Filmriss nach Therapiestunde

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 21:59

offtheground hat geschrieben: ich mach das aber weitgehend mit mir selbst aus. Sie weiß das aber.
Dennoch ist es gut es erneut anzusprechen, da es dich zu belasten scheint. Wieder und wieder. Bis es besser wird.
offtheground hat geschrieben: Für mich bedeutet das nur, dass sie eben außerhalb der Therapiestunde nicht wirklich greifbar ist, quasi weg. Nur jetzt fühl ich mich halt völlig abgetrennt von ihr.
Kann mir aber vorstellen, dass das auch noch Einfluss hatte. Oder letzteres ist ne Folge vom Filmriss.
Es deutet auf mangelnde Objektkonstanz hin. Vereinfacht gesagt darauf, dass du als Kind keine gute Beziehung zu deinen Eltern verinnerlichen konntest und dir die Sicherheit in Beziehungen fehlt. Insofern sind Menschen/Bezugspersonen, die für dich wichtig sind innerlich nicht einfach abrufbar, wenn du sie nicht siehst bzw nicht im direkten Kontakt mit Ihnen bist. Möglicherweise hat dein Erlebnis diese Spaltung/Trennung noch mehr verstärkt.

offtheground hat geschrieben: Es ist schwer die Kontrolle abzulegen, wie auch?
Ja, und Sicherheit wieder zu finden wird bestimmt ein wichtiges Thema deiner Therapie sein. Bei dem sollte sie dir helfen. Dennoch ist es nicht deine Aufgabe die Stunden zu kontrollieren - für die Sicherheit ist sie zuständig.

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offtheground
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:03

Wie eben noch angefügt: sie gibt mir so nen Terminzettel mit, wo immer der nächste Termin dann drauf steht. Sie nennt es Übergangsobjekt. Es hilft mir etwas, ich schlepp den aktuellen Zettel immer mit mir mit und heb die alle auf. Aber es belastet mich trotzdem sehr, ja. Möchte sie aber nicht damit nerven, hab nicht das Gefühl, dass sie da groß drüber sprechen möchte. Sie meinte das sei unsichere Bindung und käme häufig vor. Demnach stell ich mich da vll auch einfach etwas an...
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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:11

offtheground hat geschrieben: Wie eben noch angefügt: sie gibt mir so nen Terminzettel mit, wo immer der nächste Termin dann drauf steht. Sie nennt es Übergangsobjekt. Es hilft mir etwas, ich schlepp den aktuellen Zettel immer mit mir mit und heb die alle auf.


Damit hat sie Recht. Ein Übergangsobjekt ist etwas was dich tröstet oder an sie erinnert wenn du alleine bist. Bei Kindern sind das die Kuscheltiere / Teddybären, die stellvertretend für ihre Mama stehen.
offtheground hat geschrieben: Aber es belastet mich trotzdem sehr, ja. Möchte sie aber nicht damit nerven, hab nicht das Gefühl, dass sie da groß drüber sprechen möchte. Sie meinte das sei unsichere Bindung und käme häufig vor. Demnach stell ich mich da vll auch einfach etwas an...
Ne, du stellst dich ganz sicher nicht an, nur weil es häufig ist. Und du nervst auch nicht wenn du es ansprichst, nein im Gegenteil, es ist wichtig, wenn du es ansprichst. Es ist Teil des Prozesse es zu lernen.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:17

Offtheground, vielleicht hast du meine Frage überlesen; deshalb frag ich noch mal nach: Besteht die Möglichkeit, die Therapie in eine Analyse umzuwandeln? Ich frage das, weil es gut sein kann, den Therapeuten mehrmals die Woche zu sehen; dann fällt es dir u.U. leichter, die Therapeutin bei dir zu behalten. Wie viele Stunden hast du denn noch? Wenn deine Störung so gravierend ist, kann es sein, dass eine TfP nicht reicht, denn diese ist in ihrer Zielsetzung viel konkreter und richtet sich eher an Menschen mit begrenzten Problemen. Für umfassendere Störungen, wenn also z.B. keine gute Bindung und keine inneren Bilder einer guten Beziehung verinnerlicht werden können, eignet sich u.U. eine Analyse besser - ist deine Therapeutin denn Analytikerin?

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offtheground
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:27

Ich weiß nicht, ob die Möglichkeit besteht. Das hieße ja, dass ich von dieser Therapeutin weg müsste, denn sie arbeitet tiefenpsychologisch. Auf der einen Seite hab ich Angst wieder hinzugehen, aber ich würde auch gerne bei ihr bleiben. Hoffentlich beendet die nicht die Therapie, wenn ich ihr das mit dem Filmriss sage.
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leberblümchen
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:32

Naja, jeder Analytiker ist ja auch Tiefenpsychologe (umgekehrt trifft das nicht zu). Ob sie dir helfen kann, wird sie selbst am besten wissen; im allgemeinen geht man wohl davon aus, dass diese Frage aber recht schnell beantwortet werden kann und nicht erst nach Monaten herauskommt, dass ihr nicht klarkommt; daher würde ich mir diesbezüglich keine allzu großen Sorgen machen. Misstrauen, Angst vor dem Verlassenwerden - das sind alles ganz 'normale' Probleme, mit denen die Therapeuten bereits vertraut sind. Am besten du wartest erst mal das nächste Gespräch ab und versuchst, so offen wie möglich über deine Angst in Bezug auf sie zu sprechen.

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:54

leberblümchen hat geschrieben: eignet sich u.U. eine Analyse besser - ist deine Therapeutin denn Analytikerin?
Außer eben Filmrisse und Taumatisierungen liegen vor. Die können nämlich durch Analysen gravierend verstärkt werden. Offtheground es ist vor allem wichtig, dass deine Therapeutin Kompetenz in deinem Störungsbild aufweist, damit du keine Filmrisse mehr erlebst.
Und so wie es scheint, hast du Traumatisierungen erlebt - du kannst nicht über bestimmte Themen sprechen - es zerschießt dir dein Gehirn - hast Erinnerungsverluste - du erlebst einen Filmriss - (all das spricht für Traumatisierungen) damit können Analytiker idR nicht umgehen - nur solche mit ZUSÄTZLICHER Traumaausbildung, was wirklich sehr, sehr selten der Fall ist. - Ich habe es selbst erlebt. Ein Alptraum mit geöffneten Augen.

Für mich war dies eine extrem schlimme Erfahrung hatte ich doch Hoffnung auf Unterstützung und keine Ahnung davon, dass Therapeuten insbesondere Analytiker jemanden retraumatisieren können. Auch hier im Forum gibt es einen Thread dazu ob PA geeignet für Traumabearbeitung ist. Bitte erkundige dich.


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offtheground
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Beitrag Sa., 08.11.2014, 22:59

Beim Erstgespräch (was eigentlich ein Zweitgespräch war, da wir in der Ambulanz einer Uni-Klinik 1 1/2 Jahre zuvor schon mal ein Gespräch hatten und sie mir darauf hin einen Therapieplatz anbot, den ich damals aber aus bestimmten Gründen nicht annahm) meinte sie ich solle vll lieber in ne Psychoanalyse. Seltsamerweise kann ich mir DAS aber überhaupt nicht für mich vorstellen, weil ich viel zu viel Angst vor der Abhängigkeit hätte und auch der ständigen Konfrontation. Eigentlich bin ich auch ganz froh, dass ich keine Email-Adresse von meiner Therapeutin habe zum Beispiel. Ich würde ihr zwar vermutlich eh niemals eine Email schreiben, aber ich finde schon irgendwie gut, dass sie so klare Grenzen setzt, denn ich befürchte ich bin sowieso schon abhängig genug von ihr und mir hilft der Zettel ja durchaus. Ich finde nur das Ende der Therapiestunden immer sehr schwierig für mich, aber es war bis letzten Mittwoch für mich zu bewältigen. Inzwischen bin ich zwischen den Therapiestunden recht stabil... trägt sicher auch das Cymbalta zu bei. Aber auch vor dem Cymbalta hatte ich schon das Gefühl das sich einiges besserte. Nur ging es eben dabei um Probleme, die vll belastend sind und für ne Therapie ausreichen, aber für mich aussprechbar. Eigentlich fing ich grade an mich etwas zu entspannen und weniger Angst zu haben, dass sie plötzlich aus irgendwelchen Gründen die Therapie mit mir beenden könnte oder so. Jetzt schieb ich wieder Panik...

Ps: ich bekam 50 Stunden genehmigt und habe eben mal nachgezählt, ich müsste noch so 32 Stunden haben. Ist ja ne ganze Menge eigentlich.
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Wandelröschen
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Beitrag So., 09.11.2014, 11:47

Hallo offtheground,

ich möchte das, was pp schrieb, unterstreichen. Vieles deutet darauf hin, dass bei dir auch Traumatisierungen vorliegen, und da ist Analyse idR kontraindiziert, es sei denn, sie findet in modifizierter Form statt, und diese Zusatzausbildung/Spezialisierung haben nur sehr wenige Analytiker. Leberblümchen kam halt drauf wegen der bei dir wohl auch vorhandenen Bindungsproblematik.
Deine Thera hat das ja schon erkannt und kann da bestimmt auch was bei dir bewegen. Sie brachte das ja selbst zur Sprache, ging es also zum einen kognitiv an, aber auch auf der emotionalen/erlebnisorientierten Ebene macht sie da was (geht über Beziehungsaufbau, drin bleiben in der Beziehung, sehr stabile Rahmenbedingungen, Verlässlichkeit, Sicherheit …). (Und die Erlebnisorientierte Ebene habe andere Therapieformen viel mehr auf der Platte, da Analyse per se viel distanzierter ist.)
Deine Thera gab dir auch ein Übergangsobjekt („Schnuffeltuch“), sprich die Terminkarten, mit, gehört auch in diese Richtung. Mein Thera hatte mir auch eines gegeben, eine kleine Klangkugel. Die hatte ich sehr, sehr lange immer in meiner Hosentasche. Wenn irgendwas war, Hand in die Hosentasche (ist ja auch in der Öffentlichkeit jederzeit möglich und unauffällig) und ich konnte sie (->sprich meinen Thera) fühlen. Und du siehst, ich schrieb „hatte“. Ich brauch sie nicht mehr, hab sie also inzwischen normalerweise nicht mehr dabei. Die Objektkonstanz ist inzwischen da, und nicht nur in Bezug zu meinem Thera, was ich jetzt deutlich in meinem RL erkeenne/spür. In meinem Besitz befindet sie sich aber noch, denn er hatte sie mir erst geliehen, später dann geschenkt.
Bindungsstörungen sind durchaus auch sehr gut in anderen Therapieformen behandelbar, lass dir da keine Analyse aufschwatzen. Oft besteht gerade dort die Gefahr, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben, sprich von der fehlenden Objektkonstanz gerätst du in (eine ungesunde/künstliche) Abhängigkeit. Und wenn die nicht gescheit aufgelöst wird, und die Objektkonstanz noch gar nicht wirklich vorhanden ist, hast du am Ende nur noch mehr Probleme. Schau dich hier nur im Forum um (oder besser lieber nicht).

Jetzt aber nochmal zu deinem Eingangsproblem.
Deine heftige und für dich verängstigende Reaktion muss nicht unbedingt an einem falschen Zeitpunkt liegen. Denn immerhin ist dir durchaus schon selber bewusst, wo der Schuh drückt, es rumort innerlich schon gewaltig bei dir in der Kiste. Zum anderen wagtest du es aber nicht, selber dieses Thema von dir aus anzusprechen, weichst dem immer aus, warst damit zufrieden (hofftest es vielleicht sogar), dass deine Thera irgendwann ein „angenehmes“ Thema findet, was sie dann ja auch tat. Also irgendwie eine Nicht-hinschauen- bzw. Weg-Lauf-Taktik deinerseits. Dieses „Spielchen“ hat deine Thera (erkannterweise) eine Weile mitgespielt, sieht aber wohl, dass es dich langfristig nicht entsprechend weiterbringt und deshalb ist sie wohl in der letzten Stunde anders vorgegangen, in gewisser Weise sehr konfrontativ. Vielleicht war das Maß etwas zu stark, was an deinen Reaktionen zu erkennen ist. Deswegen ist es auch aus meiner Sicht notwendig, dass du ihr gleich in der kommenden/nächsten Stunde erzählst, wie es dir nach der Stunde gegangen ist, was die Stunde alles bei dir ausgelöst hat, das solltest du mMn zum Thema machen. Denn nur so kann sie ihre Vorgehensweise eichen, sprich sich deinen Bedürfnissen auch anpassen.

Auch mein Thera hat mich einige Male knallhart konfrontiert (also jetzt nicht direkt mit Traumamaterial, diese Konfrontationen liefen schon anders), was auch sehr heftige Reaktionen meinerseits auslöste, und ich zu Hause im direkten Anschluss dann nur dachte: „Hat der sie noch alle, das darf ja wohl nicht sein“. Durch meine Rückmeldungen konnte er seine Vorgehensweise besser dosieren. Sieh es ähnlich einem Regelkreis: Du hast den ersten und größten Überschwinger abbekommen. Dieses (auch sehr schwere) Konfrontieren hat mich aber (und die Erkenntnis hatte ich immer schon spätestens ein paar Stunden später) immer enorm weitergebracht, wäre sonst ewig um diverse Baustellen herumgetänzelt.
Durch dieses Vorgehen und meine Rückmeldungen konnte er sein konfrontatives Vorgehen eichen, also ausloten, welches Maß bei mir prakmabel ist. Ich konnte erkennen, dass er auf mich eingeht/meine Erlebniswelt berücksichtig, dass auch er mich leichter abgefangen bekommt. Ich konnte erkennen, dass ich trotz allem mich selber immer besser abgefangen bekomme. Diese Konfrontationen im Vorfeld der Traumekonfrontation trugen erheblich zur Stabilisierung bei (darüber gab es hier schon auch mal einen Thread).

Aber, damit das alles für dich in einem angemessenen/gewinnbringenden Maß ablaufen kann, braucht deine Thera deine Rückmeldung. Du brauchst da wirklich keine Angst zu haben, dass sie dich dann rauswirft (und das sag ich, die ich diese Angst auch extrem hatte). Da sehe ich jetzt keine Anzeichen.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 12:02

Eine Analyse ist nicht automatisch problematisch; sie kann auch sehr dosiert gestaltet werden (ich habe auch einige Zettel oder Bücher bekommen). Der Vorteil ist, dass das Kontingent viel größer ist und dass durch die Häufigkeit der Sitzungen viel Halt gegeben werden kann. Das sind die formalen Unterschiede. Ein Patient, der seinen Therapeuten nur einmal die Woche sieht und ihn zwischen den Stunden nicht in sich halten kann, hat es in dieser Hinischt u.U. sehr schwer.

Die Diagnostik selbst sollten wir der Therapeutin überlassen, die ja selbst eine Analyse empfohlen hat.

Wenn der Patient das nicht will, dann ist das etwas anderes, aber ein 'Aufschwatzen' sieht anders aus.

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peppermint patty
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Beitrag So., 09.11.2014, 12:44

leberblümchen hat geschrieben: Eine Analyse ist nicht automatisch problematisch;
Schön beschrieben "nicht automatisch"…
Sicher nicht, aber es kommt nun mal auf das Störungsbild drauf an.
leberblümchen hat geschrieben: sie kann auch sehr dosiert gestaltet werden (ich habe auch einige Zettel oder Bücher bekommen).
Aha, der Erhalt von Zettel oder Bücher ist ein Instrument zur Dosierung??
leberblümchen hat geschrieben: Der Vorteil ist, dass das Kontingent viel größer ist und dass durch die Häufigkeit der Sitzungen viel Halt gegeben werden kann.
Kann, aber nicht zwangsläufig muss. Quantität ist nicht (immer) Qualität vorzuziehen. Ich zB habe meine Analytikerin, die ich zweimal wöchentlich "erleben durfte" nicht als haltgebend erlebt. Im Gegenteil, dafür war sie viel, viel zu distanziert und kühl. Meine jetzige Thera, die ich nur einmal pro Woche aufsuche hat vor allem durch ihre warmherzige und kümmernde Art Halt und Stabilität in mein Leben gebracht. Das ist ein enormer qualitativer Unterschied. Zudem kennt sie sich mit Dissoziationen, Zeitverlusten etc… aus. Sie verfügt über Kenntnisse, die vielen PAlern fehlen. Und gerade diese Kenntnisse und der entsprechende Umgang damit können sehr haltgebend sein.
leberblümchen hat geschrieben: Die Diagnostik selbst sollten wir der Therapeutin überlassen, die ja selbst eine Analyse empfohlen hat.
Wir sollten aber auch nicht darüber hinweglesen welche Symptome der TE hier beschrieben hat.

Zudem: Auch dass hatten wir bereits im besagten Thread diskutiert - das es immer noch Therapeuten gibt, die PA bei Traumpatienten empfehlen. Die Frage, die sich mir stellt: warum wurde eigentlich Traumatherapie entwickelt? Das wäre doch völlig überflüssig könnte die PA dieses Störungsgebiet so wunderbar abdecken.

offtheground hat glücklicherweise gleich gespürt, dass er sich PA (zu konfrontierend) nicht vorstellen kann. Und da er letzte Stunde erlebt hat, was aufdeckende Arbeit bewirken kann, hat sich seine Meinung hoffentlich gefestigt...
leberblümchen hat geschrieben: Wenn der Patient das nicht will, dann ist das etwas anderes, aber ein 'Aufschwatzen' sieht anders aus.
Naja, da kommt es wohl darauf an wen man als Aufschwätzer betrachtet.

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Wandelröschen
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Beitrag So., 09.11.2014, 12:56

Zu Leberblümchen:

Ich auch:

Gleich in deinem ersten Post, als beim TE „schweigen“ fiel:
leberblümchen hat geschrieben: Das funktioniert - leider oder zum Glück - am besten, wenn der Therapeut schweigt... (…)
Ginge auch eine Umwandlung in Analyse (wg. der Frequenz und Dauer der Behandlung)?
Kaum brachte PP Objektkonstanz und TE die Terminzettel ein, kam gleich in deinem zweiten Post:
leberblümchen hat geschrieben:Offtheground, vielleicht hast du meine Frage überlesen; deshalb frag ich noch mal nach: Besteht die Möglichkeit, die Therapie in eine Analyse umzuwandeln? (…) dann fällt es dir u.U. leichter, die Therapeutin bei dir zu behalten. (…) Für umfassendere Störungen, wenn also z.B. keine gute Bindung und keine inneren Bilder einer guten Beziehung verinnerlicht werden können, eignet sich u.U. eine Analyse besser - ist deine Therapeutin denn Analytikerin?
Dein drittes Posting:
leberblümchen hat geschrieben:Naja, jeder Analytiker ist ja auch Tiefenpsychologe (umgekehrt trifft das nicht zu)..
Erst danach erwähnte der TE, dass seine Thera mal vor langer Zeit erwähnte, vielleicht eine Analyse zu machen.
leberblümchen hat geschrieben:Eine Analyse ist nicht automatisch problematisch; (…)
Die Diagnostik selbst sollten wir der Therapeutin überlassen, die ja selbst eine Analyse empfohlen hat.
Wenn der Patient das nicht will, dann ist das etwas anderes, aber ein 'Aufschwatzen' sieht anders aus.
Du hast also immer nur, in jedem Post, von Analyse gesprochen, empfinde ich als "aufschwatzen".
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 12:58

Peppermint patty, in der Tat ist das Mitgeben von Übergangsobjekten eine Frage der Dosierung der Interventionen und der Intensität der Bindung.

Dein Fehler liegt darin, dass du (nicht nur hier) zu sehr von dir selbst ausgehst: DU kennst nach dem ersten Beitrag des TE - den Filmriss des Patienten: du gehst davon aus, dass er oder sie selbstverständlich ähnlich schlechte Erfahrungen in einer Analyse machen würde wie du; du beurteilst das Verhalten der Therapeutin; du hast bereits das Trauma identifiziert (und nicht beachtet, dass es auch Bindungstraumen gibt) und so fort.

Das mag aus deiner Sicht verständlich sein; es ist auch in Ordnung, dass du diese Sicht mitteilst. Aber du solltest nicht von dir auf Andere schließen. Überlegungen anderer User sowie der Ratschlag der Therapeutin selbst (!) werden von dir weggewischt und als völlig abstrus bezeichnet, ohne sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Ich empfehle dir mal Mathias Hirsch.


leberblümchen
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Beitrag So., 09.11.2014, 13:01

Das mag sein, Wandelröschen, dass du das so empfindest. Das hat dann aber mehr mit dir zu tun (und ich denke dabei an frühere Beiträge von dir, in denen du ja immer sehr genau wissen wolltest, wie eine Analyse abläuft...).

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn du und peppermint patty aus eurer Sicht schreibt; ich schreibe aus meiner; allerdings interessiert mich eher die Antwort des TE und nicht die von euch. Insofern ist die Aussage, ich hätte dreimal das Wort 'Analyse' erwähnt, völlig unwichtig.

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peppermint patty
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Beitrag So., 09.11.2014, 14:01

Leberblümchen:

zum einen meinte ich mit Dosierung den vorsichtigen Umgang mit dem Traumamaterial. Denn wir diskutierten hier über den Filmriss des TE, der durch das Thema in der der Stunde ausgelöst wurde.

Und was ein Bindungstrauma ist weiss ich - schließlich habe ich selbst eins. Wenn hier allerdings jemand permanent von sich ausgeht, dann ja wohl du. Du projizierst ständig deine Analysegeschichten auf andere.

Im Endeffekt rätst du allen und jeden hier ganz stereotyp zur PA, ganz unabhängig davon was diese Person überhaupt an Symptomen oder Problemen mitbringt. So wie wandelröschen dir aufzeigte - nicht empfindet - geschah dies im gesamten Threadverlauf.

Ich habe tatsächlich schon Filmrisse erlebt und kann mich in die entsprechende Symptomatik und in die Person einfühlen. Von daher weiss ich wovon ich schreibe - nicht umsonst habe ich geantwortet. Und weiss auch, dass es gut ist eine Therapeutin an der Seite zu haben, die sich entsprechend damit auskennt, denn solche Zustände bedürfen spezieller Behandlung. Nicht umsonst gibt es diese Zusatzqualifizierungen. Auf meine Frage diesbezüglich bist du nicht eingegangen.
Auch bist du in keiner Weise auf den Filmriss des TE eingegangen. Nein, du hast nur die Gelegenheit genutzt um (mal wieder) zur PA zu raten.

Schade ist insofern, dass du nicht beim TE und beim Thema bleiben kannst. Und wenn dir jemand aufzeigt, was du tust, dann wirst du sehr persönlich und meinst die Person analysieren zu müssen.

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