Umgang mit Menschen, die kein Gespür für Grenzen haben

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 29.09.2014, 13:10

Hallo Danica,

das ist ein Thema, was mich auch (immer mal wieder) betrifft auf gewisse Weise - weswegen ich just vor ein paar Tagen mit einem seit 20 Jahren nicht gesehenen engen Freund von früher darüber sprach, warum ich keinen Drang habe zu Klassentreffen zu gehen. ER steht zu seinen (in einem Dorf immer irgendwie bekannt werdenden) Themen. ICH kann es einfach auch nicht. Und ich habe Zweifel, dass in so einer Runde wirklich ALLE wohlwollend mir gegenüber stehen, das kommt auf die genauen Personen an, da ich früher schon mehr oder weniger indirekt deswegen gemobbt wurde.
Ich MÖCHTE mich dann einfach auch nicht offenbaren MÜSSEN. Und in einer größeren Runde schon mal gar nicht. Wohlwollen hin oder her. Manchmal ist es mir auch zuviel 'Wohlwollen' - eben, ich BIN nicht mit 'allen' dann so privat.
Wenn man sich in bestimmten Szenen bewegt - nehmen wir zb Heilpraktikeranwärter oder auch vergleichbares - erlebe ich oft, dass diese Menschen eine Art 'Therapie-Ambition' mitbringen, die mir auch einfach zu intim ist. Ich MÖCHTE keine ungefragten Therapievorschläge, nur weil man meine Krankheit sehen konnte. Themawechsel ist eine gute Wahl. Geht das nicht fliessend und elegant, dann sag ich halt: 'So, ich möcht jetzt das Thema wechseln, das ist jetzt nicht grad mein Lieblingsthema. Sagt mal, was haltet ihr denn von Kinofilm/Buch/Autor/Ereignis xyz?" (Oder vergleichbares, hauptsache du bietest direkt ein Thema an.)

So gesehen finde ich es auch gut, wenn du dich vehement abgegrenzt hast. Schade, dass das dir die ganze Stimmung verhaut hatte. Kann ich aber verstehen. Würde mir ähnlich gehen.

Ja, zu sich stehen. ICH zb kann über mein Thema kaum reden ohne dass Tränen fliessen. Dann fühl ich mich so jämmerlich ...

Was mir im Weg steht, RECHTZEITIG zu bemerken, dass ich mich JETZT abgrenzen sollte (und nicht erst später, wenn es so weh tut, dass es aus mir herausbricht), ist, dass ich offenbar akzeptieren muss, dass in dem Thema X MEINE Toleranzschwelle eben einfach niedriger ist. Dass der 'Durchschnitt' und die Erwartung, die ich da in mich selbst habe wie ich sein SOLLTE, eben NICHT zählt. Sondern das, was erst mal da ist.

Verfolge das Thema weiterhin mit Neugierde,
liebe Grüße von der Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Danica
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Beitrag Mo., 29.09.2014, 13:22

Danke freeway, für den Satz. Mir hilft es oft, mir für schwierige Situationen eine Formulierung parat zu legen, da mich gerade in solchen Momenten meine sonst nicht gerade kleine Klappe gern im Stich lässt.

Ja, Miss, rechtzeitig zu bemerken, dass es jetzt an's Eingemachte geht, das ist die Kunst... In dem Fall war ich ja eigentlich darauf vorbereitet, dass "mein Thema" auf den Tisch kommt. Nachdem allerdings schon ein paar Stündchen verstrichen waren, ohne dass jemand darauf zu sprechen kam, hab ich mich just in dem Moment, als es mir vor den Latz geknallt wurde, relativ sicher gefühlt und wurde dann eben doch noch kalt erwischt.

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freeway
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Beitrag Mo., 29.09.2014, 14:45

Danica hat geschrieben:Danke freeway, für den Satz. Mir hilft es oft, mir für schwierige Situationen eine Formulierung parat zu legen, da mich gerade in solchen Momenten meine sonst nicht gerade kleine Klappe gern im Stich lässt.
das kenn' ich... ich möchte mir auch selbst aussuchen, wer mich wann zum "schwimmen" bringt... dieses "privileg" muss man bei weitem nicht jedem zugestehen... ich glaube, dass manchmal "die falschen" "die richtigen" fragen stellen... dass quasi schon ein gewisser wille da ist sich darüber auszutauschen... aber eben nicht mit DEM/DER und nicht JETZT und nicht SO etc.... dann kann einen sowas "kalt erwischen", die gedanken purzeln durcheinander und aus dem mund kommt ein zögerliches, unbefriedigendes etwas... was weder der situation noch den tatsächlichen bedürfnissen angemessen ist...und raus kommt wut, unsicherheit, scham etc...

da finde ich ein klares "von dir/mit dir und jetzt will ich das nicht" gut... und sich selbst sagen, dass es nicht daran liegt, dass man generell nicht in der lage ist, sondern sich es eben nur aussucht, wann und mit wem... sowas...

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Thread-EröffnerIn
Danica
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Beiträge: 644

Beitrag Mo., 29.09.2014, 15:20

Freeway, du bringst das total auf den Punkt für mich. Ich glaub, ich setz mich jetzt gleich hin, und lerne das auswendig

Mich hat dieser Vorfall seit dem Wochenende -unvernünftigerweise- total runtergezogen. Nicht allein, dass ich mit dem Thema an sich noch sehr viel zu tun habe, nein, das ist gar nicht der Punkt, auch wenn das Sachen sind, an denen ich wirklich noch leide. Aber solche Themen hat ja wohl fast jeder. Da bin ich nicht die große Ausnahme oder der große Versager (wie ich mich in Wahrheit nur leider oft damit fühle). Das ist noch eine Baustelle - ok. Das ist für mich irgendwie noch machbar.

Aber diese Schwäche, die ich dadurch habe und die anderen Tür und Tor öffnet, mich so zu treffen, die macht mir zu schaffen. Vor allem auch können das sogar solche Leute, über die ich sonst vielleicht gerade mal milde lächeln würde...

Puh, ihr habt mir sehr geholfen. Danke euch allen nochmal, wirklich, ihr habt mich echt aufgebaut

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Ephraim
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 10:48

Nach meiner Erfahrung, wenn jemand in einer Gruppe Macht durch die Blume ausüben (mal so definiert: Grenzüberschreitung, sie merkt, daß es dir unangenehm ist, genießt es aber dich zappeln zu sehen) will, liegt es an der Gruppenstimmung ob sie/er damit durchkommt oder nicht.

Vom Prinzip her kann man nichts machen, es ist für jene möglich Grenzen zu überschreiten ohne die soziale Decke zu zerreißen, was eine entschiedene Ablehnung jedoch tut. Durch so eine gezwunge Grenzziehung bleibt noch im Raum stehen "Eben ist etwas unpassendes geschehen, ein Mißstand aufgetreten".

Ob dieser "Mißstand" weiter umherschwebt, in eine gelassene, ruhige Stimmung sticht, hängt an den anderen Leuten, soweit ich weiß, als Beteiligter kann man da wenig machen, kann sein, daß die Mehrheit ungesagt ausdrückt "wir wollen diesen Weg nicht weitergehen" oder sie einen "in der Schieflage hängenlassen".

Letztes geschieht öfter, weil opportunistischer.

Will deine Leute nicht madig machen, aber hört sich so an, als wären sie, während eine anfängt "Du hör mal, diese spezielle intim-peinliche Sache, ist das wirklich passiert?" mit offenen Ohren interessiert danebengesessen.

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(V)
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Beitrag Fr., 03.10.2014, 21:11

Ich habe festgestellt... (glaube ich zumindest)... dass es für das Gegenüber bei weitem nicht die Bedeutung hat, wie für einen selbst. Man selbst knabbert da gefühlte Ewigkeiten daran, bei den anderen ist die Neugierde in etwa auf dem Stellenwert wie das Mittagessen, sprich: morgen schon vergessen. Man ist zwar neugierig, ja, durchaus, aber wenn man keine Antwort kriegt, dann ist das auch schnell vergessen bzw. gegessen.

(Ich erinnere mich nebenbei durchaus an Situationen, wo du, Danica, meine Grenzen überrannt hast, das jedoch nur am Rande)

Sensationsgier... das Wort beinhaltet eine gewisse Wertung. Ebenso wie "Penetranz". Wer weiß schon, warum sie wirklich so interessiert war?! Vielleicht hat sie ja insgeheim mit einem ähnlichen Fall zu kämpfen?

Alles in allem erinnert es mich an eine Arbeitskollegin von mir, die manchmal entsprechend anstrengend und schwierig ist. Drei Gedankengänge weiter, mein Fazit: nicht persönlich nehmen. Es hat sehr selten mit einem selbst zu tun. Meist hat derjenige, der mit solcher Penetranz fragt, das größere Problem. Und dabei geht es NICHT um das Nachbohren, eher so in die Richtung ... pie mal Daumen... so zu tun als sei man selbst sozial interessiert. Oder im Laien-Psycho-Jargon: weiblicher Narzissmus. Was so viel heißen soll wie...

Weibliche Narzissten wollen mit aller Gewalt "sozial interessiert" sein. Wenn sie merken, jemand hat mit irgendwas ein Problem, dann profitieren sie sich mit Anteilnahme und dem (öffentlichen zur Schau gestellten) Versuch, zu helfen. Da hat jemand ein Problem, egal welches, ... wunderbar! Eine perfekte Bühne für solche Menschen sich als "mitfühlend" oder als "Helfer" darzustellen. Mit anderen Worten: ich glaube nicht, dass es hier um "Grenzen" geht. Weder um das Setzen noch um das Wahren derselben. Das Stichwort lautet Selbstdarstellung. In diesem Fall: Selbstdarstellung als vermeintlich interessierter und hilfsbereiter, mitfühlender Mensch.

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Thread-EröffnerIn
Danica
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Beiträge: 644

Beitrag Sa., 04.10.2014, 06:42

Danke Ephraim und (V) für eure Beiträge. Ich kann mit beiden Denkansätzen etwas anfangen. Jetzt, mit ein paar Tagen Abstand sehe ich es, in dem speziellen Fall, wie Ephraim.
Ich erinnere mich auch, dass ich in dieser Gruppe schon früher, vor es den "dunklen Fleck" in meiner Lebensgeschichte gab, oft ein ungutes Gefühl hatte, speziell dieser Person gegenüber. Wenn es bei der Frequenz unserer Treffen bleibt, hab ich ja jetzt 10 Jahre Zeit, mich umfassend zu wappnen

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Fouché
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Beiträge: 263

Beitrag Sa., 04.10.2014, 06:54

Ich möchte mal ganz konkret werden, da ich - wie wohl alle - solche Menschen und Situationen schon erlebt habe und mich dann immer maßlos über mich selbst geärgert habe. In der Situation habe ich ein einfaches "NEIN, ich will nicht" nicht über die Lippen gebracht. Warum? Nun - auch das ist nachvollziehbar: man ist in so einem Kreis auf Freundlichkeit, Offenheit und Höflichkeit "programmiert", möchte die Stimmung nicht kaputtmachen, und eine "NEIN, ich will nicht" kommt da halt leicht aggressiv und verärgert heraus (wohl weil es tatsächlich so ist ). Weitergehend möchte man sich auch nicht als "überempfindliches Problemkind" offenbaren, nicht in diesem Kontext.
Also geht es darum, WIE man die Aussage rüberbringt. Und da habe ich 2 Methoden entdeckt:
1) Lachen. Die ganze Sache ins Humoristische ziehen. Sowie man einen Witz darüber gemacht hat, ist ein ernsthaftes Gespräch über das Thema nicht mehr möglich.
2) Auf die Metaebene gehen und den Ball zurückspielen. Beispiel: Jemand stellt eine unangenehme Frage. Antwort: "Du hast offensichtlich ein tolles Talent für Recherchen. Erzähl mir mehr darüber!"
Ich habe beides ausprobiert. Beides klappt.

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Sonnenschein007
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Beiträge: 224

Beitrag Sa., 04.10.2014, 07:33

Ich habe eine Anfrage aufgrund der Formulierung des Thread-Titels: Meiner Meinung nach geht es um ein Machtspielchen. Naivling versteckt sich hinter dem Theorem: "Kann denn Fragen Sünde sein ???"
Und der, der dann mit der Frage-Harpune aufgespießt wurde, jappst dann nur mehr unter Erstickungsanfällen: "Jein...!"
Ich persönlich habe an meinem neuen Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz dieses Problem derzeit ständig an der Backe. Da gibt es einen Psychopathen, der mich schon am 3. Tag in den Höllenschlund seiner Strategien hat blicken lassen.


redred
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Beitrag Sa., 04.10.2014, 11:20

Hallo,

meine Antwort kommt etwas spät, aber ich hoffe du kannst trotzdem noch etwas damit anfangen.
Am Besten wäre es wohl gewesen, du hättest schon beim ersten Anflug eines Unwohlgefühl gesagt dass du über das Thema nicht reden möchtest. Das kann man auch freundlich sagen: "Tut mir leid, aber über das Thema möchte/ kann ich wirklich nicht reden." "Bitte respektiere diesen Wunsch"
Die meisten Menschen respektieren das auch. Nur bei penetranten Menschen würde ich dann sehr viel deutlicher und auch schroffer in meiner Stimme werden.
Ob Dir eine Katze, die Dir über den Weg läuft, Unglück bringt oder nicht, hängt davon ab, ob du ein Mensch bist oder eine Maus!

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Wurstel
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Beitrag So., 19.10.2014, 17:53

Wurstel


Mir wird vorgeworfen, daß ich oft grenzverletzend bin. Daher möchte ich hier mal von der Gegenseite her antworten.

Meine damalige Theapeutin fand mal anhand einer Anzeige eine threapeutische Gruppe, bei der es laut Anzeige um Selbstbehauptung geht (also dies eine Gruppe für Personen ist, denen diese Fähigkeit fehlt). Sie sagte mir, daß diese Gruppe für mich geeignet ist, da mir das Durchsetzungsvermögen fehlt und riet mir, zu dieser Gruppe hinzugehen.

Dort stellte ich dann fest, daß ich der einzige Mann in dieser Gruppe war, alle anderen Teilnehmer waren Frauen. Dort sollte zuerst mal jeder so ein typisches Problem erzählen. Als ich ein (etwas länger zurückliegendes) Problem erzählte (nämlich, daß ich trotz Vorverkaufskarte nicht beim Eingang zu einer Veranstaltung reingelassen wurde und auch den Eintritt nicht zurückbekommen habe und mich nicht gegen den Veranstalter durchsetzen konnte), da unterbrach mich die Gruppenleiterin, nahm mich nach draußen und sagte, daß diese Gruppe für mich nicht geeignet ist. Sie sagte mir, daß die anderen Leute hier Problemchen haben, ich hingegen ein Problem habe und die Gruppe dafür nicht geeignet ist. Weiters sagte sie, daß es hier um "Selbstbehauptung" geht und nicht um "Durchsetzungsvermögen" und daß ich das bitte nicht verwechseln soll. Ich sagte ihr, daß mich meine Therapeutin geschickt hat und fragte sie, was denn da der Unterschied sein soll. Worauf sie meinte, daß sie mir das nicht erklären kann, da ich das nicht verstehen würde, meine Therapeutin offenbar von falschen Voraussetzungen diese Gruppe betreffend ausgegangen ist und ich bitte gehen möge.

Ich habe dann noch mit meiner Therapeutin über dieses Abweisung seitens der Gruppenleiterin gesprochen. Meine Therapeutin sagte, daß sie nicht gewußt hat, daß diese Gruppe nur für Frauen ist, dies hätte die Gruppenleiterin in ihre Anzeige hineinschreiben sollen. Sie meinte, daß "Selbstbehauptung" ein Synonym für "Durchsetzungsvermögen" ist.

Dann habe ich nochmal mit der Gruppenleiterin telefoniert. Die meinte, daß ich meine Therapeutin falsch verstanden habe und das überhaupt nichts mit dem Geschlecht zu tun hat, es war ja keine Frauengruppe, sondern Zufall, daß ich der einzige Mann in der Gruppe war. Sie sagte mir als Erklärung noch, daß ich nicht das Problem habe, "nein" zu sagen, sondern daß ich das Problem habe, ein "nein" nicht akzeptieren zu können, was man auch daran sieht, daß ich sie da jetzt angerufen habe und offenbar nicht akzeptiere, daß ich nicht an dieser Gruppe teilnehmen kann.

Mein jetziger Therapeut sagte mir zu dieser Sache, daß es eigentlich keinen relevanten Unterschied zwischen "nicht nein sagen können" und "ein Nein nicht akzeptieren können" gibt. Er erklärte mir, daß es hierbei um Grenzverletzungen geht. Er wies darauf hin, daß ja von meinen Eltern, den anderen Schülern in den Schulen und auch von meinem Bekanntenkreis immer wieder meine Grenzen verletzt wurden und daß ich daher gelernt habe, daß Grenzen ohnehin keinen Wert haben. Die dauernden Grenzverletzungen, die mir angetan wurden, führten dann auch laut Therapeut dazu, daß ich nicht mehr "nein" sagen konnte, weil einfach mein "Nein" ignoriert wurde/wird oder so getan wurde/wird, als hätte ich "ja" gesagt. Und so, meinte mein Therapeut, hängt das zusammen, daß eine Person, die nicht "nein" sagen kann, oft auch nicht in der Lage ist, ein "nein" zu akzeptieren.

Dazu muß ich sagen, daß mir anscheinend oft eine Grenzverletzung gar nicht auffällt.

Es gibt allerdings noch einen anderen Grund:

Manchmal kam es vor, daß ich mit meiner Freundin unbedingt etwas ganz Wichtiges besprechen mußte oder ihr etwas erklären mußte. (Es war in diesen Fällen wirklich dringend.) Nun ist meine Freundin aber ein Mensch, mit dem ein Gespräch sehr schwierig ist. Sie hat oft abgeblockt und ließ mich gar nicht ausreden - wenn ich das versucht habe, sagte sie, daß ich ihr auf die Nerven gehe und ging weg bzw. kamen dann Stalkingvorwürfe ihrerseits. Es kam dann, was kommen mußte - ich wollte sie ja vor etwas warnen (etwa vor einem Blödsinn, den zu tun sie im Begriff war). Dann passierte eben das, daß meine Freundin Schwierigkeiten bekam, weil sie das eben gemacht hat, wovor ich sie warnen wollte. (Und dann war sie mir ob der Folgen böse, weil ich ihr nicht abgeraten habe.)

Ja, und dann gab es auch Fälle, wo ich halt gewisse Probleme hatte und diese gerne mit meiner Freundin besprochen hätte. Auch da war das nicht möglich, was dann (weil es mir nicht gut ging und ich zu weinen begann) zu Situationen führte, die ihr peinlich waren (also mein Weinen).

Mir wurde auch schon vorgeworfen, daß ich es nichtmal merke, wenn mir jemand mit dem Zaunpfahl winkt.

Soviel also mal von der anderen Seite zum Thema "Grenzenverletzungen".
Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich mal Gedanken darüber zu machen, warum jemand die Grenzen anderer Personen verletzt. Möglicherweise bemerkt er ja gar nicht, daß er da eine Grenze überschreitet. Oder er ist (augenblicklich) nicht in der Lage, sich anders zu verhalten.


Wurstel


Eremit
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 12:53

Wurstel hat geschrieben:Mir wurde auch schon vorgeworfen, daß ich es nichtmal merke, wenn mir jemand mit dem Zaunpfahl winkt.
Du würdest es nicht einmal merken, wenn Dich jemand mit diesem Zaunpfahl aufspießen würde. Zumindest ist das mein bisheriger Eindruck.

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Wurstel
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 13:22

Wurstel


Wieso?
Wie kommt Dein Eindruck zustande?
Was sind da die Schlüsselstellen bei dem, was ich gepostet habe?

Meiner Meinung nach muß man schon auch mitteilen, wenn einem etwas nicht paßt. Woher soll man das denn sonst wissen?


Wurstel


Eremit
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 13:37

Wurstel hat geschrieben:Wie kommt Dein Eindruck zustande?
Ähm, eigentlich reicht die Sache mit Deiner "Freundin" vollauf...

Ich meine, hey - welcher Mensch bitte lebt in einer "Beziehung" mit einer Person, die einen einmal wegen Stalkings oder ähnlichem vor Gericht gezerrt hat?

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Stöpsel
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Beitrag Mi., 22.10.2014, 13:59

Ich meine, hey - welcher Mensch bitte lebt in einer "Beziehung" mit einer Person, die einen einmal wegen Stalkings oder ähnlichem vor Gericht gezerrt hat?
Ich dachte, das wäre eine andere Frau gewesen.
Aber gut, ich will nicht weiter zum Offtopic beitragen (geht hier ja um Grenzverletzungen und Danica's Problem damit)

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