Aber sie hätte recht. Und ein Mensch, der sein Problem offenen Auges sieht, wird sich auch bedanken. Aber nicht so, wie du es meinst.leuchtturm hat geschrieben:als Mutter würde ich mich bedanken, wenn mir meine Tochter sagte: "Schmeiß dein Gerümpel jetzt weg, damit ich es nach deinem Tod nicht mühsam entsorgen muss"
Viele Jahre lebte ich so wie Langobardens Mutter. Die Gerümpelberge haben zwar nicht so große Ausmaße angenommen (bei ein paar Kindern im Haus muss man ja auf ihre Bedürfnisse und Platzansprüche Rücksicht nehmen) , aber sie haben ausgereicht, dass ich mich schrecklich dafür geschämt habe, und immer in stundenlange Husch-Pfusch-Chaosbeseitungs- und Schadenbegrenzungsputzflashs verfallen bin, wenn sich Besuch angekündigt hat.
Dann waren zumindest die "offenen Räume" besuchertauglich, aber hinter den Türen der geschlossenen Räume stapelten sich die Körbe und Schachteln, Säcke und Klappboxen, voll mit meinen "Schätzen".
Und so gut wie immer standen mind. vier dieser Behältnisse auch AUF meinem Bett.
War der Besuch dann weg, dann wurden die versteckten Schachteln und Körbe wieder "hervorgezaubert", und drei Tage später sah es wieder aus wie die Woche zuvor.
Eines Tages war ich dann reif .... da fiel es mir wie Schuppen von den Augen, wie sehr ich durch dieses Messie-Syndrom eingeschränkt bin. Und nicht nur ich. Auch die Kinder ... weil die waren dann schon in einem Alter, dass ihre Freunde sehr wohl die Ordnung bzw. Unordnung in Wohnungen erkennen und beurteilen konnten.
Und dieses: "Bei Max/Moritz/Susi/Mizzi/... zuhause, da sieht es aus! Bist du dep.pat ....!", das wollte ich ihnen um jeden Preis ersparen.
Die Alternative wäre nämlich gewesen, gar keine Freunde der Kinder mehr einzuladen. Und das wollte ich ihnen nicht antun.
Und darum musste ich aktiv werden. Und ich bin es auch geworden.
Ich habe um Hilfe gesucht und sie auch gefunden. Und habe dabei auch sehr viel über mich gelernt.
Und heute sagt mir meine Tochter schon ins Gesicht: Mama, ich will nicht eines Tages dein Gerümpel entsorgen müssen.
Sie hat das mit 20 Jahren schon mit ihrem Freund bei den "Schwiegereltern" machen müssen. Sie weiß also, wovon sie spricht.
Und ich darf ihr nicht böse sein. Denn sie hat ein Recht darauf! ... weil es MEIN Problem ist. ...und MEINE Pflicht, ihr nicht einen Haufen Müll zu hinterlassen.
Und solange ich noch fit genug dazu bin, arbeite ich täglich daran, dass ich "das Haus sauber übergebe".