.. !hopeless81 hat geschrieben:....... Wenn man aber glaubt, dass macht "gesund" schmerz-sowie stressfrei, der irrt.
Selbstachtsamkeit mit Nebenwirkungen
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Im Moment bin ich zwar arg nachlässig geworden, aber ich kann bestätigen, was du beschreibst. Die Zeiten, in denen ich die 1h täglich eingehalten habe, haben mir echt viel gegeben... faszinierend. Ich strebte keine Entspannung an (das würde auch den Sinn verfehlen, wenn man sich Druck macht, dass diese oder jenes geschehen soll... sondern wie du sagst: es ist wie es ist). Aber Entspannung war ein genialer Nebeneffekt.hopeless81 hat geschrieben:Aber, heute habe ich ein gutes Maß gefunden und übe mich täglich mind. eine Stunde sowohl in Achtsamkeit als auch in
Meditation und beides hat eher sehr wenig nur mit dem Kreisen um das eigene Selbst zu tun, ganz im Gegenteil ist der
Sinn dahinter ja eher Mitgefühl und liebende Güte für sich selbst und alle anderen Wesen zu entwickeln, sich zu Entschleunigen und bewusster zu werden.
Na ja, derzeit gilt eher: mind full anstelle von mindfulness .
Und ja, es gibt auch Mediationen, wo das Mitgefühl für andere im Vordergrund steht...
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Wobei ja auch zu berücksichtigen ist, dass der Artikel schwerwiegende psychische Erkrankugen ausnimmt, vgl.:
Zwar kann man natürlich unterstützendes tun (wie meinetwegen meditieren, wenn es liegt), aber signifikanten psychischen Erkrankungen ist mit Selbsthilfe oft nur schwer beizukommen.Die meisten Dinge - ich spreche nicht von schwerwiegenden psychischen Erkrankungen - können wir sehr gut alleine meistern.
Quelle: Link Jenny
Und was ich auch befremdlich finde: Das kollektive "wir"... wer soll das bitte sein? Mich inklusive, so dass die Autorin glaubt, auch für mich sprechen zu können? Meiner Meinung nach ist auch beachtlich, aus welcher Ecke ich komme: Also wenn ich eh bereits selbstvergessen wäre, was habe ich dann von noch mehr Selbstvergessenheit. Anders mag das aussehen, wenn ich eh selbstbezogen wäre... dennoch wollte ich dann nicht zum anderen Extrem schwenken.Fast jeden treibt der Wunsch, sich selbst zu finden. Doch je mehr wir um uns selbst kreisen, desto unglücklicher werden wir, sagt der Psychologe Steve Ayan. Er plädiert für mehr Selbstvergessenheit. Von Mirja Hammer
Quelle: Link Jenny
Liebe Grüße
stern
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Es ist halt auch hier so wie sonst auch : Lieber Sowohl-als auch anstatt Entweder-oder.Und ansonsten macht eben auch hier die Dosis das Gift.Was dem Einen hilfreich,ist dem Anderen "krankmachend".
Man kanns halt mal wieder nicht pauschalisieren.
Ist wie mit dem Salat : An und für sich was Gesundes und jedem zu empfehlen,ernährt man sich aber NUR noch davon,nennt sich das Essstörung.
Dann gibt's Salat,der mit viel zu viel Schadstoffen belastet ist,da macht viel davon erst recht krank.Und dann gibt's da noch die Leute,die wegen anderer vorliegender Erkrankungen Salat nur in ganz kleinen Mengen,wenn überhaupt,essen sollten.
Aber die allgemein gültige Aussage lautet dennoch überall : Salat ist gesund.
(Auch wenn die darin enthaltenen "Gesundstoffe" erwiesenermaßen ordentlich überschätzt werden )
Man kanns halt mal wieder nicht pauschalisieren.
Ist wie mit dem Salat : An und für sich was Gesundes und jedem zu empfehlen,ernährt man sich aber NUR noch davon,nennt sich das Essstörung.
Dann gibt's Salat,der mit viel zu viel Schadstoffen belastet ist,da macht viel davon erst recht krank.Und dann gibt's da noch die Leute,die wegen anderer vorliegender Erkrankungen Salat nur in ganz kleinen Mengen,wenn überhaupt,essen sollten.
Aber die allgemein gültige Aussage lautet dennoch überall : Salat ist gesund.
(Auch wenn die darin enthaltenen "Gesundstoffe" erwiesenermaßen ordentlich überschätzt werden )
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Huhu,
schön, ihr habt schon fleißig diskutiert. Interessante Beiträge von euch.
Mich haben die beiden Texte sehr angesprochen.
Zum einen kenne ich das selber auch. Es tat mir nicht gut, als ich mich nur mit mir selbst beschäftigte, ständig alles analysierte, nur mit mir und meiner Selbstfindung beschäftigt war. Das kann einen echt depressiv machen.
Der Witz an dem Ganzen war für mich: Da glaubte ich mich selbst gefunden zu haben, doch dann passierte etwas in meinem Leben (positiv oder negativ), was mich verändert hat. Im Prinzip hätte ich von Vorne beginnen müssen mit der Selbstfindung.
Heute denke ich jedoch: Selbstreflektion ist wichtig, solange man nicht nur in sich selbst rumhängt und sich nicht nur alles um einen Selbst dreht.
Das andere beschäftigt mich auch heute noch sehr. Ich kann Entspannung (in Form von Meditation) nicht mehr ertragen. Früher ging es, heute jedoch entspannt mich das nicht mehr. Ich habe andere Formen der Entspannung gefunden, wie z.B. die Natur und Sport. Wenn ich Meditation wage, ... die Gefühle, die dann aufsteigen, wenn man ganz bei sich selbst ist, die muss man erst mal aushalten können. Mir geht es sehr schlecht danach, deshalb wähle ich andere Methoden um zu entspannen und um mit Gefühlen zu arbeiten.
Die Frage ist halt für mich: Ist es gut wenn man meditiert und alles hochkommt oder ist es vielleicht manchmal besser zu sagen, "Schluss jetzt mit dem Rumwühlen und mit der Ich-Fixiertheit". Ist wahrscheinlich eine individuelle Frage, die jeder anders beantworten würde, oder?
schön, ihr habt schon fleißig diskutiert. Interessante Beiträge von euch.
Mich haben die beiden Texte sehr angesprochen.
Zum einen kenne ich das selber auch. Es tat mir nicht gut, als ich mich nur mit mir selbst beschäftigte, ständig alles analysierte, nur mit mir und meiner Selbstfindung beschäftigt war. Das kann einen echt depressiv machen.
Der Witz an dem Ganzen war für mich: Da glaubte ich mich selbst gefunden zu haben, doch dann passierte etwas in meinem Leben (positiv oder negativ), was mich verändert hat. Im Prinzip hätte ich von Vorne beginnen müssen mit der Selbstfindung.
Heute denke ich jedoch: Selbstreflektion ist wichtig, solange man nicht nur in sich selbst rumhängt und sich nicht nur alles um einen Selbst dreht.
Das andere beschäftigt mich auch heute noch sehr. Ich kann Entspannung (in Form von Meditation) nicht mehr ertragen. Früher ging es, heute jedoch entspannt mich das nicht mehr. Ich habe andere Formen der Entspannung gefunden, wie z.B. die Natur und Sport. Wenn ich Meditation wage, ... die Gefühle, die dann aufsteigen, wenn man ganz bei sich selbst ist, die muss man erst mal aushalten können. Mir geht es sehr schlecht danach, deshalb wähle ich andere Methoden um zu entspannen und um mit Gefühlen zu arbeiten.
Die Frage ist halt für mich: Ist es gut wenn man meditiert und alles hochkommt oder ist es vielleicht manchmal besser zu sagen, "Schluss jetzt mit dem Rumwühlen und mit der Ich-Fixiertheit". Ist wahrscheinlich eine individuelle Frage, die jeder anders beantworten würde, oder?
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Ist bestimmt so.Jenny Doe hat geschrieben:Die Frage ist halt für mich: Ist es gut wenn man meditiert und alles hochkommt oder ist es vielleicht manchmal besser zu sagen, "Schluss jetzt mit dem Rumwühlen und mit der Ich-Fixiertheit". Ist wahrscheinlich eine individuelle Frage, die jeder anders beantworten würde, oder?
Wir haben da in nem anderen Thread schon mal über was Ähnliches diskutiert : Stabilisierung vs. Konfrontation.Im Grunde ist das hier dasselbe für mich : Konfrontiere ich mich mit dem,was so in mir abgeht oder lasse ich es lieber im Unbewußten?
Da gibt es für mich auch kein Entweder-oder und schon gar keinen "Königsweg",sondern eben auch hier : Manchmal ist es besser,es sich bewußt zu machen,manchmal besser,sich nicht "reinzuhängen".Manchmal ist es aber auch nötig,sich was bewußt zu machen,v.a. dann,wenn einem das Leben aus den Fugen gerät.
Ist man dagegen "nur" unzufrieden und fühlt sich nicht wohl mit sich/den Umständen,dann hat man eher ne Wahl.
Meditation ist ja nebenbei bemerkt auch nicht der einzige Weg,sich was bewußt gemacht zu bekommen.Ich z.B. komm am besten an mein Unbewußtes dran,wenn ich mich im wahrsten Sinn des Wortes "gehen lasse",also beim Walken. In der Natur sein,all das "Lebendige" um mich rum dabei mitkriegen,selber in Bewegung sein,erstmal körperlich - das alles läßt mich auch in Seele und Geist leichter "beweglich" werden.
Ansonsten halte ich JEDES Extrem für ungesund : Ausschließlich NICHT zu reflektieren genauso,wie sein Leben dem "Rumwühlen" in sich zu widmen.
Für mich ist das Maß fürs Gesunde die Alltagstauglichkeit. Wenn mich z.B. meine Therapie und das,was es in Gang setzt,dermaßen gefangen nehmen würde - auf Dauer meine ich jetzt - ,daß es nur noch ein Hinschmachten auf diese Stunde beim Thera sein würde und ich nur noch da drin mich lebendig fühlen würde,wäre mir das ein dringendes Warnzeichen,daß ich Abstand Abstand Abstand brauche und als "Gegengewicht" mal wieder ne kräftige Portion normalen Alltag mit Abspülen,Auto in die Werkstatt bringen,meinem Liebsten sein Lieblingsessen kochen,mal ins Kino gehen und mit ner guten Freundin ohne große "Innenschau" dabei zu halten,nen leckeren Kaffee schlürfen gehen.Und DA drin "lebendig" zu sein.
Kann man allerdings all dem nix mehr abgewinnen,weil man sein Innenleben dermaßen was von abwehren muß,daß einen solche Alltäglichkeiten überfordern bzw. langweilen und alles "Unlebendige" dazwischen,ists höchste Zeit,mal wieder ne "Bestandsaufnahme" dessen zu wagen,was eigentlich "vorhanden" ist in einem.
Der Vergleich mit dem Stabilisieren vs. Konfrontieren Thread ist echt gut. Klar können bei einer Meditation Erinnerungen und Gefühle hochkommen die dann erstmal verarbeitet werden wollen.
Irritiert bin ich aber, weil in manchen Posts Meditation, Achtsamkeit, Selbstfindung, Selbstreflexion, psychologisierende Selbstanalyse usw. scheinbar wie Synonyme benutzt werden, oder als würden sie was ähnliches benennen.
Also ich hab keine Erfahrung mit Psychoanalyse und stelle mir vor, dass es dort darum geht, erstmal seine Gefühle wahrzunehmen und nicht zu verdrängen, zu benennen und dann in der Erinnerung nach Erfahrungen suchen, die diese Gefühle erklären.
In der Achtsamkeit geht es erstmal (unter Anderem) darum überhaupt wieder seine Gefühle zu spüren. Also jetzt nicht traumatische Gefühle aus dem Unbewusstsein, sondern zu spüren, dass man überhaupt lebt und ein Wesen mit Gefühlen ist. Die zweite Funktion ist, dass man das Gefühl ganz zulassen kann ohne einen Schaden im Außen zu verursachen. Also Wut zum Beispiel. Und dann kann man in der Meditation die Erfahrung(!) machen (nicht: "Durchdenken", "Verstehen"), dass Gefühle unbeständig sind und von allein wieder gehen. (Außer ich schür sie mit Gedankenkreisen immer wieder an) Jetzt kann es natürlich sein, dass trotzdem erstmal was auftaucht, was einen verunsichert, dann ist es gut jemand zu haben mit dem man drüber spricht. Davon abgesehen, sind die Lernerfahrungen in der Meditation allerdings:
- Ich habe verschiedene Gefühle, die sich spontan einstellen
- Es ist gut die Gefühle zu spüren, aber nicht um was besonderes draus zu machen, sondern weil sie halt dazugehören und es Energie verbraucht sie zu unterdrücken, zu kontrollieren usw.
- Gefühle wollen mich zwar zu einer Handlung drängen, aber ich kann sie auch spüren und ansehen ohne zu handeln.
- Gefühle mögen angenehm oder unangenehm sein, doch sie sind nie gut oder böse - sie sind einfach.
- Gefühle sind nicht beständig
Es geht aber darum in der Meditation das alles selbst zu erfahren und zu erleben und nicht nur drüber zu lesen. Ich finde, zu sagen, das wäre das Gegenteil als ständig (gedanklich) um seine Gefühle zu kreisen, trifft die Sache mehr, als Analyse und Meditation für was ähnliches zu halten.
Bei der Selbstfindung geht es (so wie ich die Worte benutze) darum, mal zu überprüfen, ob man in seinem Leben etwas macht, weil man Vorstellungen von anderen übernommen hat, oder zumindest glaubt diese erfüllen zu müssen. Der Klassiker ist der Junge der gerne Dichter werden möchte, und die Eltern drängen ihn zu einem Medizinstudium. Bei manchen hat das Drängen in eine Richtung so früh begonnen, oder war so subtil, dass demjenige vllt. erstmal nicht bewusst ist, dass er einen Lebensweg eingeschlagen hat, der ihn nicht erfüllt. Da wäre ein Berater ein guter Helfer oder ein weiser Freund, und nicht unbedingt Meditation. Wobei, die Ruhe und Kraft die man aus der Meditation schöpft (schöpfen kann) kann hilfreich sein, die Änderung des eigenen Lebensweges zu meistern. (Und klar werden dann die enttäuschten Eltern behaupten, das undankbare Kind sei durch seinen Selbstfindungstrip egoistisch geworden. Aber das ist nur deren eingeschränkte Perspektive, weil der Sohn nicht mehr das macht was sie wollen)
Außerdem würde ich "Selbstfindung" noch so definieren, dass es darum geht mit den eigenen Bedürfnissen in Kontakt zu kommen. Daraus kann man lernen, das die Bedürfnisse mehr oder weniger universal sind - es also etwas ist was uns mit anderen Menschen verbindet und dass man für die Erfüllung der meisten Bedürfnisse andere Menschen braucht. Deswegen öffnet das eher das Herz für andere, als dass es zu einer egozentrischen Nabelschau führt. In allen ernstzunehmenden spirituellen Traditionen wird auf diesen Punkt wert gelegt.
(Was anderes ist, wenn Menschen jetzt jeden Wunsch den sie haben ein "Bedürfnis" nennen und der Meinung sind, es gibt einen Anspruch darauf, dass die Umwelt die Wünsche erfüllt - weil es ja "Bedürfnisse" sind. Dann ist aber die Haltung der Betreffenden problematisch , nicht die Selbstfindung an sich)
Auch bei der Selbstreflexion geht es nicht um Nabelschau. Das "Erkenne ich selbst" vom Eingang des Orakels von Delphi ist eines der Anfänge der abendländischen Philosophiegeschichte. Auch hier wird eher ein Missverständnis von Selbstreflexion kritisiert.
Irritiert bin ich aber, weil in manchen Posts Meditation, Achtsamkeit, Selbstfindung, Selbstreflexion, psychologisierende Selbstanalyse usw. scheinbar wie Synonyme benutzt werden, oder als würden sie was ähnliches benennen.
Also ich hab keine Erfahrung mit Psychoanalyse und stelle mir vor, dass es dort darum geht, erstmal seine Gefühle wahrzunehmen und nicht zu verdrängen, zu benennen und dann in der Erinnerung nach Erfahrungen suchen, die diese Gefühle erklären.
In der Achtsamkeit geht es erstmal (unter Anderem) darum überhaupt wieder seine Gefühle zu spüren. Also jetzt nicht traumatische Gefühle aus dem Unbewusstsein, sondern zu spüren, dass man überhaupt lebt und ein Wesen mit Gefühlen ist. Die zweite Funktion ist, dass man das Gefühl ganz zulassen kann ohne einen Schaden im Außen zu verursachen. Also Wut zum Beispiel. Und dann kann man in der Meditation die Erfahrung(!) machen (nicht: "Durchdenken", "Verstehen"), dass Gefühle unbeständig sind und von allein wieder gehen. (Außer ich schür sie mit Gedankenkreisen immer wieder an) Jetzt kann es natürlich sein, dass trotzdem erstmal was auftaucht, was einen verunsichert, dann ist es gut jemand zu haben mit dem man drüber spricht. Davon abgesehen, sind die Lernerfahrungen in der Meditation allerdings:
- Ich habe verschiedene Gefühle, die sich spontan einstellen
- Es ist gut die Gefühle zu spüren, aber nicht um was besonderes draus zu machen, sondern weil sie halt dazugehören und es Energie verbraucht sie zu unterdrücken, zu kontrollieren usw.
- Gefühle wollen mich zwar zu einer Handlung drängen, aber ich kann sie auch spüren und ansehen ohne zu handeln.
- Gefühle mögen angenehm oder unangenehm sein, doch sie sind nie gut oder böse - sie sind einfach.
- Gefühle sind nicht beständig
Es geht aber darum in der Meditation das alles selbst zu erfahren und zu erleben und nicht nur drüber zu lesen. Ich finde, zu sagen, das wäre das Gegenteil als ständig (gedanklich) um seine Gefühle zu kreisen, trifft die Sache mehr, als Analyse und Meditation für was ähnliches zu halten.
Bei der Selbstfindung geht es (so wie ich die Worte benutze) darum, mal zu überprüfen, ob man in seinem Leben etwas macht, weil man Vorstellungen von anderen übernommen hat, oder zumindest glaubt diese erfüllen zu müssen. Der Klassiker ist der Junge der gerne Dichter werden möchte, und die Eltern drängen ihn zu einem Medizinstudium. Bei manchen hat das Drängen in eine Richtung so früh begonnen, oder war so subtil, dass demjenige vllt. erstmal nicht bewusst ist, dass er einen Lebensweg eingeschlagen hat, der ihn nicht erfüllt. Da wäre ein Berater ein guter Helfer oder ein weiser Freund, und nicht unbedingt Meditation. Wobei, die Ruhe und Kraft die man aus der Meditation schöpft (schöpfen kann) kann hilfreich sein, die Änderung des eigenen Lebensweges zu meistern. (Und klar werden dann die enttäuschten Eltern behaupten, das undankbare Kind sei durch seinen Selbstfindungstrip egoistisch geworden. Aber das ist nur deren eingeschränkte Perspektive, weil der Sohn nicht mehr das macht was sie wollen)
Außerdem würde ich "Selbstfindung" noch so definieren, dass es darum geht mit den eigenen Bedürfnissen in Kontakt zu kommen. Daraus kann man lernen, das die Bedürfnisse mehr oder weniger universal sind - es also etwas ist was uns mit anderen Menschen verbindet und dass man für die Erfüllung der meisten Bedürfnisse andere Menschen braucht. Deswegen öffnet das eher das Herz für andere, als dass es zu einer egozentrischen Nabelschau führt. In allen ernstzunehmenden spirituellen Traditionen wird auf diesen Punkt wert gelegt.
(Was anderes ist, wenn Menschen jetzt jeden Wunsch den sie haben ein "Bedürfnis" nennen und der Meinung sind, es gibt einen Anspruch darauf, dass die Umwelt die Wünsche erfüllt - weil es ja "Bedürfnisse" sind. Dann ist aber die Haltung der Betreffenden problematisch , nicht die Selbstfindung an sich)
Auch bei der Selbstreflexion geht es nicht um Nabelschau. Das "Erkenne ich selbst" vom Eingang des Orakels von Delphi ist eines der Anfänge der abendländischen Philosophiegeschichte. Auch hier wird eher ein Missverständnis von Selbstreflexion kritisiert.
Cartoon gefällig *g* =>
http://www.karikatur-cartoon.de/buddhis ... tation.htm
Wegen der Bildrechte setze ich lieber nur den Link.
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Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Es gibt ja auch verschiedene Möglichkeiten der Achtsamkeit... also eher fokussiert oder de-fokussierend. Mir erscheint mal das eine, mal das andere stimmig.
Und z.B. Beobachtung oder Achtsamkeit ist (für mich) etwas anderes als Reflexion (die eher kritischem Hinterfragen bzw. Beurteilen entspricht). Insofern wundert mich auch etwas, wie anscheinend andere herangehen bzw. was das (Selbst-)Verständnis ist. Achtsamkeit, die ich kenne, beurteilt nicht (aber sicherlich kenne ich nicht alle Herangehensweisen... also Arten der Mediation gibt es sehr viele. Darüber wollte ich mir mal eine Überblick verschaffen, was am ehesten für mich in Frage kommt. Ich kann unmöglich ALLLES ausprobieren. Aber so ganz steige ich noch nicht durch).
Für mich ist es eine gute Errungenschaft, die ich für mich entdeckte... leider schaffe ich es nicht, so konsequent zu sein, wie ich gerne möcht (obwohl es mir grds. gut tut... allerdings nicht zu jeder Zeit).
Das Unbewusste i.e.S. ist ein Begriff der Tiefenpsychologie... den ich persönlich nicht deckungsgleich mit (meditativer) Bewusstseinerweiterung sehe. Gleichwohl gibt es aber Schnittstellen zwischen tiefenpsychologischen Herangehensweisen und Mediation, z.B. meinetwegen der Zen-Meditation (fände ich persönlich nicht unspannend... mal sehen, vielleicht gehe ich dem irgendwann mal näher nach). Aber es gibt auch Unterschiede.
Und z.B. Beobachtung oder Achtsamkeit ist (für mich) etwas anderes als Reflexion (die eher kritischem Hinterfragen bzw. Beurteilen entspricht). Insofern wundert mich auch etwas, wie anscheinend andere herangehen bzw. was das (Selbst-)Verständnis ist. Achtsamkeit, die ich kenne, beurteilt nicht (aber sicherlich kenne ich nicht alle Herangehensweisen... also Arten der Mediation gibt es sehr viele. Darüber wollte ich mir mal eine Überblick verschaffen, was am ehesten für mich in Frage kommt. Ich kann unmöglich ALLLES ausprobieren. Aber so ganz steige ich noch nicht durch).
Für mich ist es eine gute Errungenschaft, die ich für mich entdeckte... leider schaffe ich es nicht, so konsequent zu sein, wie ich gerne möcht (obwohl es mir grds. gut tut... allerdings nicht zu jeder Zeit).
Das Unbewusste i.e.S. ist ein Begriff der Tiefenpsychologie... den ich persönlich nicht deckungsgleich mit (meditativer) Bewusstseinerweiterung sehe. Gleichwohl gibt es aber Schnittstellen zwischen tiefenpsychologischen Herangehensweisen und Mediation, z.B. meinetwegen der Zen-Meditation (fände ich persönlich nicht unspannend... mal sehen, vielleicht gehe ich dem irgendwann mal näher nach). Aber es gibt auch Unterschiede.
Insofern glaube ich fest daran: DEN Weg gibt es nicht... sondern man=ich kann nur die für sich passende Schiene herausfinden. Und ja, diesbezgl. maße ich mir an zu sagen, dass das niemand für mich entscheiden kann, welche Schuhe mir am besten passen.Psychoanalyse und Zen-Buddhismus sind unterschiedliche Erfahrungswege, die jedoch viele Ziele gemeinsam haben: Einsicht, Empathie und Heilung. In einem sich schrittweise vertiefenden Dialog werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.
(...)
Es stehen zwei Wege der Selbsterforschung und Heilung im Fokus, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: die Psychoanalyse, eine der Leitwissenschaften der westlichen Moderne mit dem zentralen Aspekt der Neurosenlehre auf der einen Seite, und Zen, jahrtausende alte Weisheitslehre des Ostens, auf der anderen.
Die Autoren, ein Zen-kundiger Psychoanalytiker und ein psychotherapeutisch erfahrener Zen-Lehrer, beginnen ihren Dialog beim Grundsätzlichen:
- Psychoanalyse orientiert sich am Individuum, Zen-Buddhismus hat die Loslösung von der subjektiven Identität im Auge.
- Ziel der Psychoanalyse ist die Linderung oder Heilung von Neurosen, die als Ausdruck einer gestörten Entwicklung verstanden werden; im Zen-Buddhismus wird Krankheit als notwendiger Teil des menschlichen Lebens gesehen.
http://www.klett-cotta.de/buch/Psychoan ... htung/5825
Zuletzt geändert von stern am Mo., 08.09.2014, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Für mich bedeutet Achtsamkeit "gewahr werden".Und ich setz das auch nicht gleich mit Meditation oder den anderen genannten Begriffen.Von daher schon mal danke,Arthur,daß du`s differenzierter auseinandergedröselt hast.
Aber "gewahr werden" hat für mich schon nicht alleine mit "feststellen ohne Bewertung" zu tun,sondern eben auch mit mir bewußtmachen,was mir ansonsten halt NICHT bewußt ist.(Ob das nun im Rahmen eines Fachbegriffs wie "Unbewußtes" im tiefenpsychologischem Sinn ist oder nicht,ist mir dabei nicht so wichtig.Diese ganzen Fachtermini mögen hin und wieder mal ganz hilfreich sein,aber wenn sie zu "zwanghaft" gesehen werden,helfen sie nicht gerade weiter beim Verständigen. )
Und dieses Bewußtmachen geht für mich dann schon einher mit ner "Verlebendigung" dessen,wessen ich mir da grade gewahr werde.Was alleine dann ja schon ne Veränderung bewirkt,auch wenn man noch gar nicht drauf reagiert.
Was ich dann damit mache,ob ichs mir nur ruhig angucke oder drüber reflektiere oder was draus ableite,das steht wieder auf nem anderen Blatt.
Ich find dieses "einfache" Gewahrwerden ohne Bewertung (also Reaktion drauf) dabei (also auch ohne Angst davor oder den Folgen dieses Gewahrwerdens) schon die hohe Kunst an sich.
Aber "gewahr werden" hat für mich schon nicht alleine mit "feststellen ohne Bewertung" zu tun,sondern eben auch mit mir bewußtmachen,was mir ansonsten halt NICHT bewußt ist.(Ob das nun im Rahmen eines Fachbegriffs wie "Unbewußtes" im tiefenpsychologischem Sinn ist oder nicht,ist mir dabei nicht so wichtig.Diese ganzen Fachtermini mögen hin und wieder mal ganz hilfreich sein,aber wenn sie zu "zwanghaft" gesehen werden,helfen sie nicht gerade weiter beim Verständigen. )
Und dieses Bewußtmachen geht für mich dann schon einher mit ner "Verlebendigung" dessen,wessen ich mir da grade gewahr werde.Was alleine dann ja schon ne Veränderung bewirkt,auch wenn man noch gar nicht drauf reagiert.
Was ich dann damit mache,ob ichs mir nur ruhig angucke oder drüber reflektiere oder was draus ableite,das steht wieder auf nem anderen Blatt.
Ich find dieses "einfache" Gewahrwerden ohne Bewertung (also Reaktion drauf) dabei (also auch ohne Angst davor oder den Folgen dieses Gewahrwerdens) schon die hohe Kunst an sich.
Ja man fängt erst mal an sich der eigenen Bewertungen gewahr zu werden. Nicht-bewerten ist dann der nächste Schritt.
Der Cartoon ist klasse :D
Stern, wenn du magst könne wir ja mal alle Meditationsformen sammeln die wir so kennen.
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So isses.Arthur hat geschrieben:Ja man fängt erst mal an sich der eigenen Bewertungen gewahr zu werden.
.. schliesse mich an ..Waldschratin hat geschrieben:....... Von daher schon mal danke, Arthur, daß du`s differenzierter auseinandergedröselt hast. .......
Freut mich, wenn es euch gefällt Danke.
Wie ich schon in einem anderen Thread mal gesagt habe, ich kann nur klar über was denken, wenn ich die die Begriffe klar definiert habe - und mir natürlich bewusst bleibe, dass andere die selben Begriffe auch anders definieren können.
Wie ich schon in einem anderen Thread mal gesagt habe, ich kann nur klar über was denken, wenn ich die die Begriffe klar definiert habe - und mir natürlich bewusst bleibe, dass andere die selben Begriffe auch anders definieren können.
Im Buddhismus (Meditation) würde das, was du beschreibst, wohl (grob) als eine Anhaftung verstehen, die Leiden schafft... und die es loszulassen gilt.viciente hat geschrieben:.. das ständige kreisen von gedanken und gefühlen halt ich weniger für eine egozentrische selbst-beschäftigung, sondern eher für ein zwanghaftes grübeln (müssen), was aber sehr wohl darauf hinweisen kann, dass eben etwas nicht stimmt und die zeit dieser klärenden phase einfach noch nicht durch ist, bis jemand sich wieder ("geheilt") sinnvoll dem aussen zuwenden kann.
Die Psychotherapie würde vielleicht von Grübelzwang o.ä. sprechen... aber es ähnlich sehen, dass auch das keine wirkliche Auseinandersetzung ist (sondern eher ein dysfunktionalen Problemlösungsversuch... sei es pathologischer oder unpathologischer Natur, aber damit damit auch leidschaffend). Und dass daher eine wie auch immer geartete Zuwendung erforderlich erscheint... weil eben etwas nicht stimmt. Gibt verschiedene Zugänge, soweit ich weiß.
Mit wirklicher Selbsterkenntnis bzw. -achtsamkeit oder -erfahrung haben Gedankenkreise um sich selbst bzw. Grübeln nichts zu tun, sondern verhindern diese eher... empfinde zumindest ich so.
Liebe Grüße
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