- Sich selbst schützen- , das habe ich eigentlich erst in der Therapie gelernt. Jetzt den menschlichen Aspekt dahinter zu sehen, sich selber in erster Linie am nächsten zu sein, kann doch dann nur richtig sein.pseudologia hat geschrieben:Sich selbst zu schützen, indem man sich stark abgrenzt. Um z.B. Schuld- oder Schamgefühle abzuwehren. Aber widersprüchlich ist das, zbw. menschlich
Ja, es ist möglich, das weiß ich aus leidvoller Erfahrung - aber nur für eine bestimmte Zeit. Früher hat es mich in die Depression geführt. Genau das war in der Therapie jetzt anders. Da "durfte" das Fass überlaufen. Das hat es dann ja auch getan. In meinem letzten Thread hast du mir geschrieben, dass ich da offensichtlich noch nicht so viel Übung darin hatte. Tja, das war dann wohl so.pseudologia hat geschrieben:Ist es wirklich möglich, Gefühle nicht zu zeigen? Ich denke, dass es ok ist Gefühle zu zeigen. Bedürfnisse zu äussern etc. Aber auf eine konstruktive, respektvolle Art. Aber das muss sich jeder Therapeut selbst erlauben. Meine Angst wäre es mal, dass ich dann irgendwie subtil abwertend werde, wenn ich meine Gefühle und Bedürfnisse verleuge -> Die suchen sich dann oft eine Hintertür und fallen dann umso destruktiver ins Geschehen.
.... jaaaa,, aber ich habe ja in einem Psychotherapieforum geschrieben,....pseudologia hat geschrieben:Man kann auch im Alltag mit solchen Menschen zu tun haben, die sich nicht authentisch zeigen. Habe ich mal gehört irgendwo
.... da hast du absolut Recht. Das ist genau das, womit ich nicht umgehen kann. So etwas fühlt sich einfach nur falsch an.pseudologia hat geschrieben:Ich persönlich halte aus diesem Grund überhaupt nichts von strenger therapeutischer Abstinenz <- Was Unnatürlicheres gibts doch gar nicht. Ne natürliche Reaktion auf was Unnatürliches? Naja...
Ist das nicht ein bisschen schnell verurteilt, so zu denken. Ich glaube, als Patient in der PT, saugt man ausschließlich Energie beim Therapeuten....und das mit dem Runterziehen... Naja, als Therapeut ist man sicher darauf geschult, aber ob das immer so klappt.... Da gibt es ja auch einen Alltag und eigene Probleme und vielleicht vor meiner Sitzung gerade jemand ganz Schwieriges,...Ich weiß nicht, ich vermute es nur, aber dann kann man wohl nicht immer nur gut drauf sein. Auch das ist etwas, was du mir in meinem letzen Thread geschrieben hattest und das mir geholfen hat.pseudologia hat geschrieben:Man soll sich fragen, ob eine Beziehung für einem selbst wirklich lohnenswert ist. Ich sehe keinen Grund an Beziehungen festzuhalten, welche einen nur runterziehen. Die Unveränderbarkeit dieses Zustands zu erkennen ist aber manchmal schwer und braucht Zeit....
Ich glaube, da braucht es mehr Zeit und viele Chancen, die ich für mich einfordere aber auch dem anderen eingestehen muss. Ich will das hier absolut nicht schön reden! Ich bin auch der Meinung, dass man auf jeden Fall auf sich achten muss, aber dass man auch aufpassen muss, nicht wieder in den alten negativen "Einstellungskreislauf" hineinzurutschen. (alte Muster)
Nein, das mache ich nicht, habe ich nie getan. Es war mir immer wichtig ein kritischer Mensch zu sein. Geändert hat sich, dass ich heute viel öfter den Mut habe, meine persönliche Meinung auszusprechen und wo es passt, meine Gefühle zu zeigen, auch wenn es unbequem ist für die anderen. Es ist nach wie vor nicht einfach und ich muss noch viel üben, aber im Hintergrund gibt es ganz gravierende Dinge für mich, die sich langsam anfangen zu verändern. (ich möchte da nicht näher drauf eingehen) Außerdem eines weiß ich ganz sicher, mein Therapeut hat es sich mit mir auch nicht einfach gemacht. Dieses echte Bemühen ist es, das ich immer gefühlt habe.pseudologia hat geschrieben:Man kann es sich sowohl als Therapeut wie auch als Patient zu einfach machen... Von Dir habe ich nicht den Eindruck, dass Du es Dir einfach machst...
Danke für deine Unterstützung, indem du mir mir auch andere Blickwinkel gezeigt hast! Es war eine tolle Hilfe bei meiner "kritischen Auseinandersetzung" mit mir und meiner Situation.
LG
Elisabet