Alkohol - war schon mal clean ....

[Nico]

Solche Informationen bekommst du z.B. während einer Entziehungskur, bei Selbsthilfegruppen, aus Gesprächen mit anderen Alkoholikern oder indem du entsprechende Bücher liest.
Weißt du, einfach nix mehr zu trinken ist auf Sicht gesehen meistens zu wenig um langfristig und vor allem relativ Problemlos trocken zu bleiben.
Da sollte man sich schon etwas genauer mit der Problematik Alkoholismus auseinandersetzen.

[Werbung]

[fledermaus26]

Solche Informationen bekommst du z.B. während einer Entziehungskur, bei Selbsthilfegruppen, aus Gesprächen mit anderen Alkoholikern oder indem du entsprechende Bücher liest.
Weißt du, einfach nix mehr zu trinken ist auf Sicht gesehen meistens zu wenig um langfristig und vor allem relativ Problemlos trocken zu bleiben.
Da sollte man sich schon etwas genauer mit der Problematik Alkoholismus auseinandersetzen.

Weiß nicht ob ich deine Antwort richtig verstehe
Du meinst einfach nichts mehr trinken genügt nicht
sondern man sollte sich mit der Ursache auseinandersetzen ??

[Nico]

Nicht nur mit der Ursache, es ist mMn sehr wichtig sich mit allem auseinander zu setzen.
Man muss sich zum Experten machen, man sollte sich auch mit jenen Aspekten auseinandersetzen die einem das Unterbewusstsein verbergen will.
Eine allumfassende Information und immer wieder ins Bewusstsein bringen ist sehr wichtig.
Hab jetzt leider keine Zeit mehr dazu zu schreiben, vielleicht später.

[fledermaus26]

Nicht nur mit der Ursache, es ist mMn sehr wichtig sich mit allem auseinander zu setzen.
Man muss sich zum Experten machen, man sollte sich auch mit jenen Aspekten auseinandersetzen die einem das Unterbewusstsein verbergen will.
Eine allumfassende Information und immer wieder ins Bewusstsein bringen ist sehr wichtig.
Hab jetzt leider keine Zeit mehr dazu zu schreiben, vielleicht später.

okay ich glaube zu verstehen
hmm mit den möglichen Ursachen/Auslösern beschäftige ich mich jetzt
das geht aber zumindest für mich nicht alleine - also Unterbewusstsein eröffnen.

Information zu Alkoholismus meinst du - das habe ich immer wieder mal begonnen aber
ich wollte einfach nicht mehr wissen.
Abstufungen, Auswirkungen, Krankheitsbilder ja aber nicht vertiefend.
Ich habe da eine extreme Abwehrhaltung.

Aber ich kann durchaus mit deiner Aussage "man muss sich zum Experten machen" etwas anfangen
hab auch eine AI-Erkrankung und weil ich da so wenig von den Ärzten in Erfahrung gebracht hatte
habe ich mich eben mit Büchern und Foren informiert. Aber auch da - direkter Kontakt in der Gruppe
geht nicht.

[Werbung]

[Nico]

Weißt du, du darfst da nicht alles was ich schreibe so quasi als MUSS verstehen, kann gut sein, dass du das Eine oder Andere überhaupt nicht brauchst oder absolut nicht willst, das musst du selbst herausfinden.
Aber was nach meinen ganzen Erfahrungen so gut wie nie funktioniert ist einfach nix trinken und das wars dann.
Ich nenne den Alkoholismus in Anlehnung an einen Buchtitel von Jack London immer " König Alkohol" und König Alkohol schläft nie !
Wenn du ihn beiseite schiebst und glaubst du bist jetzt trocken und hast ihn besiegt, kommt er prompt durch die Hintertür wieder in dein Leben.
Andererseits soll man ja auch nicht in Panik verfallen und sein ganzes Leben nur vorm Alk und dass er wieder großes Thema wird zittern.
Ich kannte Menschen die haben nach dem Entzug einen wahren Feldzug gegen Alkohol gestartet.
Haben ihn total verteufelt, wenn sie jemanden ein Bier trinken sahen haben sie dem sofort eine Predigt gehalten usw.
Das ist das andere Extrem, es ist wichtig sich der Gefahr die Alkohol für einem selbst ist, i m m e r bewusst zu sein, aber man darf ihn nicht verteufeln und man darf sich nicht verrückt machen.
Ich bin jetzt schon lange trocken aber ich informiere mich noch immer regelmäßig über den derzeitigen Stand der Suchtbekämpfung usw.
Auch ich las sehr vieles was auf mich überhaupt nicht zugetroffen hat, Alkoholismus hat hunderttausende verschiedene Gesichter, verschiedene Gründe und verschiedene Krankheitsbilder.
Aber oft habe ich etwas gelesen was zwar zu der Zeit als ich es las gar nicht auf mich zugetroffen ist, aber viel später irgendwann in ähnlicher Weise bei mir eingetreten ist und dann habe ich halt schon Bescheid gewusst warum und wieso das jetzt so kommt.
Verkürzt gesagt, wir sollten mit unserem Alkoholismus leben und ihn nicht verdrängen und irgendwann vergessen denn dann kommt er wieder.

[Nico]

Weißt du ich bin ja nicht so blöd zu glauben, dass ich bei dir mit meiner Schreiberei derzeit was großes bewirken kann.
Du musst deinen Weg sowieso gehen, kann sein, dass du es bald wieder schaffst, kann sein dass es noch viel viel weiter runtergehen muss mit dir.
Aber ich weiß auch dass du dich wenn der richtige Zeitpunkt für dich gekommen ist zumindest an einen Teil von dem was ich hier schreibe erinnern wirst und vielleicht kannst du es dann annehmen.

Kein Alkoholiker der Welt geht mit Freude, Eifer und Zuversicht das erste Mal in eine Selbsthilfegruppe, jeder hat Schizz und überlegt es sich 100x aber irgendwann ist der Leidensdruck so groß dass man trotzdem hingeht.
Trocken werden funktioniert nur über den Leidensdruck den man verspürt, allerdings hat da jeder Mensch eine eigene Schmerzgrenze.

[fledermaus26]

Sorry ich musste schmunzeln - ich nehme selten etwas als MUSS von Anderen - aber auch das habe ich erst
mühsam gelernt.

Ich habe in den Jahren der Trockenheit Menschen die in meinem Umfeld getrunken haben
nur beobachtet und so vieles von mir darin entdeckt und ich spreche nicht von Alkis im klassischen sondern
diese "normalen TrinkerInnen"

Weißt eh es ist normal mittags zum Essen ein Bier, einen Wein zu trinken etc....



Sehe das eigentlich ähnlich und doch so anders --- deine Betitelung König Alkohol.
Weil ich eine lange Zeit überhaupt nicht an Alk gedacht habe, weil ich eine ebenfalls lange Zeit NUR an Alk gedacht hatte
Ob er überall lauert ??? Möglich - ich kann mich erinnern, beim ersten Mal drehte sich gen Schluß alles ums Heimkommen und
endlich einen Schluck nehmen zu können.

Abschließend sei gesagt - Selbsthilfegruppen sind nichts für mich. Jetzt eben nicht was iwann ist - weiß ich nicht.

Jeder muss seinen eigenen Weg gehen - dennoch bin ich sehr interessiert wie der Weg Anderer aussieht.
Danke

[Nico]

"König Alkohol" heisst ein sehr gutes Buch von Jack London.
Jack London war selbst schwerster Alkoholiker und in dem Buch beschreibt er seinen Kampf mit dem Alkohol. Er hat sich übrigens umgebracht als er erkannte, dass er dem Alkohol nicht gewachsen ist.

Ja für Nicht - Alkoholiker ist es normal zum Essen ein Glas Wein oder Bier zu trinken und das sollen sich die auch nicht vermiesen lassen.
Meine Partnerin trinkt gerne ein Glas Wein und ich gönne es ihr sehr.

[fledermaus26]

"König Alkohol" heisst ein sehr gutes Buch von Jack London.
Jack London war selbst schwerster Alkoholiker und in dem Buch beschreibt er seinen Kampf mit dem Alkohol. Er hat sich übrigens umgebracht als er erkannte, dass er dem Alkohol nicht gewachsen ist.

Ja für Nicht - Alkoholiker ist es normal zum Essen ein Glas Wein oder Bier zu trinken und das sollen sich die auch nicht vermiesen lassen.
Meine Partnerin trinkt gerne ein Glas Wein und ich gönne es ihr sehr.

Ah eine Buchempfehlung - mal sehen ob mich die Kurzbeschreibung anspricht.

Bei mir ist es umgekehrt - mein neuer Partner trinkt fast nichts und er kann
dieses einmal starten schwer wieder aufhören können so garnicht nachvollziehen.
Was okay für mich ist - schlußendlich ist es meine Entscheidung.

[Nico]

Soweit ich weiß ist das Buch sehr schwer zu bekommen, ich habe es ja vor mehr als 20 Jahren gelesen.
Es soll auch nicht unbedingt eine Buchempfehlung sein, wenn du dich mit dem Thema auseinandersetzen möchtest gibt es interessantere.

Ja wir sollten auch nicht erwarten, dass Nicht - Alkoholiker wirklich verstehen können wie das bei uns so abläuft, das müssen sie auch nicht.
Das wirklich gefährliche an Rüchfällen ist ja der Umstand, dass man dann nach kürzester Zeit wieder auf dem Niveau ist wo man Jahre davor aufgehört hat.
Würde es jedesmal wieder so lange dauern bis man richtig drinnen ist, wie beim ersten Mal wäre es ja nur halb so schlimm.
Aber es ist wie bei einer Uhr bei der die Batterie aus iat, sie bleib z.B. um 11:55 stehen und steht Stunden- oder Tagelang und wenn man neue Batterien rein gibt läuft sie bei 11:55 weiter wenn man sie nicht richtet.
Beim Alkoholiker ist es ganz gleich, bloß dass man da nix richten kann.

[fledermaus26]

Ja schnell mal dort weitermachen wo man war .......
Dieses täglich mit sich kämpfen müssen, morgens der gute Vorsatz " heute wird mal nichts getrunken"
sieht dann ganz anders aus.

Bis jetzt habe ich den harten Sachen widerstanden - weil es dann komplett aus dem Ruder gerät.
Der nächste Schritt lässt jedoch auf sich warten und ich kämpfe mit mir.

[Nico]

Hm, das wird halt auch oft als Standardausrede hergenommen " aber ich trinke ja keine harten Sachen, also kann es so schlimm nicht sein".

Ich kannte Bauern die tranken nur Wein, aber sie waren dennoch so schwere Alkoholiker, dass sie sogar am Traktor ihren Doppelliter mithatten.

Ein Bekannter von mir trank auch nur Wein, am Ende waren seine Organe schon so am Sand, dass er pro Tag nur mehr 2 Tetra - Packs Billigwein vom Hofer benötigte um auf sein Pensum zu kommen. Der ist sehr elendiglich zugrunde gegangen.

[fledermaus26]

Es sollte nicht als Ausrede klingen - ich weiß auch mein Bierkonsum macht mich zur Alkoholikerin
Mein Vater hat auch "nur" Wein und Bier getrunken und war alkoholkrank.

Würde ich meinen es wäre nicht so schlimm wäre ich nicht in Therapie, nicht hier und würde
mir wahrscheinlich auch keinen Kopf machen.

Ich denke ich beschönige meinen Zustand nicht - das Einzige das mich ein wenig "unfair" macht
ist - wenn ich sehe wie mein Umfeld mittags mit Sekt anstossen kann, ab und an mal mehrere
Gläser Wein kippt und dennoch keine Alkoholiker sind.
Aber auch daran arbeite ich.

[Nico]

Damit hatte ich eigentlich nie Probleme, mich hat es nie gestört wenn andere Alkohol getrunken haben, nur wenn der Spiegel dann ein gewisses Maß überschritten hat und es albern wurde, hab ich mich halt vertschüsst.

[fledermaus26]

Das stimmt - wenn man nicht selbst den gewissen Spiegel hat
wirds recht schnell fad.

Auch so ein Ding - fortgehen sich unterhalten ist in meinem Umfeld
immer mit Alkohol verbunden - nicht unbedingt mit Menschen die zuviel
trinken aber ganz ohne ist es sehr sehr selten.
Damit umgehen ist total schwierig für mich - ich komm mir dann als
Spaßbremse vor.

Aber was ich meinte ist der Umstand, dass es durchaus Menschen gibt
die scheinbar mit Alkohol vernünftig umgehen können - und ich eben nicht.


Und als Negativbeispiel habe ich erst kürzlich gesehen - Menschen die
mit genügend intus
noch Auto fahren.......... aus meinem Bekanntenkreis. Ich wusste nicht
ob ich was sagen soll - hab mich dann nicht getraut, aber eingestiegen
bin ich auch nicht.

Mir ist erst wieder in der letzten Zeit deutlich geworden wie sehr Alkohol
in unserer Gesellschaft eine Rolle spielt ...... wahrscheinlich wird die
Wahrnehmung eine andere wenn man sich damit auseinandersetzt.

[Werbung]