lemon hat geschrieben: ↑Mi., 24.01.2018, 17:24Wieso warst du so gemein? Sie steckt in Unwissenheit und hat keine Ahnung was los ist.
Was hätte ich denn sagen sollen?
"Ich war nur mit dir befreundet, weil meine anderen Freunde schon vorher den Kontakt zu mir abgebrochen haben? Du warst nur ein Lückenfüller, ich hätte mich sonst nicht mit einer geistig Behinderten angefreundet." Oder was?
lemon hat geschrieben: ↑Mi., 24.01.2018, 17:24Wieso hast du ihr überhaupt die Freundschaft gekünidigt bzw. wer hat dich aus welchem Grund beeinflusst?
Weil mir die Ärztin und die Krankenpfleger in der stationären Psychotherapie dazu geraten haben.
Ich war dort, weil ich unbedingt die Diagnose "Depression" haben wollte, aber nicht depressiv war.
Weil den dortigen Mitarbeitern auffiel, dass es keinen wirklichen Grund für meine Depression gab, fingen sie an, mein soziales Umfeld zu durchleuchten.
Dabei fiel ihnen auf, dass ich außer einer (also dieser) mittelschwer geistig behinderten Freundin keine Freunde mehr hatte. Somit wollten sie, dass ich diese Freundschaft beende und mir neue, nicht-behinderte Freunde suche.
Sie meinten, die geistig behinderte Freundin ziehe mich nur runter und bremse meine soziale Entwicklung noch mehr aus.
Z.B. redete ich davon - wenn überhaupt - höchstens in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten zu können, weil ich damals den heimlichen Wunsch hatte, niemals arbeiten zu gehen. Deshalb habe ich die Depression vorgetäuscht.
Die Mitarbeiter hingegen dachten, dass ich mich zu sehr mit meiner Freundin identifiziere und deshalb in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten wolle (damit ich wie sie bin).
Was definitiv nicht stimmt!
Außerdem würde ich mich angeblich dadurch selber manipulieren, weil ich durch sie aufgrund ihrer geistigen Behinderung nicht richtig gespiegelt werden könne. Es sei ein Ungleichgewicht, ähnlich wie wenn ein Erwachsener sich absichtlich (ausschließlich) mit Kindern anfreundet, um allein durch sein Alter ein Machtgefälle herzustellen. Nur mit dem Unterschied, dass bei uns nicht der Altersunterschied, sondern der Intelligenzunterschied der springende Punkt war.
Die Mitarbeiter sagten, ich solle mir Freunde suchen, die mich nach vorne bringen.
lemon hat geschrieben: ↑Mi., 24.01.2018, 17:24Wieso Gehts dir nun besser ohne diese Freundin?
Jein.
Einerseits hatte ich eh keine richtigen Gefühle für sie (wie übrigens auch für andere Freunde nicht), andererseits hat sie mich oft mit ihrer Fröhlichkeit angesteckt. Sie war nicht so negativ wie viele andere junge Leute.
Jetzt bin ich noch einsamer als vorher. Aber, da ich eh keine echten freundschaftlichen Gefühle für Menschen habe, ist das wohl auch besser so.
Ansonsten würde mich mein schlechtes Gewissen fertig machen.
Ich traue mich immer noch nicht, ihr die wahren Gründe zu nennen.
Ist ja auch schon über 10 Jahre her....
Aufgrund ihrer geistigen Behinderung ist sie in keinen sozialen Netzwerken. Ich habe mal zu einem ihrer nicht-behinderten Geschwister Kontakt aufgenommen, mit der Bitte, den Kontakt wiederherzustellen, aber dann verging mir alles.
Es geht einfach nicht.
In meinem Kopf ist gespeichert "Du hattest diese Freundin nur, weil du depressiv warst, wenn du nicht wieder depressiv werden willst, dann meide den Kontakt zu ihr!"
Auch wenn das nicht stimmt.
Aber zumindest erinnert sie mich daran, dass ich damals Depression vorgespielt habe. Und das, was dann später dadurch passiert ist (über das ich nicht reden möchte, also bitte keine Nachfragen diesbezüglich!), war so schlimm, dass ich nicht daran erinnert werden möchte. Das würde nämlich zwangsläufig passieren, wenn ich mich wieder mit ihr anfreunden würde.
Man sollte auch mal mit der Vergangenheit abschließen. Und sie ist Teil der Vergangenheit.
Ich weiß, dass sie schnell neue Freunde findet. Sie ist sympathisch und kontaktfreudig. Bestimmt hat sie schon einige Freunde nach mir gefunden, die es wirklich ernst mit ihr meinen.
Die hat sie auch verdient.