Beitrag
Sa., 01.11.2014, 20:05
Hallo zusammen,
was du, Nordlichtglanz, so beschreibst, kann ich weitgehend auch für mich so bestätigen. Vielen Dank für deine Ausführungen, die sehr viel klarer sind, als meine Ansätze in den Posts vorher!
Liebe Nachteule,
du hast mich gründlich missverstanden: mein Thera gibt mir nichts vor!
Vielleicht versuche ich es mal mit einem Beispiel. Angenommen, er fragt mich zu der Beginn der Stunde, wie meine Woche war und wie es mir geht. Ich kann es aber nicht so richtig beantworten und sage "weiß nicht", "irgendwie bin ich gerade total angespannt" oder "ich weiß nichts mit mir anzufangen". Dann hilft er mir mit seinen kreativen Ansätzen, indem er anbietet (! nicht: vorgibt!!!): "Mögen Sie versuchen, Ihre Anspannung zu malen?" oder "Können Sie Ihr Nicht-Wissen mit Klängen ausdrücken?" oder "Finden Sie eine Bewegung, das Nichts-mit-sich-anzufangen auszudrücken?" oder "Ich gebe Ihnen ein Stückchen Ton, vielleicht entsteht im Laufe der Stunde Ihr Weiß-nicht daraus."
Wie Nordlichtglanz fehlen mir auch häufig die Worte, ist wohl typisch für Traumata...
Im Laufe meiner Therapiezeit habe ich gelernt, diese kreativen Ansätzen als Ventil zu nutzen, wenn Worte nicht erreichbar sind und mich innerlich abdrücken, weil sie nicht greifbar sind. Ich male, dichte, musiziere, handarbeite und bastele oft, wenn es mir nicht so gut geht. Allerdings muss ich auch sagen: Wenn es mir so richtig mies geht, kann ich auch nicht mehr kreativ sein. Aber daran arbeite ich noch...
Die Dinge, die dann auch außerhalb der Therapiestunde entstanden sind, nehme ich häufig mit in die Sitzung und sie erleichtern mir dann den Einstieg und die Auseinandersetzung mit dem, was in der vergangenen Woche für mich schwierig war.
Wie gesagt,
ich möchte dies nicht mehr missen, es hilft mir sehr und ich bin sehr froh, einen Therapeuten zu haben, der mich gelehrt hat, meine verschüttete Kreativität auszugraben und sie unterstützend einzusetzen.
Abendgrüße von Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)