Misslungene Therapie

Gibt es demnächst themenbezogene TV- oder Radio-Sendungen? Kinofilme? Fanden Sie interessante Artikel oder Pressemeldungen in Zeitschriften oder im Internet, Bücher oder DVD's? Hier können Sie die anderen davon informieren...

leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 11:25

Sandrin, für mich GIBT es keine Therapeutenseite. Ich wüsste nicht mal, was das sein sollte. Mir kommt es aber so vor, als wolltest du unbedingt diese zwei Fronten kreieren. Vermutlich, weil es dir dann leichter fällt, die eigenen negativen Erfahrungen zu verarbeiten. Wie du weißt, ist meine Therapie auch nicht gerade mustergültig verlaufen. Trotzdem bleibt es ein Scheitern zweier Menschen - und nicht ein Scheitern zweier Fronten. Natürlich habe ich meinen Therapeuten ganz anders wahrgenommen als du deinen, aber du begehst, glaube ich, einen Fehler, wenn du im Internet nach Fällen suchst, die dich quasi in deiner Wahrnehmung und Frontenbildung bestätigen. Die Welt ist sozusagen voll von Therapeuten und noch voller von Patienten. Du wirst - egal, wonach du suchst - im Internet IMMER Erfahrungsberichte finden von Leuten, die dazu neigen - wie die Dame in deinem link -, die Welt zu vereinfachen, indem sie die Leser in ihrer schon vorhandenen Wahrnehmung bestätigen, wonach der Patient immer das Opfer des Therapeuten ist. Das ist aber nicht so. Vielleicht war es bei dir so, vielleicht war es bei 37 anderen Patienten zu einem bestimmten Zeitpunkt X auch so. Aber was hilft es dir, wenn du in Feindbildern denkst und steckenbleibst?

Du schreibst ja wiederholt:
Aber ich finde es fatal, welchen Lauf solche Begegnungen nehmen können.
Vor allen Dingen, dass die Autorin sich an das Thema rangetraut hat. Ich kann mir vorstellen, dass man sich da in der "Branche" nicht gerade Freunde macht.
Nur glaube ich, dass es dennoch ein heikles Thema ist. Es gibt dazu z. B. auch kaum Fachliteratur.
Und dennoch: DASS es sowas offenbar so oft zu geben scheint, finde ich unerträglich.
Damit steckst du fest in der Annahme, dass Psychotherapie etwas Dubioses, Gefährliches und Obskures ist (vielleicht wie die Sekten?), dem man machtlos ausgeliefert ist, wenn man nicht gerade großes Glück hat und an einen kompetenten Therapeuten gerät. Und du nimmst an, dass Menschen, die sich kritisch äußern, von so einer Art 'Lobby' der Therpaeuten verfolgt oder zumindest missachtet werden.

Das ist doch aber gar nicht so. Dass Therapie kein Heilversprechen beinhaltet, wissen wir ALLE. Dass Therapeuten auch Schei.ße bauen, haben viele Patienten erfahren. Dass sie das dennoch selten mit Absicht tun, sollte nicht unerwähnt bleiben. Es gibt viele Literaturbeispiele - gerade von ehemaligen Lehranalysanden -, die 'abrechnen' mit ihren Analytikern und die in ihrem Anliegen in der Öffentlichkeit wahrgenommen und meist auch gewürdigt werden. Ein weiteres Feld ist der emotionale sowie sexuelle Missbrauch in der Therapie, über den es auch viel Literatur gibt.

Kurz: Ich sehe diese Fronten einfach nicht. Jede Therapie, die misslingt, ist eine zu viel. Es ist schade um das Geld, um die Energie, es tut weh. Aber ich sehe darin keinen Fehler im System und niemanden, den man dafür pauschal verurteilen könnte.

Mit meinem Beispiel als 'Antwort' auf die Ratschläge wollte ich dir verdeutlichen, dass es wahnsinnig viele Patienten gibt, die so ticken, wie ich das skizziert habe. Und vor allem: In jedem von uns stecken solche Macken!!! Es gibt weder perfekte Patienten noch perfekte Therapeuten!!! In allen von uns findet sich Gutes und Schlechtes, Hilfreiches und Manipulierendes, Intelligentes und Dummes.

Menschen, die - wie du das von deinem Therapeuten geschrieben hast - NUR schlecht sind, weil sie immer alles falsch machen, sind wirklich sehr, sehr selten. Das heißt nicht, dass es bei dir nicht so gewesen ist, sondern es heißt, dass du von dem einen Ar.sch nicht auf eine ganze Berufsgruppe schließen solltest. Und es heißt auch: Selbst wenn du an einen sehr lieben und warmherzigen Therapeuten gerätst, ist das keine Garantie für einen erfolgreichen Verlauf, denn es sind immer zwei Menschen, die einander begegnen. Mehr kann man nicht daraus machen.

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sandrin
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 11:29

Hast du eigentlich mein ganzes Posting gelesen? Mir scheint nicht.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 11:41

Natürlich hab ich es gelesen. Ich lese aber auch etwas, was nicht in Buchstaben sichtbar ist und das ist erstens deine Verzweiflung und zweitens dein Versuch, diese Erfahrung zu kategorisieren.

Ich glaube dir wirklich, was du über deinen Therapeuten schreibst! Aber ich wünschte, du könntest es als das sehen, was es ist: eine gescheiterte Therapie. Wenn er z.B. eindeutig solche Sachen gesagt hat, wie du sie beschrieben hast, dann handelt es sich ja um gravierende Fehler. Du könntest dagegen vorgehen, auch einen Vertrauensmenschen der analytischen Verbände aufsuchen usw. Es gäbe Möglichkeiten, diese Beziehung zu verarbeiten und daraus nicht auf die Allgemeinheit zu schließen.

Es gibt wohl z.B. 300 Fälle von sex. Missbrauch in der Therapie pro Jahr (oder waren es mehr?) - und dennoch finde ich es nicht hilfreich, wenn man annimmt, das sei sozusagen 'systemimmanent', dass es in Therapien nur eine Frage der Zeit ist, bis 'es' passiert. Es passiert, ja. Aber es passiert nicht überall.

Meine Frage an dich bezügl. des Autoren war übrigens ernst gemeint. Du sagst, es gibt kaum Literatur; das klingt, als hättest du konkrete Vorstellungen darüber, was unbedingt geschrieben werden sollte und was noch nirgendwo steht. Kann doch sein, dass du da einen wunden Punkt gefunden hast, aber welche Fragestellung sollte die Literatur da genau verfolgen? Es GIBT doch viele Ratgeber mit dem Inhalt "Worauf Sie beim Th. achten sollten". Mich würde wirklich interessieren, was genau du sozusagen 'vermisst'.

Ich glaube nämlich auch, dass 'misslungene Therapie' ein anderes Thema ist als das, was dein Th. mit dir gemacht hat. Der hat dich ja missbraucht. Unter einer misslungenen Therapie stelle ich mir eher ein Scheitern vor, das sich nicht verhindern ließ, obwohl der Therapeut sein Bestes gegeben hat.

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sandrin
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 11:55

OK. Einverstanden. Das ist wohl eine Definitionsfrage. In dem Punkt geb ich dir recht. Bin grad einkaufen und meld mich später.

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pandas
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 12:06

Es gibt schon allein deshalb zwei unterschiedliche Seiten, die unterschiedliche Merkmale in sich tragen, da der Analytiker bezahlt wird, und zwar in gesellschaftlicher Relation überdurchschnittlich gut, und der Patient entweder der Abrechnungsfaktor ist (KK) oder selbst das Portmanie zückt.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


pandas
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 12:23

leberblümchen hat geschrieben:Aber ich wünschte, du könntest es als das sehen, was es ist: eine gescheiterte Therapie. Wenn er z.B. eindeutig solche Sachen gesagt hat, wie du sie beschrieben hast, dann handelt es sich ja um gravierende Fehler. Du könntest dagegen vorgehen, auch einen Vertrauensmenschen der analytischen Verbände aufsuchen usw. Es gäbe Möglichkeiten, diese Beziehung zu verarbeiten und daraus nicht auf die Allgemeinheit zu schließen.
leberblümchen, hast Du die Arbeit, in der es um diesen Thread geht, gelesen bzw. zumindest quergelesen (Inhaltsverzeichnis und Auswahl sehr relevanter Absätze)?

Die Autorin, die Expertin ist und zu dem Thema empirisch geforscht hat (also sich nicht auf Eigenerfahrungen bezieht als auch der Userschaft in einem PT-Forum, sondern ihr Material auf Basis wissenschaftlicher Kriterien erhoben und analysiert hat), schreibt, dass dies gerade auch ein Problem ist in der Therapielandschaft der Gegenwart: Es gibt für missbrauchte Patienten realistisch gesehen keine solche Unterstützungsmöglichkeiten, wie Du sie behauptest. Sie hat sich auch den juristischen Bereich als auch die Kammerschaft angeschaut. Zur Kammerschaft schreibt sie, diese hätte unbegründet formell jeglichen empirischen Einbezug in die Arbeit der Autorin abgelehht; die Autorin, die natürlich selbst Psychologin ist, sagt, dies sei nahezu selbstsprechend. Sie hat andere Nachweise, dass Beschwerden zur Kammerschaft oft folgenlos für den Therapeuten bleiben, genauso im juristischen Bereich.
Dies liegt in der mangelnden Zeugenschaft begründet. Es wird dem beklagenden Patienten schlicht nicht geglaubt und für die jurististische Seite fehlen Zeugenaussagen. Nicht nur in diesem Bereich ist die Variante "Beklagender ist selbst Zeuge, es gibt keine weiteren Zeugen, Beklagter bestreitet die Tatvorwürfe, andere Beweismittel gibt es nicht" vor Gericht aussichtslos. Die Autorin schreibt, dass sogar einige Therapeuten den Patienten dann auf Verleudmung beklagen, und hierzu wird der Wortlaut der Anzeige des Patienten herangezogen (die verschriftlicht ist und für die es Zeugen gibt). Patienten werden hier auch oft deshalb nicht ernst genommen, da sie als psychisch krank diagnostiziert sind, was ihre Glaubwürdigkeit einschränkt.
Die Autorin belegt anhand von Zahlenmaterial, dass es kaum Verfolgungen für Therapeuten wegen Behandlungsfehler gibt.
Das wissen auch so Therapeuten, wie sandrin ihn hatte, und deshalb haben sie eine geringe Hemmschwelle, entgegen der Ethik zu agieren.
Möglicherweise ändert sich dies, durch das neue Patientenrecht, dass die Berichte den Patienten zu jedem Zeitpunkt des Begehrs zu überstellen sind, in Kopie. Anhand dieser lässt sich oft etwas belegen.
Über die Sprache, die in diesen üblich ist, würden wahrscheinlich so manchem Richter mit gesundem Menschenverstand die Augen ausfallen.

Und, was sich schon geändert hat, ist, dass die KK Therapeutenwechsel nunmehr innerhalb bewilligter Stunden ohne mit der Wimper zu zucken durchwinkt. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass es häufig innerhalb von Therapien zu Fehlerhaftigkeiten durch Therapeuten kommt, diese aber nicht per Zeugenschaft nachgewiesen werden können. Daraus ergibt sich das Recht, eben nicht an einem Therapeuten festgeklebt zu werden, sondern auch nach Bewilligung bleibt das Recht auf freie Wahl des Behandlers bestehen.

In dem Buch "Goldgrube oder Minenfall" gibt es zudem auch die Schilderung eines Falles, wo eine sexuelle Beziehung aus einer PA entstand, aber selbst dieser wurde zu großen Teilen vor Gericht abgewiesen.
Zuletzt geändert von pandas am Sa., 25.10.2014, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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pandas
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 12:27

leberblümchen hat geschrieben: Ich glaube nämlich auch, dass 'misslungene Therapie' ein anderes Thema ist als das, was dein Th. mit dir gemacht hat. Der hat dich ja missbraucht. Unter einer misslungenen Therapie stelle ich mir eher ein Scheitern vor, das sich nicht verhindern ließ, obwohl der Therapeut sein Bestes gegeben hat.
Aber dies definiert die Autorin anders und sie geht nicht davon aus, dass die Therapeuten im Falle des Scheiterns immer ihr Bestes gegeben haben und führt dies argumentativ anhand des empirischen Materials aus.
Sicherlich kann das auch in der Methodik des Verfahrens liegen. Aber dann haben die Therapeuten nicht gut zum Therapieverfahren beraten, sondern zugunsten ihrer eigenen Methodik begutachtet.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


pandas
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 12:31

leberblümchen hat geschrieben: Du wirst - egal, wonach du suchst - im Internet IMMER Erfahrungsberichte finden von Leuten, die dazu neigen - wie die Dame in deinem link -, die Welt zu vereinfachen, indem sie die Leser in ihrer schon vorhandenen Wahrnehmung bestätigen, wonach der Patient immer das Opfer des Therapeuten ist. Das ist aber nicht so.
leberblümchen, bitte lies die Arbeit der wissenschaftlich tätigen Psychologin.

Wie hier schon im Thread geschrieben wurde, bezeichnet sie selbst diese Therapieverläufe als "verhängnisvolles Zusammenspiel".
Und in ihren Ausführungen dazu geht es genau darum, dass es NICHT darum geht, dass der "Patient immer das Opfer des Therapeuten" ist, sondern welche Faktoren zusammenwirken, wenn eine Therapie misslingt. Und das ist wichtig, damit sich das eben nicht immer wieder in manchen Therapien wiederholt, sondern dass die Rahmenbedingungen, die juristische Haltung, die Methodik etc. weiterentwickelt und verändert werden können.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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sandrin
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 13:14

So, jetzt bin ich wieder zu Hause. Auf dem Nachhauseweg habe ich nochmals etwas nachgedacht.

Also zunächst einmal finde ich es positiv, dass du erkennst, dass mir schlicht und ergreifend Unrecht widerfahren ist. Nur relativierst du dieses immer wieder und ich muss dir sagen, ich finde das nicht in Ordnung. Menschen machen in Therapien nunmal oft genug missbräuchliche oder destruktive Erfahrungen und dann zu sagen, es gehören immer zwei dazu, finde ich genauso, als wenn man einem Missbrauchsopfer vorwerfen würde, es habe auch eine Teilschuld (was Kernberg ja tut, aber anderes Thema).

Wie Panda schon schrieb, solltest du dir dringend mal diese Dissertation durchlesen. Ich hab nur den Eindruck, für dich sei das so, als würdest du eine Abtrünnigenschrift lesen. Dort wird aber dezidiert aufgeklärt, dass es manchen Therapeuten schlicht und ergreifend an Menschlichkeit fehlt, dass sie Patienten erniedrigen und dergleichen.

Der Therapeut ist der Experte, es liegt in SEINER Verantwortung, solche Verläufe früh genug zu erkennen, sie zu reflektieren und dann eventuell zu beenden. Dafür hat er Supervision und verdient im Vergleich zu anderen ein Schweinegeld. So ist das nunmal.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 14:13

@ leberblümchen
Trotzdem bleibt es ein Scheitern zweier Menschen - und nicht ein Scheitern zweier Fronten.
Ich denke, dass beides möglich ist, sowohl das Scheitern zweier Menschen, die nicht zueinander passen als auch das Scheitern "von Fronten".
Die von sandrin verlinkte Dissertation ist das Ergebnis von mehreren befragten Klientin. Wenn ein Klient sagen würde "mir hat meine Therapie geschadet, das und das hat mir geschadet", dann könnte man sagen, dass es sich um ein Scheitern zweier Menschen, um das Scheitern eines Einzelfalls handelt. Wenn aber mehrere Klienten dasselbe beklagen, dann muss man auch die andere Ebene betrachten, weg vom Einzelfall, hin zur "Therapeutenseite".
Zu jeder Zeit gab es in der Psychotherapie Dinge, von denen man glaubte, dass sie richtig seien. So glaubte man z.B. einst an die Heilung von Homosexualität und beschwor die damaligen Behandlungsmethoden als "die richtigen". Oder man entließ alle Schizophrene aus der Klinik, weil Scheff 1966 die Behauptung aufstellte, die Störung sei als gelernte soziale Rolle zu begreifen. Auch heute gibt es Dinge in der Psychotherapie, die umstritten sind oder gar längst widerlegt sind, und trotzdem noch Anwendung finden. Denn es dauert lange bis einmal Gelerntes wieder aus den Therapien verschwindet.
Es gibt sowohl das Scheitern eines Einzelfalls, das Scheitern zwischen zwei Menschen, als auch ein Scheitern, das von mehren Klienten gleichermaßen berichtet wird. Das schließt ja nicht aus, dass das, was vielen schadet, nicht trotzdem dem ein oder anderen helfen kann. Nur sollte Psychotherapie nicht etwas sein, das zufällig dem ein oder anderen hilft, sondern etwas, was den meisten hilft. Wenn mehrere Klienten dasselbe beklagen. dann liegt nicht nur ein Scheitern zweier Menschen vor.

Sandrin: Ich habe leider aus Zeitgründen Deinen Thread nicht verfolgen können und weiß somit nicht, woran Deine Therapie gescheitert ist. Trotzdem möchte ich dir sagen, dass es mir Leid tut, dass es nicht so gelaufen ist wie du es dir gewünscht hast.

Schönes Wochenende wünsche ich allen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 14:17

Sandrin, jetzt benutzt du schon wieder so ein Wort "Abtrünnige". Ich sehe das so nicht. Ich hab die Arbeit vor Monaten gelesen, als sie hier schon mal stand.

Ich will das, was du sagst, nicht relativieren. Ich finde nur die Verallgemeinerungen nicht hilfreich - nicht hilfreich für DICH, denn du suchst ja einen neuen Therapeuten. Mit den 'Ratschlägen' - selbst wenn sie natürlich überzeichnet sind - stellst du dir aber selbst ein Bein, indem du sinngemäß sagst: "Siehste, es hat gar keinen Zweck".

Wie du bemerkt hast (und wie auch pandas bemerkt haben wird) bezog ich mich auf diese Ratschläge und nicht auf die verlinkte Dissertation. Denn DASS es Therapieschäden gibt, bezweifelt ja niemand.

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sandrin
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 14:23

Und DASS es auch andere Therapien gibt, hab ich ja auch geschrieben, oder nicht?

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sandrin
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 14:25

Lieben Dank, Jenny Doe.
Aber ich habe die Hoffnung auf eine gute Therapie noch nicht aufgegeben, zumal in der Klinik eine kennen gelernt habe!


leberblümchen
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 14:34

Vielleicht ist es AUCH die Frage, was sozusagen in unserer Vorstellung der Normalfall ist. Das ist ja häufig so, wenn es darum geht, ein Phänomen wahrzunehmen. Das fängt schon bei Ebola an, wo plötzlich jeder Schwarze mit einem Schnupfen isoliert wird (nur sehr leicht übertrieben). Die Frage ist, warum das so ist bzw. was der Mensch davon hat, es so zu sehen oder konkreter: Inwiefern hilft es einem Betroffenen, misstrauisch oder zynisch zu sein. Ich frag mich, ob es dir bei der Verarbeitung der Beziehung hilft, diese 'Ratschläge' zu lesen. Oder ob es dich ermutigt, dir einen neuen Therapeuten zu suchen, kurz: ob es dich weiterbringt.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 25.10.2014, 14:44

l@ eberblümchen,

doch noch mal ich
Wie du bemerkt hast (und wie auch pandas bemerkt haben wird) bezog ich mich auf diese Ratschläge und nicht auf die verlinkte Dissertation.
Die Ratschläge sind natürlich naja. Aber ich kann sandrin verstehen. wenn man negative Erfahrungen gemacht hat, guckt man auch mal nach obs andere gibt denen es ähnlich geht. Tut ja auch gut wenn man erfährt, dass man nicht völlig irre ist.

Jetzt ab zur Party.
Seid brav hier
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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