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Fr., 14.11.2014, 01:07
Hi ihr Lieben!
Ich bin eine alte neue hier.
Kurz zu meiner Geschichte um meinen Standpunkt nachvollziehen zu können.
Ich war vor 1,5Jahren an meinem bis jetzt letzten Tiefpunkt meiner Erkrankung, bin seit mehreren Jahren in Therapie und hab zwei Spitalsaufenthalte je über drei Monate mit 6Monate Abstand, wobei ich weiterhin wöchentlich bei meine Therapeutin war.
Meine Situation damals: Mir ging es extrem schlecht, begleitet von Suizidgedanken und mehr, täglichem SVV als Ventil.
Meine Therapeutin hat zu mir gesagt, als ich anfing zu ihr zu gehen, dass sie nichts von diesen Verträgen hält, denn sind wir uns ehrlich, wenn man so weit ist den sogenannten letzten Schritt umzusetzen, dann hält einen ein solcher Vertrag egal ob mündlich oder schriftlich auch nicht mehr davon ab.
Als bei mir dann die Zeit kam, in der es mir so schlecht ging hat sie bei mir genau das richtige gemacht, sie hat mit mir offen darüber gesprochen, auch darüber, was ich bei ihr damit auslöse.
(Ja jetzt kann man darüber diskutieren, in wie weit es professionell ist, wenn die Therapeutin ihre Gefühle und Ängste bespricht)
Ob das für jemanden passt oder nicht, muss jeder für sich entscheiden (egal ob Therapeut oder Patient), man darf bei aller Professionalität niemals vergessen Psychotherapie findet immer in einer Form von Beziehung zwischen einem und dem Therapeuten statt.
Zurück zum Thema:
Wir haben dann Vereinbarungen getroffen, dass ich mich in einem ausgemachten abstand bei ihr melden soll zwischen den Terminen, eine einfache SMS mit einem Punkt hat gereicht.
Und sie hat mir auch klipp und klar gesagt, dass sie eben von besagtem Vertrag nichts hält, aber sollte ich wirklich einen Suizidversuch unternehmen, dann muss sie die Zusammenarbeit mit mir mit dem Zeitpunkt beenden, sie würde mich noch ins Spital begleiten, aber weiter dann nicht mehr, dies hat sie mir auch begründet, was nicht weiter wichtig ist. Aber durch ihre Betreuung und dieser klaren Aussage habe ich noch die Kurve bekommen und die stationäre Therapie gemacht. Es war wirklich kein leichter Weg, für mich war es die härteste Arbeit meines Lebens und er ist noch nicht zu Ende, aber ich bin wieder am leben und das ist das schönste für mich!
Also ist für mich ein solcher "Vertrag" bindend, würde mich aber in letzter Instanz nicht davon abhalten, aber auch wenn es noch so aussichtslos, sinnlos, hart, unüberwindbar,... aussieht, es lohnt sich auf jeden fall mit Unterstützung einen Versuch zu starten. WICHTIG selbst MITARBEITEN, denn laufen muss man auch SELBST, manchmal stolpert man, AUFSTEHN und WEITER und sich dabei unter die Arme greifen lassen, wir müssen nicht immer alles ganz alleine schaffen, ein schweres Klavier muss man ja auch nicht alleine heben.
LG an alle