden hab, soll ich am besten mir wieder was anderes suchen, am besten noch ne andere Therapieform. Obwohl mir zu tiefenpsych. Gesprächen geraten wurde. Da bekommt man echt einen zu viel. Das ist ja anstregender als n Fulltime Job und ne Familie zugleich. Selbst bezahlen!? Das ist natürlich machbar, wenn man unter 1.000 im Monat zur Verfügung hat zum Leben. Ich komme mir echt nur noch wie so ein Ball vor, der hin und her geworfen wird. Irgendwann ist auch mal Schluss. Ich habe schon einen riesen Schritt getan, indem ich überhaupt mir Hilfe gesucht habe- eine Therapie anzufangen ist schon kein Zuckerschlecken, das weisst du sicher selbst. Aber wenn man dann ständig zu erfahren bekokmmt, dass man vermutlich wieder falsch ist und das Leben zieht so an einem vorbei, man verpasst all die schönen Dinge (Partner, Liebe, Spaß), weil man noch nicht in der Lage ist, Beziehungen einzugehen. Und muss immer wieder feststellen, dass es eigentlich fast aussichtslos ist. Das ist echt deprimierend. Mir wurde ausdrücklich gesagt, dass ich die Vergangenheit bei solchen tiefenpsych. Gesprächen verarbeiten kann. Auch in der Klinik und die Thera da, die über 20 jährige Erfahrung hatte. Ich kann doch jetzt nicht schonwieder wechseln. Zudem ich schonmal eine 2 jährige Sperre wegen einem Abbruch bekommen habe. Außerdem zahlt die KK nur VT oder TPT.

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nordlichtglanz
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Beitrag Di., 25.11.2014, 11:01

Liebe Anna!
Das Forum ist groß und so wirst du auch ganz verschiedene Meinungen hören, mitunter je nach dem, wer welche Erfahrungen gemacht hat.
Tu mir bitte einen Gefallen und besprich das ganze mit deiner Psychologin, ich meine deine Unsicherheit. Du hattest am Anfang geschrieben, dass du dich gut aufgehoben fühlst, trotz der Unsicherheit, also was hindert dich daran, offen mit ihr zu sprechen?
Offenheit ist unsagbar wichtig für ein gutes Gelingen .

Ich wünsche dir viel Kraft und Offenheit auf deinem Weg.

Liebe Grüße nordlichtglanz

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leberblümchen
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Beitrag Di., 25.11.2014, 11:17

Hallo, anna,
ich denke auch, du solltest dich nicht verunsichern lassen. In deinem ersten Beitrag warst du ja ganz zufrieden. Von außen kann man so konkret nicht viel sagen. Es gibt Menschen, die mit Tiefenpsychologie gute Erfahrungen machen, und es gibt Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und Menschen, die beides kennen. Ich kann verstehen, wenn jemand sagt, dass das für ihn selbst nichts ist und Kosten und Nutzen nicht im Verhältnis stehen oder sogar Schaden angerichtet wurde - aber diese Erfahrung muss jeder für sich selbst machen.

Mir scheint, das größte Problem zwischen dir und deiner Therapeutin ist die große Distanz, die ich so beim Lesen wahrnehme, nicht nur durch die Krankheiten, sondern auch durch ihr Auftreten dir gegenüber. Es liest sich ein bisschen so, als würdet ihr durch Watte kommunizieren...

Aber ich würde das so einfach mitteilen, wie es sich für dich anfühlt, deine Unsicherheit ihr gegenüber. Die sollte sie dir schon nehmen können, denke ich.

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Di., 25.11.2014, 14:04

Du kannst auch andere Therapien von der KK abrechnen wenn der Thera eine von der KK anerkannte Thera gemacht hat.
Wegen meiner "Verunsicherung": Du hast ja selber das Gefühl, dass Du damit nicht so richtig was anfangen kannst.
Ich kenne Deine Diagnose nicht aber wenn Dir Klinikaufentalt angeraten wird dann schätze ich dass es die Einschätzung deiner Thera selber ist dass Du nicht stabil genug bis für eine unsturturierte offene "Regression" und deshalb den Schutz der Klinik brauchst. Bei einer hypnotischen Reise ist die Regression strukturiert und wird am Ende der Therapie-Stunde wieder beendet.
Google mal nach Schematherapie. Wird auch von KKs bezahlt.
Wenn Du jetzt mit den rein analytischen Gesprächen nichts anfangen kannst und auch Ressourcen und Beratung brauchst wie Du damit umgehen kannst wird eine rein aufdeckende Therapie auch nichts sein.
Ansonsten ist dass die KKs so wenig Verfahren bezahlen m.E. auch eine Folge erfolgreicher Lobbyarbeit.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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anna1979
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Beitrag Di., 25.11.2014, 21:20

nordlichtglanz hat geschrieben:Liebe Anna!
Das Forum ist groß und so wirst du auch ganz verschiedene Meinungen hören, mitunter je nach dem, wer welche Erfahrungen gemacht hat.
Tu mir bitte einen Gefallen und besprich das ganze mit deiner Psychologin, ich meine deine Unsicherheit. Du hattest am Anfang geschrieben, dass du dich gut aufgehoben fühlst, trotz der Unsicherheit, also was hindert dich daran, offen mit ihr zu sprechen?
Offenheit ist unsagbar wichtig für ein gutes Gelingen .

Ich wünsche dir viel Kraft und Offenheit auf deinem Weg.

Liebe Grüße nordlichtglanz
Hallo nordlichtglanz: Danke! Ich komme übrigends auch aus dem Norden. Also denkst du, dass mir eine tiefenpsych. Therapie trotzdem helfen kann, wenn Unstimmigkeiten geklärt sind? Ich verstehe nur nicht, wenn es nur eine rein aufdeckende Therapie sein soll, was es denn bringen soll, wenn man schon weiss, warum die Dinge so sind wie sie sind. Ich dachte, dass man bei solchen Gesprächen seine Kindheit verarbeiten kann und demzufolge auch gegenwärtig damit besser umzugehen lernt. Wenn solch eine Therapieform mir gar nichts bringen würde, hätte die Klinik mir diese damals ja nicht empfohlen. Es ist schon sehr mühsam, über so etwas nachdenken zu müssen. Dabei würde ich lieber in meinen Therapiestunden über das Eigentliche reden. Ich werde meine Ängste und Unsicherheiten nochmal bei meiner Thera ansprechen. Ich habe jetzt wirklich Angst, dass ich in einem Jahr immer noch da stehe, wo ich jetzt bin. Das wäre echt mies.

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anna1979
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Beitrag Di., 25.11.2014, 21:33

leberblümchen hat geschrieben:Hallo, anna,
ich denke auch, du solltest dich nicht verunsichern lassen. In deinem ersten Beitrag warst du ja ganz zufrieden. Von außen kann man so konkret nicht viel sagen. Es gibt Menschen, die mit Tiefenpsychologie gute Erfahrungen machen, und es gibt Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Und Menschen, die beides kennen. Ich kann verstehen, wenn jemand sagt, dass das für ihn selbst nichts ist und Kosten und Nutzen nicht im Verhältnis stehen oder sogar Schaden angerichtet wurde - aber diese Erfahrung muss jeder für sich selbst machen.

Mir scheint, das größte Problem zwischen dir und deiner Therapeutin ist die große Distanz, die ich so beim Lesen wahrnehme, nicht nur durch die Krankheiten, sondern auch durch ihr Auftreten dir gegenüber. Es liest sich ein bisschen so, als würdet ihr durch Watte kommunizieren...

Aber ich würde das so einfach mitteilen, wie es sich für dich anfühlt, deine Unsicherheit ihr gegenüber. Die sollte sie dir schon nehmen können, denke ich.
Danke für deine Nachricht. Ich werde meine Unsicherheiten auf jeden Fall nochmal thematisieren. Darf ich fragen, wie deine Therapie-Erfahrungen sind? Hast oder bist du auch in einer tiefenpsych. fundierten Therapie? Mir wurde damals nur von einer Verhaltenstherapie abgeraten, zu einer Tiefenpsych. hingegen geraten. Ich möchte mit solch einer Therapie erreichen, dass ich stabiler werde. Dass ich mit gewissen Dingen besser umgehen kann zb. mich nicht mehr selbst bemitleide oder nicht immer im Kreis drehe. Ich möchte neue Sichtweisen vermittelt bekommen. Und irgendwann nicht immer gleich zusammenbrechen, wenn mich jemand auf früher anspricht. Ich möchte selbstsicherer werden und lernen, mit meinen Symptomen besser umzugehen. Wie du siehst, liest man da auch verhaltenstherapeutische Ansätze heraus. Leider ist meine Thera nun total auf TP fixiert und vermischt die Therapieformen nicht. Sie geht strikt nur nach einem Muster vor, was ich nicht unbedingt begrüße. Aber eigentlich kann ich ja froh sein, überhaupt einen Thera gefunden zu haben, der sich meinem Problem annimmt, oder? Bei uns (wohne in MV) ist die Situation so, dass es hier wenige Therapeuten gibt, erstrecht Tiefenpsychologen. Die meisten sind noch nicht mal Diplom-Psychologen. Meine Thera hat ein Diplom und jahrelang studiert (ich weiss, das hat nicht immer was zu sagen). Auch hatte ich damals bei ihr nichtdas Gefühl, abgelehnt zu werden. Sie meinte nach den Probesitzungen, dass sie gern mit mir arbeiten würde. Dass es nun so kommt, konnte ich ja nicht wissen aber das kann ja überall passieren. Hier ist es wirklich so, dass die Leute froh sind, überhaupt einen Thera zu haben, mit dem es zumindes halbwegs stimmt - und das ist bei ihr ja der Fall. Ob sie mir nun konstruktiv helfen kann, ist ein anderer Schuh. Aber wenn ich sie mit den fünf anderen Theras, bei denen ich nur Probesitzungen hatte, vergleiche, dann ist sie schon einer der besseren (ausgenommen die Thera in der Klinik, die ein Traum war und schwer zu toppen ist). Aber bei den vorigen Theras hat ja immer irgendwas nicht gestimmt. Entweder sie haben mich abgelehnt oder sind mir ständig ins Wort gefallen oder es ging über die Grenzen (bei einem Mann), sodass ich Anfang des Jahres froh war, endlich mal eine "normale" Therapeutin gefunden zu haben. Trotzdem habe ich wirklich Angst, dass ich mich noch ein weiteres Jahr im Kreis drehe und mit ihr gegen die Wand laufe, ergo nicht weiterkomme.

Wie ist denn deine persönliche Therapie-Erfahrung, wenn ich fragen darf!?


Widow
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Beitrag Di., 25.11.2014, 21:38

Äh, entschuldige, anna1979, aber zweierlei ist mir nicht klar geworden in dem, was Du schreibst:

1. Du willst "nur" Deine "Kindheit verarbeiten". Darf ich fragen, was Du mit dem "Verarbeiten" meinst?
Vielleicht denkst Du, dass Deine Therapeutin (von der Du Dir konkrete Tipps für das Verarbeiten erhoffst, wenn ich das richtig erinnere) Dir sagt:
'Nun, Frau anna1979, stellen Sie sich einen Mülleimer vor! Und in den stecken Sie jetzt Ihren Stiefvater. Und für jede Verletztung, die er Ihnen antat, stauchen Sie ihn da im Mülleimer nochmal extra zusammen.'
Ich glaube, das so etwas in Therapien manchmal gemacht wird, doch ich glaube nicht, dass man dadurch seine Kindheit und die Verletzungen, die man darin erfuhr, verarbeiten kann.

2. Du sagst, dass Du ja ganz genau Bescheid weißt über jene Verletzungen, die Du in der Kindheit erlitten hast.
Das mag ja so sein. Nur frage ich mich, warum Du dann, wenn Du das ganz genau durchblickst, bis heute dadurch so gehandicapt bist (z.B. wohl bei Beziehungen)? Wenn Du das von damals so genau verstehen würdest, dann sollte es Dich doch heute nicht mehr (be)hindern, oder?

Viel Stoff für (D)eine Therapie, wie mir scheint. Und es tut mir leid, dass Deine Therapie bisher so unregelmäßig bzw. selten stattfand!

Doch obwohl Deine Therapie rein formal momentan nicht gut läuft mit all den ausgefallenen Terminen: Die Menschen hier in diesem Forum sind allesamt nicht in der Position, Dir Deine Therapie aus- oder einzureden (und es hat mir, um ehrlich zu sein, sehr leid getan, dass Du Dich hier so hast beeindrucken/-flussen lassen): Du machst eine Therapie, hoffentlich bald DEINE.

LG
Widow
Edit: PS: Informationen über Therapieverläufe anderer UserInnen hier bekommt man, indem man in deren Blog schaut, sofern vorhanden; das ist mitunter freundlicher, als direkt danach zu fragen.


leberblümchen
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Beitrag Di., 25.11.2014, 21:59

Ich zitiere mich mal selbst
Was die Therapieform an sich betrifft: Ich selbst mache gerade meine 2. Analyse und hatte vorher 25 tiefenpsychologische Therapie, und ich hab es so erlebt, dass in der TfP die Gespräche ein bisschen anders sind, also weniger analytisch, sondern eher 'normal', was ich jetzt aber nicht so beschreiben kann - denn die Schnittmengen sind wohl sehr groß. Es gibt auch in einer Analyse 'normale' Gespräche, aber es gibt da eben auch den großen Bereich des Schweigens und des 'inneren Horrors', den ich so aus der TfP nicht kenne.
Meine Erfahrungen sind - hm - ich würde sagen: ausgesprochen positiv. Einerseits. Andererseits: ziemlich dramatisch. Extreme Höhen und Tiefen. Ich glaube, das war irgendwie unvergleichlich, und in der Tat hab ich von ähnlichen Verläufen hier noch nichts gelesen. Die Stunden in der ersten Analyse gehörten zu den schönsten, innigsten Momenten meines Lebens - ebenso wie zu dem Schlimmsten, was ich je erlebt habe.

In der zweiten Therapie, wo ich bisher ca. 20 Stunden hatte, geht es deutlich ruhiger und sachlicher zu, aber trotzdem (oder gerade deshalb?) sehr analytisch.

Also, zusammenfassend: Ich bin da sicher kein Maßstab in die eine oder andere Richtung - und insofern sind meine Erfahrungen sicher auch nicht hilfreich. Das Einzige, was ich dir dalassen kann, ist, dass es auf jeden Fall eine unheimlich intensive Erfahrung ist / war, die ich trotz allem nicht missen möchte. Vielleicht stimmt es mich deshalb auch etwas nachdenklich, dass du von so viel Distanz berichtest. Für mich war immer wichtig, dass ich dieselbe Sprache spreche wie mein Therapeut. Dass sie meine Bilder verstehen (der Erste war immer völlig hin und weg davon) und ich mich von ihren Worten inspirieren lassen kann.

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nordlichtglanz
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 06:40

Hallo Anna!
Du fragst mich, ob ich die Therapie , die deine Psychologin anstrebt für dich sinnvoll ist? Hm, ich denke ja, denn sie weiß was sie macht. Du bist meiner Meinung nach vollkommen verunsichert und auch verzweifelt, weil du denkst( das ist natürlich reine Annahme) , dass du in diesem jetzigen Zustand bleibst. Bleibst du aber nicht. Vieles wurde in deinem Klinikaufenthalt schon offen gelegt, du weißt also woher das kommt, aber warum zum Beispiel die Gefühle noch so stark ausgeprägt sind, weißt du nicht wirklich oder auch warum es dich immer noch so verfolgt.
Schau mal genau hin, du bleibst nicht auf einer Stelle stehen, es sind nur ganz kleine Tippelschritte, die du oder auch ich , gehst, aber wir kommen vorwärts.
Ich glaube, dass du eine sehr kompetente Psychologin hast, das Vorgehen ist am Anfang immer etwas zäh, da sie dich auch erst einmal einschätzen möchte, damit es eben gut verläuft.
Damit sie auch weiß, wie sie mit dir umgehen kann, würde ich genau von meiner Unsicherheit oder den Ängsten erzählen, denn das ist Vertrauen und Offenheit. Sie kann sich also ein Bild darüber machen, dass du in schwierigen Situationen fähig bist dir Hilfe zu holen und auch, dass du auf sie zukommst.
Ich wollte es dir nur ein bisschen erklären, denn ich weiß natürlich nicht, ob du in einer sehr schwierigen Situation zu diesem Handeln bereit bist.
Wage den Schritt, denn er wird dir in keiner Weise Schaden zu fügen.

Liebe Grüße nordlichtglanz

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mi., 26.11.2014, 17:09

Widow hat geschrieben:
2. Du sagst, dass Du ja ganz genau Bescheid weißt über jene Verletzungen, die Du in der Kindheit erlitten hast.
Das mag ja so sein. Nur frage ich mich, warum Du dann, wenn Du das ganz genau durchblickst, bis heute dadurch so gehandicapt bist (z.B. wohl bei Beziehungen)? Wenn Du das von damals so genau verstehen würdest, dann sollte es Dich doch heute nicht mehr (be)hindern, oder?

Seit wann programmiert das oberflächliche intellektuelle Wissen die unterbewusste Tiefe bzw. das Limbische System entsprechend um? Das scheint m.E. das naive Menschenbild der PA zu sein.


@ anna. Dass Dir die Klinik TP empfohlen hat beweist nicht dass diese Therapieform wirksam ist. Die PA war bis weit in die 1970er das einzige von den KKs bezahlten verfahren ohne dass es zu dem Zeitpunkt einen Wirkungsnachweis gab.
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus


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Beitrag Mi., 26.11.2014, 17:24

@ Mr Mindconrtrol: Exakt! Genau darauf wollte ich hinaus: Dass intellektuelles Wissen im Falle einer psychischen Erkrankung dem Patienten nur sehr bedingt weiterhilft und bald eine Grenze erreicht ist, wo nur via verstandesmäßiger Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit und ihren Ursachen nichts mehr in Bewegung gerät. - Deshalb arbeitet PA ja auch gerade nicht nur mit dem Intellekt des Patienten, sondern rührt wieder und wieder an seine Gefühle.
Dass Du es mit der Programmier-Metapher ernst zu meinen scheinst, finde ich lustig: Interessantes Menschenbild. Wie kann denn Deiner Ansicht nach das Limbische System dauerhaft "umprogrammiert" werden?
Und darf ich fragen: Hast Du eigentlich eine Hypnotherapie gemacht (soweit ich mich entsinne, hast Du die hier ja angepriesen)?
w


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Beitrag Do., 27.11.2014, 11:29

Hihi, Mr Mindconrtrol, dass Du vom "Unterbewusstsein" sprichst, sagt mir genug. (Solcher haarscharf daneben greifender Möchtegern-Psychoanalysesprache befleißigen sich ihre Verächter gern - freilich hübsch unbewusst, wie es sich gehört.)

Viel Erfolg für Deine Therapiesuche!
w


leberblümchen
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Beitrag Do., 27.11.2014, 12:17

Was ich immer nicht verstehen kann, ist, wieso nicht jeder einfach die Therapie macht, die er für richtig hält und andere Leute das machen lässt, was diese für richtig halten. Wenn es jemandem hilft, eine Analyse zu machen, dann ist das so. Wenn nicht, dann nicht. Darüber kann man keine Grundsatzdiskussionen führen, weil jeder Mensch andere Interessen, Fähigkeiten oder sonstige Voraussetzungen mitbringt. Was halt nicht funktioniert, ist, dass jemand sagt: "Methode xy kann nicht helfen" - man kann es erst wissen, wenn man es ausprobiert hat; und wenn es einem selbst nicht geholfen hat, kann das an zig Variablen liegen.

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